Servolenkungs-Frage

Verfasst am: 04.07.2018 23:48:30 Titel: Servolenkungs-Frage

Bin gerade am Motorumbau am Ami.
Heute stellte ich fest, daß die Durchmesser der Riemenscheiben auf der Kurbelwelle stark abweichen. Der Ami hat die
große Riemenscheibe von 145mm am kaputten Motor, am Tauschmotor hat sie nur 105mm.
Kein Problem, denke ich und gehe raus zum Dicken: der hat die große Scheibe.
Also weiter zum Terrano: der hat wiederum die kleine 105mm-Scheibe.
An den Pumpen selber sind die Unterschiede minimal, schwanken zwischen 120 und 125mm.

Was also tun???
Mit der kleinen Scheibe dreht die Pumpe deutlich schneller und erzeugt vermutlich daher mehr Druck. Baut das System
damit zu viel Druck auf und ich könnte Schaden anrichten? Beim TD27 im Dicken und dem Z24 im Terrano scheint es
egal zu sein, beide haben das "kleine" Lenkgetriebe und die dazugehörige kleine Pumpe verbaut.
Lenkgetriebe und Pumpe im Ami entsprechen aber nicht genau "unseren" Versionen, Angaben dazu habe ich nicht.

Was also tun: einfach nur neue Keilriemenlänge für die kleine Riemenscheibe ausmessen und sehen was passiert oder doch
die Riemenscheiben tauschen. Die passende Nuss für die Riemenscheibenmutter hab ich natürlich nicht, wer braucht
schon ständig eine 40er SW... Nee, oder?

Wäre für erhellende Tips dankbar!

Stefan

Verfasst am: 05.07.2018 08:13:05 Titel:

Mehr Druck solltest du nicht haben, da die Pumpe ein Regelventil haben sollte.
Nur früher.
Ich erkläre mir das so.
Kleine Riemenscheibe beim Diesel, weil er bei Standgas mehr Drehmoment hat und große beim Benziner, da er weniger Dm im Stand hat.

Verfasst am: 05.07.2018 11:25:34 Titel:

Welcher hat jetzt welche Riemenscheibe? Dicker, Ami usw. sagt mir leider nichts. Sind das Diesel oder Benziner?

Ich denke mal, der Diesel wird die größere Scheibe haben, weil niedrigere Drehzahl im Leerlauf und weniger maximale Drehzahl, als der Benziner.

Grüße
Chris

Verfasst am: 05.07.2018 14:00:00 Titel:

Zur Erklärung: der Ami hat einen SD25 Saugdiesel und eine große Riemenscheibe. Dieser Motor ist platt.
Der Dicke hat wie geschrieben den TD27 Turbodiesel und ebenfalls die große Riemenscheibe.
Der Terrano hat einen Z24-Benzinmotor und die kleine Riemenscheibe.
Der übergangsweise vorgesehene Tauschmotor ist ein SD25 Saugdiesel, hat aber die kleine Riemenscheibe wie der Benziner.

Chris' Erklärung könnte schlüssig sein, aber warum hat der zu installierende Diesel dann die kleine Riemenscheibe??? Obskur

Thorstens Erklärung ist genau entgegengesetzt zur Realität. Jedenfalls bezüglich der Riemenscheiben-Größe.

Stefan

Abenteurer Mit dabei seit Ende 2005 Wohnort: LA

Verfasst am: 05.07.2018 19:27:01 Titel:

Mist.
Meine das natürlich genau anders herum und habe es falsch geschrieben.
Die große Scheibe braucht ja mehr Drehmoment und erzeugt größere Drehzahlen als eine kleine.
Der Benziner dreht höher als der Diesel und hat ein geringeres Drehmoment bei Standgas.

Also so wie es geschrieben wurde.
Benziner kleine Scheibe, Diesel große Scheibe.

Verfasst am: 05.07.2018 23:50:38 Titel:

Dann hatte ich also den Denkfehler mit der kleinen Scheibe! Nee, oder?

Danke soweit schon mal! Knuddel

So, die passende Nuss (übrigens eine 41er) hab ich heute vor Ort bekommen, was aber noch lange nicht heißt, daß ich
die Muttern zum tauschen der Scheiben losbekomme... Obskur

Am noch eingebauten Motor hab ich es mit Quertrieb und Verlängerung probiert, Motor dreht trotz eingelegtem Gang immer
noch mit.
Am ausgebauten Motor ist der Schlagschrauber gescheitert, Mutter dreht sich keinen Millimeter, trotz reichlich
Rostlöser und später erhitzen mit Gasflamme! Drehmoment beim Einbau ist mit 294-324Nm vorgesehen(!), hinzu kommt
inzwischen noch etwas Rost. Ein Spezialwerkzeug zum festlegen der Schwungscheibe besitze ich leider nicht.
Oder ist die Sau Linksgewinde??? Dazu finde ich im WHB aber keinen Hinweis.
Im SD-Handbuch blockieren sie bei abgebauter Ölwanne die Kurbelwelle mit irgendwas nicht näher beschriebenem.
Ein Sonderwerkzeug ist nicht gelistet.

Ich glaube, allein schon bei DEM Drehmoment hab ich ein echtes Problem...

