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Abenteuerrallye Breslau - Dresden 2011
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flashman
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BeitragVerfasst am: 25.07.2011 17:26:28    Titel:
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Jepp Ja
Ich würde dass dann mal unter exakt die gleiche Fehlerquelle wie unser hinteres Diff einordnen - Nach ein paar Rallyes gehen Sachen auch mal ohne Vorankündigung und Überlast kaputt. Unsicher

Ich freu mich auf 2012 Ausgezeichnet
Ihr seit doch wieder dabei, ja? YES

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Matthias
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BeitragVerfasst am: 11.08.2011 01:46:33    Titel:
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Tag 4, Etappe 3 - 130km Etappe bei Recz (Dienstag, 28.6.2011)

Es geht weiter - wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, das Auto heute wieder zum Fahren zu bringen, und mit viel Glück sogar noch in die heutige Etappe starten zu können. Roman aus unserem Team fährt gleich in der Früh nach Recz, Besorgungen machen, wir bitten ihn gleich nochmal bei der Autowerkstatt bezüglich des Lagers nachzufragen - von dort erhalten wir weiterhin die Auskunft "12 Uhr". Mit dieser Information ausgestattet fragen wir bei der Orga bzw. beim Start nach, wie lange wir noch starten dürfen, bekommen "ca. bis 13 Uhr" zu hören. Klasse, das könnte grade so klappen.

Bis dahin gibts noch ein wenig was zu tun - allgemeiner Service am Auto,



Verteilergetriebe einbauen



und überpünktlich um elf stehen wir bei der Autowerkstatt in Recz auf dem Hof:




Meister ist noch nicht da, aber bis um zwölf, sagt man uns. Gut, Hans und ich warten, zum Glück ist ein Sklep gleich ums Eck.

Um viertel nach zwölf kommt endlich des Meisters Wagen auf den Hof, und er hat tatsächlich die ersehnten Lager dabei - zwar aus alter sowjetischer Produktion, vermutlich seit 30 Jahren in Ölpapier eingeschlagen im Regal lagernd, aber egal, die passen, es lebe die Normung!
Wir brausen mit den Lagern im Gepäck zurück ins Camp, sind um halb eins da und machen uns sofort an den Einbau:



Da sonst fast alle Fahrzeuge auf der Strecke sind, lassen es sich einige befreundete Teams nicht nehmen, mitzuhelfen - am Schluss wuseln fast 10 Leute ums Auto, hektische Betriebsamkeit wie bei der Formel 1 - jetzt nur nichts vergessen, zum Beispiel das Öl aufzufüllen oder auch nur die Schraubensicherung:





Dreiviertel eins kommt der Lumpensammler-Unimog vorbei und gibt uns Bescheid, er würde den Start um halb zwei dichtmachen, letzter Termin für uns. Das bekommen wir grade so hin, und Dank vollem Einsatz aller Beteiligten rollen wir sechs Minuten vor halb zum Start:



Da wohl schon ein paar Motorräder mit der Etappe fertig sind und Start=Ziel ist, hält ein anwesender Fernsehmann uns wohl für das erste Auto im Ziel, "how was the track?" werden wir gefragt - "we hope it'll be nice".




Und los gehts, auf in eine lustige Etappe, mal sehen, ob wir wenigstens ein paar Fahrzeuge einholen können.

Tatsächlich ist dem so - nach ein paar Kilometern Piste und Waldweg holen wir einen roten Feuerwehrmercedes ein, der recht gemütlich mit vielleicht 20 km/h über die Strecke gondelt, an jedem Roadbookabzweig den Blinker setzt, - wir sehen das Gefährt zum ersten Mal auf der Strecke und fragen uns gegenseitig, ob der mit seinen Straßenreifen ernsthaft in Wertung fährt...
Weiter gehts, flott voran, Auto läuft fein. Wir holen auch noch zwei unserer Teamkollegen ein, die beide in ca. 500m Abstand an der Strecke stehen und jeder auf den anderen wartet, weil er meint, er sei hinter ihm.

Bald beginnt ein Kompasskurs an einem CP. Dieser ist geteilt, man bekommt per Zufall ein rotes oder ein grünes Kärtchen, auf denen jeweils ein anderer Kurs steht - am Ende des Kurses jeweils ein CP, dort bekommt man gegen Vorlage des Kärtchens in der richtigen Farbe ein weiteres mit neuem Kurs, der uns zum ZielCP beider Kompasskurse bringt, auf dem wieder der Roadbookeinstieg erfolgt. So ist "Spuren nachfahren" ziemlich schwierig.
Passt, wir geben das ins GPS ein und fahren Richtung erster Zwischen-CP - auf halber Strecke steht ein französischer Discovery, der Beifahrer läuft die Strecke entlang und scheint etwas zu suchen - der Fahrer am Auto sagt uns auch was: Sie haben eine der Muttern der vorderen Längslenker verloren. Praktischerweise haben wir ein paar M20er Muttern in der Ersatzteilekiste an Bord (wir fahren ja auch selbst Land Rover Längslenker), und können ihnen eine abgeben.

