abgefahrene Reifen trotz Starrachse

Verfasst am: 26.05.2017 23:44:05 Titel: abgefahrene Reifen trotz Starrachse

Hallo Offroader,

ich muss mich mal wieder an euch wenden. Mir ist aufgefallen, dass mein ganz speziell das rechte Vorderrad und auch ein wenig das linke Vorderrad ungleich abfährt. An der Außenkante ist schon fast kein Profil mehr da und innen ist es noch völlig in Ordnung. Nur zu meinem Verständnis: wie kann das sein bei ner Starren Achse? Und: wo sollte man anfangen auf Fehlersuche zu gehen?

Ich bin schon sehr gespannt auf eure Antworten

Verfasst am: 27.05.2017 02:27:12 Titel:

Spureinstellung und Fahrweise.

Kini

Verfasst am: 27.05.2017 03:00:01 Titel:

Sturz wäre auch ne Möglichkeit. Auch wenn ich denke, dass der keinen Sturz hat.

Verfasst am: 27.05.2017 07:40:04 Titel:

Sturz lässt sich nicht einstellen.
Spur kann man ganz einfach mit einer Maurerschnur kontrollieren.

Deserteur Mit dabei seit Ende 2016

@10000days
Klar hat die Achse einen Sturz.

@chrino86
Radsturz, Nachlauf und Spreizung können nicht eingestellt werden. Wenn die Karre verschärft Gelände gesehen hat,
kann die Achse verformt sein, z. B. durch Sprünge.

Laß eine optische Vermessung des Fahrwerks mit Vermessung der Lenkgeometrie machen. Kostet etwas, spart
Dir aber jede Menge am Ende nutzloser Zeit, Arbeit und Geld. Dann weißt Du wenigstens was Tatsache ist. Mit
irgendwelchem Rumgefummel Pi x Daumen erreicht man hier garnix. Am Schluß landest Du doch auf dem Meßstand.

Wenn der gemessene Sturz größer oder kleiner ist als 0°30', muß der Vorderachskörper gewechselt werden,
die Spreizung muß 7°30' sein. Verbogene Achsen sieht man immer wieder, wenn z.B. unsachgemäß über Dünenkanten
gejumpt wurde. Auf jeden Fall solltest Du schon mal die Spurstange gängig machen, das Gewinde ist meist festgerostet,
also feste mit o.Ä. einsuppen, damit gegebenenfalls die Vorspur eingestellt werden kann. Möglicherweise muß das
Gewinde mit der Flamme getrennt werden. Die geöffnete Gewindepaarung auf jeden Fall mit metallfreier Anti-Seize-Paste
salben, damit sie später gängig bleibt.

Viel Erfolg

Deserteur Mit dabei seit Ende 2016

@chrino86
Korrektur der Sturz- und Spreizungswerte für Dein Fahrzeug:
Sturz 0°-1°, ist der gemessene Wert außerhalb, muß der Vorderachskörper gewechselt werden,
Spreizung 7°-8°, ist der gemessene Wert außerhalb, muß der Vorderachskörper und die oberen
und unteren Achschenkelflanschinnenlager gewechselt werden.

Gruß

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Ich tippe auf die Spureinstellung. Etwas mehr Luftdruck könnte auch helfen.

Verfasst am: 27.05.2017 18:48:32 Titel:

Ich tippe auf den Gasfuss... Supi

das hatte ich auch die ersten Jahre wo ich noch viel Langstrecke mit dem unterwegs war und ihn mehr wie ein PKW bewegt hab, sprich: relativ flotte Fahrweise. Da waren auch die äusseren Kanten der vorderen Pneus als erstes ziemlich runtergefahren. Aber die Spur mal zu checken ist sicher kein Fehler...

Verfasst am: 27.05.2017 19:03:42 Titel:

