LSD in H233 reaktivieren?

Verfasst am: 10.09.2020 15:45:33 Titel: LSD in H233 reaktivieren?

Bei Amayama.com gibt es aktuell, soweit ich es überblicke, alle benötigten Teile, um das zu erneuern:

https://partsouq.com/en/catalog/genuine/unit?c=Nissan&ssd=%24%2AKwFWYnMfFjoKGxwwDFFsZg4aOj0jUl1QUUNQRgAlGUEQR1hCfhEDRggFAEZfOUJ7EXIZGxcKACUZQlBaS0ZfUFpXSUANWlANXkckQUhHFwMfCQ1XXVJDJ1VQQkBNWQ0BIhhGDBZCBxF5LStAT0YMEUIHEWUqVDUhPSFQUWgDHlJSVVRRR05CWFINXj4_HgAAAAB5_4Eb%24&vid=0&cid=6&uid=118163&q=jn1wbyd21u0167775

Ja, ich weiß, der Link ist zu Partsouq.com. Da kosten die Teile aber das doppelte und sind nicht lieferbar.

Bei Amayama kosten mich die Teile 38432 (12 Stück), 38433 (12 Stück) und 38435 (2 Stück) zusammen inkl. Versand etwa € 270,- (zollfrei).

Das kommt mir ziemlich günstig vor.

Habe ich da etwas übersehen bzw. habe ich überhaupt die richtigen Teile ausgewählt?

Was brauche ich denn noch bzw. was wäre sinnvoll, bei der Aktion gleich mit zu erneuern?

Kann ich das als Hobbyschrauber überhaupt oder sollte ich damit lieber gar nicht erst anfangen?

Offroader Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, nutzen sich nur die Lamellen ab.
Die Lager würde man sinnvoller Weise gleich auch tauschen.
Die Herausforderung liegt dann für den Hobbyisten wahrscheinlich an der Ausjustierung von Triebling und Tellerrad, so dass am Ende das Tragbild korrekt ist. Das muss ja schön mittig auf den Flanken liegen.
Wenn ich mir die Arbeit machen würde, würde ich gleich einen Locker einbauen.

Verfasst am: 10.09.2020 19:51:28 Titel:

Wenn ich nur die Lamellen kaufen muss (und ein paar Lager), liege ich wahrscheinlich bei € 200,-.

Das ARB-System mit Kompressor dürfte etwa das 10-fache kosten.

Die Hauptfrage ist für mich, ob ich mir das zutrauen kann. Laut WHB brauche ich diverses Spezialwerkzeug und muss Sachen einstellen, deren Fachbegriffe ich nicht kenne.

Offroader Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Ich habe die ARB-Locker schon für 700-1000€ gesehen für die Achse. und der Kompressor kostet nicht die Welt. Ist halt gleich was ganz anderes als so ein lumpiges , das eh wieder verschleißt mit der Zeit.

Zutrauen ist natürlich so eine Sache. Die Fachbegriffe kannst Du hier bestimmt erläutert bekommen. Die Zusammenhänge sind jetzt auch nicht soooo kompliziert. Aber Du brauchst eine Messuhr mit Magnethalter und ein paar Abzieher. Die sogenannten Spezialwerkzeuge kann man sicher auch improvisieren. Relevant sind nachher Vorspannung und Tragbild. Das sollte einwandfrei stimmen, sonst hält es nicht lange. Für die Überholung des Ausgleichsgehäuses mit den LSD-Lamellen brauchst Du nochmal andere Meßgeräte, eine Mikrometerschraube und ein Tiefenmaß. Toleranzen liegen jeweils im Bereich einiger 100stel. Sowas sollte man dann schon zweifelsfrei messen können und wenn Du diese Werkzeuge nicht hast, wird es noch teurer.

Verfasst am: 10.09.2020 23:45:20 Titel:

Wenn Du das nur ein- und wieder ausbaust und die Lager samt Lagerschalen weiter verwendest und alle
Distanzscheiben und Lagerböcke wieder dahin baust wo sie herkamen, dann musst Du eigentlich gar nix einstellen am Tragbild vom .
Wenn der Triebling drinbleibt, musst Du noch nicht mal die Spannhülse tauschen.
Hatte mich wegen dem Thema intensiv mit einer befreundeten Restaurationsfirma beraten, die ständig Autos
restaurieren.
Mit der hatte ich mich noch nicht beschäftigt, bei mir ging es um die VA. Wenn ich das aber alles richtig verstanden
habe, hat die keinen Einfluss auf das Tragbild vom . Dann würde sich ja das Tragbild vom verändern, wenn die
verschlissen ist. Und das ist meines Wissens nicht der Fall!

