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Zeitreisende - Als Timekeeper in Marokko
Was gibt es Schöneres, als das Abenteuer Ferne?

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flashman
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BeitragVerfasst am: 09.04.2017 21:20:02    Titel: Zeitreisende - Als Timekeeper in Marokko
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Zeitreisende

Es ist nun schon etwas drei Wochen her, dass unsere kleine Gruppe die Reise in den Süden gestartet hat. Wobei Süden geografisch betrachtet, gar nicht mal korrekt ist, denn Marokko liegt eher südwestlich. Aber allein der enthaltene südliche Vektor rechtfertigt die Benutzung des Terminus natürlich adäquat.

Wir sind die Hüter der Zeit, man nennt uns Timekeeper. In unseren Händen liegen Erfolg und Niederlage vieler Nationen im Wettkampf um Ruhm und Ehre auf der Rallye Carta Marokko 2017. Wir, dass sind Nadine (Pilotine), Madlen (Realistin), Chrischi (Praktiker), Patrick (Skeptiker) und ich (Träumer) plus Lord Moppi, dem Leck-Mobs-Hund. Wir fünf sind das Geotraq Zeitmessteam und starten nun gemeinsam ins Abenteuer Wüstenrallye. Wir bewegen uns in eigenen Fahrzeugen, die extra dafür ausgesucht wurden, langsam zu sein und irgendwie Offroad fahren zu können, falls einmal ein Stein auf der Straße liegt oder die Hoteleinfahrt nicht planiert sein würde. Ein Buschtaxi (Toyota Landcruiser), ein Landrover Discovery II und ein range Rover Classic (liebevoll die rollende Todesfalle genannt), der aber formell gesehen, auch ein Discovery I ist.

Drei Wochen liegen vor uns und inspiriert von Patricks Live-Reise-Blog hier, schreibe ich meine Erinnerungen erst nach der Reise auf. Du bist grade schon mitten drin und just dabei. Beginnen wir mal mit der Planung. Um nach Marokko zu kommen, braucht man entweder eine Fähre, die über das Mittelmeer gondelt, oder verdammt viel Zeit, Mut, Glück und Munition - Denn der einzige Landweg führt über den Balkan-Ukraine-Russland-Georgien über wahlweise Türkei/Aserbaidjan/Iran/Irak/Syrien weiter über Jordanien-Israel (zwei Pässe nötig) und Ägypten, Libyen und Algerien. Wobei zu erwähnen sei, dass einige Grenzen gar nicht legal passierbar sind und die Mühe im Vergleich zur Mittelmeerfähre auch nicht wirklich lohnt...Ganz abgesehen vom Zeitfaktor und den internationalen Konflikten, die man als "Tourist" damit erregen würde.

Nachdem wir also Plan B ausgeschlossenen hatten (4:1 Stimmen), hieß es "Ab zur Fähre". Um nicht Tage voller Lethargie auf einem italienischen Loveboat verbringen zu müssen, würde Almeria unser Fährhafen der Wahl sein. Die Überfahrt dauert hier nur ganze sechs Stunden. Dafür liegt Almeria ach gleich mal luftige 2500km vom Startpunkt entfernt. Unsere Fähre würde 10 Uhr am Freitag ablegen, daher starteten wir Montag Nachmittag. "Wir" sind zu diesem Zeitpunkt erstmal Nadine, Patrick und ich. Denn wir würden die Erfurter Buschtaxler und Lord Moppinger erst auf Höhe Nürnberg treffen. Gesagt, getan. Wetter gut, leichte Staus, Nothing happened. Zusammen wollten wir heute noch Frankreich kommen, genauer gesagt Mulhouse - Benannt nach dem Kumpel von Bart Simpson, die Franzosen sind sicher große Simpsons Fans. Auf jeden Fall waren die Hotels dort weitaus preiswerter als in Deutschland und so rollten wir irgendwann Mitternacht herum beim schönen Ibis Budet Dornbach ein. Checkin via booking.com Reservierungsnummer und ab zur großen Party auf die Zimmer. Klein aber fein. Wobei das Konzept des "Shit'n'Shower" auch hier praktiziert werden musste, da die Hygienezellen eher minimalistisch klein gestaltet waren.

Tag 2, die Sonne scheint, der Hoden sitzt - Drei Wetter Taft. Wir warnen vor der Falschanwendung von Styling-Sprays.
Tagesziel: Montpellier, gut 650km entfernt. Wir würden in 10h dort sein. Die Strecke könnte ich überspringen und sagen, es wäre nichts passiert. Patrick wollte wie immer Pinkeln, Packen und Ölstand messen, hat aber heute die Reihenfolge vertauscht und steht nun auf der Liste der Persona non Grata in Mulhouse. Einige Kilometer nach dem Start bemerke ich eine leichte Müdigkeit und bitte meine charmante Beifahrerin Nadine, kurzzeitig den range Rover zu lenken. Um es schon hier abzukürzen - Daraus wurde die komplette Reise und ich nahm ab hier den Platz des demütigen Beifahrers ein, der stehts wach schlafend navigierte. Mit Nadine am Steuer und drei Knoten Seitenwind am Vordermast, erreichten wir am frühen Abend ein schickes Lila Hotel, nahe der atmophärischen Autobahn, dessen Zimmer ganz in Lila gehalten waren. Wiederum dank Booking.com App auf dem Handy und Datenroaming bis ans Ende der (EU)Welt, konnten wir preiswert geile Buden auftun und dort schlummern wie die Lemminge im Morgenmantel. Vorher ging es aber noch in ein "Diner" auf Buffelsteaks und Burger. Immerhin soll der Magen ja wenigstens am Abend nicht zu kurz kommen.

Tag 3, es wird immer wärmer. Der Vorteil von Autobahn-nahen Hotels ist die Nähe zur naheliegenden Autobahn. Ein Wiederbefahren wird somit erleichtert. Wir starteten unsere Motoren, erklommen die Sitze und ließen die Rösser aus Stahl, Aluminium und Rost weiter an der Mittelmeerküste rollen. Das obligatorische gemeinsame Frühstück stärkt den Hass untereinander, so dass gesichert ist, dass für die nächsten Stunden Funkstille herscht - Bis einer dann doch mal "schiffen" muss und man sich wieder anfreundet. Toilettenstops verbinden Menschen seit Anbeginn der Zeit und sorgen für starke soziale Bindungen...So die Theorie meines schlafenden ichs. Übrigens planen wir heute als Ziel schon Valencia ein, jene exotische spanische Küstenstadt, aus der die feinen Orangen stammen, die uns der örtliche Supermarkt immer wieder anbietet. Es ist eine Freude, dass bei 10h Autofahrt eigentlich nichts Nennenswertes passiert. Nadine steuert den range souverän durch alle Hindernisse und Mautstellen. Ich zücke nur die Kreditkarte und entrichte für uns stillschweigend das Klagegeld an den unendlichen Mautstationen, deren Gier immer größer zu werden scheint. In Valencia kommen wir nicht an, unser Hotel ist ein Motel direkt auf einer Servicestation an der Autobahn. Allerdings mit abgeschlossenem Parkplatz und sehr großzügigen Zimmern. Gut schlafen für ganz kleines Geld und perfekt für uns - Bingo. Wir naschen im Gourmetbereich der Raststätte abends noch etwas, was die Einheimischen "Burger" nennen, uns aber an die guten Hundesteaks in Serbien erinnert. (Es wurde nie bewiesen, dass man in Serbien wilden Hund serviert). Unsere Gruppe tritt vereint den Schlaf an, denn morgen würde Donnerstag sein und der finale 440km Weg nach Alermia vor uns liegen.

