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Korsika September 2015 mit dem Lux


 
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Timhilux
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Wohnort: Franken


...und hat diesen Thread vor 3122 Tagen gestartet!


Fahrzeuge
1. Hilux mit Wohnaufbau
2. King Quad
BeitragVerfasst am: 07.10.2015 21:47:47    Titel: Korsika September 2015 mit dem Lux
 Antworten mit Zitat  

Hier mal ein Reisebericht, den ich auch schon im Buschtaxi gepostet habe.

Korsika September
Die ersten Tage verbringen wir auf dem BTT wo es sich vorzüglich abschalten lässt und der Alltag schon nach wenigen Stunden hinter mir liegt. Daran kann auch des Netzmeisters Planung nichts ändern, der mich zusammen mit David am Samstag Morgen um zehn zu unserem Wiederbelebungskurs eingeteilt hat. David, den ich ca 30 Minuten vor dem Ereignis kennen gelernt habe ist ein sehr netter junger Mann mit vielen Zukunftsplänen und derzeit auf der Suche nach einem Toyo.
https://explorer-magazin.com/wp-content/uploads/2015/08/Buschtaxi-treffen-2015-52-von-54.jpg
Quelle Explorer Magazin ( https://explorer-magazin.com/2015/buschtaxi-treffen-2015-rueckblick/ )

Nachdem am Sonntag Mittag fast alle neuen und alten Freunde verabschiedet sind setzen wir uns ins kleine Schwarze und fahren erstmal ganz entspannt dem Guido aka Grabenschwein hinterher.




Bei Gmünd in Kärnten trennen sich unsere Wege da wir hier auf einem Übernachtungsplatz stehen bleiben und auch er sein Ziel schon fast erreicht hat. Die Fahrt war dank CBFunk recht kurzweilig. Als es dunkel wird haben wir oben in den Bergen noch gute 23 Grad aber in der Nacht beginnt es dann heftig zu regnen und wir sind froh über die neue Kabine. Im Dachzelt wäre das Frühstück wohl deutlich spartanischer ausgefallen.
Dann also nach einem Kaffee und etwas zu beißen an die nächste Tanke und auch dem kleinen Schwarzen mal was gutes tun mit reinem, ungepanschtem Diesel aus Österreich. Der Geldbeutel fand das auch nicht so arg schlimm.
Dann bei Dauerregen über die Grenze und an Venedig vorbei in Richtung besseres Wetter gefahren. Zwischendurch haben wir immer wieder Italiener in die Haltebuchten der Autostrada fahren sehen da der Scheibenwischer auch auf höchster Stufe sich arg schwer getan hat.

Die Chantal, wie wir das Navi getauft haben, ist sich über den weiteren Verlauf der Strecke nach Bologna nicht ganz sicher und kommt so alle 5 Minuten mit neuen Vorschlägen zur Route. Davon haben wir uns verunsichern lassen und sind auf der Autostrada in eine Tanke gefahren um nicht plötzlich ohne Sprit da zu stehen. Dort haben die sich wohl ein kleines bisschen mit den Litern verrechnet was mir aber erst bei der Weiterfahrt aufgefallen ist, Lehrgeld eben.
Nach einem Kaffee und etwas Gebäck geht es dann ohne weitere Umwege und Ereignisse bis nach Livorno durch, Chantal ist auch nimmer hysterisch und kann wieder denken.
Livorno erreichen wir so ca eine halbe Stunde nachdem die Fähre weg ist, da der Schalter von Corsika Ferries auf unbestimmte Zeit verwaist ist und die Dame von Moby so sympathisch lächelt buchen wir für den nächsten Mittag eben dort eine Überfahrt.
Der erste Campingplatz den wir aufsuchen ist leider schon zu, wir finden aber einen Hinweis auf einen anderen in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem wir dann einchecken. das versprochene Wlan gibts zwar nicht mehr außerhalb der Saison und auch sonst macht der Platz keinen besonders guten Eindruck dafür hat sich wenigstens in den Tarifen gegenüber der Hauptsaison nicht viel geändert. Zugang zum Strand ist mit dabei und so bade ich gleich zum ersten Mal in diesem Jahr im Mittelmeer. Zum Glück bin ich nicht in der Hauptsaison hier hier. Die im Abbau befindlichen Sonnenschirmarmeen sprechen eine sehr deutliche Sprache wie es hier noch vor wenigen Tagen zugegangen ist.
Auch diese Nacht regnet es wieder heftig, beim Aufstehen ist aber alles vergessen. Wir checken gemütlich aus und unterhalten uns noch mit einem älteren Pärchen, sie wollen auch nach Korsika, haben aber bei den anderen gebucht. Gute Reise. Auf dem Camping ist auch ein Paar aus den Niederlande mit ihrem Wohnwagen. Sie bereichten von einem schwerem Unwetter mit 40cm Wasser auf den Straßen und einem durchweichten Wonwagen. Nach meinem Kommentar , mit 40cm käme ich klar, wollen sie nimmer mit mir reden :-)
Der eigentliche Plan uns noch etwas von Livorno auszusehen wird von einem buntem Markt auf dem Weg in die Hafenstadt torpediert. Hier schlendern wir drüber, ergattern noch einen Weg zum Meer, an geschlossenen Kontrollhäuschen vorbei. Hier wären wir wohl noch vor Wochen nicht einfach so durch gekommen.
Da die Zeit drängt fahren wir nun direkt zur Fähre, lassen unser Ticket scannen und bekommen den Aufkleber zum Boarding. Im Hafen sind wir der einzige Geländewagen in Richtung Bastia, müssen bis er die Kabine mehrfach öffnen und das Prinzip neugierigen Mitreisenden erklären. Einige haben kein Verständnis für diese Art Urlaub zu machen andere sind wohl etwas neidisch.
Die Überfahrt verläuft bis auf zwei Kaffee und eine Pizza ohne nennenswerte Punkte.

