Reiseauto für Kaukasus/Pamir

Verfasst am: 12.09.2022 15:36:45 Titel: Reiseauto für Kaukasus/Pamir

Moin zusammen,
nachdem ich aufgrund von Kniebeschwerden meine geplante Radreise ab April 23 Richtung Seidenstraße gecancelt habe muss ich mir jetzt eine Alternative aus dem Ärmel zaubern.

Plan wäre mir ein Auto zuzulegen und mit dem Ziel Pamir Highway Richtung Osten fahren :-)
Da ich noch nie ein Auto besessen habe und mich daher entsprechend nicht auskenne frage ich mich, ob die Idee nicht total verrückt ist? Nichtsdestotrotz hier meine Überlegungen dazu mit der Bitte um (konstruktive) Kritik, Feedback, am liebsten von Leuten die schon im Kaukasus/Pamir unterwegs waren.

Meiner Recherche nach ist es auch auf dem Pamir Highway nicht wirklich nötig Allrad zu haben, wenn man schon dort ist wäre es natürlich schon nett, mal in ein Seitental reinzufahren. Was ich mich Frage ist, ob bei einer generell häufig schlechten Staßenqualität (Schlaglöcher, Schotter, Staub, etc. ) ein Geländewagen grundsätzlich robuster, sprich Pannensicherer ist als z.B ein T5 oder Vito?
Nur Allrad macht ja aus einem T5 oder Vito keinen Offroader und alles was ein Auto Geländetauglicher macht kostet halt Geld.

Mal vier durchschnittliche Beispiel vom Gebrauchtwagenmarkt, alle ca. 15000€:
1. Mitsubishi Pajero, ~200000 km, EZ 2010
2. VW T5 Allrad, ~200000 km, EZ 2008
3. Transit, ~120000 km, EZ 2015
4. Mercedes Vito, ~140000 km, EZ 2013

Würdet ihr lieber ein jüngeres Fahrzeug mit einer geringeren Laufleistung nehmen oder ein Geländetauglicheres?

Die Thematik mit der Dieselqualität kenne ich, sollte aber mit Ersatzfiltern (und -Kanistern) auch mit Euro5 möglich sein, oder?

Freue mich über Kommentare
Liebe Grüße, Martin

Offroader Mit dabei seit Anfang 2017 Wohnort: Montabaur

Nimm was älteres, bei Euro 4 und 5 bist du auf die Markentankstellen entlang der Hauptrouten angewiesen. Die Filter helfen wenig bei Wasser und Schwefel und Altöl und und und.
Wenn du auf diesen bleiben willst brauchst Du keinen Offroader - aber dann macht es ja nur den halben Spaß.
Wenn man da schon ist- auch mal in ein Seitental hineinzufahren - auch für einen tollen Schlafplatz - Das genau ist es.
Dafür kann es dann nicht geländetauglich genug sein. -> Pajero
Als Erstlingswerk würde ich mal Albanien empfehlen und nicht gleich Pamir.
Ich bin bislang aber auch nur bis Armenien gekommen - ist aber mehr eine Beschränkung der zur Verfügung stehenden Zeit

Urgestein Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: SALZGITTER

Ich würde,wenn man zeit hat,einen NISSAN mit, 3,3l SAUGDIESEL empfehlen !
säuft an brenstoff fast alles (ausser benzin) und ist im notfall einfach zu reparieren.
der turbo kann nicht kaputt gehen > hadder nich..........
der einzige nachteil , in städte mit feinstaubzohne fahren ist nich ! ist aber auf dem
weg zum parmirgebirge nicht so wichtig wird ich sagen.Z.B.

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=291715041&cn=DE&damageUnrepaired=NO_DAMAGE_UNREPAIRED&grossPrice=true&isSearchRequest=true&makeModelVariant1.makeId=18700&makeModelVariant1.modelId=25&maxPowerAsArray=73&maxPowerAsArray=KW&maxPrice=12000&minPowerAsArray=66&minPowerAsArray=KW&pageNumber=1&scopeId=C&sortOption.sortBy=searchNetGrossPrice&sortOption.sortOrder=ASCENDING&searchId=b4afe357-52f4-30bc-a793-c94793852264&ref=srp

viel spass wünsch ich dir !

