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Desertcruiser
Der mit dem Y60 tanzt
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...und hat diesen Thread vor 3287 Tagen gestartet!


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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 17:13:40    Titel:
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Nun muss ich vier Stunden am Zoll verweilen. Love it
Ich renne vom Auto zum Zollchef und wieder retour.
Langsam sehe ich, wer hier die Fäden in den Fingern hält. Ein Mann mittleren Alters, befugt zu entscheiden, wer einreisen kann und wer nicht. EIN Mann.
Diesen Mann muss ich mir vorknöpfen.
Ich beginne durch eine freundliche Art (woher ich die auch immer wieder hervorkramen kann?) eine bessere Voraussetzung zu schaffen. Erzähle auch mal etwas von einer älteren Wüstentour. So erwecke ich sein Interesse, mich mit anderen, allfälligen Selbstfahrern als Touristen in seinem Land auch mal wiederzusehen und mich nicht sozusagen als Geld-Spender zu verlieren. Ungefährliche Feriengäste, mit sauberer Weste sind hier eigentlich gerne gesehen.

Ich händige dem Mann einen Zettel aus, welcher bescheinigt, dass das Auto, welches in Marokko noch auf meinen Namen im System eingetragen ist, in der Schweiz durch mich verkauft wurde und seither in anderen Händen in Betrieb ist. Diesen Zettel lässt er in seinem Bureau liegen. Nach gefühlten Stunden treffe ich wieder auf ihn. Er will nichts davon wissen, dass er diesen Zettel ausgehändigt bekommen hat. Ich bin mir dessen aber bewusst und dränge darauf, dass er doch in seinem Bureau trotzdem nachsehen möge.
Er versichert mir, dass er nichts hätte, kommt aber bereitwillig wieder von der Zollstation zurück zu seinem Bureau. Dort nuschelt er etwas auf seinem Schreibtisch und findet den Fakel tatsächlich. Alzheimer lässt grüssen. Ab diesem Moment ist der Mann ganz nett. Schliesslich ist er un-fehlbar. Eigentlich. Trotzdem ist ihm ein Fehler unterlaufen.

Nun nimt er sich dieser Sache motiviert an. Tätigt einige Telefonate und deutet mir, dass es doch noch gut kommen könnte.
Schliesslich lässt er mich unter diversen Bedingungen faktisch einreisen.
Ich muss eine Erklärung unterschreiben, welche beinhaltet, dass ich mich innert einem Monat diesem Problem entledigen werde. Solch eine Erklärung habe ich an der südlichsten Grenze des Landes auch schon mal unterschrieben - das Problem hat sich damals offensichtlich aber nicht restlos erledigt.

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Desertcruiser
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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 17:28:15    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Alternative hätte ich auch noch eine gehabt.
Mit Steff nach Tanger MED zu fahren um mich dort dem Problem anzunehmen. Ich als Person bin ja bereits problemlos eingereist. Mein Auto wäre natürlich auf dem Zollgelände geblieben. Das passt mir mässig, wenn ich bedenke, was da alles für Geld rumsteht.

Doch nun kann ich ja einreisen. Ein Riesenglück, dass es doch noch geklappt hat.

Wir rollen also Richtung Geländeausgang.
Steff fährt durch den Schlusscheck. Sie kontrollieren den Pass und die Zolldokumente.
Es scheint glatt zu laufen und er fährt weiter. Ein kleines, schwarzes Rauchwölckchen entweicht dem Auspuffrohr...

Ich ziehe nach und halte bei der Kontrolle auch an.

Der Uniformierte fragt mich verwundert, wo denn der Stempel der Fahrzeugkontrolle sei?
Ich kam doch jetzt grad vom Zollgelände und da haben sie mich weitergewunken und gesagt, dass alles ok sei.
Also wieder wenden und zurück zum Zoll. Mir geht diverses durch den Kopf. Beginnt das Theater jetzt noch mal von vorne? Ich bin bereits fortgeschritten erschöpft und mag eigentlich nicht mehr mit diesen Lümmeln diskutieren.

