Restaurierung oder Schlachtung? R20 Lochfraß im Rahmen

Moin moin,

Ich hatte mir eigentlich ein Projekt Terrano geholt, den ich wieder aufbauen wollte.
Diverse Roststellen und Löcher an der Karosserie waren mir bekannt.
Jetzt habe ich beim Zerlegen, Schweizer Käse im Rahmen gefunden. Sieht aus wie ein Riss, der sich dann von Innen nach außen weiter durch rostete.
Schweißarbeiten an der Karosserie sind mir nicht fremd, aber am Rahmen werde ich mich nicht versuchen.
Also Karosserie runter und Rahmen machen lassen? Oder Schlachthof?

Was meint ihr? ( baut mich gerne wieder auf!😉)

Es handelt sich übrigens um einen 2000er R20 mit KA24E Maschine. Kupplung, Getriebe Lager, Fahrwerk, Aufhängung etc. wären weitere Baustellen……..ja ja ich weiß, hört sich nach Friedhof an, aber…….
Und was sag ich der Chefin?

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Wenn das auf den Fotos alles ist; Schweißen.

Rahmen schweißen ist auch nichts anderes als Karosserie schweißen - nur das Material ist dicker.

Verfasst am: 22.10.2021 21:29:01 Titel:

Ich werde noch die Karosserie komplett vom Rahmen heben. Dann kann ich den Rahmen noch mal richtig von allen Seiten anschauen/abklopfen.
Aber ohne Bühne ist das ganze auch nicht so richtig einfach.🤔
Aber das wissen hier ja auch genügend Leute!👍

Verfasst am: 22.10.2021 23:51:06 Titel:

Sehe es wie Liebling.
Das was da zu sehen ist, ist noch lange kein Todesurteil!
Aber es sollte eine Warnung sein, den Rahmen SEHR kritisch zu untersuchen!
Besorg Dir am besten ein Endoskop und wirf einen sehr genauen Blick in den Rahmen. Der Rost kommt da nun mal immer
von innen nach außen.
Endoskope gibt es inzwischen für recht kleines Geld im bunten Kaufhaus.
Und mach die Untersuchung am besten, bevor Du ihn komplett zerlegt hast. Zerlegt bekommst Du ihn nur noch zum
Schrottpreis los, wenn er Dich überfordert. Fahrbereit bekommst Du in dem Fall wenigstens noch etwas dafür.

Stefan

Verfasst am: 23.10.2021 10:30:38 Titel:

Rahmen genau untersuchen und prüfen wo es kurz vor Durchrostungen steht, das ist sehr wahrscheinlich dass Du mehr finden wirst. Die gezeigte Stelle ist kein Problem, befallene Stellen ausschneiden und neues Blech hinein, dabei nicht rechtwinkliges Blech aufschweißen sondern rautenförmig oder so. Schweißen gepunktet mit regelmäßigem Wechsel der Schweißstelle damit ein Bereich nicht zu heiß wird. Pausen zwischendurch machen und möglichst gleichmäßig arbeiten. Die Schweiß"naht" sollte nachher geschlossen sein also ohne Löcher.
Es muss nicht jeder Fitzel Rostblech entfernt werden, da wo das Material noch dick ist, lassen, den Rost wirste eh nicht mehr los, da wird dann nach erfolgreichem Schweißen ordentlich korrosionsgeschützt auch und gerade von innen und gerade da nicht sparen.

Alles kein Ding, hab ich mehrere Male schon gemacht und hält bis heute und der TüV hat auch nie gemeckert.

Verfasst am: 24.10.2021 00:01:00 Titel:

Das was da schweißtechnisch beschreibt mit einzelnen Punkten und da wegen Verzug keine Naht zu ziehen
bezieht sich eher auf den Bereich Karosserieblech um die 1mm Stärke.
Beim Rahmen reden wir aber von 3-4mm Materialstärke. Da kann (und sollte) man schon eine ordentliche Naht ziehen
können, da verzieht sich nix.
Im Schweißnahtbereich sollte es schon das blanke Blech sein, immer noch angerostete Bereiche lassen sich nicht
wirklich haltbar schweißen, gibt immer Lufteinschlüsse in Punkt oder Naht.

Völlig korrekt ist aber, keine senkrechten Nähte zu setzen sondern wo immer möglich rautenförmig auslaufen zu lassen.
Das hab ich hier auch schon ziemlich oft runterbeten müssen...

Stefan

Verfasst am: 24.10.2021 10:06:30 Titel:

Mein Rahmen hat sich damals verzogen, da alle defekten Nähte auf dem Obergurt zu reparieren waren.
Es war nicht viel, aber man hat es bei der Montage gemerkt.
Eine Richtbank würde die Arbeit bei großen Reperaturen absichern.
Ist aber normal nicht nötig.

Am besten ein frame off und die neuen Bleche am Rahmen von einem Schweißer mit Zeugnis einschweisen lassen.

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