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Kleine Geschichten aus der Wüste

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Desertcruiser
Der mit dem Y60 tanzt
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...und hat diesen Thread vor 2468 Tagen gestartet!


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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 14.03.2019 19:08:40    Titel:
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Danke für die vielen positiven Rückmeldungen! Das freut mich echt!

Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass ich soo sehr gerne wieder auf Reisen gehe... rotfl rotfl rotfl rotfl rotfl rotfl

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Desertcruiser
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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 14.03.2019 19:27:56    Titel:
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Scheitern.
Das tun wir immer wieder, wir alle.

Es gibt Situationen, da kann man sich rasch monetär behelfen, dann gibts andere Situation, da hilft kein Geld der Welt, gegen das Scheitern.

Es hat wieder Diesel gesaut. Der selbe Kanister ist "gescheitert", den ich wegen der Reichweite dringend brauche und entsprechend auch auffüllen musste - DER SAU suppt wieder.
Diesel ergiesst sich über das Deckbrett, Karton, Holz und teilweise die Matraze labt sich dessen in Hülle.
Die daraus entspringende Geruchsentwicklung ist dermassen aggressiv!
Hätten wir in der Schweiz doch auch solchen Diesel. Aber da ist ja alles Bio.
Nun gut, jetzt ist er auch umgefüllt und meine Behausung nähert sich wieder dem Status: <Reise-tauglich>.

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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 14.03.2019 19:28:24    Titel:
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Komisch riecht es - diesmal aber anders. Ausgerechnet nach verbrennenden, elektrischen Komponenten. Das mag ich generell nicht so, hier aussen aber absolut gar nicht.
Rauch sehe ich hinter dem Beifahrersitz aufsteigen!
Ich renne aus dem Karren und reisse die andere Tür auf, dort wo die Stromversorgung platziert ist.
Doch wegen dem Durchzug kann ich den Rauch nicht mehr lokalisieren. Dann wird blitzschnell alles abgegriffen und nach Hitzeherden abgesucht.
Eins der Ladekabel ist bereits am schmelzen und im Begriff, sich dem Feuer hinzugeben.
Das Ladekabel wird sofort ausgerissen. Heisse, schwarze Masse klebt an meiner Hand.
Dann wird das andere Kabelende ebenfalls getrennt. Auch dies schmolz bereits.
Wieso? Und ausgerechnet das Ladekabel des primären Navigationsgerätes, welches ich echt dringend brauche.
Das USB-Kabel war an einem Solarladeregler als Verbraucher angesteckt, dann zum Caterpillar S60 Navi-Handy. Irgend ein Komponente mochte nach 3 Wochen den Anderen plötzlich nicht mehr!?
Dummerweise ist nun die Ladebuchse des Navis ebenfalls angeschmolzen. Da das Zeug mittlerweile dermassen filigran gebaut ist, kann ich die Buchse kaum reinigen und richten.

Mit einem anderen Kabel gelingt es mir, das Navi teilweise wieder mit Strom zu futtern.
Aber dies steht auf gar wackeligen Füssen.

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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 14.03.2019 19:48:29    Titel:
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Ists nicht schön hier?

Mitten in einem riesigen Gebiet eines Salzsees. Insgesamt über 100Km länge.


Was auch immer diese Hügel sind und wer die da hingetan hat, mir passen die wesentlich besser, als moderne Kunst.


Der Boden ist weich, trägt knapp und erfordert viel Kraftaufwand, um sich darauf fortzubewegen.


Man gibt im Leben den Schatten quasi keine Bedeutung. Ja, ist so!


Nun ja, eine Schattenseite drängt sich dennoch weiter auf.
Mir scheint die Gefriertruhe zu sterben.
Gestern Morgen hab ich sie nach einer kalten Nacht wieder gestartet, wie ich es jeweils mache. Doch schon nach 5min schaltete sie sich wieder ab, da angeblich die Soll-Temperatur erreicht zu sein scheint.
Diese Temperatur hat sich auf -2°C festgekrallt.
Doch ich schalte die Truhe in der Nacht jeweils ab, weil sie klingt wie eine Baumaschine direkt unterm Kopfkissen. Da dröhnt der Schädel!