Stefan

Verfasst am: 06.07.2018 07:22:00 Titel:

Was hast du denn für eine Servopumpe? Obskur

Ich kenne das mit einer 10er Nuss.

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Habe beim KA24 den Ventildeckel abgeschraubt und die Steuerkette mit einem Schraubendreher blockiert.
Gewinde war Rechtsgewinde. Angezogen nach Gefühl. Mein Drehmomentschlüssel endet bei 150 .

Verfasst am: 06.07.2018 12:39:14 Titel:

Ich rede ja nicht von der Riemenscheibe auf der Servopumpe. Für die brauche ich nur eine 14er Nuss und wenig Kraft.
Ich rede schon die ganze Zeit von der Riemenscheibe auf der Kurbelwelle! Und die hat eine SW 41 und wird beim
Diesel mit diesem brutalen Drehmoment angeknallt.
Beim Benziner sind dort nur 118-152Nm angegeben, was noch im normalen Bereich liegt.
Das mit dem blockieren der Steuerkette beim Benziner ist schön und gut, nur hat der Diesel keine Steuerkette sondern
Stirnradantrieb, und das sowohl bei der SD- als auch TD-Motorenreihe.
Und ja, auch mein "großer" Drehmomentschlüssel endet bei 160Nm...

Leider sehe ich auch am Motorblock keine geeigneten Gewinde, um eine selbstgebaute Blockiereinrichtung für die Schwungscheibe anzubringen. Maximal M10 Feingewinde, und da sehe ich die Gefahr, daß entweder die Schraube abreißt
oder noch schlimmer der Guß am Block um dieses Gewinde ausbricht, was der worst case wäre!

Ich überlege schon verzweifelt, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, den gesamten Motor so anzuheben, um die Riemenscheibe
direkt mit dem Schraubstock der Werkbank einzuspannen. Massiv genug ist die Scheibe ja, um dadurch keinen Schaden zu nehmen.
Aber ich befürchte, daß ich dann nicht vernünftig an die Mutter komme oder ich die Bank aus der Verankerung hebele... Nee, oder?

Bin immer noch mittelprächtig ratlos...

Stefan

Verfasst am: 06.07.2018 12:51:59 Titel:

Hallo Stefan,

am eingebauten könntest du das Fahrzeug auf den Rädern stehen lassen, Gang einlegen, Handbremse ziehen und dann lösen. So solltest du es auf bekommen, vorausgesetzt du bringst die nötige Kraft auf.

Gruß der Marcel Winke Winke

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Habe ein spezielles WHB für TD27 Dieselmotoren in der Werkstatt liegen. Versuche mal daran zu denken, dort nachzusehen.

Verfasst am: 06.07.2018 14:24:02 Titel:

Hallo,

ein Blockierwerkzeug, welches in den Starterkranz eingreift und an der Getriebeverschraubung
angeschraubt ist sollte funktionieren. Mein Bruder hatte sich so ein Ding gebaut für seinen ZD30. Da ist die
Zentralschraube auch mit um die 400 festgeschraubt.
sowas in der Art Blockierwerkzeug

Was du noch machen kannst ist das Schwungrad abschrauben, dort eine Scheibe anschrauben, an welcher du einen langen Hebel zum gegenhalten anschweißt.

Den Versuch mit Riemenscheibe im Schraubstock...ich denk, das kannst du vergessen / ich bin überzeug davon, dass das nicht funktioniert.

Die 2 Sachen funktionieren natürlich nur im aufgebauten zustand...aber ich glaub, du schriebst davon.

Gruß Andreas

...der Vorschlag, über die nicht vorhandene Steuerkette und ein Schraubendrehen zu blockieren...das ist echt mal finsterster Pfusch... Nee, oder?

[/quote]

Verfasst am: 06.07.2018 15:01:25 Titel:

Momentan hab ichs wohl mit der Rübe.....

Mit der Schraube hast du etwas vor dir!
Hab die Riemenscheibe ja bei meinem TD42 schon abgezogen.
Dazu habe ich den Hilift anstelle vom Schwungrad angeschraubt und mit der Zollratsche die Mutter gelöst.
Danach hast du aber das Problem, das bei den TD Motoren eine Keilscheibe zwischen Riemenscheibe und Kurbelwelle sitzt.
Die Mutter wirkt direkt auf diese eine. Nicht auf die Riemenscheibe.
Dadurch sitzt die Riemenscheibe bombenfest und lässt sich nur mit hohem Kraftaufwand und Wärme runter ziehen.
Diese Arbeit sehe ich im eingebauten Zustand, ohne Spezialwerkzeug als fast unmöglich an.
Aber du schaffst das mit Sicherheit, wenn du dir dazu ein paar Gedanken machst.

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Laut TD-WHB gibt es 2 Möglichkeiten:

-Kurbelwelle mit einem Kantholz blockieren (von unten bei abgebauter Ölwanne)

-Mit Nissan-Sonderwerkzeug (ähnlich wie das von Scorp verlinkte) das Stirnrad am Block fixieren. Eine wird in die Stirnrad-Verzahnung eingerastet und mit einer Schraube an einer vorgesehenen Stelle mit dem Block verschraubt.

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