Tag 4, Carrefour-Shopping. Ja genau. Wie vor jeder Afrika Reise, heißt es shoppen im Monstromarket. Der Carrefour liegt nur wenige Kilometer entfernt und wartet schon auf uns. Das Plan ist einfach. Unkoordiniert und schnell (zwei Stunden?) einkaufen, alles was das Herz begehrt. Wir füllen einen Einkaufswagen bis zur Lastgrenze. Milch, Getränke, Orangina, die Wagyo Steaks, Wurst, Joghurt, Brot, Naschereien - Wir kaufen wie die ersten Menschen ein und schätzen das Volumen auf 400 Euro oder mehr. Aber dank der moderaten Preise in Spanien, werden es nur 250 Euro - Zur Freude aller. Irgendwie verstauen wir diese Mengen dann noch in den ohnehin zu vollen Fahrzeugen und machen uns auf nach Almeria, Hafenstadt komma Fährhafen komme Tagesziel. Auch für Almeria haben wir unser 4 Sterne Hotel über Booking.com mobil unterwegs gebucht. Allerdings legten wir eine Fotopause ein und setzen uns mit Fahrzeugen vor malerisch spanischer Bergkulisse in Szene. Unser Hotel lag diesmal Hafen-nahe in der Stadt und das wurde nun zum Problem. Die Tiefgarage des Hotels hatte doch tatsächlich eine Höhenbegrenzung auf 2.30m. Da würden wir nicht reinpassen und als Einweiser konnte ich Nadine noch in letzter Sekunde ein lautes STOP zurufen, bevor sie den Wagen in der Einfahrt verkeilt. Wir fanden dann Standplätze auf dem öffentlichen Parkplatz des nahen Einkaufszentrums. Checkin, kurzer Hygienemoment und weiter gings zum Hafen. Da wir Almeria bisher nicht kannten, besuchten wir die Hafenanlagen, um für den nächsten Tag Weg und Zeit abzuschätzen. Dabei machten uns sehr hilfsbereite Fährterminalmitarbeiter darauf aufmerksam, dass unser Schiff nicht um 10.00 Uhr gehen würde, sondern erst um 14.00 Uhr. Oha - gut, dass wir da waren. Danach ging es zum gemeinsamen Futtern - Mit Zwischenstopp am Strand bei starkem Abendwind (ein bisserl romantisch) - Leider waren viele Restaurants geschlossen und wir fuhren ewig durch die Gegend, bis wir dann einfach ins Hotelahe Einkaufszentrum gingen und wiederum bei einem Burgerrestaurant einkehrten. Hier gab es free Refill für Getränke und lecker Nahrung für uns. Vor dem Schlafen gehen, wusch ich noch etwas Unterwäsche im Hotelzimmer und dekorierte damit zum Trocknen das ganze Zimmer. Dann war es aber auch spät und die Nacht umschloss meine Gedanken im tiefen Schlaf.

Tag 5, Ferry Tales gone good. Bevor wir zum Hafen fuhren, wollten wir die Fahrzeuge noch einmal voll tanken. Leider erwischten wir eine Tankstelle mit Kreditkartenbedienung und Mengenlimit - Ein absolutes Graus das Ding. Das Einschiffen in Almeria war ein Kinderspiel. Am Counter kurz Tickets holen, weiter zum Warteparkplatz fahren, durch Polizei und Zoll-Häusle und ab aufs Schiff. Einfach, geordnet, übersichtlich - Vorsätzlich als fast Letzte, weil viele andere Fährbefahrer sich fast um einen Platz in der Schlange balzten. Wir parkten somit auch halbwegs offen und entspannt im Bauch des Schiffes. An Bord angekommen, gab es keine Kabinen für uns. Klar - man braucht keine Kabine bei 6h Fahrzeit. Also wurde in Bar und Club rumgelmmelt, Kaffee getrunken und abartige Baguettes probiert. Nach den 6h waren wir auch fertig mit der Fährwelt und wollten einfach nur runter vom Schiff. Aber hier hieß es nun "vom Regen in die Traufe". 2015 brauchten wir für den Zoll 15 Minuten und paar Euro Bestechung wegen zwei Fahrzeuge auf eine Person. Diesmal hatte die Rallye Carta eine eigene Zollspur und der Vorgang dauerte Stunden. Wobei es natürlich nur Wartezeit war und niemand wirklich ins Auto schaute. Die liebe Nadine und Madlen bewachten die Fahrzeuge, Patrick, Chrischi und ich nahmen den Kampf mit den Behörden und "Schleuserschmulchen" auf. Zwar hatten wir schon auf dem Schiff den Stempel bekommen, aber die Fahrzeugabwicklung ging nur hier und das Formular dafür...ja das hatte NUR der Schleuser...Sonst gabs das nicht. Und der Schleuser bekam es von Leuten in dunkeln verglasten Fahrzeugen...Hier wusch doch nicht etwa eine Hand die andere? Egal..Irgendwann hatten wir alles und durften starten. Da war es aber schon finstere Nacht und die Carta LKWs würden sicher noch lange im Zoll hängen. Es ging über Nador Stadt, in der pupertierende Jugendlich Nadine nach pfiffen, an der Küste entlang zum ersten Camp, einer Appartmentanlage bei Saidia. Chris Armelin begrüßte uns herzlichst und seine Assistentin Delphine, führte uns zu unserem Appartment. Nach dem Holen der Sachen, war Schlaf angesagt. Ich bekam ein eigenes Zimmer, weil ich wohl etwas schnarchen würde. Damit ging mein perfider Plan auf und ich lebte ab nun wie ein König im Einzelzimmer. Nadine bekam das Wohnzimmer für sich, Patrick verschwand in der Küche. Bei einem Glas Orangina, aber ohne wirkliches Abendessen, gingen wir zu Bett...