Von Bastia aus fahren wir erstmal zu mir Camping A Stella wo wir den Abend mit Blick aufs Meer mit Sonnenuntergang bei Brot Käse Weintrauben uns Weißwein beschließen.


Bei meiner Süßen meldet sich Kopfweh an was dann aber am nächsten Morgen fast verflogen ist. Trotzdem wollen wir die ersten Touren aus dem erworbenen Roadbook angehen und verlassen A Stella gegen 10 Uhr.
Die erste Tour führt uns ans Cap Corse und verspricht eine gute Stelle für einen Kaffee zu haben. Die Tour macht Laune und als wir am Kaffeeplatz ankommen finden sich schnell circa 50 Ziegen und ein Hütehund ein die uns gegen den Uhrzeigersinn umkreisen und die Aussicht auf einen ungestörten Snack verschwinden lassen. Wir fahren weiter und gehen die Tour zum College Colle Saint Jean an. Diese soll auch mit einem normalen Fahrzeug zu bewältigen sein, massive Auswaschungen und zum Teil Abbrüche in den Wegen machen die Tour zur interessanten aber nicht unlösbaren Aufgabe. Am Gipfel angekommen Treffen wir eine schweizer Reisegruppe in entgegengesetzter Richtung. Zum Glück kommen sie uns nicht an einer der Engstellen entgegen.

Wieder auf Stelle lernen wir Xavier kennen, einen Franzosen mit einem Defender der kaum englisch spricht. Der Abend verspricht gut zu werden .
Mein komisches Französisch und sein Schulenglisch vor vielen Jahren ergaben eine Mischung, die unter zur Hilfenahme mehrerer Biere eine glänzende Unterhaltung ermöglichten.

Am nächsten Morgen brechen wir in verschiedene Richtungen auf. Ein Versuch meiner Frau ihren Beetle gegen den Defender einzutauschen wird trotz sprachlicher Barrieren erkannt und schlägt zum Glück fehl.

Wir fahren dann in Richtung U Paradiso und stellen wie viele andere fest, dass die Piste wohl im Frühjahr ein Update mit dem Bügeleisen bekommen hat. Sie ist nun "easy rolling" was aber zu spaßigen Momenten führt wenn ein Berlingo oder oder ein Golf mehrfach aufsetzt und Teile der Unterbodenverkleidung liegen lässt. Die 4x4 Taxis der einheimischen Unternehmen sind gnadenlose Jäger derartiger Autos. Kurz vor dem Campingplatz biegen wir von der Hauptpiste ab und finden den Weg zur Bucht von Lotu.
Wir sehen von oben einen fast menschenleeren Strand mit türkisem Wasser. Genial!
Als wir es uns gemütlich machen legt das erste Boot mit Touristen an, die die Einsamkeit einer nur über das Wasser erreichbaren Bucht genießen wollen, zusammen mit 50 anderen Touristen. Dazu kamen dann noch zwei weitere Ladungen. Wir sind eh nicht die Strandlieger und nach einer Stunde Sand und Wasser wären wir sowieso weiter gefahren, wir sind also ins Auto gestiegen und weiter gefahren. Die armen Seelen, die wir zurück lassen müssen noch ein paar Stunden an einem Strand ohne Schatten, Imbiss oder Infrastruktur ausharren bis die Boote sie wieder holen kommen.