So wird sie bis zum Morgen also etwa +10°C haben!
Bevor ich sie auseinanderbaue, überlege ich, was ich tun könnte.
Wenn der Termostat in dem Kälteteil mit Wiederstand funktioniert, kann ich ihn vielleicht übergehen und die Steuerung überlisten.
Da muss ein Kabel vom Steuergerät in das Kälteabteil der Box reingehen.
Heute Mittag wird sie mühsam aus dem Innenausbau gerissen und aufgeschraubt.
Da sehe ich das Kabel sofort.
Ich ziehe es aus und die Gefriertruhe geht aus. Jut. Dann baue ich mir aus einem Draht eine Brücke und stecke sie in die Buchse, mit dem Gedanken, dass der "Eigenbau-Termostat" ständig sagt: "Noch nicht kalt genug, immer weiterkühlen!"
Der Plan funktioniert und die Box schaltet sich nicht mehr ab.

Doch auch nach 8h Dauerbetrieb schafft es die Box knapp, +0°C zu halten. Da ist also sonst was faul.
Am Abend öffne ich den Deckel und sehe, dass das eine Register vereist, das andere aber grad mal etwas "kühl" ist.
Meine Erkenntnis daraus ist folgende: Der Thermostat sitzt dort wo es am kältesten ist und hat daher bei Erreichen der Temperatur angeordnet, abzuschalten.
Daraus schliesse ich, dass, bedingt durch eine Undichtigkeit im System, nur noch ein Teil der Kühlleistung erbracht wird, welche mit der Zeit gänzlich zu Erliegen kommen muss.

Das heisst, in diesen warmen Gefilden wird mir nun nach und nach das Essen auftauen.

Wer jetzt also Lust auf Speck, Raclettekäse, Schnitzel (noch zum verklopfen, panieren), Glace, Gummiadlerflügel, Chicken-Nuggets, diversen Fisch, Pommes und Kroketten hat, der komme und greife beherzt zu! Es hat, solange es hat!
Meine Koordinaten:
N 21°08'27.6"
W 012°07'18.8"
Nissan mit weisser Haube. Mitten auf einem grossen, teilweise ausgetrockneten Salzsee.

Immerhin gibts auf dem Weg über den Salzsee noch ein paar Bilder für das Gemüt.




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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 14.03.2019 19:55:00    Titel:
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Und wie ich so in Gedanken versunken über den Salzsee fahre, der Horizont sich nicht verändert und mir fast schon Organe einzuschlafen drohen, merke ich in der Nase, dass es nach Staub zu riechen beginnt.
Staub! Bei Sonnenuntergang, auf dieser Fläche? Ja. Das passt mir.

Time for a tribute...

Anhalten, die Drohne startklar machen und während der Fahrt Bilder schiessen, was das Zeug hält.
Mag ja einfach aussehen.

Fährt man aber mit einer konstanten Geschwindigkeit in den ausgefahrenen Spurrinnen des Salzsees, ist es doch nicht ohne, die Drohne rückwärts von sich weg zu fliegen, damit die Kamera immer schön zum Auto schaut.
Die Lenkung wird seitenverkehrt beim Rückwärtsflug. Es gilt, zweierlei Geschwindigkeiten zu regeln, währenddessen die Spuren nicht verlassen werden sollten, sonst holperts gewaltig (siehe Bild #3) und trotzdem ein Bild komponiert werden soll.

Für mich sind es schöne Erinnerungen geworden...










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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:01:26    Titel:
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Fortsetzung nach einer Nacht auf den 30.12.18:
Ich hätte nicht gedacht, dass es grad so schnell geht, aber das Meiste in der Gefriertruhe ist nun aufgetaut.
Trotzdem die Truhe teilweise in der Nacht lief, so dass ich am Morgen Kopfweh hatte.