Wir sind jetzt auf einem anderen Kontinent, in Afrika, der Wiege des Lebens und vieler Kulturen. Hier ist vieles anders und auch vieles gleich. Doch die Landschaften im Nord-Nord-Osten des Landes wirkt bereits karger und die Temperaturen sind sehr angenehm. Vor uns liegen 10 Tage Rallye. Zwei davon sind Vorbereitung, acht sind Wettkampf. Knapp 70 Teams aus ganz Europa treffen sich zum fairen Wettkampf in einem der Heimatländer der Wüstenrallyes. Hier gibt es alles. Steppen, Gebirge, große Sandergs, Flußbetten und seichte Heine. Doch nun heißt es erstmal Auspacken, Anstöpseln, ausgeben, informieren und anpassen. Ich bin froh über mein Team. Es ist das Beste. Ambitioniert und resistent gegen Stress und Probleme. Wir arbeiten zusammen wie eine Einheit, lesen einander Wünsche von den Lippen ab, arbeiten selbständig und übernehmen Verantwortung. Unsere Aufgabe als Timekeeper ist uns stehts bewußt. Die Teilnehmer setzen auf uns, genauso wie der Veranstalter. Verborgen in großen Kisten liegt unsere Ausrüstung, die wir morgen Aufstellen werden...Doch dazu mehr in Teil II...Comming very soon.

Demutsbeflügelt,
Flashi
















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BeitragVerfasst am: 10.04.2017 04:50:36    Titel:
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guten morgen!
sehr cooler bericht!
bitte weiter in gewohnter manier berichten!
lg. manfred
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Bigwaltens
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4. Eigenbauanhänger ungebremst
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BeitragVerfasst am: 10.04.2017 07:08:29    Titel:
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Fernweh macht sich breit, weiter so, Flashman, sehr schön zu lesen - lauter Bilder im Kopf...


Gruß Bigwaltens

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gringoalemao
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BeitragVerfasst am: 10.04.2017 08:42:42    Titel:
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SEHR cooler Bericht mit großen Lebensweisheiten:

ZITAT: Der Vorteil von Autobahn-nahen Hotels ist die Nähe zur naheliegenden Autobahn.

Supi Supi

VIELEN DANK für den Spass am Morgen Respekt

Bin schon gespannt, wie´s weiter geht

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BeitragVerfasst am: 10.04.2017 20:29:20    Titel:
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... wieder ein sehr cooler Bericht, Herr Flashman Beide Daumen hoch dafür.

Freue mich schon auf die nächsten Episoden YES

Gruß, Björn

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flashman
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BeitragVerfasst am: 11.04.2017 12:13:31    Titel:
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Zeitweise auf Reise

Teil II der monumentalen Saga um 5+1 Menschen, die auf dem schwarzen Kontinent ihr Glück als Timekeeper suchen und dabei Dinge entdecken und erleben, die es maximal noch im TUI Reiseführer nachzulesen gibt.

Warm, es ist warm. Wir wachen auf, Duschen und Schnitzeln uns hübsch heraus, treten den Gang zum Frühstück an. Das einladend karge Buffett offeriert kalte Lappen (geschnittene Ex-Crepes), trockenes Fladenbrot, Konfitüren und Eier mit der Temperatur eines schnellen Brüters. Dazu Butter und Streichkäse. Kaffee gibt es, ebenso eine Art gelben Saft....Der hat noch nicht viel mit Natur zu tun. Wir stärken uns nach besten Möglichkeiten und huschen elfengleich zu unseren Fahrzeugen, um die Kisten mit der Ausrüstung in unserem Raum zu bringen. Man hat uns extra einen Konferenzraum gestellt, in dem wir uns ausbreiten konnten. Leider mussten wir lange mit dem Strom kämpfen, bis auch das letzte Gerät fröhlich summte und blinkte. Unser Freund Ali von "Garage Zagora" war mit seinem Team auch vor Ort und hatte bereits in den frühen Morgenstunden diagnostiziert, dass mein range Rover einen Längslenkerbolzen verloren hatte und ein Radlager leicht nachgestellt werden könnte. Die Arbeiten wurden dann in meiner Abwesenheit direkt unterm Auto erledigt - Bester Service überhaupt, aber auch so exklusiv nicht ganz billig. Dazu später mehr.

Heute war erst Samstag und es galt, alles einzurichten und vorzubereiten. Den Tag brachten wir sehr schnell mit tausend Kleinigkeiten herum. Jeder packte an und so entstand schnell eine wirklich professionell aussehende Elektronikpräsentation. 70 fertige Doppeltracker-Sets, Installationshilfen, Server, Arbeitsplatzrechner, Notebooks, Drucker - Wir hatten alles und waren gut vorbereitet. Mir oblag die Anpassung meiner Zeitmess-Software an das Reglement. Hier wurde auf Punkte gefahren und auf Strecke, nicht aber direkt auf Zeit. Andererseits entsprachen Punkte Minuten, es ging also zumindest indirekt um Zeit.

Es wird unbemerkt später, die Sonne sinkt hinter dem Horizont in ihr dunkles Bett, die Temperaturen sinken mit ihr. Der Tag ging schnell vorrüber. Nach unüppigem Abendbrot verschwinden wir in unsere Gemächer, Moppi leckt einzelne Gesichter, die Nacht beginnt.

Sonntag, die offiziellen Festlichkeiten beginnen. Ausgabe der Tracker und SPOT Geräte an die Teilnehmer. Alles ist gut vorbereitet und flutscht. Die technische Abnahme nimmt den ganzen Tag in Anspruch, Chrischi rauft sich des öfteren die Haare - Manche Rallyeteilnehmer scheinen zu glauben, Alice im Wunderland würde Strom in unsere Ausrüstung schicken, andere fragen, ob man den SPOT (Satelliten-Notfall-Messenger und -tracker) auch in die Seitentür packen könne. Wir versuchen zu helfen, kommen aber nicht daran vorbei, uns ausgibig über zuviel Dummheit zu amüsieren. Viele Teams sind aber auch hoch professionell und setzen unsere Vorgaben musterhaft um.

Am Abend ist Fahrerbriefing. Chris Armelin und ich besteigen die kleine Tribüne auf dem Boocou Truck. Chris wird später für mich übersetzen. Mein Part ist einfach - SPOT System erklären und Vortest "anordnen", sowie Infos über die Zeitwertung. In feinstem English plausche ich in den Abend, reiße ein paar Witzchen und ermahne die Teilnehmer zur Sorgfalt. Alle sollten im Anschluss auf ihrem SPOT die OK Taste drücken und somit nachweisen, dass sie eine Nachrichten senden können. Etwa 80% der Teilnehmer versagen dabei...Wir sind fassungslos, aber sei es drum. Wir beginnen festzustellen, dass es einige ungeklärte Aufgaben gibt, die nun auf uns zurückfallen würden. Zwar bekommt jeder Teilnehmer einen USB Stick mit GPS Koordinaten, aber sehr viele haben keine technische Möglichkeit, sie auf ihr GPS Gerät zu übertragen. Patrick wird zum Basecamper und überspielt brav direkt auf Garmin Geräte...Ein gegen Mitternacht kommender Franzose, der gestikulierend USB Stick und GPS Gerät aneinenander reibt, wird von Patrick bewusst stehen gelassen. Er hatte den ganzen Tag Zeit zu bemerken, dass er Hilfe braucht. Nun war es zu spät, wir hatten für die Nacht zusammen gepackt.