Weiter gehts, zum Zwischen-CP, dort möchte man das grüne Kärtchen haben. Martin hatte den gesamten Zettelkram in seiner Hand (Roadbook, Kärtchen und co.) aufs Armaturenbrett geschmissen, um die Mutter rauszukramen - und jetzt fehlt das kleine grüne Kärtchen. Mist! Die CP-Besatzung sagt uns: zurückfahren und neues Kärtchen holen - zum Glück nicht soo weit, denke ich mir noch, und fahre los. Martin wühlt beim Zurückfahren verzweifelt weiter und findet es schließlich, halb zwischen Armaturenbrett und Scheibenrahmen gerutscht. Wenden, wieder zum CP, Kärtchen abgeben, weiter.

Wir kommen alsbald zu einer großen Sumpfwiese. Dort wühlen und winden sich einige Fahrzeuge hindurch. Wir nehmen eine Spur recht schräg auf den CP zu, der auf der anderen Seite des Sumpfes im Wald steht. Mit Schwung rein in den Sumpf, aber nach wenigen Metern stecken wir auch - Seil raus, komplett über den Sumpf rüber an einem Baum und mit Karacho durchgewincht. Drüben sehen wir dann: Zwischen uns und dem CP befindet sich (etwas unklar) ein mit Trassband abgesteckter Bereich - wir fahren drumrum und zum CP. Dort wird uns erklärt, dass das nicht zähle, und wir dort den Sumpf zu durchqueren haben, wo es auch alle anderen tun. Ärgerlich, aber auch verständlich, das müssen wir künftig genauer ansehen.
Da wir aber keine Lust auf zwei Stunden Strafzeit haben, wende ich kurzerhand und Martin läuft mit 50m Seil wieder zurück über den Sumpf, wir winden uns rüber, wenden drüben und winden uns wieder zum CP.
Jetzt bekommen wir unseren CP eingetragen, und weiter gehts.

Ein paar kleinere Wasserdurchfahrten sind auch mit dabei, ein paar größere auch, das übliche eben in Recz, nichts, was uns länger aufhält.



Ganz nebenbei überholen wir sogar noch ein paar andere Fahrzeuge. Irgendwo vor einem Wasserloch kippen wir auch noch unseren Reservekanister in den Tank, und fahren frühlich weiter. Wir rechneten eigentlich nicht damit, aufgrund des späten Starts noch im Hellen anzukommen, aber inzwischen läufts so gut, dass wir sogar Chancen sehen.
Irgendwann, so etwa nach der halben Etappe, fällt mir ein seltsames Fahrverhalten des Autos auf - vor allem, wenn wir über Bodenwellen fahren und die Vorderachse abhebt, zieht das Auto nach links. Seltsam.
An einer eigentlich recht harmlosen Wasserdurchfahrt brauchen wir dann auch mal die Winde. Sehr seltsam.
Auf einem kurzen Stück Teerstraße in der Etappe schalte ich gewohnheitsmäßig den Allrad aus, und jetzt, mit Hinterachsantrieb ist meine Vermutung bestätigt - bei Gasgeben bzw. -wegnehmen zieht das Auto plötzlich nach links bzw. rechts - alles klar, eine Steckachse in der Hinterachse hinüber. Höchstwahrscheinlich war das Schleppen mit einsetig blockiertem Radlager und gesperrter Achse (Lockright) nicht ganz gesund für die Steckachsen.
Egal, Auto fährt noch ganz gut, wir halten nicht mal an für eine genauere Untersuchung. Späne sind so oder so schon im Diff.
Weiter gehts, ein paar fröhliche Löcher und Durchfahrten folgen, alles geht mit Dreiradantrieb mehr oder weniger gut, es ist jedenfalls deutlich zu merken, wenn ein Rad plötzlich fehlt. Aber wir haben ja unsere Winde.



