Kaufberatung bei alter, teurer G-Klasse

Verfasst am: 16.03.2011 20:59:37 Titel: Kaufberatung bei alter, teurer G-Klasse

Guten Abend Offroad-Freaks,

ich bin auf der Suche nach einer G-Klasse zum hobbymäßigen Offroaden. Ich selbst habe noch sehr wenig Erfahrung im Offroad-Bereich (kann aber zumindest Untersetzung, Sperren & Co. bedienen und erklären). Von Autos selbst habe ich leider auch keine Ahnung - ich kann also vermutlich nicht mal selbst einen Ölwechsel machen.

Ich bin heute ein Auto probefahren und würde gerne die Einschätzung von Experten aus der Ferne haben - es geht um dieses Auto:

http://mobile.de/211VG

Das Auto ist nach Aussagen des Verkäufers wirklich für über 35.000 € aufgemotzt - es handelt sich also um keinen Schreibfehler. Es ist nur die beste Geländetechnik verbaut. Allein die hat 4.500 € gekostet. Ein einzelner Sitz 1.500 €.

Das Geld habe ich. Und es ist auch kein Problem dass das Auto wesentlich mehr kann als ich als Anfänger kann - ich arbeite gerne mit gutem Handwerkszeug - auch wenn ich noch nicht so viel kann.

Die Fragen sind (aus der Ferne beurteilt): Ist das Auto sein Geld wert? Und werde ich damit glücklich? Ich möchte das Auto die nächsten Jahre fahren und dies sollte es ohne möglichst große Reparaturen auskommen.

Das Auto soll übrigens nur für Spaß-Aktionen herhalten - als Daily Driver habe ich einen SUV.

Verfasst am: 16.03.2011 21:39:29 Titel:

Hi!

Also meine ganz persönliche Meinung: Der ist gar nicht sooo teuer.
Die verbaute Technik klingt stimmig, sieht stimmig aus...

Mich würde noch interessieren:
WAS für Sperren (Hersteller, Betätigung)
Garantie?
Fotos von Unten?

Ansonsten: Klingt gut!

PS: Wenn das ungefähr dein Budget ist: Erklär doch mal, was genau du erreichen willst, für das Geld steht dir die Offroad-Welt nämlich fast vollkommen offen :)

Offroader Mit dabei seit Mitte 2006 Status: Offline

Hi,

was ist für Dich hobbymäßiges Offroaden? Für deutlich weniger kannst Du einen Jeep zum Offroad-Monster umbauen.
Aber der geplante Einsatz wird die Richtung weisen.

Gruß

Hede

Verfasst am: 16.03.2011 22:25:22 Titel:

Danke für die Antworten.

Ich fahre damit alle 1-2 Wochen durch ein paar Wälder (legalerweise) sowie alle 4 Wochen in einen Offroad-Park.
Ansonsten täglich zum Gassi gehen wo mein SUV auch hinkommt - in dem der Hund aber inzwischen einige tausend Euro Schaden angerichtet hat.

Ich würde auch ein anderes Auto nehmen. Nur kann und will ich selbst nichts umbauen - und es soll einfach nur fahren. Ich will nicht alle paar Wochen einen Defekt haben und in die Werkstatt müssen. Es soll also ready to drive und tendenziell fehlerunanfällig sein. Ich bin auch für Alternativen offen!

Verfasst am: 16.03.2011 23:19:00 Titel:

@ Patrik: Sperren sind werksmäßig beim G verbaut... Das ist original Mercedes... Ich finde ihn auch nicht zu teuer... Und auch die Umbauten passen gut für deinen Einsatzzweck...

Verfasst am: 17.03.2011 08:10:39 Titel:

4500,-€ für ne Warn?

Offroader Mit dabei seit Anfang 2009 Status: Verschollen

Verfasst am: 17.03.2011 09:01:46 Titel:

Wenn der Wagern wirklich in dem Zustand ist wie beschriebn ist der Wagen seinen Preis wert. Alleine die Arbeiten zerlegen zusammenbauen und die eventuellen reparaturarbeiten bedürfen eine erheblichen Aufwand.