Morgen war Start und gleichzeitig Campverlegung gen Wüste...Genauer gesagt gen Steinwüste, noch weitab von Dünen, Ergs und Palmenwedeln. Um pünktlich vor den Teilnehmern dort zu sein, mussten auch wir früh starten. Das gestaltete sich aber kompliziert, denn Teilnehmer der Discovery Klasse (geführte Reise ohne Wertung) suchten ihren "Führer" - Der war aber schon mit der restlichen Gruppe unterwegs. Verpasst? Verpennt? Wir versuchten mit Karten zu helfen. Dann starteten auch wir endlich durch. Die Reise führte uns von Saidia über Oujda bis kurz von Tendara. Wir waren in Oujda ganz kurz shoppen, doch kurz hinter der Stadt: Desaster. Ein Quietschen in Patricks Motorraum brachte unseren Konvoi zum stehen. Chrischi und ich zerlegten die Ansaugung und die Diagnose war leider schnell und eindeutig - Turbolader-Lager-Schaden. Die Welle hatte mehr Spiel als ein Holzrad einer mittelalterlichen Kutsche, die Turbinenblätter berührten bei höheren Drehzahlen das Gehäuse. Als erste Lösung öffneten wir das Wastegate permanent. Dadurch bekam der Lader kaum mehr Drehzahl oder Druck. Der Motor war durch den riesigen feinmaschigen Ladeluftkühler vor Kleinteilen bestens geschützt. So fuhr Patrick nun quasi als Saugdiesel, dafür ohne Verschlimmerung der Geräusche oder des Fehlerbildes. Das alles kostete Zeit und wir fielen hinter unseren Zeitplan zurück. Also wir im Nomadencamp bei Tendara ankamen, kratzten schon die ersten Teilnehmer an unserer Tür. Halb so wild - Ist ne Rallye und keine Flucht.

Vom Regen in die Traufe ging es dennoch, denn es gab hier kein Internet. Für die Auswertung der Cross Country Klasse war das kein Problem, aber für die Wertung der GPS Challenge Klasse, brauchten wir Netz, denn es gab Ungereimtheiten mit der Strecke. Das Problem lies sich nicht mehr am gleichen Tag lösen und wir verschoben die GPS Wertung auf den nächsten Tag. Dank Delphine, bekamen wir irgendwann eine Prepaid Karte von Orange Meditel, die hier am Ende der Zivilisation UMTS Abdeckung hatte. Ab dann flutschte alles wieder. Die Teilnehmer hatten volles Verständnis.

Die Nächte hier waren kalt, sehr kalt. Wir erreichten gefühlte Null grad schliefen aber gut. Es gab Toiletten- und Duschzelte. Die Duschen waren für mich viel zu klein, die Toiletten liebevoll gemacht (Keramikschüsseln mit Spülung), aber auch sehr klein. Inzwischen befand sich unser Office auch im Auslieger des Boucou Trucks. Da war immer viel los - Ein bisserl zu unserem Leidwesen, da Timekeeping eher eine Kunst ist, als eine Party. Man braucht Konzentration und Ruhe.

Wir schreiben Tag 10, eine neue Campverlegung steht an. Es geht nach Merzouga, südlich vom Erg Chebby. Eine lange und eintönige Strecke. Patrick hat den Transport seines Fahrzeugs organisiert, muss dafür aber um 4 Uhr raus. Wir anderen schlafen bis kurz vor 5 Uhr und springen dann wie die Teletubbies aus unseren Behausungen. Es ist kalt, finster, keine Sonne in Sicht. Wir winken dem Camp, Nadine steuert wie üblich den range als Führungsfahrzeug gen Süden. Ich bleibe etwa eine Stunde wach, dann überkommt mich die Müdigkeit. Ich vertraue Ihr als Fahrer zu 100% und schlafe sitzend beim Brummen des Diesels ein. Einige Stunden später machen wir eine Pieselpause....Irgendwo im Nichts. Wir verkosten "rote" Würste und speien sie wieder aus. Schmeckt wie Erde mit Leberwurst...Bäh. Allerdings macht sich auch eine Sorge breit - Tanken. Der Landrcruiser schafft noch 100km, wir noch etwa 200 - Dank Resten im Zusatztank. Und: Madlen geht es gar nicht gut. Da uns ein Auto fehlt, reiste sie nun hintem im Wagen (Landcruiser) und Patrick saß mit vorn. Dem taten die Beine weh. Daher übernahm er für Nadine das Cockpit meines Ranges Rovers, Nadine ging nach hinten uns Buschtaxi und Madlen konnte etwas durchatmen. Sie litt zudem unter der weit verbreiteten Reisekrankheit, deren Auswirkungen ich mal elegannt umsegle - Aber sie brauchte dringend Kühle und ein Bett mit stationärer Hygienzelle.

Die nächste Takstelle würde in Errichiada stehen, dafür müssen wir kurz in die falsche Richtung abbiegen - Aber sei es drum, wir liegen gut im Plan, weit vor den Teilnehmern. Angekommen, füllen wir alle Tanks bis zum Limit. Der range würde nun 1500km Reichweite haben, das reicht für ne Weile. Dann gig es im Turbogang über die neue Landstraße nach Merzouga - Die biegt direkt in Erfoud (Arfoud) links ab und umgeht Rissani. Patrick hatte vorher mit Delphine gedealt, dass wir ein großes Zimmer im Hotel bekommen würden und nicht wieder im Bivaque schlafen mussten. Das war weise und gut, so konnte sich Madlen ausruhen und wir unser Zeug in der Rosenwasserbedüsten Lobby aufbauen. Hier war es schon ziemlich heiß draußen...Und Patrick schlenderte alle zwei Stunden zu seinem Fahrzeug, um nach dem Stad der Reparaturen zu schauen. Letztendlich haben die Jungs um Said und Ali einen komplett neuen LR Turbo besorgt...Beeindruckend.

In der kommenden Nacht, hab ich mich scheinbar als kanadischer Holzfäller im Schlaf betätigt...Die anderen waren daher nicht ganz so fit und ausgeruht. Hmm...Sorry.
Den Tag über konnten wir entspannt arbeiten, um dann am nächsten Morgen um 5 aufzustehen und vor allen anderen zum Zielcamp nach M'hammid zu fahren. Wiederum Pilotine Nadine fuhr meinen Rover die gesamte Strecke - Gut 400 km durch Nichts und wieder Nichts. Dafür auf gut ausgebauten Straßen, die wir mit Tempo 100 nehmen. Wir stoppten kurz in Zagora, fuhren aber dann doch weiter gen Ziel. Letzter Tankstopp Taganouite, dann ab ins Hotel La Pacha. Wir okkupierten das Cafe unter Palmendach und richteten uns herrschaftlich ein. Ein super Platz für den Checkout, wir bestellten Kaffee und Coke und sind eh Stunden zu früh da...Die Sonne brennt erbarmungslos, Moppi sucht Schatten.