Und so fort, Sandpisten und Waldwege wechseln sich fröhlich ab, hin und wieder ein kühles Bad - eigentlich eine herrliche Etappe.
7 km vor Ende der Etappe - das Camp, kühles Bier und ein wenig Ruhe (mir brummt der Schädel) sind in scheinbar greifbarer Nähe - geht die Strecke durch einen leicht ansteigenden, engen Hohlweg, am Ende ist eine etwas steilere Sandhangauffahrt zu meistern. Ich versuche zu fahren, komme aber mit Dreiradantrieb nicht allzuweit. Mal wieder ein Fall für die Seilwinde, bevor wir uns noch mehr schrotten. Schon beim Ausspulen allerdings spotzt und kotzt der Motor, dreht nicht mehr richtig hoch - ARGH - Sprit alle. Rauf gehts nimmer, runter immer - wir befördern das Auto wieder vom Hang runter, einer der hinter uns steht, schleppt uns rückwärts soweit den Hohlweg runter, dass wir an einer Stelle stehen, an der man wenigstens an uns vorbeikommt und wir nicht die ganze Strecke blockieren.



(Bild von: http://www.gs-forum.eu/showthread.php?t=59952&page=5 )

Aber wo bekommen wir jetzt Sprit her? Wir bauen fest auf Teilnehmerhilfe, und fragen die wenigen, nach und nach vorbeifahrenden Mitstreiter nach ein paar Litern Benzin. Der erste hat einen Diesel, der zweite selbst kaum noch und nur noch leere Kanister, der dritte wieder Diesel, der vierte würde uns geben, aber unser Schlauch ist zu kurz um aus Bertrams tiefem, recht leeren Iltis-Tank noch etwas zu saugen, und so stehen wir weiter mit leerem Tank da. Und es kommt auch kein Teilnehmer mehr. Wir warten eine Viertelstunde lang, hören auf jedes Motorgeräusch, das in der Ferne zu hören ist und diskutieren, obs ein Diesel oder ein Benziner ist, Martin kippt in einem Anflug von Hoffnung die letzten homöopathischen zwei Schnapsgläser Benzin, die noch im Kanister waren in den Tank, aber ob das reicht? Da kommt wieder ein Auto - der Pajero von Beckert, schöner hat ein V6 nie geklungen - auf unsere Frage, ob sie etwas Benzin für uns haben, heißt es "na klar" - und wir bekommen einen kompletten 20l-Kanister in die Hand gedrückt, "bringt ihn mir im Camp halt voll wieder". Hurra, manchmal haben wir doch einfach nur enormes Schwein!

Nachdem wir den Kanister eingefüllt haben, wollen wir weiter - aber was ist los mit dem Pajero? Steht da und sie fahren noch weiter? Auf Nachfrage bekommen wir zu hören, dass wohl der Anlasser hinüber sei, das Auto sei nicht mehr anzubekommen. Kein Problem, dann schleppen wir halt an. Dummerweise ists mit dem Hohlweg und der Steilauffahrt nicht soo einfach wie auf einer Teerstraße. Darum hängen wir den Pajero hinten an, und an das Windenseil einen Baum oberhalb der Auffahrt. Ich Winde den kompletten Zug rauf und dann wird in der Ebene auf dem Waldweg der Pajero angeschleppt. Abhängen und weiter gehts, jetzt noch die letzten paar Kilometer sauber durchstehen und ins Ziel kommen.
Kurz vor Schluss kommt aber doch noch einmal eine ordentlich tiefe Wasserdurchfahrt - ideal zur Wagenwäsche vor dem Service im Camp, da hat man beim Roadbookerstellen gleich mit drangedacht, klasse!

Da wir anhand eines vor uns durchfahrenden Autos sehen, wie tief das ist, packen wir ob des Dreiradantriebs gleich das Windenseil aus - wie man sieht, reichts dem Martin auch allmählich.



Die restlichen drei Meter ins Camp sind nur noch Waldweg, und dann im Ziel - wir sind selbst erstaunt, es ist noch Tageslicht!

Dort gehts ans reparieren. Steckachse raus, beide tauschen und Diff auch gleich, der Späne durch die zerbröselte Steckachse wegen, sowie diverser Kleinkram, Service eben, und irgendwann spätnachts gegen drei fallen wir auch wieder ins Bett.



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Matthias
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BeitragVerfasst am: 13.08.2011 21:53:03    Titel:
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Tag 5, Etappe 4 - 140km Etappe bei Recz (Mittwoch, 29.6.2011)

Die heutige Etappe ist der von gestern recht ähnlich, findet schließlich im gleichen Gebiet statt und ist auch etwa gleich lang, entsprechend sind auch ein paar Löcher und Durchfahrten von gestern mit dabei - und das ist gut so, diese beiden Etappen sind mithin die schönsten der Rallye.

Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Tage fragen wir bei der Orga nach, ob es möglich ist, dass man uns einen gefüllten Spritkanister mit an die Strecke nimmt, wie dies bereits für Mopeds praktiziert wird. Ausnahmsweise - also lade ich frühmorgens noch 20l auf den bereitstehenden Hänger auf, Frühstück, Servicearbeiten, Gebastel, Tanken, wir könnens entspannt angehen, Start ist erst kurz vor elf.

Und denn los:






Zunächst ist erstmal nichts, außer einfach nur Strecke/Waldweg/Piste, ein kleiner Kompasskurs, das Feld muss sich ja erstmal verteilen, um sich dann nach 20km an der ersten Bachdurchfahrt wieder ein wenig stauen zu können. Die ist etwas tiefer, wir entscheiden uns für eine Nebendurchfahrt, müssen kurz winden, nichts wildes.






(Bilder von Osterlitz Medien)

Hinter dem Loch sehen wir Patrick und Andreas am range rumwerkeln, sie sehen etwas bedröppelt aus - Hilfe können sie aber keine gebrauchen. Später erfahren wir, dass es ein Diff-Schaden war.


Weiter gehts, recht flott dahin, ist eine schnelle Etappe und macht wirklich Spaß. Manchmal fahren wir, wo andere winden, manchmal winden wir, wo andere fahren, aber es läuft ganz gut.







Manchmal fliegen wir sogar, wo andere fahren:





Nach einer Wasserdurchfahrt bei etwa einem Drittel bis halbe Strecke ist der Tankstopp vorgesehen, wir machen dort Pause, litern unseren Kanister in den Tank und eine Semmel in den Magen, nach 5 Minuten kanns weiter gehen.




Und es geht wieder dahin, für etliche Kilometer. Bis wir an eine sumpfige Bachdurchfahrt im Wald kommen. Dort ist Radau und Achterbahn angesagt, etliche Fahrzeuge haben sich versenkt und kämpfen mit dem freikommen. Martin steigt aus, späht eine Durchfahrt aus und dirigiert mich zu dieser. Das sumpfige Gelände ist mit hohem Farn bewachsen, ich tuckere vorsichtig hindurch - bis Martin "Stop" schreit, zeitgleich aber das Auto von alleine stehenbleibt - zwischen den hohen Pflanzenbüscheln stand noch ein Baumstumpf, recht weit oben abgeschnitten. An diesem hat sich der Querlenker bis zur Achse hingebogen und klemmt Spurstange und Lenkschubstange ein. Schiet!
Das muss behoben werden, bevor wir weiterfahren. Wir fangen schon an, Werkzeug rauszukramen, um den Panhardstab auszubauen, da kommt Martin die Idee, das Teil mittels Winde auszurichten. Auto zwischen zwei Bäume rangiert, hinten mit Gurt angehangen, vorne Windenseil mit Umlenkrolle an Baum, Windenhaken an Querlenker. Aufgrund nicht passender Gurtlängen zieht sich die Installation der Sache ein wenig, aber schließlich haben wir alles gebaut und ich zupfe vorsichtig nach Kommando den Querlenker wieder ein wenig in Richtung unverbogen - grobes Ziel ist erreicht, es schleift nichts mehr. Zusammengepackt und weiter gehts - weiter?
Da war ja noch die Durchfahrt. Martin guckt erneut nach einer Möglichkeit, befindet eine für gut, ich fahre ran, rein und hänge - war klar, dass wir da die Winde brauchen. Ein Stück geht es vorwärts, doch dann schiebt sich der Matsch bis über die Motorhaube, da macht dann auch das Überdruckventil auf - okay, das muss anders. Wenns nach vorne nicht geht, ziehen wir eben nach oben.
Erst beim Aussteigen merke ich, was für ein elendig weicher Schlamm das hier ist - sieht aus wie festes Erdreich, ich versinke aber mit einem Beid sofort bis zum Anschlag, komme grade noch raus - und dann machen wir per Räuberleiter den Baumgurt an einem nahegelegenen Baum möglichst weit oben fest.
Gut, wieder rein ins Auto und Zug. Zunächst tut sich nichts, außer ein lautes "RATSCH" - der Baumgurt hat sich um den Baum zugezogen und ist, entsprechend der Zugrichtung einen halben Meter nach unten gerutscht. Dabei hat sich der Gurt regelrecht in die Runde geschnitten und den Baum einer Banane gleich geschält, Rindenstreifen hängen rundherum runter. Aua, das ist ein ordentlicher Flurschaden.
Aber nun reichts, damit der Gurt packt und wir ziehen das Auto tatsächtlich einen knappen Meter nach vorne und oben, über die erste Stufe aus dem Bach hinaus sind wir drüber.