Den Pass und das Zollpapier habe ich ausgehändigt und ein Beamter verschwindet.
Ich warte im Auto bis ein Kontrolleur kommt.
Doch da kommt keiner.
Ich warte. Steff kommt zu mir und fragt, was denn wieder los sei...
Da watschelt einer von diesen Leuten an mein Fenster und gibt mir die Papiere zurück. Ohne Worte. Der Stempel ist drin, in Auto geschaut hat aber niemand. Das soll noch einer verstehen.

So fahre ich dann wieder an die Kontrollstation, um den Stempel vorzuweisen.
Obwohl die Kontrolleure eigentlich gesehen haben, dass ich nicht kontrolliert wurde, hat ihnen der Stempel als Formelle Bestätigung völlig ausgereicht. Sie lassen mich also durch.

Das Bedeutet: Freiheit für einen Moment!
Es ist bereits 21:00.

Es ist einfach Zeit zum Ausruhen. Denn Morgen müssen wir wahrscheinlich zwei Grenzhäfen abklappern, um "meine" Probleme zu beseitigen. Dann sind Ferien abgesagt...

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Desertcruiser
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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 17:36:13    Titel:
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Sonnenaufgang. Blauer Himmel.
Der Tag beginnt eigentlich gut. Zwei, drei Fotos und so richtig gut Frühstücken.
Noch ahnen wir nicht, wie sich dieses reichhaltige Mahl auf den Tag auswirken wird.
Dass es in gewissem Masse auch Geduld spendet dürfte ja bekannt sein. Den Blutzuckerspiegel gilt es, permanent hoch zu halten. Irgendwie so könnten wir den Tag überstehen.

Am Dynamikumfang kann ich mich vor allem nachträglich bei der Bildbearbeitung freuen...


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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 17:57:49    Titel:
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Wir starten unsere Motoren und fahren los. Ziel ist der Hafen Tanger MED, wo das ursprüngliche Problem entstanden sein muss.
Wir kommen an der Zollstation für Autos an. Dort hats ja vielleicht auch so einen beeinflussbaren Zollchef, wie in Ceuta-Zoll. Ich spekuliere einfach mal drauf los...

Nun suche ich mir den am wichtigsten aussehenden Uniformierten aus, welcher mich zum meist zivil gekleideten Zollchef führen soll.
Er schickt uns aber weg. Zu einem etwa zwei Kilometer entfernten Gebäude. Dieses wird "Gare" genannt. Hat tatsächlich eine Zugverbindung.

Wir parkieren und treten ein. Sauberes, bewachtes Gebäude.
Am Eingang steht ein Polizist mir Kaffee in der Hand. Ich frage ihn nach dem Bureau von Monsieur El-Badri.
"alles geradeaus, dann hats links und rechts eine Türe. Die Linke ist's.
Wir folgen dieser Präzisen Wegleitung und finden links UND rechts Toiletten.
Nun, wir möchten den Herrn dort nicht stören. Nun ja, vielleicht haben wir uns ja auch bei den Türen geirrt.
Ein anderer Polizist steht an der Wand angelehnt. Auf die selbe Frage wie vorher, antwortet er: "Nehmen sie den Bus zum Auto-Zoll. Der Bus ist gratis." Die Betonung liegt natürlich auf Gratis. Denn sonst geht hier nur die Sonne gratis auf. Das Wort "gratis" hallt in meinen Ohren. Ich muss es immer wiederholen.
So will er uns eigentlich aber zurücksenden. Wir lassen nicht locker, können uns aber das Lachen kaum verkneifen.
"Hier muss das Bureau sein, in diesem Gebäude!"
Er dann: "Achso, nun, haben sie schon mal im unteren Stockwerk gesucht?"
Wir gehen dann die Treppe runter und finden ihn, beziehungsweise sein leeres Bureau tatsächlich.

Wir lehnen uns an eine Glasfront eines anderen Bureaus an und warten vor El-Badris Bureau.
Nach einer Stunde rumstehen erscheint der gefragte Mann. 09:00
Ich erkenne ihn. Gar nicht gut. Dieser Mann hat mich 2012 wieder von Tanger Port nach Spanien zurückgeschickt. Er muss versetzt worden sein...