Am Nachmittag erfahren wir, dass die "Orga" in einem anderen Hotel ist. Keine Seltenheit auf Rallyes, die Zimmer sind begrenzt und ein Hotel reicht oft nicht. Unsere Absteige nennt sich allerdings nicht mal Hotel, sondern "Camping" - Obwohl es Zimmer mit Betten und Bad gibt. Sehr klein. Aber Hauptsache ein Bett. Ich bekommen ein Zimmer für mich, die anderen vier Teilen sich 6m². Ich fühle mich schlecht dabei.

Der nächste Tag. Wir kommen zu spät für ein Frühstück und ernähren uns von mitgebrachten Lebensmitteln. Die Mädels schnappen sich den range Rover und fahren urück nach Zagora zum Shoppen. Dabei vergessen wir, dass die Wagyo Steaks im Auto liegen und sich nun unserem Zugriff entziehen. Über Glitschcomm verfolgen wir live die Reise von Frauen, Fahrzeug und Steaks...Lechzend nach dem feinen Fleisch (Steaks). Die beiden Damen haben sichtlich Spass und fotografieren, was das Zeug hält. Um überleben zu können, bei den stark steigenden Temperaturen, springen wir am Nachmittag in den nahen Pool...Welch eine Abkühlung, Freude, Genugtuung. Als sich Nadine dem Pool nähert, wird sie von Patrick ins Wasser gezogen - Ich bestätige den Vorgang korrekterweise mit dem Hinweis "Was in Afrika passiert, bleibt in Afrika". Auch Moppi darf baden, es wurde eine Schüssel gekauft, die nun als Mopsoquarium diente.

Wir lassen unsere Kleider und Leiber von der Sonne trocknen. Nadine in ihrer neuen riesen Hipp-Hopp-Hose schüttelt den 50cm tiefer hängenden Schritt, um die Hose schneller zu trocknen - Das sieht bizarr amüsant aus. Immer mehr Teilnehmer kommen ins Ziel, wir lesen Tracker aus, geben Roadbooks heraus und beginnen mit der Wertung. Wir sind einigermaßen zeitig fertig und fahren früher gen Hotel, um etwas Schlaf zu tanken. Bei der Ausfahrt vom Le pacha schaue ich zu Nadine und säusle "wir müssen ja nicht ins Hotel" - Sie reisst das Steuer rum und bieht nach links ab - Richtung M'hammid Stadt, Richtung offene Wüste. Es ist Mitternacht, als wir das Ende der Zivilisation erreichen. Kinder spielen Fußball auf derr Straßen, beleuchtet von Schein einer Laterne. Es sind noch viele Menschen auf der Strasse, doch unser Weg führt gradewegs gradeaus ins Nichts, unsere Augen funkeln als Spiegel der Instrumente. Piste, Staub, zwei Scheinwerferspots auf dem Boden. Wir sind endlich mal frei, für einen kurzen Moment genießen wir das Gefühl, als sei dies ein Urlaub. Dann taucht schon der erste Turban-Moppettaner auf. Ein Guide, der uns seine Dienste anbieten will. In der Dunkelheit sieht er nicht, dass wir zum Rallyetross gehören und keine Zielgruppe sind. Ihn loszuwerden, wird zum Abenteuer. Wir verlassen die Hauptpiste, fahren etwas querfeldein. Mirt einem Mal: Sand. Nadine bleibt auf dem Gas, ich navigiere. Der Moppet-Mann kann uns hier nicht folgen, wir gewinnen die Hatz in der Finsternis. Aufgeputscht vom Adrenalin, fahren wir zurück zum La Pache und fröhnen für eine weitere Stunde der Party am Orgatruck. Es gibt feinsten italienischen Schinken, Honig-Blätter-Gebäck und Bier. Delphine und andere tanzen zu bekannten Rythmen, wir spielen etwas Football - Ein schöner Abend. Danach fahren auch wir ins Hotel.

Tag 14 - Wir kommen fast um vor Sonnenblast. Heute stehen zwei Etappen an. Eine am Vormittag und eine Nachts - Das würde ein langer Abend werden. Wir verbringen den Tag lethargisch im Außenoffice, trinken kalte Miranda, springen mal in den Pool. Irgendwann später - Es ist dunkel, die Temperaturen normalisieren sich schnell. Die ersten Fahrzeuge starten in die 60km kurze Nachtstrecke, bei uns fällt der Strom aus. "Merde"...Doch das Hotelpersonal kann bald helfen. Zum Glück sind alle Daten intakt. Wir sind um zwei Uhr mit allen Wertungen durch. Gehen zufrieden ins Bett. Morgen ist der letzte Tag der Rallye - Ein Montag.

Dazu mehr in Teil III :-)




































































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hexchen
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1. Pinguin 12 Jahre und 456000km
2. MTB
3. Besen mit unbegrenzten Flugkilometern
4. -)!
BeitragVerfasst am: 12.04.2017 09:40:04    Titel:
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Winke Winke Weiterhin gute Fahrt und viel Spass!!!
Danke für den Bericht und die Bilder Knuddel .

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5. Air Patrol 2.0 Rallye Automobile Randgruppe - Menschen wie Sie braucht unser Land. Und falls nicht, können Sie noch immer in der mittleren Mongolei als Gnu-Dompteur anheuern.
BeitragVerfasst am: 16.04.2017 22:47:52    Titel:
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Wir haben keine Zeit mehr...

Montag, Tag 15. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass es noch wärmer als am Vortag war. Die Sonne im Südosten Marokkos, nahe der Grenze zu Algerien, ist unerbärmlich. Wohl den Teilnehmern, die sich in ihren feuerfesten Nomex Anzügen in heißen Fahrzeugen durch endlose Dühnenfelder kämpfen müssen. Noch einmal 160km im Draa-Massa-Tal, wo es kein Entkommen gibt. Im Norden die Berge, im Süden die Grenze. Hier findet man alle nur erdenklichen Formen des Terrains. Flußbetten, karge Steppe, große Sandergs, enge Pisten, Kamelgrasfelder, Buschwuchsplantagen. Ein Mekka für 4x4 Touristen - Doch wir sitzen wieder nur in unserem Außencafe unter fest geflochtenem Palmendach, 10m entfernt vom Pool und einer (unverschähmt teuren) Bar.

Wir hatten heute unseren ganz eigenen Plan. Ergebnisse fertig machen, Siegerehrung abwarten, fix was essen, packen und ab zurück nach Arfoud (Erfoud) ins Hotel Chergui. Unsere Fähre würde am Mittwoch gehen und die Heimreise beträgt knapp 1100km. Daher entwarfen wir schon vorher den Plan, nach am Abend einen 400km Sprung zu machen und uns eine Nacht im luxoriösen Chergui zu machen. Wir nächtigten dort schon 2015 auf unsererm letzten Urlaubsabenteuer. Dafür baten wir die liebe Delphine, die gute Seele der Rallye und immer herzensfreundlich, heilfsbereit und agil durch die Gegend "springend", dort für uns anzurufen und Zimmer zu reservieren. Wir dachten zwar nicht, dass das Hotel voll sein würde, rechneten aber mit einer Ankunft gegen 3 Uhr Nachts.