Dafür ist die Schräglage jetzt schon wieder ganz lustig. Wir ziehen das Seil raus, zu einem weiter entfernten Baum auf festem Waldboden, Zug drauf - Überlastventil geht auf. Logisch, wenn der Dreck auch bis zur Haubenkante steht. Also noch mehr Seil raus und die Umlenkrolle an den Baum gehangen. Während des Auswickelns stottert der Motor kurz um dann auszugehen. Inzwischen habe ich Erfahrung mit den Symptomen - in der Schräglage bekommt das Auto keinen Sprit mehr. Dank besserer Spritkalkulation ist der an Bord befindliche Reservekanister noch unangetastet und wir füllen diesen ein - einige lustige Turneinlagen (siehe Bild oben) inklusive, der weiche Boden ist eigentlich nicht betretbar, bzw nur auf rumliegenden Ästen oder Wurzeln.
Nachdem der Kanister eingefüllt ist, können wir uns endlich aus dem Loch rauspflügen:







Drüben treffen wir Thomas, der sichtlich guter Laune ist, ob des schicken Loches, den er da in sein Roadbook geschrieben hat. Verständlich, war auch richtig witzig.
CP geholt und weiter gehts.

Etliche Kilometer weiter und einige Hindernisse später kommen wir an eine Brücke, die für Teilnehmer gesperrt ist, man hat rechts oder links davon durch den Fluss zu fahren. Dort hat sich aber schon ein mächtiger Stau gebildet, auf beiden Seiten wird hart gekämpft. Rechts ist die Durchfahrt mit einer sehr steilen, sehr ausgefahrenen schlammigen Ausfahrt versehen, an dieser kämpft ein Unimog, links sieht es mit den möglichen Ausfahrten auch nicht viel besser aus. Nach einigen Überlegungen und Zaudern stellen wir uns doch rechts an, nachdem der Bergeservice rechts den Unimog geborgen hat - die nachfolgenden Teilnehmer nehmen teilweise einen wild bewachsenen Steilhang weiter rechts, auch wir wollen dort hinauf. Geht natürlich nur mit Seilwinde, aber geht. Später höre ich, dass an der schmalen Stelle, die selbst für uns einiges an Sorgfalt erforderte, nicht seitlich herunterzufallen, auch noch ein IFA hochfuhr.

Weiter gehts - eine Sumpfquerung auf freier Fläche - hier kommen wir an, als sich gerade Martin Hähle durchwincht - wow, den haben wir noch nie auf der Strecke gesehen, so schlecht kanns bei uns ja nicht laufen!
Er nimmt eine einzelne Kiefer als Ankerpunkt, die peilen wir auch an, bis zur Hälfte des Sumpfes kommen wir fahrend, den Rest erledigt die Winde recht flott.





Weiter gehts. Nicht lange, dann wieder ein leichter Sumpfbach - nichts wildes für uns, aber als wir drüben sind, fragt uns ein englischer Teilnehmer, ob wir ihm nicht helfen können. Er hat seinen Defender auch ziemlich gnadenlos versenkt. Wir hängen den Suzuki hinten mit einem Gurt an einen Baum an, und wollen das Windenseil rausziehen - da bekommen wir vom anwesenden CP den Hinweis, den Baum bitte zu schonen, der wurde schon durch einen LKW böse angeknackt.
Also umhängen, anderer Baum, Windenseil an Stoßstange von Defender und Zug. Leider haben wir Wasser in die nicht ganz sauber abgedichtete Zündspule bekommen, so dass der Motor stottert und nicht zur vollen Leistungs- und damit Drehmomentabgabe animiert werden kann, die spektakuläre Windenvorführung bleibt aus. Erst als die Defenderjungs auch noch ihre Seilwinde bei uns einhängen und wir mit zwei Winden gegenläufig ziehen, bekommen wir den Karren aus dem Dreck.
Weiter gehts, aber das Stottern wird immer schlimmer. Wir halten doch noch mal an, ziehen die Zündspulen, lassen den Wasserdampf entweichen, Spulen wieder eingebaut und jetzt gehts wieder mit voller Motorleistung weiter.