Ein Versuch eine weitere Bademöglichkeit, den Strand von Malficio, zu erreichen wird von der korsischen Feuerwehr zerschmettert, sie steht auf dem Parkplatz am Beginn der Piste und lässt bei der derzeitigen Wetterlage keine Fahrzeuge in dieses Gebiet einfahren.
Wir diskutieren nicht rum, hätte eh keinen Sinn, sondern fahren weiter nach Corte wo wir den Nachmittag in der Stadt unweit unseres Camping verbringen. Wieder am kleinen Schwarzen angekommen fällt uns auf, dass wir Wasser und Brot benötigen. OK, Plan für morgen ist schon gemacht. Den heutigen Abend beschließen wir dann erstmal mit Käse und Wein.

Der Morgen kommt und wir schlafen, nach einem gemütlichen Frühstück schaffen wir es den Campingplatz so gegen 10 zu verlassen und fahren durch die spektakuläre Schlucht des Golo wieder Richtung Westen. Dabei passieren wir den Stausee auf der Staumauer und finden einen Weg bis hoch zum Bocca a Croce . Wo wir die mitgebrachten Croissants ihrer Bestimmung zu führen. Auf dem Weg nach unten möchte ein Deutscher mit Hund mit genommen werden. Er hat sich bei seiner Runde arg verschätzt, aber da wir im Reisetrimm unterwegs sind haben wir nur 2 Sitzplätze und die Kabine ist zur Personenbeförderung nun wirklich nicht ausgelegt. Er wird jemand anderen finden.
Nachmittags kommen wir in Porto an und können endlich einkaufen, die Läden, die wir unterwegs antrafen hatten alle geschlossen. Korsika hat eine Siesta.

Wir sind fahren wir auf der wahnsinnig schönen Straße Richtung Pinea und verbringen die Nacht im Outback. Am Lagerplatz finden wir einige Patronenschachteln für Schrotflinten und ich weiß nicht recht was ich davon halten soll. Die Schachteln sehen frisch aus, der wird schon nicht jeden Tag hier hoch kommen.
Schnell noch ein Rührei mit Zwiebeln und Tomaten gezimmert und dann ists auch schon fast dunkel.
Hier, abseits der Küste bedeutet das Mücken, und wir ziehen uns ins kleine Schwarze zurück.



Am nächsten Morgen werde ich von Hundegebell und Stimmen geweckt, meine Süße schläft einfach weiter. aus den Satzteilen die ich verstehe, schließe ich dass es die Jäger sind. Sie laufen aber einfach vorbei, wobei unser wildes Camp ihnen trotzdem ein Dorn im Auge ist. Nach dem Aufstehen fahren wir erstmal ein paar Kilometer weiter und frühstücken dann dort. Entgegen unserer Gewohnheit nicht groß aufzufallen sichern wir das Frühstück mit den Warnwesten von unterm Sitz ab. Das erste Mal dass ich sie brauche seit ich den Hilux habe.



Die Jagdriten der Eingeborenen sind auch nicht so einfach zu verstehen. Ihre Hunde tragen kleine Glöckchen damit sie nicht erschossen werden und laufen wild brüllend durchs Gelände während die Jäger selbst eine Zigarette nach der Anderen rauchen und dabei nervös in alle Richtungen sehen. Wohl damit sie kein Feuerwehrmann dabei sieht. Am Ende der Jagt werden noch ein paar sehr schnelle Schüsse aus der Flinte in die Luft oder auf unbewegliche Ziele abgegeben, wohl damit sich das Laden derselben rentiert hat. Ich bin froh über meine Weste wobei sie nicht kugelsicher ist.

Wir fahren weiter nach Pinea, wo ich fast mein Auto den Hang runter werfe. Einfach dämlich geparkt und nachdem sich noch einer dazu gestellt hat war der Weg nimmer ganz frei. Der erste Versuch aus der Lücke zu kommen schlägt fehl und das Auto droht mit den hangseitigen Rädern der Schwerkraft folgen zu wollen. Die Gendarmerie des Ortes ist in heilloser Aufregung und versucht zum einen den Halter des blockierenden Renaults zu finden und gibt zu mir Anderen hilfreiche Tipps wie ich solle einfach 4x4 einschalten. Nachdem der Renault entfernt ist versuche ich mit einem sehr vorsichtigem Manöver und eingelegter Sperre den Wagen frei zu bekommen. Es gelingt. Die Gendarmerie rät mir schnell weiter zu fahren bevor jemand merkt was ich dem Bankett angetan habe. Überraschend nette Leute.