Ich überspringe mal die Details vom Timekeeping. Einige Holländer erdisskutierten sich einen kleinen Zeitbonus wegen Brückenumfahrung und in der GPS Klasse korrigierten wir einige kleine Fehl-CPs nach. Nichts Wildes und wir waren schnell fertig. Inzwischen flutschte es ja und der Zeitplan zur 19 Uhr Siegerehrung war locker zu halten. Allerdings sei erwähnt, dass zu dem Zeitpunkt noch ein Fahrzeug ca. 70km Luftlinie entfernt in den Dünen lag. Bergung war erst morgen möglich und das Bergeteam um Jan, seinen Bruder und natürlich Achim Lust war an der Belastungsgrenze.

Chris Armelin, der Veranstalter und zweite gute Seele der Rallye, nahm sich viel zeit für die Siegerehrung und nannte von hinten beginnend wirklich jedes Team. Daher konnten wir allerdings leider das Ende doch nicht mehr abwarten. Nachdem das Buffett eröffet hatte, spachtelten wir einige orientalische Unköstlichkeiten (Die Köche hatten leider das Fleisch komplett vermurkst und die Beilagenkombination war auch nicht durchdacht) und luden unsere Ausrüstung in die Fahrzeuge. Da war es ca. 21 Uhr und dunkel. Dafür auch angenehm kühl.

Man möge mich an dieser Stelle bitte nicht falsch verstehen. Mir geht es nicht darum, über das Essen dort zu mäkeln und natürlich sieht die Küche in einem anderen Land bzw. Kontinent ganz anders aus, als in Deutschland oder Europa. Schon alleine der Verzicht auf Schweinefleisch und die dort regional erhältlichen Produkte, bedeuten zwangsläufig andere Kreationen. Aber das was man hat, kann man auch gut zubereiten. Andere Gastlichkeiten im Land zeigen dies sehr eindrucksvoll. Und wir waren auch nicht in einer Hinterhof-Pension, sondern in einem verhältnismäßig sehr guten Hotel. Auch gab es zwei Tage zuvor abends ein Gulasch, was einem das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Doch heute? Große Rindfleischbrocken mit Fett daran, wässrige Kartoffeln mit Oliven und gesprengtes Huhn, kaum essbar ohne Mundverletzungen. Einzig der Thunfischsalat war ausgezeichnet. Ansonsten war das aber eben auch kein typisch marrokanisches Gericht.

Zurück zum Plan. Abreise. 400km über Taganouite, Zagora bis nach Rissani und Arfoud. Ein langer Ritt durch die warme Sommernacht. Meine Pilotine war in Bestform und ich versprach ihr, auch wach zu bleiben und auf den Fahrersitz zu wechseln, wenn es nötig sein sollte. Ohne dass wir es merkten, ging es mehr und mehr bergauf. Bei uns im Fahrzeug war Party angesagt. Ich hatte den Schallplattenspieler rausgekramt und die größten Hits der 70,80,90 und das Beste von heute aufgelegt. Headbangend und im Sitzen tanzend, ging es voran, Kilometer für Kilometer. Wir genossen nun die eigene Freiheit. Niemand wartete auf uns, keiner wollte mehr GPS Punkte, Ergebnisse oder gar wissen, wo sein Team grade rumstand.

An der Stelle fällt mir eine kurze Anekdote ein. Lord Moppinger von Moppingen hatte wohl große Ähnlichkeit mit einem Pitbull - Zumindest für die Einheimischen Tankwarte. Denn die hatten alle Angst vor Moppi, bevor sie erfuhren, dass es nur ein gesichtsleckender Minihund ist. Wieso? Nun es scheint in Marokko die Geschichte von einem Mann herumzugeistern, dem von einem Hund das halbe Bein abgebissen wurde und nun hatte jeder Angst vor "El Moppo - Dem Killermops"...Auch wenn er kaum größer als eine Handtasche war.

Zurück zum fahrenden Sommernachtstraum - Irgendwo im Nichts, wo sich Otter und Skorpion gute Nacht sagen, kam unser Konvoi zum Halt. Wie die Natur es so wollte, benötigten einige nicht näher genannte weibliche Mitreisende, einen Pieselstopp. Hier in der endlosen Weite von exakt gar nichts, wäre das grade Nachts ja gar kein Problem. Falsch gedacht - Kaum liefen die ersten Tropfen gen Boden, erschien aus dem Nichts auf der Straße ein Wanderer und näherte sich zielsicher der temporären Toilette unserer Gruppe. Marokko machte seinem Ruf als Land der erschreckend ungeplant erscheinenen Menschen wieder alle Ehre. Also hieß es hoch die Höschen und weiter gen Ziel.

Alle Fahrer waren heute motiviert und wir konnten ohne größere Pause durchfahren. Auch Nadine zeigte kein bisschen Müdigkeit und so rollten wir mit Pauken und Trompeten aus dem Lautsprecher, gegen 2 Uhr Nachts ins Ziel - dem Hotel Chergui.

Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Wir standen vor einer Sperrkette und der Nachtwächter wollte uns erst nicht reinlassen. Später telefonierte ich mit dem Manager, da der Rezeptionist kein Englisch sprach und alle Zimmer vergeben schienen. Was war passiert? Delphine dachte wir würden Dienstag anreisen, man erwartete uns also noch gar nicht. Nach einigem Hin und Her gab es dann doch noch vier Schlüssel und wir durften endlich zu Bett. Hier schlief man wirklich perfekt. Die Betten waren hoch komfortabel, die Dusche riesig, die Zimmer auch. Am nächsten Morgen rief Patrick zum Frühstück. Man hatte extra für uns einen Tisch reserviert und scheinbar sogar die Küche länger offen gelassen, denn mit einem Mal kamen für uns noch frische Spiegeleier direkt an den Tisch. Der Rest des Frühstücks war auch perfekt. es gab alles, was wir uns wünschten, sogar frische Crepes. Das Chergui verwöhnte unseren Start in den Tag. Danach plauschte ich noch mit dem Manager, der gestern Nacht daheim aus dem Schlaf gerissen wurde...Wir amüsierten uns über das Missverständnis und ich versprach ein Wiedersehen.

Unser Strecke zum Hafen Tanger Med hatten wir anders gewählt, wie dem Marokko Kenner vielleicht schon aufgefallen sein mag. Anstatt von Mhammid über Quarzazate und den Pass über den Hohen Atlas über Marrakesch und Casablanka zu fahren, wählten wir einen angenehmeren Weg, der uns über Errachidia und den mittleren Atlas führen würde. Der Vorteil: Keine langsame Passtraße mit Schneegefahr und trotzdem gute Straßen und eine wunderbare Gegend. Vor uns lagen nun nur noch gut 660km und wir hatten noch anderthalb Tage Zeit.