Das Ziel ist nicht mehr fern. Kurz vor Schluss liegt wieder die gleiche schöne Wasserdurchfahrt wie gestern, nur in Gegenrichtung - aber auch wieder prima zum Autowaschen.
Vor uns zwei Landcruiser, die recht weit kommen, aber in der Mitte aufschwimmen und dann versacken und die Seilwinde brauchen. Mal sehen, wir probieren es:







Bis dahin komme ich, dann ist Schluss. Martin muss ran, und man sieht ihm die Strapazen des Tages deutlich an. Ähnlichkeiten mit einem Zombie sind rein zufällig!





Und ZUG!




(Bilder von Osterlitz Medien)

Noch die letzten Kilometer ins Ziel, wir sind da, hurra, ohne größere Schäden.




Essen, Duschen, und dann sehen wir uns das Auto an - bei genauerem Hinsehen werden aber doch einige Schäden deutlich, die wir noch beheben, schließlich ist morgen Marathonetappe, da muss das Auto laufen.
Lichtmaschine ist laut und wird heiß - da kommt eine "neue" rein, die alte hat vermutlich eh einen Windungschluss (wurde von Anfang an heiß, dementsprechend schnell Lagerschaden, häufig rutschender Riemen)
Wasser in den Achskugeln, Achsschenkellager haben Spiel - entsprechend revisionieren wir die Vorderachse einmal komplett.
Und schließlich wurden uns in Etappe 3 zwei CPs nicht anerkannt, deretwegen ich mich zwei Stunden im hübschen warmen Orgacontainer aufhalte, schließlich wird das aber recht zuvorkommend geklärt.

So gegen zwei Uhr ist dann auch endlich Feierabend.
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nino
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BeitragVerfasst am: 14.08.2011 13:18:33    Titel:
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Love it Love it

Danke! :-)
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siggi109
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BeitragVerfasst am: 14.08.2011 13:47:18    Titel:
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@matthias

klasse bericht............ YES prima geschrieben.......... Beide Daumen hoch dafür. Beide Daumen hoch dafür. Beide Daumen hoch dafür.

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SIGGI109

NUR EIN DOOFER RAMMT NEN ROVER

LAND ROVER S III






mein teiledealer ?? natürlich
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WR21w
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BeitragVerfasst am: 19.08.2011 13:36:15    Titel:
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Klasse Bericht.......war in versuchung zu schreiben "unsere kleinen Helden", aber Ihr Beide gehört zu den Großen Helden der Breslau!
Schöne Grüße!!!
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hexchen
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BeitragVerfasst am: 19.08.2011 22:27:47    Titel:
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YES

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Grüße hexchen
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BeitragVerfasst am: 20.08.2011 09:36:21    Titel:
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Love it Love it Love it

Ihr könnt nicht nur "fliegende Campingstühle" bauen und Autofahren sondern auch
sehr schöne Berichte verfassen YES YES YES Respekt Respekt

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BeitragVerfasst am: 20.08.2011 15:57:37    Titel:
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das bild ist der hammer YES

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Matthias
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Braaaaaaaains! rotfl


Danke fürs Lob. Ich werd ganz rot...
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BeitragVerfasst am: 20.08.2011 17:23:49    Titel:
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YES YES YES wirklich klasse :) :) und super tolle fotos :D :D :D
schönes wochenende wünsch ich euch noch :) :) Respekt

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"Wir haben so lange so viel mit so wenig versucht, dass wir jetzt in der Lage sind, fast alles mit fast nichts zu bewerkstelligen"
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Matthes
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BeitragVerfasst am: 06.09.2011 23:25:47    Titel:
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Matthias hat folgendes geschrieben:
Tag 2, Etappe 1 - 120km Überführung, 150km Etappe bei Zagan, Überführung bis Recz (Sonntag, 26.6.2011)

Link zu Youtube (neues Fenster)
Aus Datenschutzgründen, können nur angemeldete Nutzer das Video direkt hier sehen.





Meine Kollegen haben eine gewisse Unruhe in meinen täglichen Abläufen entdeckt. Auf Nachfrage was mich den "beschäftigt" hab ich dann "Das VIDEO" vorgeführt. Ja
Meine durchaus "schlammfesten" Kollegen sind jetzt auch "irritiert".


Wünsche weiterhin viel Erfolg.

Edit:
Ich find das auch toll das Ihr trotz Eures Einsatzes/ Aufwands den Ihr so habt immer noch die Zeit findet Andere teilhaben zu lassen.
Ich kenn eher das Gegenteil, leider.