So fahre ich von dem enorm windigen Nachtplatz auf dem Salzsee ab.

Dann suche ich eine stattliche Akazie, welche auch untenrum noch Buschwerk hat, so schützt sie mich erstmal vor Wind.


Dann werfe ich erneut einen Blick auf den Termometer in der Gefriertruhe. Nun hat sie zwischen +5°C und +10°C erreicht.

So wird Heute Morgen schon aussortiert, was ich jetzt noch essen kann.
Zum Frühstück dann ein paar Kalorien.


Was aufgetaut, aber noch einigermassen kühl, vielleicht Morgen noch gegessen werden kann und, zu meiner Schande, was ich den Vögeln unter dem Himmel zu Frass geben muss.

Es ist eine Menge, die ich wegwerfen muss. Sogar ungeöffnete Packungen mit feinsten Kroketten. Geflügel. Wertvoller Fisch. Alles wird aus der Packung genommen und in der Nähe von Bäumen verteilt.
Dann verbrenne ich sämtliche Packungen, um weder eine neue, unangenehme Geruchsbelastung im Auto, noch einen übervollen Kehrichtsack zu generieren.
Mir ging vor der Entsorgung durch den Kopf, ob ich nicht etwa ein Dorf hätte bekochen könnte?
Aber das ginge vermutlich nicht gut aus.
Magenprobleme mit dem vielen Fett, Durchfall. Teilweise ist die Ware bereits grenzwertig verdorben. Dann noch Schweinefleisch - auch nich-so...
So muss ich dieses Gut abwerfen.

Wie kann einer nur so ein Gewirbel um ein paar Sachen machen, die er entsorgen muss?
Wo doch im Überfluss lebende, grad mal mit der Schulter zucken, vielleicht höchstens noch dem Geld hinterhertrauern?

Sieh, das Essen und Trinken wird hier draussen zum primären Drehteller. Hast Eines von beiden nicht mehr, gehts an die Existenz.
Mir gehts nur zu einem geringen Teil ums Geld. Mir gehts darum, dass ich mich in einem Gebiet bewege, wo das Essen Mangelware ist.

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1. Berna 5VM
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BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:02:48    Titel:
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Diese Technischen Mängel, die sich darum windenden Gedanken, haben mich nun etwas auf Trab gehalten..
Der kommende Verzicht. Die Gefahr, dass ein wichtiger Teil meiner Navigation ausfallen könnte.
Fast könnte dies meine Reise - vielleicht auch nur vorübergehend - etwas verderben.
Ich hadere mit mir, ob ich nicht besser in weniger abgelegene Gebiete, oder gar zurück fahren sollte.

Dann hocke ich mich hin und schaue meinen Wagen an.


Steht da und ist trotz allem bereit, weitere Abenteuer zu meistern.
So scheint es mir.

Die Substanz ist gut. Die vom Auto und die von mir.
Warum also nicht zu neuen Abenteuern aufbrechen?
Ich kann unmöglich so weit hergefahren sein, um dann dort aufzuhören, wo es wieder spannend wird.

Mut fassen, aufstehen, weitermachen.

Kaffe ist bereitet, dies hilft mir etwas auf.

Also, worauf warten?
Rein ins Abenteuer!

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1. Berna 5VM
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BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:06:05    Titel:
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Trotz allem, was grad schief geht, und das sind ja eigentlich nur so kleine Dinge, erfahre ich täglich so viel Gutes. Und Lustiges. <Kleiner Rückblick noch:

(28.12.18)
Sidi von der Herberge "La Gueia" in Chinguetti, traut seinen Augen nicht, als ich im Aufenthaltsraum sitze und ein Kaffe geniesse. Er kam eben von Atar.
Seine Freude ist derartig gross, dass er alles liegen lässt und sich sofort zu mir setzt.
Janek hier vom Offroad-Forum hat ihm früher mal von mir erzählt.
Sidi will sofort wissen, was ich diesmal wieder angestellt habe. Wo ich war, wo ich hingehe.
Dann meint er, wir könnten doch etwas Kleines knabbern. So lässt er zwei Pfannkuchen anrichten und wir geniessen sie zusammen.
Er erzählt mir wieder vom Aufenthalt in der Schweiz. Er ist voller Ideen, hat das Schlaraffenland gesehen und doch erkennen müssen, dass das einfach auch nicht alles ist.
Eine ältere Frau steht ihm etwas bei. Sie heisst Sylvette und kommt aus Frankreich.
Noch Heute empfängt Sidi eine Gruppe Touristen aus Frankreich. Morgen dann, will er sie über Ouadane, rund um den Guelb er Richat, weiter über El Ghallâouiya, El Beyyed bis zurück nach Atar führen.
Es ist also gut möglich, dass ich die insgesamt 5 Fahrzeuge (3 weisse Hikux, ein dunkler Frauenlandcruiser (J11 oder sowas) und noch ein anderes Gerät) in der Wüste wieder antreffen werde. Wenigstens wenn ich etwas rumtrödel.
Bezahlen darf ich nicht. Er will es einfach nicht annehmen! Die Freude ist so gross...
Ich hoffe auf später!

Heute (29.12.18) fahre ich so auf der Hauptpiste zwischen Chinguetti und Atar an den Pass, "Passe d'Ebnou" heran.
Ganz oben ist seit Jahren ein Kontrollposten. Dort bei den zwei gelben, in der Mitte zerteilten Traktoren.
Der Landjäger möchte wissen, woher und wohin.
So sagenich, dass ich von Chinguetti komme und wolle nach El Ghallâouiya, oder El Beyyed, wenn er dies besser kenne.
Dann entgegnet der mir: "Ja, also El Ghallâouiya ist bei Ouadane?! Hier gehts nicht dort hin. Willst Du jetzt stattdessen nach Atar, oder eben Chinguetti?"

Meine Antwort ganz lauter: "In Chinguetti war ich ja eben, Atar hätte ich nicht vor. Hier auf dem Pass geht doch ne Piste ab, wo ich dann nach El Beyyed und weiter nach El Ghallâouiya komme. Die nehme ich. Oder bin ich bereits am Abzweiger vorbei?"

Der Landjäger hält daran fest, dass man da nach Ouadane zurück müsse.
Selbst mit der Landkarte lässt er sich nicht überzeugen, dass man nördlich des Guelb er Richat auch nach El Ghallâouiya kommt.

Dann findet er: "Eh bon, wohin gehst Du jetzt? Fürs Protokoll."
"El Ghallâouiya natürlich!"

Ungläubig schaut er mich an.
Dann lacht er und wünscht mir eine gute Fahrt.

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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:07:48    Titel:
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Dann fahre ich Richtung Atar weiter und nach etwa zwei Kilometern sehe ich einen kleinen Weg in die Ebene rausführen.
Kurz mit der topografischen Karte abgleichen - jep, der könnte gehen.

Am Rand steht noch ein, hmm, sagen wir mal, gut gebrauchter Toyota Hi-Lux.
Der gehört einem Herrn, der zusammen mit einem kleineren Herrn darauf wartet, dass viele, viele Kamele den "Weg" hochkommen, den ich grad runterfahren will.

Ich warte gerne auf die schönen Tiere und schaue ihnen zu, wie sie Eins nach dem Anderen zufrieden den Berg hochkommen.

Der Grössere der beiden sagt mir noch, ich solle zuerst zu Fuss den Weg abgehen.

Die ersten Meter gehen ja prima. Fahrspuren kann man sich ja auch vorstellen, wenn es keine mehr hat.