Dann fahren wir noch ein paar steile Schotterpassagen runter auf denen auch ein Wanderer sich lang gemacht hat. Auf meine Nachfrage ob er sich was etabliert habe, sagt er nein und beglückwünscht mich dazu hier mit dem riesigen Auto, er meint das kleine Schwarze, entlang zu fahren. Mein Französisch wird etwas besser.
Am Strand angekommen stellen wir fest, das das Stückchen Sand was wir uns ausgesucht haben zwischen Zeit sehr noblen und teuren Restaurants liegt und uns in seiner brutalen Gesamtheit nicht wirklich zusagt.

Wir fahren weiter zu einer Stelle, die ich im Satellitenbild finde und vielversprechend ist. Genau dort haben wir auch einen Glücksgriff gelandet und nach einem steilen Abstieg kommen wir an einem Stand zwischen den Felsen an an dem es von Treibholz nur so wimmelt. Meine Süße macht einen sehr unglücklichen Eindruck ob der Tatsache dass wir so wenig Platz im Auto haben.


Von dort fahren wir weiter und finden einen schönen Sandstrand mit einigen Felsen direkt an der Straße mit wenig Menschen . Wir sind begeistert und werfen uns in die Brandung.



Kerstin hat leider nicht so viel Glück wie und wird von irgendeinem Meerestier gestochen was heftige Schmerzen verursacht, später am Abend gebe ich ihr noch eine Injektion mit einem Lokalanästhetika um das Ganze etwas zu kontrollieren. Wie es sih herausstellt ist sie auf ein Petermänchen getreten. Ich schramme nur mit dem Bein an einem Felsen lang, klasse Brandung, und bekomme das über Sprühpflaster wieder in den Griff.
Diese Nacht verbringen wir an einem Sterne Campingplatz am Meer. Prima Tag, viel erlebt.

Abends lerne ich dann noch geeignet Mädels mit einem 110er kennen und wir tauschen ein paar Strecken aus, sie fahren nach Norden hoch und haben ein paar gute Tipps im Süden für uns.

An dem darauf folgenden Morgen treibt das Geräusch der Brandung mich aus den Federn und ich tauche in die genialsten Wellen des Mittelmeers ein. Nach ein paar Minuten kämpfen bin ich total fertig und überlasse das Feld den ersten Surfern die eintreffen. Wir frühstücken lange und fahren diesen Tag nur eine kleine Tour entlang eines Flussbetts. Danach wollen wir mal wieder unsere Vorräte auffrischen, stellen aber am zweiten geschlossenen Supermarkt fest, dass Sonntag ist.
Stattdessen setzen wir uns in eine Eisdiele in der wir aber nur einen Kaffee trinken da die Eisbecher hier erst bei 18 Euro los gehen. Wir fühlen uns sowohl von der Kleidung als auch vom Reisebudget irgendwie fehl am Platz. Der Kaffee war allerdings nicht schlecht.
Dann gehts zurück auf den Campingplatz A Marina wo wir nun die zweite Nacht verbringen, nicht ohne nochmal von der Brandung hin und her geworfen zu werden.

Im Laufe der Nacht hören wir wie die Wellen kleiner und kleiner werden und sich das bekannte Mittelmeer wieder einfindet. Der Morgen beginnt erst mal mit einem neugierigen Weißwarepiloten der sich während des Frühstücks alle Einzelheiten der Kabine erläutern lässt und immer wieder betont das diese Art zu reisen für ihn zu spartanisch wäre. Er habe ein Schnäppchen beim Leihen seines Womos gemacht und zahle für einen ganzen Monat nur 2500,- mit Fernsehempfang. Mein (übertriebener) Kommentar dass ich abends kein Fernsehen mehr brauche wenn ich tagsüber mein Auto mehrere Stunden lang frei gegraben habe um überhaupt anzukommen ruft gigantisches Unverständnis in seinem Gesicht hervor.

Wir fahren über Küstensträßchen weiter nach Ajajacho und kaufen dort ein. Schnell verlassen die große Stadt wieder und versuchen zunächst einen schönen Platz am Meer für das Mittagessen zu finden, was uns auch gelingt. An dem Strand gibt es einen Aushang über eine marodierende Rinderherde, die ab und zu aus dem Hinterland kommt und Badegäste malträtiert. Und ist zum Glück keine besessene Kuh begegnet.