Stefan

Verfasst am: 11.09.2020 09:10:10 Titel:

Danke Stefan,
so ähnlich hatte ich das gehofft.
Jetzt ist nur noch das Problem, dass ich weder weiß, welches Bauteil eine Spannhülse, welches ein Triebling und welches ein Lagerbock ist.
Lager und Lagerschale kenne ich - der Rest ist Fremdsprache.
Die Anleitung im WHB ist auch nur bedingt hilfreich, weil dort grundsätzlich alles komplett zerlegt wird. Außerdem heißen die Bauteile dort anders.
Die Explosionszeichnungen auf Nissan4U, Partsouq etc. sind leider alle ausländisch beschriftet - und die Online-Übersetzungsprogramme kennen in der Regel die zusammengesetzten Fachbezeichnungen nicht.

Verfasst am: 11.09.2020 09:15:09 Titel:

Lagerbock ist, wenn ich mich nicht irre, das wo die Lagerschale darauf ruht, also beispielsweise der Motorblock wo die Kurbelwellenlagerschale "ruht" /liegt.

Man möge mich bitte korrigieren falls ich daneben liege Supi

Offroader Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Lagerbock = Achswellenlagerdeckel
Triebling = Antriebskegelrad
Spannhülse weiss ich jetzt nicht was Du damit meinst.

Der Triebling kann drin bleiben, aber das Lager vom Tellerrad muss aufgemacht werden, weil Tellerrad mit Ausgleichsgehäuse raus muss, denn darin befindet sich das . Dabei muss man die Böcke eindeutig kennzeichnen. Die Lagerböcke haben ja innen Gewinde in denen Du den Einstellring drehst, deshalb dürfen die nicht vertauscht werden. Beim Zusammenbau nachher musst Du mit den Einstellringen die Position des Tellerrades zum Triebling innerhalb der Toleranz (Flankenspiel 0,15 bis 0.2 mm) einstellen.

Schließlich muss das Ausgleichsgehäuse zerlegt werden um die Lamellen bzw Scheiben auszutauschen.
Wenn Du keine Lager tauschen möchtest, sollte es beim Zusammenbau keine großen Abweichungen geben, da hat der Stefan sicher recht. Das Flankenspiel musst Du aber auf jeden Fall einstellen, ich würde für den Seelenfrieden dann auch das Tragbild testen, am besten mit Tuschierpaste.

Theoretisch brauchst Du dann nur die Scheiben und die Sicherungsbleche bestellen.Dichtung nicht vergessen.

Verfasst am: 11.09.2020 20:22:33 Titel:

Vielen lieben Dank!

Das erscheint mir soweit überschaubar und das würde ich mir auch zutrauen.

Bleibt nur noch die grundsätzliche Frage, was ein richtig funktionierendes dann in der Realität auch kann.

Fährt das Auto dann tatsächlich weiter, wenn ein Vorder- und ein Hinterrad abheben? Hat das schon mal jemand beispielsweise bei einem Neuwagen mit probiert?

Offroader Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Hier wird ein ARB Locker installiert. Du siehst die Arbeitsschritte, die man beim Wechsel des Ausgleichsgehäuses hat. Im Grunde genau das was Du auch machen müsstest. Bis auf den Wechsel des Lagers ;-) Kurz erklärt auch die Einstellung der Vorspannung der Lager und des Flankenspiels.

Link zu Youtube (neues Fenster)
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Die Überholung des ist natürlich ein anderes Kapitel. Ich schätze, das ist nochmal etwas anspruchsvoller. Im Grunde sollte man da auch erstmal alles durchmessen, wie es im WHB beschrieben ist.

Ob sich das lohnt steht auf einem anderen Blatt. Meine Meinung dazu habe ich ja schon gesagt. So ein kann niemals einem richtigen Locker das Wasser reichen. Ich würde die extra Kröten springen lassen. Der Spass, den Du nachher damit hast, lässt Dich das schnell vergessen. Stell Dir vor Du überholst das und kommst dann auch nicht viel besser aus der Grube. Nicht auszudenken...

