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Offroader
Mit dabei seit Mitte 2007 Wohnort: Südheide/Niedersachsen Status: Urlaub
...und hat diesen Thread vor 1368 Tagen gestartet!
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Verfasst am: 28.07.2020 08:59:53 Titel: Grundsatzfrage / Aufklärung zum Einbau einer 2. Batterie |
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Hallo Forumsgemeinde und wissende Funkenschlosser,
da sich meine Kenntnisse zur Elektrik auf einem relativ rudimentären Niveau befinden, stelle ich die Frage einfach mal hier ...
Ich möchte in meinem Auto eine 2. Batterie für die Versorgung von Zusatzverbrauchern installieren.
In erster Linie geht es mir jetzt konkret um eine Kompressorkühlbox, da ich in den nächsten Tagen nach mit der Fähre nach Finnland reise, und das Fahrzeug dann 30 Stunden auf der Fähre steht. Dabei soll die Kühlbox (ARB Classic) zuverlässig arbeiten können und das Auto im Zielhafen starten.
Nun meine Überlegung:
2. Batterie montieren, Trennrelais installieren, fertig.
Aber weiter gedacht...:
Ich fahre mit dem Auto -> Starterbatterie und 2. Batterie werden geladen. Alles gut.
Ich stelle das Auto ab -> 2. Batterie wird von Starterbatterie getrennt und die / der Verbraucher bekommt seine Energie von der 2. Batterie. Alles gut.
Ich starte das Auto -> Trennrelais koppelt beide Batterien -> Spannung in der Starterbatterie fällt ab, da die "leere" 2. Batterie verbunden wird -> wenn´s blöd kommt, Auto startet nicht. Nix gut.
Gibt es , die eine Verzögerung von, sagen wir 10 Sekunden haben, um die Batterien zu koppeln? Sonst macht das ja wenig Sinn.
Oder habe ich einen grundlegenden Denkfehler? Ich möchte keine Installation, bei der ich irgendwelche Knöppe in einer, den Mond- Stern- und Elbewasserständen, abhängigen Reihenfolge drücken muss, damit der Eimer zuverlässig startet.
Viele Grüße
Thilo | _________________ Genaaaau... ehrlich gesagt, für den Erwerb eines Todesritters mußt Du sogar ALLE Deine WoW Chars, einen Babypudel und Deine Seele opfern, dazu brauchst Du noch einen Sack Reis aus Chinesien, den Kopf eines Murlocs aus Lampukistan uuuuund eine lambdagesteuerte Pelletheizung, die mit der Solaranlage auf deinem Puppenhausdach funktioniert |
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Bin neu hier
Mit dabei seit Mitte 2020 Wohnort: 71277 Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Puch G230 Funkwagen |
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Verfasst am: 28.07.2020 09:20:14 Titel: |
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Hi Thilo,
bin auch neu dabei, bin aber Maschinenbautechniker. Ich fange auch erst an mit dem Ausbau. Generell Physikalisch sollte das von dir beschriebene Szenario nicht ganz so schnell eintreten bzw. kannst du einen B2B Laderegler dazwischen hängen ich glaube die sind genau für sowas gedacht. Ich hab aber die frage auch noch vor mir. Wenn morgen meine Solarpanele kommen dann siumliere ich alles mal im Garten mit 2 alten Auto Batterien. | |
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Hirnfurz-Vergolder
Mit dabei seit Mitte 2008 Wohnort: Donauwörth Status: Offline
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Verfasst am: 28.07.2020 09:27:32 Titel: |
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Bau' das Victron cyrix Trennrelais ein, das verbindet intelligent... | _________________ NEU - vollhysterisches Motoröl 0W-180 - www.power-trax.de |
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Offroader
Mit dabei seit Mitte 2017 Status: Verschollen
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Verfasst am: 28.07.2020 11:01:15 Titel: |
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Hallo Thilo,
ein Trennrelais ist nur zu empfehlen wenn die Ladeanforderungen beider Batterien identisch sind (d.h. am besten gleiche Chemie und gleiche Kapazität), anderfalls empfiehlt sich ein DC-DC Ladegerät, das auch ausreichend Strom in die zweite Batterie pumpt. Das ist umso wichtiger wenn Du einen "moderne" Lichtmaschine hast, da diese ggfs nur mit unzureichender Spannung laden würde.
Der Cyrix ist ein gutes Beispiel für ein "intelligentes Trennrelais" da es die zweite Batterie nur bei einem bestimmten Spannungslevel der ersten Batterie verbindet.
Eine viel simplere Lösung ist eine große Deep Cycle Starterbatterie und dann der Batteriewächter der Kühlbox, schaltet ab bevor es zu spät ist, und ggfs so ein Powerpack zum Notstarten.