Dann sind wir auf der Suche nach einem Stellplatz und haben dabei nicht ganz so viel Glück. Durch das Fernglas entdecke ich am gegenüberliegenden Ufer der Bucht einen Campingplatz direkt am Meer und wir brechen die Suche ab um dort die Nacht zu verbringen. Als wir auf dem Gelände einparken sehen wir einige Bekannte von den ersten Tagen auf der Insel wieder.

Beim zirpen der Grillen und Rauschen des Meeres schlafen wir ein.
Am nächsten Tag checken wir vorsichtshalber aus und fahren eine Tour durch die Berge. Fahrtechnisch keine großen Ansprüche aber der Abgrund zerrt an den Nerven. einen etwas anspruchsvolleren Weg breche ich nach einem Kilometer ab und drehe um, alleine ohne weiteres Fahrzeug ist mir der Weg zu heiß. Ein kleiner Fahrfehler und das Auto steht so dämlich dass es eventuell an den Haken muss. Sowas kann ich mir alleine nicht leisten.



Wir fahren die Tour auf einfachen Wegen zu Ende und kommen an einer Imbissbude raus an der wir uns eine große Schokolade und einen großen Kaffee bestellen, an den Tisch gebracht bekommen wir von einem sichtlich überforderten Besitzer zwei Espresso, auch gut.
Beim Kaffee suchen wir nach einem Campingplatz auf der Satellitenkarte und finden keinen, der so herrlich liegt wie der von letzter Nacht. Also auf kleinen Strässchen wieder zurück.
Wir machen dann noch einen Spaziergang im Meer und der Felsenküste und schließlich gehts ans Kochen, einige verderbliche Vorräte müssen weg.

Heute ist Mittwoch und der Tag begrüßt uns mit dicken Wolken. Während die Zeltschläfer auf dem Platz die heute noch weiter wollen hektische Betriebsamkeit an den Tag legen um ihr Hab und Gut noch trocken in den Autos verstauen zu können machen wir erst mal Kaffee und ein ausgiebiges Frühstück. In aller Ruhe packen wir ein und reisen ab, es beginnt zu regnen. Eigentlich war für heute eine weitere Tour in die Berge geplant, aufgrund des Wetters disponieren wir um und fahren an den Strand. Dort sind wir bei dem Regen herrlich alleine und außer unseren Spuren gibt es keine Zeugen davon, dass wir dem kleinen Schwarzen auch mal den Sand gezeigt haben.



Da wir nachmittags in Propriano bummeln gehen wollen machen wir zur Siesta nur schnell die Strandtour vom MDMOT diese müssen wir aber am Kleeblatt abbrechen da der Weg nimmer weiter geht.
Zurück in Propriano ist kein Laden vor uns sicher, egal ob die Kugel Eis nun 3 Euro kostet oder die Strickjacke für 650 im Angebot ist. Die haben doch was an der Waffel. Egal, noch schnell durch den Jachthafen geschlendert und etwas gefachsimpelt, zB warum es Boote mit einem Bauch im Wasser gibt und Boote mit zwei Bäuchen. Das liegt wohl daran dass ein Bauch nicht teuer genug war.

Der Tag ist noch jung und wir fahren weiter in Richtung Bonifacio, die Stadt wollen wir uns morgen ansehen. Auf dem Camping Kevano checken wir ein und treffen sofort Bekannte wieder. Korsika ist ein Dorf.

Heute ist Bonifacio dran, mit Stumpf und Stiel. Vormittags kommen wir in dieser schönen Stadt Nacht und stellen uns auf einen der großen Parkplätze. Hier kommt mir die Höhe unter 2,2m wieder gelegen da eine Stange über der Zufahrt zum Parkplatz montiert ist. Wir bummeln erstmal durch den Hafen und laufen dann auch zur Altstadt hoch.


Diese durchstreifen wir kreuz und quer um dann dem Alfons seine Treppe zum Wasser runter zu nehmen. Die verlorene Lageenergie gilt es zurück zu gewinnen um dann auf der anderen Seite wieder zum Hafen runter zu gelangen.