Was ich noch hinterfragen würde ob es von der Restauration eine Bilddokumentation gibt. Nur damit kann man wirklich sagen ob der Wagen in zwei Jahren immer noch so aussieht wie er jetzt da steht. Man kann ja kleine Löcher auch mit Spachtel zumachen.... Grins

Dann würde ich noch hinterfragen ob alle Holräume versiegelt worden sind. Wenn nicht umgehend selber nachholen.

Ansonsten: Willkommen im Club. Es gibt miener Meinung nach keinen besseren Off Roader. Zumal der ja Serienmäßig Geländetauglich ist. Weiterer Vorteil Ersatzteile innnerhalb von 24 Stunden. Das schafft weder Nissan, Mitshubishi, Jeep, oder wie sie alle heißen. Ok VQ eventuell. Wie ist die Versorgung eigendlich bei den Brieten? G ist eben ein Geländewagen!

Verfasst am: 19.03.2011 15:50:20 Titel:

Nun ja, auf den Bildern sieht der sicherlich gut aus.
Nach Blick auf die Homepage des Haendlers koennte es m.E. sein, dass dieser eher Luxusstrassentiefergelegtes verkauft und daher etwas wenig Erfahrung mit Gelaendewagen hat.
Stoert jetzt nicht direkt, aber es koennte mehr Politur im Text drin sein wie Du an dem Wagen vorfindest.

Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen, das Schiebedach: Dies ist ein G mit Hardtop - wie kann da ein Schiebedach drin sein? Eher ein Glashubdach ist da zu sehen und das ist was anderes als ein Schiebedach
Die Angabe zu den Preisen der Sitze sieht wie oben schon geschrieben obskur aus.
Die Reifengroesse wird auch nicht genannt und wenn es die vermuteten 235/85R16 sind, dann brauchts auch keine Verbreiterungen. Da jedoch Spurverbreiterungen (Distanzscheiben im Text) eingebaut wurden, sind die Verbreiterungen doch wieder erforderlich - jedoch unnoetig. Zumindest hast Du Platz fuer 265/75R16 (gleicher Abrollumfang wie 235/85 nur breiter)

Darueber hinaus wuerde mich die stoeren. Die ist viel zu wuchtig und ueberdimensioniert. Bohrt sich schnell in den Dreck und macht den G noch mehr Kopflastig - hinten ist ja fast nichts mehr an Gewicht dran. Das Fahrwerk ORL kenne ich nicht - wenn es ein Typo ist und ein ORC verbaut ist, dann hat das eher eine harte Abstimmung fuer schnelle Fahrten im Gelaende, bzw. hohe Zuladung bei Gelaendefahrten z.Bsp. lange Touren oder Expeditionen. Ein hartes Fahrwerk finde ich jedoch bei langsamen und extremen Gelandefahrten eher nachteilig - Sperren werden frueher benoetigt und die Kippgefahr steigt. Zudem wackelt man mehr durchs Gelaende weil die Federarbeit gering ist.

Der 230er Motor kann ein langlebiger Gefaehrte sein, wenn dieser nicht staendig bei Hoechstdrehzahl durch die Gegend gejagt wird. Sollte der Vorbesitzer auch/viel Sportwagen fahren, koennte dieser die max. Beschleunigung zu oft von dem G abverlang haben. Denn von Beschleunigung kann man bei einem 230er (auch wenn getunt) nicht sprechen, eher von in Bewegung setzen.

Zu den Sperren: Zu Zeiten der 460er waren die Sperren ein aufpreispflichtes Extra - zumindest die VA-Sperre (bei der HA-Sperre bin ich mir nicht sicher; habe die Prospekte aus der Zeit leider nicht mehr). Daher ist die Angabe von 2 Sperren hilfreich, denn haeufig haben Gs von damals keine VA-Sperre

Ob dieser G fuer Dich was ist, kannst letztlich nur Du selber fuer Dich entscheiden. Du weisst was Du im Gelaende fahren moechtest und wie Du faehrst. Daher hinfahren, gruendlich inspizieren (wenn Du einen fachkundigen Dritten im Freundeskreis hast, sollte dieser dabei sein), probefahren und eine Entscheidung treffen. Lass uns wissen wie diese ausfaellt.
Winke Winke

Verfasst am: 19.03.2011 16:38:19 Titel:

Das ist zweifelsohne ein sehr schön gemachter G. Aber im Detail steckt bekanntlich der Teufel. Agesehen von den Formfehlern in Bezug auf einzelne Preisangaben (die , die sitze etc), stört mich dann doch einiges.