Ich denke Du must dir ein paar Fragen stellen:
- was für eine zweite Batterie will ich und wohin damit? Blei (nass, geht nicht im Innenraum wegen der Gase), AGM, Gel oder Lithium (teuerer aber sehr haltbar, leicht und mehr nutzbare Kapazität, am Ende vielleicht die günstigste Lösung auf längere Sicht)?
- Kapazität der Batterie für 30 h oder noch länger?
- möglichst günstig oder darf es was kosten (D-DC Charger kosten ab 150 Euro aufwärts).
- wie schauts aus mit Solar, kann man prima Laden während der Standzeit aber nicht auf der Fähre. Dann braucht noch einen Laderegler, entweder separat oder als Kombi mit dem DC-DC Charger (Auswahl begrenzt).
Gruss und gute Reise,
Oliver. | |
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Vertikalzeppelin, erdgebunden
Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: Limbach-Oberfrohna Status: Urlaub
| Fahrzeuge 1. Landcruiser HZJ105 2. Mercedes ML400cdi 3. Mitsubishi Pajero V60 3.2DI-D 4. Opel Monty 3.5 V6 LPG 5. Air Patrol 2.0 Rallye |
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Verfasst am: 28.07.2020 11:30:44 Titel: Re: Grundsatzfrage / Aufklärung zum Einbau einer 2. Batterie |
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Thilo_aus_der_Heide hat folgendes geschrieben: | Ich starte das Auto -> Trennrelais koppelt beide Batterien -> Spannung in der Starterbatterie fällt ab, da die "leere" 2. Batterie verbunden wird -> wenn´s blöd kommt, Auto startet nicht. Nix gut. |
Über dieses Szenario würde ich noch einmal nachdenken. Das ist wie "Wenn es um 15 Uhr regnet, starten wir schon um 10"
Eine leere Batterie kann eine volle nicht direkt runterziehen. Darüber brauchst Du nicht nachdenken. Zumal alle mir bekannten Koppelsysteme wirklich erst einige Sekunden nach dem Start verbinden, wenn die Spannung der Lima über 13V liegt. Ein Forist hat den Test vor Jahren mal exemplarisch gemacht und eine randvolle mit einer leeren batterie gekoppet, um zu schauen welche Ströme fließen. Nicht mal ein Sturm im Wasserglas.
Ich persönlich verwende seit Jahren und in eigentlich allen Fahrzeugen, das T-Max System. Das ist die billigste Lösung und macht genau das, was Du alles geschrieben hast. Da aber alles ausbaufähig ist, kommen danach die intelligenten Systeme, wie von den Kollegen grade beschrieben.
Das die Batterien beim normalen Trennrelais-System die gleiche Kapazität brauchen, kann ich nicht bestätigen. Fände dafür auch aus dem Stehgreif kein Argument, was physikalisch dafür spräche. Auf jeden Fall muss aber der Batterietyp identisch sein, also nicht AGM mit klassischer Batterie mischen, da beide unterschiedliche Ladeanforderungen haben. | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Offroader
Mit dabei seit Mitte 2017 Status: Verschollen
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Verfasst am: 28.07.2020 16:35:47 Titel: |
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flashman hat folgendes geschrieben: |
Das die Batterien beim normalen Trennrelais-System die gleiche Kapazität brauchen, kann ich nicht bestätigen. Fände dafür auch aus dem Stehgreif kein Argument, was physikalisch dafür spräche. Auf jeden Fall muss aber der Batterietyp identisch sein, also nicht AGM mit klassischer Batterie mischen, da beide unterschiedliche Ladeanforderungen haben. |
Hallo Flashman,
das ist prinzipiell richtig, man kann Batterien unterschiedlicher Kapazität parallel schalten und laden. Das Problem ist lediglich dass es nicht optimal ist. Die Innenwiderstände sind unterschiedlich und dadurch auch die Lade-/Entladeströme was sich ggfs nachteilig auf die Lebensdauer und Ladezyklus/-status auswirkt. Wirklich identische Batterien wird man eh nie haben, sie sind unterschiedlich alt bzw. altern unterschiedlich oder kommen aus unterschiedlichen Fertigungschargen. Für eine Anwendung in einem Fahrzeug ist es vermutlich nicht besonders relevant (zumal die relevanten Meßgrößen eh fehlen und die Differenzen nicht bemerkt werden können), bei einer grossen Batteriebank für eine USV oder Solaranlage ist es sicherlich nicht empfehlenswert.