Es ist aber schon eng wie Anton. Aber noch nichts unmöglich machbares.
Dann, kurz nach dem Eck, beginnt die Aussage vom "Größeren" an Inhalt zu gewinnen.
Nichts für Stadt/Frauen-Landcruisers.
Heftige Schräglage, dazu Gefälle in hohem Masse. So krass, dass ich die Senken etwas mit Steinbrocken auffüllen muss, damit der Wagen doch noch knapp unter der Kippgrenze bleibt. Und da bin ich nahezu schmerzbefreit. Die, welche schon mal mit mir im Gelände mitgefahren sind, wissen das.
Jetzt einen talseitigen Reifenabdrücker und die Karre legt sich glatt hin!
Da wird es schon Zeit für die Untersetzung, um etwas mehr Gefühl für den Boden zu kriegen und die Bremswirkung des Motors auf alle Räder zu verteilen.

Unten Angekommen schaut mich ein Kameltreiber lange und ungläubig an. Frische Autospuren hatte es ja schon keine, da oben, das wissen wir ja.
Es war völlig ausgewaschen.
Der Treiber will seine Herde ebenfalls da hochbitten, um sie nach Chinguetti zu schaffen.
Allerdings kein Ding für die einspurigen Tiere, die gehen da hoch wie die Wiesel.

Überraschend viele Siedlungen hats anfangs der Strecke noch, die nördlich des Gebirges durchführt.
Jedes Dorf, oder einzelne Brunnen werden im Navi eingetragen.

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1. Berna 5VM
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BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:16:07    Titel:
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Der letzte Tag des Jahres bricht an.
Noch vor Sonnenaufgang stehe ich auf, um etwas weiter um den Aderg (dem auffälligen Berg am Rande des Sandmeeres) herumzufahren.

Dann, noch bevor das Streiflicht da ist, fliegt mein Flugapparat mit Kamera bereits Kilometerweit weg über dem Sand, um eine gute Position zu finden, wenn das Licht den ganz kurzen Moment perfekt ist.



Dann ist der Moment vorbei, das Licht aber noch schön warm...


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1. Berna 5VM
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BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:18:00    Titel:
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Schon früh ist das Lichtspektakel wieder zu Ende.
Und so fahre ich etwas weiter, bis ich eine stattliche Akazie finde.


Hier wird vom aufgetauten Fleisch zubereitet und als Altjahresfrühstück genossen.
Total 378g Filetstücke, mariniert, und ordentlich Kartoffeln dazu.







Nun hats noch Käse, etwas Fleisch und Butter im "Kühler".
Das Fleisch muss aber bald verzerrt werden. Die Box läuft den ganzen Tag an der Limite, um wenigstens noch als Kühlschrank herzuhalten.
Ich hoffe, sie mag mir die Butter noch etwas hinhalten.

Heute ist der Tag, an dem ich eigentlich mal wieder mein weisses Abtrocknungstuch ersetzen könnte.
Lange hats gehalten. Aber da es nun nicht mehr weiss ist...
Ich finde sowieso, die braunen, blauen und roten Tücher halten wesentlich länger. Obskur Unsicher

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1. Berna 5VM
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BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:30:03    Titel:
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In dieser Gegend war ich sonst nie so einsam. Aber die Nomaden sind alle weggezogen, weil keine Kräuter mehr wachsen.
Ihre mit Ästen gebauten Hüttchen haben sie mit Stacheldraht umzäunt und die Tücher allesamt mitgenommen.


Einige gefällte Akazien liegen kopfüber, oder schräg am Boden. Mir schmerzt dieser Anblick sehr.
Doch irgendwoher muss wohl etwas Bau- und Brennholz gewonnen werden.

Nur noch Kohlereste und einige zerbrochene Gefässe zeugen vom kürzlichen Abzug der Menschen.
Um Chinguetti werden sie sich nun angesiedelt haben.

Zwei Gruppen Esel habe ich aber noch gesehen. Die kommen aber weit herum, bis sie wieder getränkt werden müssen. So muss es irgendwo noch Leute bei einer Tränke geben.