Verfasst am: 12.09.2022 19:54:23 Titel:

...Markentankstellen entlang der Hauptroute.
Bei dem, der den Pamir bzw. die Seidenstraße schon mal gefahren ist, zaubert das beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Die Strecke wäre ja mal interessant, wo so viele Grenzen dicht sind.

Gruß Stefan

PS: Ja, ich habe sogar an einer Aral Säule mit Liter und D-Mark Anzeige getankt, meinen 2009er Hilux... (-;

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Offroader Mit dabei seit Mitte 2016 Status: Offline

Auf DEN Thread bin ich gespannt. Da wird wohl am Ende jedes Fahrzeug dabei sein.
Meine Kombination Opel Corsa B mit Höherlegung funktioniert dort jedenfalls prima und ist mit Anschaffungswert max. 300€ und LPG überschaubar in den Kosten. Alte Opel, wie Astra F, fahren dort in Massen. D.h., zur Not wirst du Ersatzteile fürn Appel undn Ei bekommen. Robust sind die Kisten. Und wenn er dir doch verrecken sollte, wars finanziell kein Bankrott.

Urgestein Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: SALZGITTER

Verfasst am: 13.09.2022 10:06:11 Titel:

UAZ Buchanka Winke Winke

Verfasst am: 13.09.2022 10:07:25 Titel:

Hey vielen Dank schon mal für den Input :-) echt ein tolles Forum hier.

Einen Saugdiesel zu nehmen klingt gut, wenn man die Suche auf 15.000 € erweitert findet man auch einen von privat - klingt supernett aber auch nach wahnsinnig viel Bastelei und da bin ich leider eher raus.

Die Idee ein möglichst günstiges einfaches Auto zu nehmen und den Totalverlust einzukalkulieren hatte ich auch schon und finde ich sehr sympathisch - ob ich mich das letztlich wirklich traue weiß ich gerade noch nicht so recht :D

Durch Albanien will ich auf jeden Fall durch, da hab ich schon so viel von gehört :-). Der Plan wäre ja eh, mich langsam vorzutasten, Zeit hab ich ja genug - nur das Auto kann ich halt zwischendrin nicht mehr tauschen wenn ich merken dass ich doch etwas mehr Gelände möchte.

Über Russland kann man zumindest aktuell Fahren, die Eltern eines Bekannten sind z.Zt in Kirgistan (mit einem Steyr).

Ja muss glaube ich noch etwas in mich gehen und mir überlegen was ich wirklich will...
lg, Martin

Verfasst am: 13.09.2022 11:21:04 Titel:

Ach - man kann wieder über Russland fahren? Auf dem Landweg und als Privatreisender?
Das wäre mir jetzt neu – aber wäre ja sehr erfreulich, würde neue Perspektiven eröffnen ...

Zur Autofrage: Es kommt auch ein bisschen drauf an, wieviel (Autofahr-)Erfahrung Du hast und wie gut Du Dir im eventuellen Pannenfall weiter helfen kannst. – Passieren kann in jedem Fall etwas; ich bin nicht wirklich der Ansicht, dass das so stark abhängig ist vom Fabrikat und Alter des Autos. – Bekannte von mir haben sich vor drei Jahren zu einem Grüppchen zusammengefunden und sind (über RUS, da ging es ja noch relativ problemlos) da hin gefahren. Ich hatte damals leider keine Zeit. – Es waren serh unterschiedliche Autos; an mehreren ist etwas kaputtgegangen. – Den größten Zeitverlust und die meiste Arbeit hat eine auseinandergefallene Kupplung an einem recht neuen Defender TD4 verursacht; ein Iveco Daily hat beinahe die Hinterachse verloren; und an einem älteren VW T4 syncro ist ein Stoßdämpfer beinahe geschmolzen. (Es gibt Videos zu der Tour; sie sind aber sehr betulich – man muss Geduld und Zeit dafür mibringen. Falls vorhanden: such in DuSchlauch nach 4x4 Passion Pamir ...)

Offroader Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Meine bescheidenen Reiseerfahrungen zwischen hier und Kaukasus sagen: sobald es interessant wird ist ein Geländewagen unabdingbar. Gewiß kann man auch einen PKW oder Kleinbus über die Bergpfade prügeln, aber halten werden die dann nicht lange.