Ich würde jedenfalls versuchen Batterien mit keiner allzu großen Kapazitätsdifferenz zu verwenden, (z.B. 80 Ah und 100 Ah aber nicht 50 Ah und 150 Ah). Aber vermutlich kann das auch ein endlos-Fred werden :-)
Gurss,
Oliver. | |
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Vertikalzeppelin, erdgebunden
Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: Limbach-Oberfrohna Status: Urlaub
| Fahrzeuge 1. Landcruiser HZJ105 2. Mercedes ML400cdi 3. Mitsubishi Pajero V60 3.2DI-D 4. Opel Monty 3.5 V6 LPG 5. Air Patrol 2.0 Rallye |
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Verfasst am: 28.07.2020 18:24:30 Titel: |
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100% Zustimmung - sehr gut erläutert. | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Offroader
Mit dabei seit Anfang 2009 Wohnort: Hamburg Status: Verschollen
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Verfasst am: 28.07.2020 22:55:41 Titel: Re: Grundsatzfrage / Aufklärung zum Einbau einer 2. Batterie |
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Thilo_aus_der_Heide hat folgendes geschrieben: | da ich in den nächsten Tagen nach mit der Fähre nach Finnland reise, und das Fahrzeug dann 30 Stunden auf der Fähre steht. Dabei soll die Kühlbox (ARB Classic) zuverlässig arbeiten können und das Auto im Zielhafen starten.
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Auf den Fähren nach Schweden (Stena, Scandline) hatte ich immer "Landstrom" / Bordstrom-Schiffstrom ...
das solletst du nach Finnland eigentlich auch bekommen können: frage einfach einmal bei der Reederei an
Manfred | |
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Abenteurer
Mit dabei seit Mitte 2008 Wohnort: Hochborn Status: Offline
| Fahrzeuge 1. MAN G90, Nissan Y61, div. Suzukis, Subaru WRX |
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Verfasst am: 29.07.2020 06:29:20 Titel: |
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Wenn es nicht all zu sehr auf das Geld ankommt, dann würde ich ein B2B Lader installieren.
Mit dem bist du sicher, das er die Batterie zu 100% voll geladen wird. Besser als das die Lichtmaschine je hin bekommt.
Dazu hast du die freie Wahl vom Batterietyp und kannst notfalls immer noch über ein Trennrelais die Batterien koppeln falls der Lader defekt ist.
Solltest du nur ein Trennrelais verwenden mache es so wie Oliver sagt.
Empfehle ich übrigens auch schon seit Jahren so.
So bist du dir zu 100% sicher, das sich die Batterien im Parallelbetrieb nicht gegenseitig beeinflussen und halbwegs voll werden, was ich aber bei zu kleinen Lichtmaschinen bezweifle.
In dem Fall würde ich die Lichtmaschine mit einem intelligenten Laderegler ausstatten. | _________________ Owner of the "Bastelbudenfred" |
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Verdienter Held der Arbeit
Mit dabei seit Mitte 2007 Wohnort: Bruckmühl Status: Offline
| Fahrzeuge 1. rasender Campingstuhl mit Flügeln 2. Ovlov 3. Dnepr MT11 4. Honda Transalp 5. ½ Y60 6. ¼ DiscoIV8 |
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Verfasst am: 29.07.2020 07:40:26 Titel: |
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Auf der 24h Fährfahrt nach Tunesien mit einer Engel MR40 (vollgepackt und auf Kühlen gestellt) hatte ich mit der 95Ah Starterbatterie im keine Probleme, den Diesel danach anzulassen.
60h Stillstand auf einem Festival (inkl. häufiger Bierentnahme/-einlage) waren dagegen ausreichend Entladung um den Motor nicht mehr durchzureißen.
Wohl gemerkt, ohne Zusatzbatterie.
Im Zweifelsfall das Starthilfekabel vor Auffahrt auf die Fähre griffbereit in den Beifahrerfußraum o.ä. legen. Genug andere Autos zum Fremdstarten sind ja wirklich da. | |
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Vertikalzeppelin, erdgebunden
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| Fahrzeuge 1. Landcruiser HZJ105 2. Mercedes ML400cdi 3. Mitsubishi Pajero V60 3.2DI-D 4. Opel Monty 3.5 V6 LPG 5. Air Patrol 2.0 Rallye |
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Verfasst am: 29.07.2020 10:06:04 Titel: |
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Erinner mich nicht daran. Mein erster Tunesien-Urlaub, die Carthage, und ich Depp hab den handgeschalteten E-Lüfter angelassen. Man hat mich dann von der Fähre gezogen | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Verdienter Held der Arbeit
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Verfasst am: 29.07.2020 14:33:29 Titel: |
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Wenigstens war die Luft unter Deck dann nicht so muffig. Schön durchgelüftet. | |
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