Verfasst am: 13.09.2020 23:39:45 Titel:

Danke für's übersetzen, Micho.
Die Spannhülse ist das Abstandstück für Antriebskegelradlager. Aber da musst Du ja nicht ran. Sollte nur immer
gewechselt werden, wenn Du den Antriebswellen-Flansch losschraubst um z.B. den Simmering zu wechseln.

Da Du die Steckachsen ziehen musst, solltest Du auch die Simmeringe im Achsrohr austauschen.

Du solltest bedenken, daß das nur eine Sperrwirkung von um die 40% hat. Das ist nicht die Welt, kann aber ggf.
das letzte Quentchen Vortrieb retten.
In meinem wurden damals mal die Reibscheiben etwas stärker vorgespannt, hab davon aber nicht viel gemerkt, da
meine Achsverschränkung gerade mit Womo-Aufbau sehr gut ist und die HA nur selten den Bodenkontakt verliert.

Weiß nicht, ob das den ganzen Arbeitsaufwand wert ist. Hab von den nie besonders viel gehalten, hab sie aber auch
nie im Neuzustand testen können.

Stefan

Verfasst am: 14.09.2020 13:20:57 Titel:

Ist das denn wirklich verschlissen?
Wir verkaufen seit 20 Jahren ein Friction-Modifier-Additiv für LSD-Sperren. Bis dato hat noch kein einziger Kunde nach dem Einsatz des Modifiers sein überholt, denn die Funktion war "iweder da".
Wäre die konstengünstige Möglichkeit zu testen, was wirklich nötig ist.

Verfasst am: 14.09.2020 15:26:58 Titel:

Prima Idee, denn ich weiß wirklich nicht, ob es verschlissen ist oder ob es normal ist, dass man nichts davon merkt, dass es da ist.

Fakt ist, dass das Auto stehen bleibt, wenn jeweils ein Vorder- und ein Hinterrad in der Luft hängen. Auch das Ziehen der Handbremse bringt keine Änderung. Ob ich viel oder wenig Gas gebe ändert auch nichts.

Wenn ich das Auto aufbocke und ein Hinterrad drehe, dreht sich das andere in die gleiche Richtung - soweit richtig. Mehr passiert aber nicht.

Magst du mir deinen Modifier mal per PN anbieten?

Lottogewinnvordrängler Mit dabei seit Ende 2020

Dass ein bei einem so alten Fahrzeug wie einem nicht mehr funktioniert ist normal, da die "Sperrwirkung" schon beim Neufahrzeug nur +/- 40% betrug. Zudem nutzen sich wie schon von Vorpostern erwähnt die Reibscheiben der Lamellen schon im Alltagsbetrieb ab, man rechnet da etwas alle 5 Jahre mit einer Erneuerung derselben (im Rallyesport findet das spätestens nach jeder dritten Veranstalung statt).

Angesichts dessen sind die Vorschläge, anstatt neuer Reibscheiben gleich eine "richtige" Sperre einzubauen, durchaus sinnvoll.
Allerdings gibt es da ausser dem klassischen ARB-Locker auch noch andere Möglichkeiten, unter anderem die, eine vollautomatische 100%-Sperre zu montieren. Die funktioniert nach dem selben Prinzip wie ein , nur dass da keine Lamellen drin sind sondern Zapfen, die durch die Fliehkraft bei entsprechendem Drehzahlunterschied der Räder ausgelöst werden und die Achse komplett sperren.
Für den Normalbetrieb eine unendlich geile Sache, erspart oftmals den Allrad.

Aber - auch das kostet natürlich mehr als ein paar Lamellen.
Bei Interesse mal nach Detroit Locker gockeln.

Verfasst am: 14.09.2020 17:55:07 Titel:

Spannhülse gibt es bei diesem . nicht, nur Einstellscheiben. die meisten gehen nicht weil falsches Achsöl eingefüllt wurde. Das . würde ich erst spülen und dann Achsöl mit Limitit Slip einfüllen.
die meisten gehen dann wieder. Die Sperrwirkung kann dann bis zu 70 % betragen.

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