Thema Kapazität Batterie

Verfasst am: 01.12.2020 20:04:36 Titel: Thema Kapazität Batterie

Ich hatte heute morgen ein Problem. Mein Nissan MD21 sprang nicht an weil die Batterie leer war.

Licht war aus, Innenbeleuchtung auch, Radio aus, alles duster, keine Verbraucher.

Heute morgen klackerte der Anlasser und dann war Schluss. Nach der Arbeit mit meinem BMW überbrückt und er sprang brav an. Zur Werkstatt Lima messen lassen, alles gut. Bin 45 Minuten Autobahn gefahren um die Batterie zu laden. Morgen werde ich sehen ob er wieder alle ist oder anspringt.

Meine Frage: Wie lange kommt eine Batterie mit Kurzstrecke klar bevor die Leistung der Batterie so weit runter geht das der Wagen nicht mehr anspringt? Verbaut ist eine etwa 3 Monate alte DETA Power 12V 95AH 760 A

In den letzten 5 Monaten bin ich 10.000 km gefahren. Unter der Woche kürzere Strecken bis Kurzstrecke (5 bis 10 km) danach stand der Wagen während der Arbeitszeit. Und auf dem heimweg eben auch nur 5-10 km .
Dafür am Wochenende richtig km gemacht. Hunderte km am Stück Nur zum tanken angehalten und zum Beine vertreten.

Seit etwas über einer Woche nur noch Kurzstrecke. Kann es sein das durch die Kurzstrecke die batterie nicht ausreichend wieder aufgeladen wurde?

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Nicht in so kurzer Zeit.

Entweder hast du einen unbemerkten Verbraucher oder die Batterie ist nicht i.O.

Oder sprang er die letzten Tage schlecht an und du hast den Anlasser lange drehen lassen?

Verfasst am: 01.12.2020 21:50:12 Titel:

Jepp, schließe mich an. Normalerweise ist es durch Kurzstrecke nicht möglich, die Batterie zu leeren. Wenn man nicht grade immer nur 250m fährt und jedes mal neu anlässt, verbraucht das Starten weniger Energie, als die Lichtmaschine schon nach sehr kurzer Zeit wieder nachlädt. Meist ist einfach die Batterie Fritte.

250A * 2Sekunden = 500 Ampersekunden....Soviel Kapazität zieht exemplarisch der Starter. (Beim Diesel mit Vorglühen mehr.)

Deine Batterie hat 95 Amperestunden. Das sind umgerechnet (95*3600) 342.000 Amperesekunden
Ein Anlassvorgang zieht also (342.000/500) ein 684stel der Batteriekapazität.
Eine Lichtmaschine, die mit konservativen 5 Ampere lädt (weil die Batterie fast voll ist), braucht also 100 Sekunden (unter zwei Minuten), um die Ladung wieder aufzufüllen. Ist die Batterie leerer und damit der Innenwiderstand der Batterie geringer, erhöht sich der Ladestrom und der Bedarf wird in noch kürzerer Zeit ausgeglichen.

Das Rechenbeispiel dient nur zur Illustration der Größenordnung / Relation.

Verfasst am: 01.12.2020 22:22:01 Titel: Re: Thema Kapazität Batterie

Abenteurer Mit dabei seit Ende 2008 Status: Offline

die neue Batterie kann aber auch einfach defekt sein

ich hatte vor ca 5 Jahren mal ne nagelneue Varta gekauft, nach 3 Monaten brauchte ich das erste Mal Starthilfe, die Batterie hatte nur gefühlte 20AH, wurde eingeschickt und anstandslos umgetauscht, hatte nen Zellenbruch

Abenteurer Mit dabei seit Ende 2005 Wohnort: LA

Servus,

es muß das ganze System geprüft werden, Batterie (Ladezustand), LiMa (Funktion und tech. Daten, wie maximal abgebbare Ampere oder Leistung), Verbraucher (auch heimliche) sowie das Benutzungsverhalten derer durch den Fahrer.

Was ist bei deinen Kurzstrecken alles in Betrieb?
Fahrlicht
Heizungsgebläse (volle Drehzahl)
Heckscheibenheizung
HiFi-Anlage
etc.

Wieviel Strom bleibt da bei einer 70A LiMa noch für die Batterie zum Laden übrig?

45 Minuten fahren sollte eine Batterie wieder aus dem Zustand "leer" bringen, Vollgeladen wird sie jedoch nicht.
Für einen ganzen Ladezyklus sollte man sich mit einem 10A-Ladegerät bei einer 95Ah-Batterie 10 Stunden mal 1,3 (Ladeverlustfaktor) = 13 Stunden Zeit nehmen.
Mit einem Automatikladegerät läßt man die Batterie so lange angesteckt bis die "voll" Anzeige leuchtet.

Verfasst am: 02.12.2020 12:20:32 Titel:

Kann ich bestätigen. Flashi's Annahme beruht darauf, dass Batterien vollumfänglich den Strom einspeisen und speichern können. Das ist leider nicht so.
Der Innenwiderstand verhindet eine zu schnelle Aufladung. Viel Kurzstrecke (wie in Corona-Zeiten häufiger anzutreffen) belastet die Batterien daher sehr, und erst eine längere Autobahnfahrt würde alles wieder in den Normalzustand bringen, sofern keine grundlegenden Schäden eingetreten sind.

Moderne Start-Stopp-Systeme mit AGM-Batterien sind hier noch empfindlicher als klassische Blei-Säure-Systeme.

Für unseren (stillstehenden) Fuhrpark haben wir abnehmbare Solar-Ladegeräte für den Zigarettenanzünder entwickelt, die einfach auf's Autodach geklatscht werden, bis über 200km/h haften und am Tag mit 1-2A auf 13,8V (einstellbar) nachladen bzw. puffern. Spart eine Menge an kaputten, tiefentladenen Batterien.

Lottogewinnvordrängler Mit dabei seit Ende 2020

Verfasst am: 02.12.2020 13:10:09 Titel:

Verfasst am: 02.12.2020 13:19:22 Titel:

Verfasst am: 02.12.2020 14:02:33 Titel:

Verfasst am: 02.12.2020 16:39:41 Titel:

Verfasst am: 02.12.2020 16:52:05 Titel:

Verfasst am: 02.12.2020 17:18:11 Titel:

Diese Simpelstsolarlader mit max. 100mA vom Wühltisch fürs Armaturenbrett sind schon vom Prinzip her (hinter der Windschutzscheibe kommt auch weniger an) nichts besonderes. Ein System mit etwas mehr Bums wäre schon interessant. YES

Verfasst am: 02.12.2020 17:35:15 Titel:

Also, hier kurz die Zusammenfassung, was das ist, wirklich keine Raketenwissenschaft:

- Semi-flexible Solarzelle 10-20W, 14-18V
- einstellbarer Spannungsregler mit 3A
- 5A-Schottky-Diode am Ausgang
- Kabel & Zigarettenzünder-Stecker mit Sicherung
- Magnetfolie, die normalerweise für temporäre Werbeschilder an Fahrzeugen verwendet wird, darauf die PV laminiert
- Kleines Gehäuse für die Elektronik

Fertich!

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