So, bald werde ich weiterfahren, das frische Kaffe ist bald ausgetrunken.
Rechterhand ist der Gebirgszug, welcher den äussersten Ring des Kraters bildet.
Linkerhand ist Sand, an dessen Rand sich fast unüberwindbare Dünen befinden. Etwa einen Kilometer breit, dann wird der Sand einfacher befahrbar.


Etwas weiter weg von dem Dünenrand, sieht man die Ausmasse besser. Wenn man nicht muss, geht man da wirklich nicht drüber.


Dieser Gürtel breitet sich gegen das Gebirge aus und bedrängt die bereits mässige Vegetation zunehmend.
Zudem wird das noch mit vielen Akazien und Gräsern bewachsene Gebiet mit Gang nach Osten immer enger, so dass man am Schluss relativ nahe an den Felsen fahren muss.
Einzelne Wanderdünen schlucken ganze Bäume und geben sie nach einem halben Jahr wieder frei.

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BeitragVerfasst am: 14.03.2019 20:30:51    Titel:
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Wie ich so durch das trockene, weiche Flussbett fahre, entdecken meine Augen einen gelben Kanister, direkt neben einem Haufen Steinen und Ästen, welcher mit einem abgeschnittenen Fassboden bedeckt ist.
Das muss ein Brunnen sein, denke ich mir.

Sodann wird der Haufen abgedeckt.
Der Wasserspiegel ist gut einen Meter unter der Erdoberfläche. Das erstaunt mich jetzt doch!
Eine grössere Echse hat sich an den Steinen, aus welchen der Brunnen gemauert ist, festgekrallt.
Als ich etwas aus der Sonne trete, will sie sich nicht mehr beäugern lassen und das schöne Tier verschwindet in einer Spalte.

Beim nächsten Brunnen ist der Wasserstand etwas tiefer. Bei geschätzten 3,5m. Von da schöpfe ich erstmal etwas in einen Fassboden, damit ich sehe, ob das Wasser klar ist. Dann fülle ich den Becher auf und trinke. Das Wasser ist sauber und schmeckt vorzüglich!
Also fülle ich meinen Kanister wieder auf.

Bald drängt sich die Frage nach einer Naturdusche auf.
Ein Platz, etwas versteckt neben einer Akazie, daher auch windgeschützt, aber trotzdem sonnig, ist recht schnell gefunden und der alte Schweiss und die Staubschicht werden heruntergewaschen.
Wie tut das doch mal wieder gut...

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micwill
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BeitragVerfasst am: 15.03.2019 07:06:30    Titel:
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Desertcruiser hat folgendes geschrieben:

Noch ist das Gelände recht flach. Das heisst, die Dünen sind sehr sanft und erheben sich nur etwa 10-15m.


Apropos Scheitern, dieses Bild hier beschäftigt mich nachhaltig. Bei manchen Wüstenbildern sieht man ja auf den ersten Blick nie sofort ob sie jetzt von der Drohne aus 150m Höhe oder mit der Kamera aus 1m Höhe aufgenommen sind, es fehlt der Vergleichsmaßstab bzw ein Referenzobjekt, das das menschliche Auge zuordnen kann. Bei diesem Bild dachte ich auch zuerst was ist das da für ein kleiner Käfer in der linken unteren Bildhälfte bis ich realisierte, dass es der Patrol ist. Da hats mir ehrlich gesagt die Schuhe ausgezogen, weil es so deutlich macht wie remote Du warst, wie klein und verloren in der Weite Du gereist bist und was für ein großartiges Gefühl das sein muss. Und wenn ich dann etliche Beiträge später lese, dass die Hauptnavigation fast ausgefallen ist, wird mir klar, was man bei so einem Unternehmen alles aufs Spiel setzt, nämlich seine pure Existenz.

In diesem Sinne: gut dass Du wieder heil zurückgekommen bist und happy birthday!

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BeitragVerfasst am: 15.03.2019 07:21:55    Titel:
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Micho, Dein Beitrag hat mich jetzt echt gefreut!
Ja, war weit weg vom Schuss, das ist so. Aber ich brauch das abbund zu.

Danke!!

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