1. Der Bügel: Er stützt sich hinten außen auf dem Radhaus ab! Er ist nicht querverstrebt! Ich benutze die beiden Ausrufezeichen als Signal, dass beides Kriterien sind, die ihn als echten Bügel disqualifizieren.

2. Die Winde: Sie kuckt lieblos vorne raus, wie ein großer Bauklotz. Dabei wäre gerade bei G genug Spielraum, sie weiter nach hinten zu setzen.

3. Leistungssteigerung beim 230GE. Eigentlich ein netter Motor, bisserl sehr drehmomentschwach, wie fast alles MB Kleinmotoren. Aber ob der eine Steigerung der Leistung um 36% wirklich auf dauer mitmacht?

4. LKW Zulassung: Wozu? Den kriegst Du bei den meisten Finanzämtern im Leben nicht als LKW versteuert. Das hat dann erstmal nur Nachteile (Versicherung etc)

17.000 Euro sind ne Stange Geld und ganz ehrlich, man muss schon Mercedes G Liebhaber sein, um das dafür auszugeben. Ansonsten bekommt man für den Betrag Offroadfahrzeuge ganz anderer Leistungs- und Umbauklassen.

Der hier kostet knapp 9000 Euro weniger: http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=141384392 -> und der kann mehr und hat mehr. (außer ne , die man selber für ab 500 Euro nachrüsten kann)

Was Du rasgesucht hast, ist wie gesagt ein seltsamer Einstiegs ins Hobby Offroaden...Ich würde persönlich 100 andere Wege gehen, wenn ich 17.000 Euro Budget hätte. Für 17.000 Euro kannst Du Dir ein fertiges Fahrzeug der Profiklasse leisten. V8, Doppel-Winde, Doppel-Dämpfer Fahrwerk etc...Und das ist dann schon Rallye Raid fertig. Da muss es kein liebevoll restaurierter G mit Show-Winde und Show-Bügel sein. :-)

Verfasst am: 19.03.2011 17:21:13 Titel:

Danke für die ganzen Antworten.

Ich habe aus verschiedenen Gründen (bzw. Erfahrungsberichten) Abstand von diesem Auto genommen. Vielleicht könnt ihr mir noch mal anderweitig weiterhelfen:

Ich habe keine Ahnung von Autos - möchte einfach mit dem Offroad-Fahren anfangen und mir so ein Hobby aufbauen. Ich suche einfach nur ein Einsteiger-Auto bei dem ich nicht über den Tisch gezogen werde. Mir kann man ein umlackiertes Bobbycar für 50.000 € verkaufen und ich würds nicht merken. 17.000 € wollte ich eigentlich nicht ausgeben. 10.000 € weniger wären schön - wenn es sich aber doch aus irgendeinem Grund lohnt, dann wäre ich auch dafür bereit.

Verfasst am: 19.03.2011 17:48:29 Titel:

Juidik,
es geht Dir wohl so wie mir: Ich mag nur fahren und nicht reparieren muessen. Eine Bastelkiste waere auch nix fuer mich. Daher habe ich mich vor Jahren fuer einen G entschieden und habe es keine Sekunde bereut. Zuverlaessig als Daily Driver und bei Ausfluegen ins Gelaende sehr gut dabei (bis auf extreme Sachen wo Schaeden am Fahrzeug unausweichlich sind). Reparaturen haben sich im geringen Mass ergeben und Kundendienste waren im Rahmen geblieben. Somit hat mich der letzte G ueber 7 Jahre begleitet und war am Schluss mit 11 Jahren und 240.000km immer noch voll alltagstauglich und ohne Defekte.

Daher kann ich Dir bei der Suche nach einem zuverlaessigen Gelaendewagen den G guten Gewissens empfehlen, auch wenn es einen guten fuer 7.000 nicht gibt. Neben G sind Toyota Landcruiser langlebige Gefaehrten, als auch (bis auf den Rost).