Okay, ich danke euch allen erstmal für eure Antworten. Auch wenn der Gasfuss sehr wahrscheinlich erscheint, denke ich kann ich diesen ausschließen. Wenn einer ruhig und gediegen fährt, dann bin ich es.
Ebenso kann ich mir die Erklärung mit dem springen über die Dünen nicht wirklich vorstellen. Als ich den Dicken vor 2 Jahren gekauft habe, machte er keineswegs den Eindruck als hätte er je Gelände gesehen und in den 2 Jahren habe ich ihn bis jetzt auch keineswegs "artgerecht" gehalten. Will heißen dass er weder durch offroad-Einsatz noch durch einen Unfall eine Deformation der VA haben sollte.
Die Spurgeschichte macht mir ein wenig sorgen. Vor einem guten Jahr habe ich eine Trailmaster-Fahrwerk eingebaut (übrigens total unzufrieden damit... die Federn sind dermaßen weich, das selbst kurz nach dem Einbau gerade mal 5 cm Höhe gebracht haben und keinesfalls 8 wie angegeben... inzwischen hängt er selbst bei geringer Beladung ziemlich weit unten an der Hinterachse). Als ich danach zur Achsvermessung gefahren bin, wurde durch den Freundlichen bei Pit-Stop festgestellt, dass die Spurstange des Lenkhebels eigentlich verstellbar sein sollte, es aber nicht ist. Da wo eigentlich die Kontermuttern sitzen ist einfach nur eine Schweißnaht. War danach bei Nissan und habe nochmal nachgefragt, da hieß es dann nur, dass sie dann eben getauscht werden muss. Kostenpunkt irgendwas bei 500 Euro. Dementsprechend habe ich meine Stammwerkstatt besucht und da wurde das Protokoll quasi für den Tüv "angepasst".

Ich hatte ehrlich gesagt auf die Radlager bzw. Achsschenkellager gehofft. Das wären überschaubare Punkte gewesen, leider wurde das von euch noch garnicht so wirklich angesprochen.

Verfasst am: 27.05.2017 19:23:35 Titel:

Deserteur Mit dabei seit Ende 2016

Jetzt wäre mal ein Photo von der Spurstange mit den Verschweißungen Spurstange/Spurstangenköpfe hilfreich.
>> www.picr.de Bildbreite bitte auf 600 Pixel einstellen.

Ich kenne keinen , der eine fixierte Spurstange hätte, mit der doch die Vorspur eingestellt werden soll.
'Normal' ist das nicht. Berichtigt mich, wenn ich falsch liegen sollte.

Gruß

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Ich kenne überhaupt kein Auto mit einer fixierten Spurstange. Wozu auch? Was soll das?

Verfasst am: 27.05.2017 21:58:04 Titel:

irgendwann anfang der neunziger haben einige autobauer von zwei einstellbaren spurstangen eine weggespart.
wenn man dann ernsthaft ersatz haben wollte, gab es ein (teureres) einstellbares teil. ja, genauso ein ding mit schweissnaht.
sowas ist mir schon bei und Mercedes aufgefallen.
kann aber auch alles pfusch vom pfuscher in der pfusch-werkstatt gewesen sein...teile, die nicht zum auto gehören? buschlösung?

Deserteur Mit dabei seit Ende 2016

Weder 160/260, oder haben prinzipiell verschiedene Spurstangen.

Spurstangen schaun im Allgemeinen so aus, beidseits sind die Spurstangenköpfe eingeschraubt mit jeweils
Linksgewinde und Rechtsgewinde, nach Öffnen der Klemmschellen kann durch Drehen der Spurstange
die Vorspur der Vorderräder eingestellt werden:

Wenn die Gewinde der Spurstangenköpfe festgerostet waren, wie oben schon beschrieben, und mit Gewalt
geöffnet wurden, könnten sie beschädigt worden sein. Sind auf der Spurstange Zahnabdrücke einer starken
Rohrzange zu sehen? Bevor man weiterspekulieren kann, bitte ich nochmals @chrino86 um ein aussagekräftiges
Photo der Schweißstellen >> www.picr.de die Bildbreite bitte auf 600 oder 640 Pixel einstellen.

Gruß

Verfasst am: 27.05.2017 22:56:34 Titel:

Wenn die Spurstange falsch eingestellt ist, müssten doch beide Reifen "falsch" abgefahren sein. Nicht nur der Rechte.

Ich tippe eher darauf, dass der Achskörper wirklich was hat.
Vielleicht ist auch die koplette Achse nach einem Schaden kaputtrepariert worden. Oder warum sollte man die Spurstange verschweißen?
Wenn die Geometrie wirklich nicht mehr passt, hätte das doch PitStop herausfinden müssen. Oder haben die gar nicht mehr gemessen, als sie die verschweißte Spurstange gesehen haben?

Bei mir fahren sich die rechten Reifen auch immer stärker ab. Liegt aber an meinem Fahrstil :D

Grüße
Chris

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