Ich war im Kaukasus (damals noch mit der BMW Enduro) in Gegenden unterwegs, wo die Overlander mit ihren Kleinwagen wieder umdrehen mussten, weil die Rinnen im Matsch zu tief waren und sie in der Mitte aufsetzten oder weil die Auswaschungen zu krass waren. Die Geländewagen kamen meistens durch. Es müssen zum Teil auch Furten gefahren werden und wenn da das Wasser gerade bis an die Oberschenkel oder möglicherweise noch höher reicht ist schnell Schluss mit den Straßenwägelchen.

Meine Erfahrungen. Kommt aber immer darauf an, was man wirklich sehen will und welchen Reisestil man pflegt. Nicht jeder muss bis ans Ende der fahrbaren Wege unterwegs sein.

Verfasst am: 13.09.2022 18:02:15 Titel:

No 3 und 4 haben IMHO Heckantrieb. Es sei denn, du nimmst einen 4X4 Vito, den ich selbst habe. Kann ein wenig, aber fuer dich mMn nicht genug. Mein Pajero V20 schlaegt den um Laengen. Nie was mit Abgasregelung nehmen, finde ich. Auch keinen Diesel mit Filter. Und auch keinen Dieselturbo.
Leider bleibt da nicht viel.
Schlagt mich ,aber ich wuerde einen alten Passat Variant Benziner / Vergaser aufruesten und die Strecken entschaerfen.

Abenteurer Mit dabei seit Mitte 2016 Status: Offline

Ich empfehle auch immer dasselbe: Nissan Terrano 2 mit 2,7l Turbodiesel. In nicht total durchgerostet sind die aber selten geworden. Nach meiner Erfahrung sterben die langsam. Eine echte Schwachstelle ist der Dieselfilter unter -10°C, der neigt zum Versulzen. Ich hatte immer Fließverbesserer dabei. Die Getriebe der 99 PS-Diesel und der Benziner sind anfällig, verrecken aber auch nicht von jetzt auf gleich.

So rein persönlich halte ich nicht (mehr) allzuviel von den vorsintflutlichen Autos. Wie wäre denn ein Dacia Duster mit AWD?

Im Übrigen halte ich wenig von der Idee, ein Auto zu kaufen und dann einfach loszufahren. Ein Komplettcheck beim Spezi und "ein paar" Testkilometer inkl Offroadfahrtraining sind das Mindeste.

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Ich war zwar noch nie im Kaukasus aber generell ist Bodenfreiheit wichtiger als Allrad.

Was in der Wildnis ganz böse werden kann ist ein Elektrik-/Elektronikdefekt - ganz besonders bei Autos mit CAN-Bus-System.

In Verbindung mit Vermeidung eventueller Fehler bei den Abgasreinigungssystemen sind wir dann schon wieder bei Autos vor Baujahr 2005.

Ich finde die Idee mit einem alten "Wegwerfauto" nicht verkehrt. Einmal ordentlich die Technik checken und eine anständige Werkzeugkiste mitnehmen....

Autos sterben nur selten auf Langstrecken.

Offroader Mit dabei seit Anfang 2017 Wohnort: Montabaur

Den Terrano und zwar mit allen Motorvarianten unterschreibe ich sofort. Leider gibt es hier nicht mehr viele brauchbare Exemplare davon - Aber in Italien oder Spanien! Der bringt einfach eine gute Robustheit mit, Tankschutz, Motoren fressen seit Jahren den billigsten Sprit im Kaukasus. läuft er mal schlecht, tanken wir bei Gulf und alles ist wieder gut.
Der Kaukasus hat sich in den letzten Jahre auch gewandelt: In Uschguli begegnen einem Priusse, Abastumani- Sairme ist inzwischen wohl asphaltiert. Zwischen Sestafoni und Kashuri wird die Autobahn bald fertig sein, das letzte fehlende Teilstück zwischen Batumi und Tbilisi. Und natürlich gibt es auf dieser Hauptroute "Euro Diesel" und Addblue.
Bis Baku wohl kein Problem.
Auf den Nebenrouten, schon in Ostanatolien läuft man immer Gefahr schlechten Diesel zu erwischen auch bei größeren Ketten und auch bei "Premium" Diesel.
Wegwerfautos: Muss man sich auch erkundigen ob und wieviel Einfuhrzoll dann im jeweiligen Land fällig wird....
Zum Reinschnuppern in den Kaukasus kann man sich übrigens bei Overlando.com was mieten.

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