Matt

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BeitragVerfasst am: 10.09.2011 23:04:18    Titel:
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der bericht ist ja es ein Hammer YES hat richtig spaß gemacht ihn zu lesen. Richtig TOLL Respekt

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Matthias
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BeitragVerfasst am: 21.10.2011 00:36:31    Titel:
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Tag 6, Etappe 5 - Viele km Marathonetappe Recz -Zagan (Donnerstag, 30.6.2011)

Heute ist die Marathonetappe auf dem Plan. Zunächst ein Rundkurs um Recz, dann 5 kleinere Etappen auf "schnellen Waldwegen" und ähnlichem, damit wir in den Süden kommen, jeweils unterbrochen von angenehm kurzen Überführungen.

Geht früh los, angesagt ist Start ab 6:45 - wir verpeilen unsere Startzeit aber ordentlich und rollen erst um kurz vor 8 über die Startlinie.

Der Rundkurs um Recz auf bekanntem Gelände, allerdings mit kaum Hindernissen, keine Stelle an der wir die Winde benötigen, 2 Stunden flotter Fahrt durch Wald und Flur.

Einmal kurz verfahren, wir drehen um, einen leichten Anstieg auf Sand hinauf, leichte Linkskurve. Langsam sind wir nicht unterwegs, ist ja ein Rennen. Dummerweise hat sich auch noch jemand anders verfahren und ist auch nicht langsam unterwegs - aber in Gegenrichtung, und dummerweise ist dieser jemand auch noch ein großer IVECO aus Holland. Wir steigen beide in die Eisen, und ich denke nur noch "jetzt krachts", aber wir bleiben ca. 20cm vor dem Crash voreiander stehen - später höre ich, dass Ton von uns nur noch das Dach sah...

Gegen Ende der Teiletappe macht sich die Zündung bemerkbar, in der gestrigen Etappe haben wir diese nur kurz trockengelegt, und beim Service sträflicherweise vernachlässigt. Das rächt sich, der Motor dreht nur noch bis ca. 2500 Umdrehungen und setzt dann aus. Das ist bei unserem kleinen Benziner grade mal erhöhtes Standgas. Immerhin hat er aber noch genug Drehmoment, dass wir die letzten 10 km im 5. Gang mit vielleicht 60 Sachen durchzuckeln können.

Ende und Überführung. Wir halten an, um die Zündung nochmal trocken zu legen, treffen Richard, der Probleme mit seinem Drosselklappenpoti hat, und dann gehts weiter - nächster Halt Tanke. Dort ist durch die Lage an der Rallyeüberführungsstrecke recht viel los. Auto auffüllen, noch einen Kaffee mitnehmen und an die Kasse - das EC-Karten-Terminal sagt mir eine Zahl mit hundertnochwas an - klar, passt, ich drück okay und realisiere im gleichen Moment, dass der ja nicht zloty, sondern Euro abgebucht hat. Bis das zurückgebucht war, verging noch einiges an Zeit. war eine vertrödelte halbe Stunde in der Tankstelle. Gibt angenehmeres.

Weiter gehts. Teiletappe B, Teiletappe C - keine großen Erinnerungen. Wald, wohl auch ein wenig Erholungsgebiete, schnelle Fahrt über schlechte Wege, lustig wars. In einer Überführung treffen wir zufällig Andre und Gunnar, trinken nen Kaffee, Martin stellt das Lenkungsspiel nach, sonst passiert nicht viel.

Teiletappe D ist wieder lustig. Es geht über recht bucklige Waldwege, aber mit dem richtigen Tempo sind wir genau auf Buckelresonanz und schaukeln sänftenartig dahin - interessant, die meisten anderen Fahrzeuge sind langsamer unterwegs und wir überholen endlich mal - bis wir uns kurz verfransen, da haben sie uns schon wieder - Aufholjagd erneut und wieder sind wir vorne. Ein CP kommt, und ab diesem passt garnichts mehr. Wir sind mitten in einem Dorf, und das Roadbook stimmt hinten und vorne nicht mehr. Wir treffen Richard und Mike, die genauso wie wir herumrätseln, andere Teilnehmer fahren über Straße weiter - nachdem wir eine halbe Ewigkeit alle möglichen Wege erfolglos ausprobiert haben, folgen wir dann doch einem anderen Teilnehmer - wie es scheint, gab es wohl eine kurzfristige Roadbookänderung, die wir nicht mehr mitbekommen haben, die Etappe war am CP schon zu ende, laut Roadbook etwa nur die halbe Etappe.

Bei dem wilden Geschaukel muss sich aber unser Ersatzrad verabschiedet haben. Das war noch am Originalhalter, und der hat sich durchgerüttelt, das Rad blieb auf der Strecke liegen. Ohne Ersatzrad ist aber doof, also rufen wir uns mit unserem in etwa parallel reisenden Service zusammen und machen auf einer kleinen Seitenstraße einen schnellen Service.