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Kai
Lärry Bremser
Offroader


Mit dabei seit Ende 2011
Wohnort: Homberg /Ohm


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1. MAN KAT 16VT
2. Mercedes G
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:07:16    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Vielen Dank Herr Cuiser!

sehr lesenswert!


Gruß Kai
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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:15:27    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Der Chef scheint mich nicht zu erkennen. Wie auch, da kommen täglich solche Problemfälle zu ihm. Er nimmt sich der Sache aber an. Für uns liegt der Vorteil darin, dass wir eigentlich eingereist sind. Wenns hier nicht klappt, können wir immerhin etwas im Land bleiben. Für mich würde aber ein ungelöstes Problem bedeuten, dass ich im Süden das Land nach Mauretanien zwar verlassen kann, jedoch die Rück-Einreise nach dem Aufenthalt durchaus sehr problematisch und schliesslich ungeheuerlich kostspielig werden könnte.

Es gibt zwei, drei Telefonate.
Wir stehen bereits eine weitere Stunde vor dessen Bureau - schön an der Glaswand angelehnt. Der Mann dahinter hat mittlerweile auch Stellung bezogen und beginnt, Papiere rumzutischen. Es sieht nach mittelmässiger Motivation aus.
Ein Uniformierter bemerkt, dass es da drüben auch Stühle zum Hinsetzen hätte. Wir wollen aber stehen bleiben. Der Mann hinter der Scheibe regt sich aber auf und bedeutet uns mit einer energischen Handbewegung, dass wir von seinem Bureau verschwinden sollen.
Badri weist einen Arbeiter an, das Archiv zu durchsuchen. Erfahrungsgemäss hats da etwa Material von drei Jahren zurück. Die Hoffnung, meine alten Ausreisedokumente und somit den Beweis zu finden, dass mein früheres Fahrzeug tratsächlich ausgeführt wurde gibt etwas Auftrieb. Das Archiv ist riesig und es braucht eine Leiter, um an die obersten Kisten heranzukommen.
Wir setzen uns hin. Es ist Mittagszeit. Steff holt mal wieder ein Kaffe aus dem Auto und wir geniessen es.
Es verschwinden immer mehr Leute im Archiv. Da muss gesucht werden, wie verrückt.
Als dann aber auch Brot und Tee ins reingetragen werden, enthüllt sich das fleissige Suchen dann doch eher als Pause. Wir dürfen natürlich mit unserem Problem zuwarten.
Die Mühle des Gesetzes steht also mittelfristig still.

*****

Nach fünf Stunden werden wir in ein Bureau eines anderen Mannes gerufen. Etwas weiter den Gang runter konnten wir durch dessen Bureau durch, direkt das Treiben der Grossen Kähne im Hafen beobachten.
Der zivile, eher auch wichtig aussehende Verantwortliche bietet uns einen Apfel zum Teilen und zwei Mandarinen an. Eine nette Gste, die wir gerne annehmen.

*****

Nach sechs Stunden kommt ein Weiterer, der Vierte Beamte übrigens, und erklärt uns unser Problem. Er meint, wir sollen doch in etwa einer Stunde wirderkommen.
Fein, das reicht doch geschwind, um was zu kochen!

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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:15:57    Titel:
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Kai hat folgendes geschrieben:
Vielen Dank Herr Cuiser!

sehr lesenswert!


Gruß Kai


Gerne!
Es wurde langsam Zeit dafür...

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Club der Ehemaligen



Status: Immer da - Ehrlich
Du bist daheim :-)


BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:29:32    Titel:
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Moins

Eine schöne Geschichte und die Spannungskurve steigt bisher kontinuierlich.
Wann geht's weiter?
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Desertcruiser
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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:31:20    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Sofort... Supi Eigentlich sollte ich da noch einen Motorumbau machen - aber die Motivation war zu niedrig...