Gut gestärkt, gelaunt und geduscht, ging es wieder los. Alle Fahrzeuge fuhren einwandfrei, auch der neue Turbo in Patricks Discovery lief ohne Probleme. So erreichten wir Errachidia gegen Mittag. Das gab uns die Chance, ein paar frische Dirham am Automaten zu ziehen. Hinter der Stadt begann sich auf der rechten Seite, ein mächtiger See aufzubauen, die "Barrage Al Hassan Addakhil" - Ein Stausee. Das lud förmlich dazu ein, dessen Ufer einmal zu erkunden und endete wie üblich damit, dass ein Fahrzeug sich richtig fest fuhr. Ich hatte es geahnt, war aber irgendwie nicht bereit, es auch Nadine zu sagen - Doch der aufgeplatzte Boden nahe des Ufers sah gefährlich aus...Und war es dann auch. Wir durchbrachen die trockene Schicht und befanden uns nun in einer Art organischem Schlamm, der wie Lehm mit Tapetenkleister das Profil der Reifen neutralisierte. Wenn ich mal den Kollegen Clarkson zitieren darf: Als ob man auf Creme Brulet fährt. :-)

Die Bergung gestaltete sich mustergültig. Dynamisches Bergeseil plus Verlängerung aus Dyneema-Faser und schwups, zog uns Patrick ohne Mühe sanft rückwärts raus. Danach ließen wir Lord Moppinger freien Lauf, zur Erkundung des Ufers und zur Abkühlung. Alles bebildert, versteht sich. Zum Schutz vor der Sonne, trug ich einen Jack Wolfskin Hut, den mir vor vielen Jahren mal ein Freund schenkte. Er spendete Schatten und Coolheit. Wir überfuhren nun etliche Gebirgsketten, neben uns schlängelte sich ein Fluss auf breitem Kiesbett. Es dauerte nicht lange, bis die Versuchung zu groß wurde und wir den Fluss ansteuerten. Ich wollte Nadine unbedingt eine Flußqeurung im range machen lassen, immerhin sind die ganzen Umbauten ja nicht nur zur Show. Faszinierenderweise insistierte Sie, den Fluss vorher zu Fuß zu durchschreiten und ich verkniff mir den Hinweis, dass das Wasser sicher schon durch etliche Ortschaften geflossen wäre, wo es keine Kanalisation gab. Zurück im Cockpit ging es dann los. Zuerst langsam und auf dem Rückweg mit Vollgas. Da ich das nicht erwartet hatte und die Scheiben offen ließ, war nun auch ich nass - und wir beide Happy. Wir pausierten kurz, es gab etwas Müsli und schon mussten wir weiter fahren.

Ich machte mir nun langsam Sorgen um unseren range Rover, nachdem Nadine über nachlassende Leistung zum Überholen klagte. Eine rückfrage über Funk bei Wiki-Patrick (dem Auto mit den tausend Sensoren) lieferte die Erklärung - Wir waren quasi unbemerkt auf 2100m aufgestiegen - Dem "Col du Zad" - Pass. Hier hat die Luft nur noch einen Druck von 77% gegenüber normal Null - Also 770 mbar. Die Dichte ist also ebenfalls schon stark gesunken. Das Erklärte das Phänomen natürlich...Den Motoren fehlte Luft. Und naja, das erklärte wohl auch, wieso ich Kopfweh hatte, bleich aussah und mich müde fühlte - Nadine hatte da wohl etwas Sorgen um mich. Ein kurzer Halt mit Nascherei brachte umgehende Besserung und es ging nun meist auch nur noch bergab.

Unser Weg führte uns weiter Richtung Meknes auf die Autobahn nach Rabatt. An einer gemütlich aussehenden Raststätte, füllten wir unsere Softdrink-Vorräte auf und verzehrten im Sonnenuntergang Burger und Schawarma (was quasi nichts mit Schawarma zu tun hatte und nur aus Baguettbrot und Hähnchenfleisch bestand). Dazu frischen O-Saft und Coke. Wir wollten dann eigentlich in Rabatt ein Hotel nehmen, doch irgendwie verstecken sich die Diger da sehr gut. Aufgrund fehlender Internetverbindung, gabs auch keine Chance, bei booking.com nachzuglotzen...So fuhren wir durch die Metropole an der Küste gen Norden, bis nach Kenitra. Während ich diese Bericht schreibe, prüfe ich via Google Maps die Hotels in der Gegend, wo wir lang fuhren und tatsächlich, scheint es im nördlichen Rabatt keines zu geben...Da hatten wir echt Pech.

Kenitra - eine nette Stadt mittlerer Größe. Nadine und Patrick bemerken fast gleichzeitig den Hinweis zum Hotel Mamora, wo wir dann auch einchecken. Das Sicherheitspersonal bittet uns, die Fahrzeuge direkt vorm Hotel abzustellen, damit sie sicher bewacht werden können. Das Hotel ist voll, nur noch ein Zimmer ist frei - Die Familiensuite mit vier Betten. Wir akzeptieren und fühlen uns wie im Ferienlager. Ein fünftes Bett wird dazu gestellt. Am nächsten Morgen springt ein Mops auf mein Bett und reinigt mein Gesicht mit seiner flinken Zunge. Wir besuchen nacheinander das Bad. Ziemlich klein gehalten, Duschen in der Wanne - jetzt ist man als 2m Mann klar im Nachteil. Wir frühstücken, viel gibt es wie üblich nicht, und fahren dann direkt los. Aufgrund des Nebels in der Frühe, hatte ich mir lange Hosen angezogen. Das bereute ich sehr bald. Es wurde wärmer und wärmer. Wir fuhren nun direkt Autobahn nach Tanger. Ja Tanger, nicht Tanger Med. Ziel war nämlich die liebe Marianne oder besser geschrieben Marjane - eine marokkanische Supermarktkette. Wir shoppten nun für Heimfahrt und Schiff, doch leider war die Auswahl an haltbarer Wurst ud Co eher eingeschränkt. Gut, wir hätten dafür Tonnenweise feinste Torten mitnehmen können oder frischen Fisch, kubikmeterweise Thunfischkonserven - Dennoch war der Korb randvoll, Madlen stibizte uns das letzten Sixpack Miranda, unsere neue Lieblings-Citrus-Brause, vor der Nase weg. Zurück auf dem Parkplatz, mussten wir einen bettelenden Junen verscheuchen. Er und seine Kumpels hatten sich laut Beobachtung von Chrischi, vorher schon an einem fremden Wohnmobil zu schaffen gemacht und nun versuchte er, Bedürftigkeit zu simulieren. Naja, so ganz doof ist keiner von uns und das war grade einfach nur dreist.