Dort sind wir etwas unschlüssig ob wir uns den Touristen anschließen und eine Bootsfahrt mieten. Der Preis ist dabei keine große Hilfe, erst als wir ein Angebot um die 15 Euro bekommen schlagen ir zu und nehmen gegen alle Einwände und Warnungen im Bug des Bootes Platz. Zwei weitere Paare tun es uns gleich wobei der Mann des französischen Paars gleich nach Begutachtung der nassen Oberfläche des Schiffes wieder nach hinten verschwindet. Ein Bediensteter des Bootes macht die Tür hinter uns zu zeigt uns den Mechasmus wie sie im Notfall geöffnet werden kann. Während der Fahrt muss sie zu sein um die Passagiere trocken zu halten. Ich merke bereits jetzt, das es ein rießen Spass wird hier vorne.



Jede größere Welle spritzt uns ins Gesicht und als die die Fahrt nach einer knappen Stunde zu Ende ist sind wir alle durchgeweicht aber glücklich. Sehr zu empfehlen.
Um den Süden der Insel nicht allzu Eitel werden zu lassen fahren wir gleich wieder an Porto Vecchio vorbei nach Norden und verbringen die Nacht bei Zonza auf dem Camping a la Riviere. Zum gleichen Preis wie die Parkgebühr in Bonifacio.


Nach einer für unsere Verhältnisse kalter Nacht wachen wir auf und beschließen heute eine lange Tour über das Plateau de Coscione zu machen. Hierfür wird einmal wieder das Roadbook herangezogen und ein günstiger Einstieg in die Tour gesucht. Dieser findet sich auf dem Colle de Vaccia und wir werden über tolle kleine Sträßchen bis zum Plateau hoch geführt. Wir müssen Kühen, Pferden und Schweinen ausweichen. Unten im Süden geht es auf den Straßen bei weitem nicht so entspannt zu. In einem Dorf ist eines der Schweine zwischen zwei Häusern herausgekommen und hat sich entschieden die Treppe neben einem Straßencafe hinab zu staksen. Keinem der Anwesenden ist dabei etwas negatives in den Sinn gekommen, selbst der Hund, der Mitten auf der Durchgangsstraße lag hat sich erst bewegt als ich langsam auf ihn zu rollte.
Das Roadbook führte uns vom Teer runter und 20m auf Schotter war dann Ende. Die Tour endet hier an einem neu aufgestelltem Verbotsschild. Wir respektieren es selbstverständlich und parken das kleine Schwarze um zu Fuß ein wenig Landschaft ab zu bekommen. Einige Zeit darauf sind wir wieder am Auto und ein Wanderer versucht mir etwas von seinem Erlebnis im Oman zu erzählen bei dem er mit fünf anderen im Auto auf einer Abenteurer Tour war. Erst meine Aussage dass ich nun Tee machen würde und selbstverständlich bekäme er davon ab wenn er wollte bringt ihn zu seinem eigentlichen Plan das Plateau zu verlassen zurück. Es sieht nach Regen aus.



Wir fahren weiter und suchen eine Bäckerei, zur Mittagspause wie eigentlich immer. Im Roadbook befindet sich noch eine kleine Tour durch den Wald und so fahren wir an Badetümpeln vorbei durch eine wunderschöne Landschaft. Oben in der Sackgasse warten bereits mehrere Jäger, zum Glück nicht auf uns. Sie haben Esel und Ponys beladen mit dem Krimskrams den Jäger so brauchen um eine Nacht im Wald zu bleiben damit sie morgen früh gleich vor Ort sind. Eines der Pferdchen ist noch unbeladen und die Gruppe wartet nervös. Wir sammeln derweil Beeren und fahren wieder ab, auf halben Weg kommt uns ein Navara entgegen. Der wird wohl einiges ausgeben müssen wenn er bei der Gruppe ankommt.



Schließlich ist auch die Zeit gekommen zu der wir etwas Brot einkaufen können und wir fahren zurück zum Campingplatz bei Zonza.

Der Morgen nach einer kalten Nacht in den Bergen beginnt langsam und verhalten. Der Kaffee will bedächtig getrunken werden und das Baguette nimmt die Marmelade nur zögerlich an. Heute ist ein gutes Stück Weg geplant, es soll quer durch die Berge wieder auf die Westseite gehen um noch etwas Treibholz zu sammeln. Erst als die Sonne uns trifft und mit Wärme versorgt geht alles etwas einfacher von der Hand. Die Entscheidung, die Berge zu verlassen stellt sich am Abend am Strand als goldrichtig heraus. Nicht nur, das es wärmer wird je weiter nach unten wir kommen, wir sehen zum Sonnenuntergang auch ein mächtiges Gewitter dort drinnen hängen. Der kleine Lenkdrachen, den ich bei der Abfahrt von Aldi mitgenommen habe hat auch mal Unterluft bekommen und ratzfatz war er nicht der Einzige am Strand.