Wir schreiten also den Gang entlang und sind irgendwie guter Dinge. Ahnen aber auch nicht, wie lange es noch andauern wird.
Gemütlich gehen wir an einer Gruppe Jugendlicher vorbei. Einer von denen folgt uns direkt.
Andere schliessen sich diesem an und sie belagern uns förmlich. Zuerst schauen sie traurig drein. Sie möchten etwas zu essen.
Dann wollen sie Zigaretten (hee, das sind 12-16 Jährige Buben!) und schliesslich einfach Geld.
Diese bettelnden Grünschäbel gehen mir dermassen auf den Zeiger.
Essen. Verschwinden.

Zurück im Bahnhof gehts eigentlich in der Art weiter, wie wir aufgehört haben. Mit Warten.
Man versichert uns jedoch, hier allenfalls gleich meine beiden eingetragenen Probleme lösen zu können.
Eine Chassisnummer des früheren Patrols wurde beim Ausreisen nicht ausgetragen, weil der Eintrag des vorgängigen Einreisens nicht damit abgeglichen werden konnte. Ein Beamter hat also meine Chassisnummer vor Jahren falsch eingegeben. Die Fehlerhafte Nummer wurde nun halt einfach gar nicht mehr ausgetragen. Dies zu beheben erfordere meine Anwesenheit im anderen Hafen, meint einer. Telefonisch scheint das nicht zu funktionieren, auch wenn etwa 14 der 17 Rahmenziffern- und Nummern mit der echten Chassisnummer übereinstimmen würde.

Nun, wir nehmen so eigentlich an einem kompletten Arbeitstag in der obersten Chefetage teil.
Und zwar als Beobachter, Wartende, Skepriker, oder meinentwegen unbelehrbare Touristen - jedenfalls ich.
Dies und das hätte man in diesem sicher rentablen Betrieb sicher noch etwas oprtimieren können - aber hier sind wir halt doch einfach am nördlichen Rand Afrikas...

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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:47:26    Titel:
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Es geht auf den Feierabend zu. Der Zollchef kommt unter Druck.
Er will meine Verbindungen und versichert mir, innert zwei Wochen alles behoben zu haben.
Klar habe ich auf solch eine Antwort gewartet, aber obs dem Herrn nicht doch eher um seinen Feierabend geht, sei doch noch fragend angemerkt.
Das hätte er mir natürlich auch schon vor neun Stunden sagen können.

Er lässt uns just in dem Moment ziehen, als ich eine weiteres, stärkendes Emmi-Café-Latte geöffnet habe.
Natürlich wird dieses Kaffee erstmal ausgetrunken.

Dann gehen wir zurück zu unseren Autos. Die Wolkenstimmung haut uns fast vom Sockel.
So dermassen drohend hab ich das noch nie gesehen. Hab ich was falsches gesagt und werde nun mit Hagel geschlagen?


Wir sind nun also faktisch frei. Es hat nur anderthalb Tage unserer hart erarbeiteten Ferien verschlungen. Dafür könnte das Problem nun tatsächlich behoben sein. Vielleicht aber auch nicht.

Wir fahren aus dem Gelände. Müssen aber sobald wieder anhalten.
Nicht wegen einer Panne, oder einem Zollbeamten, sondern wegen der ungeheuerlich schönen Stimmung...

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El-Dracho
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1. Landrover Defender 110 TD4 SW
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:54:23    Titel:
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Desertcruiser hat folgendes geschrieben:

Am Dynamikumfang kann ich mich vor allem nachträglich bei der Bildbearbeitung freuen...



Hi Winke Winke

Tolles Bild!

Das macht Lust aufs Looooooooooosfahren YES

Gruß, Björn

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BlueGerbil
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2. Toyota LeihCruiser
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 18:58:50    Titel:
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Schöne Schreibe, tolle Fotos! Da macht das Lesen und Gucken Spaß! Winke Winke

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Fux muß man sein!

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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 19:03:32    Titel:
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Danke euch beiden! Smile

*****

Entspannung stellt sich ein. Jedenfalls ein Bisschen.
Wenige Meter sollten wir heute noch aufholen, damit wir nicht gänzlich aus dem Zeitplan fallen.
So begeben wir uns zu einem mir schon länger bekannten Nachtplatz bei Chefchaouen.