Sei Dir aber im Klaren, dass es nun Empfehlungen in jegliche Richtungen geben wird und Du evtl. nach all den Tips auch nicht mehr weisst wie jetzt. Geschmaecker sind verschieden und jeder hat andere Erfahrungen mit "seinem" Fahrzeug gemacht und jeder geht auch unterschiedlich mit den Gelaendewagen um (manche pflegen die Vehikle zu Tode andere ruinieren die Kisten in 6 Monaten, ums extrem auszudruecken).

Wenn Du erst mit dem Offroaden beginnst, dann bietet sich einen Lowbudgetloesung an und da Du keine Bastelkiste moechtest, kannst Du dir einen neuen/neuwertigen Lada Niva naeher ansehen. Fuer rd. 10.000 Euro gibt's einen Neuwagen mit Garantie und der geht im Gelaende sehr ordentlich ab. Oder doch einen gebrauchten G fuer mehr Geld, aber geringeren Wertverlust ueber die Jahre.

Bin gespannt was es wird..............keep us posted! Winke Winke

Verfasst am: 19.03.2011 17:54:06 Titel:

Ergaenzung: Als Offroad-Anfaenger bietet sich m.E. eher ein leichter kompakter Gelaendewagen an. Das waeren dann eben der oben genannte Lada Niva und Suzuki Jimny.

Verfasst am: 19.03.2011 18:28:11 Titel:

@juidik: Ich hätte eine andere Idee. Lass Dich inspirieren. Lese das Forum quer, schaue durch die einzelnen Markenbereich, schau Dir die Umbaugeschichten an. Du wirst innerhalb weniger Stunden sehr viele Infos bekommen, neue Ideen entwickeln und sicher damit auch tiefer in die Materie eindringen. Dann hast Du eine gute Chance, vorher besser beurteilen zu können, was Dich reizt und interessiert.

Die Fallbeispiele von Offroad-Fahrzeugen sind enorm mannigfaltig. Man kann ein Umbau-Objekt ab 1000 Euro bekommen und dann nach eigener Laune "hochpimpen" oder eben für 10.000 Euro einen nagelneuen Lada Niva kaufen. Ein zweifelsohne feines Fahrzeug, aber eben ein Lada Niva. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und noch serienmäßig.

Genauso bekommt man für 10.000 Euro Luxus-Offroader, die schon umgebaut sind und funktionell "ganz großes Kino" sind. Da dieses Gebiet aber anfangs sehr unübersichtlich ist, empfehle ich eben etwas Geduld und das Studim dieses Forums und auch seiner aktiven Mitglieder.

Ich beginne genauso wie der geschätzte kollege Hirschauer mal mit einem Beispiel: Für aktuell unter 6000 Euro habe ich hier heute im Biete Bereich einen Landrover Discovery II TD5 gesehen - Ein phantastisches Fahrzeug. Super Motor (Diesel), ein Vorzeige-Fahrwerk und sehr aktuell.

Bis vor ein paar Tagen gab es einen Trophy-Fähigen fertigen Umbau eines Landrover Discovery I für unter 3000 Euro. Auch das ein Fahrzeug, wo man schnell ins Schwärmen kommt und zudem den Charme eines Landrovers hat.

Ein mercedes G ist (leider) immer exklusiv, egal wie alt. Das ist, wenn mir diese Bemerkung als G-Fahrer erlaubt sei, manchmal eine andere Welt. So wie Breitling bei den Uhren. Ne alte verranzte kaputte Breitling kostet immernoch weit mehr, als ne super wasserdichte No-Name Armbanduhr, die aber genauso aussieht.

Eine generelle Offroad-Einstiegsberatung ist sehr sehr schwer. Dafür müßest Du Deine Wünsche und Gedanken offen äußern und dafür wiederum, müßtest Du sie erstmal kennen - Also Wissen um die Möglichkeiten haben. Sei es nun Reise, Wettbewerb, "Kiesgrube" oder Eisdiele. Und damit schließt sich der Kreis zu meinem Vorschlag, das Forum wie ein Buch zu studieren und ein paar Tage mit einem ggf. voreiligen Kauf zu warten.

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