Wieder einige Neugierige im Camp zufrieden gestellt, wir sind mal wieder der einzige "Jeep" gehts dann zum Abendessen und einem Bier im Sand.

Heute morgen sehen wir den anderen beim hektischen Zusammenpacken zu und esse. Dabei Baguette mit Maronichreme und teilen frischen Kaffee. Dann gehts nochmal an den Strand und kurz vor Ablauf der Frist checken wir aus.
Vorher besuchen wir aber noch den letzten aktiven Vulkan von Korsika.



Wir fahren über enge ausgesetzte Wege, letztlich aber alle befestigt ein paar Stunden durch die mittelhohen Berge, treffen dabei einiges an Getier und machen Erfahrungen und Erinnerungen, die sich auf Fotos nicht festhalten lassen. In einer recht engen Ortschaft steppt der Bär und die schmale Ortsdurchfahrt ist gesperrt. Als Ausweichroute dient ein Gässchen was unwesentlich breiter ist als der Lux. Es braucht ein paar Rangierbewegungen um in diese Häuserlücke abzubiegen. Das kleine Schwarze hätte weder breiter noch länger sein dürfen. Aufgrund der schlechten, umgebenen Straße habe ich zum Teil nur noch eine Handbreit Luft zischen der Wand und der oberen Dachkante. Nach dem Örtchen wird die Verkehrssituation nicht deutlich entspannter. Parkende Autos säumen den Weg zu beiden Seiten und es drückt ganze Kolonnen von neugierigen Besuchern aus dem Tal in den kleinen Ort. Darunter auch ein LKW, er wird schon wissen was er da tut. Zum Glück sind wir schon durch.



Zurück auf der Hauptstraße beginnt ein Gewitter, welches aber nicht lange anhält und so wird unser Plan die D81 zwischen Puma und Porto bei Sonnenuntergang gut fahren möglich gemacht. Eindrucksvollen Bilder tun sich vor uns auf.





In Porto angekommen stellen wir fest, dass der erste Campingplatz den wir anfahren bereits geschlossen ist und auf dem anderen nimmer so arg viel Platz ist. Wir ergattern trotzdem noch einen Platz, leider in Nähe des Ausgangs und so sichere ich zum ersten Mal den Wagen für die Nacht mit einem Knicklicht ab. Der Platz liegt auch strategisch zwischen zwei Hauptstraßen und macht den Einsatz von Ohropax nötig. Viel zu spät erfahren wir von einem dritten Platz in Porto. Was soll's die Toiletten sind in Ordnung und es kann nicht nur tolle Erlebnisse im Urlaub geben.
Nach Einbruch der Dunkelheit braten wir noch etwas Gemüse "am Straßenrand" an und dann kümmere ich mich mal um den Inhalt des Kühlschranks.
Am nächsten Morgen erfahren wir, dass die Besitzerin unseren Wagen als Camper abrechnet und die ganze Sache unerfreulich teuer wird. Sollte also mal jemand in Porto nächtigen, es empfiehlt sich den Oliver zu fragen, auch wenn er auf den ersten Blick etwas teurer erscheint.
Zumal sie sich auch nicht auf Diskussionen einlässt, alles was umgebaut ist um drinnen zu schlafen sei ein Camper.

Still zahle ich also die 20 Euro und lasse den Platz und die Erfahrung hinter mir.
Wir fahren an der Küstenstraße weiter nach Norden und machen den ein oder anderen Abstecher ins Landesinnere, verlieren uns aber nicht darin. Wir haben heute als brave Touristen den Wunsch nach Isola Rosso zu fahren und dort zu bummeln. Eine kleine Hafenstadt mit einem Leuchtturm auf einem sehr interessantem Felsen. Nächstes Mal nehmen wir die Klettersachen mit. Die Routen hier sind alle im Bereich einer Seillänge und auch im Vorstieg gut machbar da sie extrem penibel mit Bohrhäken abgesichert sind.