Hätte dort noch jemand gewohnt, wärs ein lustiger Auftritt gewesen - 3 Fahrzeuge rauschen heran, und sofort herrscht emsige Betriebsamkeit, Stromaggregat angerissen, Kompressor, und Radau ist. Ersatzrad aufs Dach drauf, Zündspulen trockenpusten, Scheibe putzen, Schrauben nachziehen, Kardanwelle tauschen, Reifenluftdruck ablassen (beim Prüfen stellen wir fest, dass die Reifen vom Reifendienst auf 3 Bar aufgeblasen wurden, und wir habens nie vorher geprüft - kein Wunder, dass sich alles so hart anfühlte.) und so weiter, und dann gehts wieder auf die Strecke - bzw. noch ein paar Kilometer Überführung, dann Start.

Zunächst wieder etliche Kilometer Waldweg, Sandweg, Schotter. Ganz nett, aber mir kommt die Gegend bekannt vor, und als wir um eine Kurve biegen, weiß ich auch wieder, wo wir sind. Bahndamm!
Über 10 km schnurgeradeaus auf einem alten Bahndamm, navigatorisch recht unspektakulär, nur hin und wieder ein kleiner Graben, durch den man nicht mit Vollgas brettern sollte.
Der gleiche Streckenteil wie im Vorjahr auch. Dank brauchbarem Fahrwerk ist das dieses Mal aber recht passabel zu fahren, die sind Schwellen ausgebaut und nur noch leichte Bodenwellen.
Es kommt auch die Flussdurchquerung neben der Brücke, die wir recht unspektakulär dank Seilwinde meistern und einen Kilometer weiter ist Schluss mit der Teiletappe.

Überführen, Tanken, ich kaufe mir eine Erdbeermilch an der Tanke und stelle beim ersten Schluck im Auto fest, dass das Schlagsahne ist, die aufgedruckten Erdbeeren sind nur Zierde... da ich einen weiteren Teil Bahndammetappe befürchte, verzichte ich darauf, meinen Magen komplett damit zu füllen.

Und so kommt es auch - nochmal die Wiederholung des letzten Jahres, Bahndamm die zweite. Diese Etappe geht auch über eine alte Bahnstrecke, bzw. wohl sogar verschiedene, mit ein paar Stücken normalen Wegen dazwischen.
Gemeinerweise sind aber hier größtenteils die alten Schwellen noch drin - und das ist wirklich verdammt hart zu fahren, über 10 km/h knallt und rappelt das Auto höchst ungemütlich - ein wesentlich höheres Tempo wäre vielleicht angenehmer, aber da ca. jede 20. Schwelle ein Loch in der Strecke ist, wird auch das verhindert. Also gehts so dahin, auf normalen Wegen auch mal schneller, teilweise bis zu 100 Sachen, auf Bahnstrecke wieder langsamer, geht schon. Nach Ziel der Teiletappe auf die Straße rauszukommen geht aber nochmal durch den Wald und das ist eigentlich dank einiger Steilauf- und Abfahrten deutlich offroadiger als der Bahndamm.

Weiter, inzwischen dämmert es, wir kommen zum Start der Teiletappe G - dort wird uns erklärt, dass wir nur noch die ersten paar Kilometer zu fahren haben, der Rest der Etappe wurde wegen eines Unfalls abgebrochen, H entfällt ganz.

Schnell noch Nachgetankt, Scheinwerfer eingestellt und wir starten in die fast komplette Dunkelheit. Läuft gut und richtig flott, macht Spaß im Dunkeln über die Zaganer Sandbahnen zu blasen. Bis zum vorgezogenen Ziel, dort wird uns erklärt, wie weit wir dem Roadbook noch folgen müssen, um dann auf Straße zu wechseln und ins Camp zu kommen.

Das ganze gestaltet sich dann aber doch als schwieriger als gedacht, wir verfransen uns mächtig und suchen, nicht als einzige, den richtigen Ausstieg aus der Etappe, bestimmt eine halbe Stunde lang. Irgendwann klappts, wir sind auf der Straße, fahren ins Camp und sind um 23 Uhr da. Langweilig. So früh kamen wir noch nie aus einer Marathonetappe.

Bilder gibts kaum, die Fotografen waren wohl auch den ganzen Tag unterwegs und haben sich wohl mehrheitlich an der entfallenen Teiletappe H an den Löchern postiert.
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nino
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1. Toyota HZJ105L
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BeitragVerfasst am: 22.10.2011 19:11:31    Titel:
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Danke!! Schreibt mal weiter Love it
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