Wir fahren einen schlammigen Weg runter und parkieren unsere 4x4 auf einem Wegstummel zwischen wilden Büschen. Die Stimmung ist besonders. Die Milchstrasse ist sichtbar und die teils abgestorbenen Bäume ragen wie fordernde Hände in den Himmel. Dies gibt faszinierende Silouetten.
Kurzum ist die Fotoausrüstung aufgestellt...
Man friert fürchterlich, nur um ein par flotte Aufnahmen zu erhalten. Es ist bereits mehrere Grad unter Null. Das geht im Norden Marokkos durchaus. Aber eine gewisse Erschöpfung tut ihr Übriges dazu.





Als wir an die Grenzen des erträglichen Kältegrenzwertes stossen, diese überschreiten und die Füssen kaum mehr spüren, wächst der Wunsch, ins wärmende Bett zu kriechen.

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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 19:28:39    Titel:
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Kein Wecker schellt. Das ist auch nicht nötig. Die Kälte weckt mich ungefragt auf.
0°C IN MEINEM AUTO ist einfach zu kalt.
Steff muss nicht nur - wie ich - aussen, sondern auch innen "kratzen".


Nun essen wir ein Mini-Frühstück und fahren erstmal los. Wenn der Motor seine Wärme zu spenden beginnt, gehts mir dann besser.

Als auch die Sonne mit ihrer wichtigen Aufgabe Präsenz zeigt, stellen wir unsere Autos auf einem Kiesplatz neben einer Tankstelle ab.
Dort wird nun ausgiebig gefrühstückt.

So macht mich Steff auf einmal auf einen losen Hinterachstossdämpfer an meinem Safari aufmerksam. Für mich unerklärlich, wie sich die Mutter lösen konnte. Wir hatten noch keinen Meter Wellblechpiste gefahren. Einhängen von Hand ist selbst zu zweit und dem weichsten Dämpfersetut nicht möglich. Der Dämpfer ist dermassen hart, dass man ihn keinen Zentimeter von Hand zusammendrücken kann. Selbst mit vollem Körpergewicht im ausgebauten Zustand war dies kaum möglich.

Der Safari muss in eine Verschränkung gefahren werden, damit ich das Dämpferauge wieder auf seinen Zapfen setzen kann. Zentimetergenau manöveriere ich den Geländewagen soweit in die Verschränkung, bis Steff ein Zeichen gibt, dass es reicht.


Der Dämpfer ist nun schnell eingehängt. Jedoch fehlt da noch eine Distanzbüchse, da es Kugelgelenkaufnahmen sind. Also schnell meine Ersatzteilbüchse hervorgekramt. Und da hat es ein Röhrchen drin. Etwa 5cm zu lang. Aber vom Durchmesser her könnte es vielleicht passen. Dann sollte noch eine Mutter her...

Hab ich vor der Abreise doch etwa eine Stunde vor den Kisten mit Muttern, Schrauben, Unterlagscheiben und Splinten gesessen und bedächtig alles meiner Meinung nach Wichtige aussortiert.
Ich finde tatsächlich eine passende Mutter. Das Röhrchen passt ebenfalls fast wie Pressmass. Mir gefällt das soweit schon mal gut.
Hurtig den 220V Konverter anschmeissen, die Trennscheibe einstecken und das Röhrchen einkürzen bis "passend".
Das ganze flugs zusammenschrauben und die Fahrt kann weitergehen.

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le_pat
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1. Patrol Y60 (1993)
2. Primera WP11-144 (2001)
3. früher: Honda Hornet 600
BeitragVerfasst am: 25.04.2015 20:28:58    Titel:
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Besten Dank für den bisher (völlig den Erwartungen entsprechend) spannenden Bericht.

Sag mal, wenn du da in Marokko stunden-, ja gar tagelang zum wiederholten Mal auf die Beamten warten musst und vom einen zum andern geschickt wirst, kommt dir da nicht auch das Lied von Mani Matter in den Sinn?

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