Wer hat an der Uhr gedreht? Nein wirklich - Wer? Wir fuhren zurück zur Autobahn, durch die Stadt würde es ewig bis zum zweiten Autobahnzubringer dauern, grade weil eine riesen Baustelle den Weg direkt versperrte. Wir hatten nicht mehr viele Dirham einstecken, grade noch genug für die Maut von Tanger nach Tanger Med - Dem Fähr- und Containerhafen an der Straße von Gibraltar. Die Fahrt durch Polizei und Zoll dauerte nicht wirklich lang. Diesmal wurden wohl alle Autos geröntgt, was aber auch schnell ging. Eine Rallyebeifahrerin aus Frankreich kam dabei auf die grandiose Idee, den Fotoapparat zu zücken - Dummheit wird bestraft, sie musste in Anwesenheit der Polizei das Foto löschen. Das Warten vor der Fähre war nicht lang genug. Wir hatten kaum Zeit zum Umpacken. Vor dem Schiff hätte meine Pilotine Deluxe dann fast noch den Mann von der Schmuggelsicherheit überrollt - Aber der 2m Mann (aus dem wahrscheinlich südlicheren Afrika) sah es mit Humor. Tja, der Weg zwischen Bremse und Automatikgetriebe-Lock ist schon paar Zentimeter mehr.

40h Fährfahrt - Ankunft Freitag gegen 10 Uhr Vormittags. Wir waren an Bord ala Carte essen, schliefen zwei Nächte, ich schlenderte Nachts übers Topdeck und traf zwei beischlafende Franzosen, die diverse Stellungen durchprobierten - Nichts weiter zu berichten vom "Love Boat".

Der Zoll in Sete war wie üblich einfach. Nicht aussteigen, nur mit dem Pass winken und durchfahren. Vom Hafen ging es auf die Autobahn und dort schnurstracks Richtung Heimat. Wir stoppten am frühen Nachmittag an einer französischen Edelraststätte. In der befand sich ein Burgerladen - Patrick und ich bestellten uns einen BBQ Burger mit Fritten und verdrückten ihn genießend schmatzend im Wonnegenuß. Darauf hatten wir so lange gewartet und hier wurden unseren Erwartungen erfüllt. Nadine hatte sich inzwischen ein leckeres Baguette besorgt und gesellte sich zu uns. Madlen war noch shoppen, Chrischi bewachte Lord Moppinger draußen am Fahrzeug. Wir tankten und zogen weiter. Nächster Halt - Ein Decathlon kurz vor Mulhouse. Madlen und Patrick wollte noch ein paar Goodies mitnehmen, wir anderen drei warteten draußen in der Abendsonne und ließen die Reise schon einmal etwas Revue passieren.

Eigentlich war mal, unausgesprochen, geplant, heute in Mulhouse zu übernachten. Aber wir waren gut unterwegs und wollten weiter fahren. So ging es in die Nacht...Grenze zu Deutschland, endlose Autobahnen. Ein letzter Stop an einer Raststätte, Bockwurst und Kaffee für alle, dann trennten sich unsere Wege vor Heilbronn. Madlen und Chrischi fuhren durch bis nach Hause, Patrick fuhr durch bis nach Hause und Nadine und ich buchten uns eine letzte Nacht in ein feines Hotel ein - dem Holliday In Express Schwabach bei Nürnberg. Das war nötig, da wir auch eigentlich zu Patrick mussten, es dort aber morgens um vier kein Hotel geben würde. So schliefen wir aus, frühstückten wie die Könige und setzten unsere Fahrt am nächsten Tag fort. Ebenfalls bis Limbach Oberfrohna, wo wir die Fahrzeuge umpackten, um dann getrennt mit Nadines "Red Lady" und meinem "Monty" heim zu fahren. Nadine und ich trennten uns dann final auf der A9, auf dem Rasthof Fläming...Das ist kurz vor Berlin.

Damit endet auch diese Geschichte. Eine Geschichte, die vor etwa drei Wochen begann und die wir sehr genossen haben. Trotz Stress, Arbeit und Aufgaben - Unser Team funktionierte perfekt, es menschelte so schön und wir planen schon neue Abenteuer. Marokko ist ein wunderbares Land, vielseitig und vielschichtig. Wir werden vielleicht irgendwann wieder kommen, wer weiß das heute schon? Danke fürs Lesen und virtuell mit dabei sein.

Andreas
































































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BeitragVerfasst am: 17.04.2017 11:01:05    Titel:
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YES
danke für den kurzweiligen bericht.

leider viel zu schnell vorbei Wut
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BeitragVerfasst am: 17.04.2017 13:12:28    Titel:
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BeitragVerfasst am: 17.04.2017 16:38:22    Titel:
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Herrlich, vielen Dank.
Ist ja inzwischen leider wirklich selten dass man einen (gut) geschriebenen Reisebericht vor die Augen bekommt.
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BeitragVerfasst am: 18.04.2017 16:02:13    Titel:
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Wir sitzen grade mit defekter Wasserpumpe in Errachidia fest und warten auf das Ersatzteil...und stolpern über Deine Story. Herrlich geschrieben, vielen Dank für die Verkürzung der Wartezeit :-D

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Skipper
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BeitragVerfasst am: 18.04.2017 17:43:52    Titel:
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DuneHopper hat folgendes geschrieben:
Wir sitzen grade mit defekter Wasserpumpe in Errachidia fest und warten auf das Ersatzteil...


Die hattet ihr nicht dabei?
scnr
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DuneHopper
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BeitragVerfasst am: 18.04.2017 20:37:57    Titel:
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Nein, ausgerechnet die hatten wir nicht dabei Hau mich, ich bin der Frühling Kommt aber morgen früh an.

Bzgl. der o.g. Telekommunikationsherausforderungen: Wir haben uns für gnadenlose 80 Dirham (ca 8€) eine Prepaid-SIM-Karte von Maroc Telecom geleistet: 1 Monat gültig, 6GB (!) inklusive. Der Empfang ist bisher bis in die meisten Örtchen recht gut. Das hat uns natürlich vor allem grade bei der Werkstatt-/Ersatzteil-/Dolmetscher-Suche bedtimmt viel Zeit gerettet.

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BeitragVerfasst am: 18.04.2017 21:01:23    Titel:
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DuneHopper hat folgendes geschrieben:
Nein, ausgerechnet die hatten wir nicht dabei Hau mich, ich bin der Frühling Kommt aber morgen früh an.

Bzgl. der o.g. Telekommunikationsherausforderungen: Wir haben uns für gnadenlose 80 Dirham (ca 8€) eine Prepaid-SIM-Karte von Maroc Telecom geleistet: 1 Monat gültig, 6GB (!) inklusive. Der Empfang ist bisher bis in die meisten Örtchen recht gut. Das hat uns natürlich vor allem grade bei der Werkstatt-/Ersatzteil-/Dolmetscher-Suche bedtimmt viel Zeit gerettet.


Merke: egal was man mitnimmt, das was die Flügel streckt hat man nie dabei. Also kann man sich den grössten Teil des Krams sparen.

Aber der Hinweis zur SIMkarte ist nice. Da lernt man die digitale Wüste in der Heimat zu schätzen. Grins
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