Wir bleiben in der Bucht und checken am Abend bei Oliver (ein anderer) ein. Mit Blick auf den Leuchtturm geht der Abend zu Ende und wir ziehen uns ins kleine Schwarze zurück.
Heute ist der letzte Tag morgen geht's auf die Fähre.
Die Tour nach Malfacio steht noch aus, da wir vor einigen Tagen von der Feuerwehr daran gehindert wurden. Also auf nach Norden und links ab auf Schotter. An den Spuren sehe ich, das kurz vor uns schon einige Fahrzeuge hier gefahren sind, gemütlich und mit viel Reserven gehen wir die zum Teil anspruchsvolle Piste an. Im großen Ganzen ist sie aber gut gepflegt. Am Rastplatz auf dem Bergkamm laufen wir auf die Gruppe von Landrover Experience auf. Durchweg nette Leute die sich auch nichts draus machen, dass ein Toyo mit Wohnkabine ihnen die Actionbilder kaputt macht. Am Endpunkt der Tour machen wir uns auf um Strand um dort eine Melone zu vernichten. Die Tourmittglieder müssen oben an der Hütte bleiben und dort das Catering bewundern. Wir sind fast alleine an einem Strand an d mit der Sand so fein ist, dass er beim gehen qiutscht. Nur eine Kuh legt sich zu uns in den Sand und guckt aufs Meer. Ein netter Luxemburger der Tour sagt uns dann das de zweite Teil der Piste im Rundkurs wohl gesperrt sei und wir den Weg zurück müssten den wir gekommen sind.



Wir essen in Sankt Florent noch ein Eis und treffen dort auf einen Landy, die Waltzing Mathilda, die dann für die Nacht auf neben uns steht. Sie sind noch am Anfang ihrer Fahrt über Korsika und Sardinien. Gute Reise.

Am heutigen Tag ist früh aufstehen angesagt. Wir verlassen AStella und fahren nach Bastia wo ich aus der Bestätigungsmail mit Buchungsnummer in der Rekordzeit von 5 Minuten ein Ticket machen lasse. Damit ist dann der reibungslosen Organisation aber auch schon Genüge getan. Der fleißige Herr am Schalter sagte das Checkin ginge um 10:30 hinter dem Gebäude los. Um 10:20 kommt ein aufgeregter Security und schicke die dort bereits parkenden Fahrgäste mit den Worten weg, dass Savona noch dauert und nun erstmal ein anderes Ziel einchecken soll. Ich tue mit zwei anderen Offroadreisenden so als ob ich ihn nicht verstehe. Viele fahren weg und suchen sich einen anderen Parkplatz. 10 Minuten später wird der Anstellbereich für Savona geöffnet und auch die Vertriebenen kommen wieder da sie von anderer Seite angepfiffen werden warum sie nicht am einchecken wären sondern wild durch die Gegend parken.
Schon um 11 Uhr öffnen sich die Schranken und der erste fährt los, kommt aber nicht weit, da direkt vor dem Schiff ein dritter Wartebereich geöffnet wird. Hier wird schon mal eine Art Vorsortierung vorgenommen die bei der Einfahrt in den eigentlichen Wartebereich wohl vergessen wurde. Auch werden vom ersten zum zweiten Wartebereich die Tickets erst kontrolliert. Alles wirkt sehr italienisch.
In welcher Reihenfolge dann aufs Schiff gefahren werden darf entzieht sich zunächst unserer Vorstellungskraft. Ab und zu darf nur der vorderste einer Reihe einfahren, ab und zu ganze Kolonnen aus einer Reihe dann wieder einer von weit hinten, was dazu führt das leichtes Chaos bei denen entsteht, die dafür auf die Seite fahren sollen aber dabei nicht in Richtung Fähre dürfen. Nach einer dreiviertel Stunde fangen die ersten verschmähten Passagiere aus Spass an mit Geldscheinen zu winken, was die Sache aber nicht unbedingt einfacher macht. Wir fahren zirka 10 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt an Bord und sind weit nicht die letzten. Das Schiff scheint etwas überbucht zu sein.
Bei dem Schein korsischer Sonne schlafe ich erst mal auf Deck ein.
Mit einer Stunde Verspätung kommt die Fähre dann in Savona an und wir kämpfen uns durch die Verkehrsadern der dicht besiedelten italienischen Küste. Um zehn Nachts fahre ich dann von der Autostrada ab und wir suchen einen Campingplatz am Gardasee was nicht ganz so einfach ist.
Schießlich finden wir noch einen der offen hat und bleiben die Nacht über dort. Am nächsten Tag fahren wir durch viele Staus nach Hause.
Hinter uns liegen 23 geile Tage im Auto und ca 4300km . Ein toller Urlaub in dem wir beschließen diese Insel auch mal im Frühling zu besuchen.

Danke,
Tim

PS: Dashcam war auch dabei

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