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Erlebnisgeschichte Breslau 2009
der Campingstuhl kann auch noch höher springen...

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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Offroad Forum Foren-Übersicht -> Rallye Breslau: Deutschland-Polen und Balkan Beiträge seit dem letzten Besuch anzeigen
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Matthias
Verdienter Held der Arbeit
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...und hat diesen Thread vor 5407 Tagen gestartet!


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BeitragVerfasst am: 20.07.2009 11:50:26    Titel:
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bababor hat folgendes geschrieben:
Kurze Frage, benutzt ihr die 4,16 Übersetzung (Hoffe, richtig rausgelesen) im Verteilergetriebe oft? Wie groß ist der Anteil/% an der Strecke?


Hi,
Dieses Jahr sind wir mit 4,16:1 Low gefahren, letztes Jahr wars noch die Standarduntersetzung mit 2,27:1, richtig.

War ein wesentlicher Zugewinn, würde ich sofort wieder nehmen, knifflige Strecken, größere Schlammlöcher eigentlich immer mit Untersetzung, den Prolog hab ich soweit ich mich erinnere sogar komplett in Untersetzung gefahren - 40-50 km/h, schneller sind wir da nie gefahren, bringt nix und ist eh eng.
War auch praktisch beim umfahren von tiefen Löchern auf der Strecke durch den Wald, Baumstümpfe mögen die Diffs ja nicht so gerne.
Schlammige Wege, Buckelpisten usw. meist im Straßengang.
Das Rausbeschleunigen aus kniffligen Strecken und dann mit Straßengang weiterfahren geht mit Zwischenkuppeln recht gut. Zwischengas hab ich nie gebraucht, vor den schwierigen Stellen hab ich wegen besserer Übersicht eh immer angehalten.

2008 sind wir fast die komplette Rallye im Untersetzer gefahren, der war ja auch wesentlich länger und der Motor hatte weniger Drehmoment. Daraus resultierte ja auch der Kupplungsschaden. Grins
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BeitragVerfasst am: 20.07.2009 12:02:50    Titel:
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Danke für die ausführliche Antwort


MfG
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Matthias
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...und hat diesen Thread vor 5407 Tagen gestartet!


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BeitragVerfasst am: 22.07.2009 00:25:12    Titel:
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Tag 5.

Im Roadbook heisst was von "halber Ruhetag", der Start ist für den Nachmittag angesetzt, bei uns bedeutet das 14:53.

Also mal einen halben Tag Zeit, nicht zum ausruhen, sondern um das Auto wieder halbwegs fahrtauglich zu machen, hat die letzten Tage ja doch etwas gelitten.
Vorrangig heißt das: Dreck weg, alles Saubermachen, Unterbodencheck, ein paar Kabelbinder hier und da, den Rest vom vorderen Windenseil hinten draufmachen...











Das ist übrigens ein Teil unseres ständig mitgeführten Ersatzteillagers - man kann nie wissen, was unterwegs zu Bruch geht.



Eher zufällig stolpere ich in einer Ersatzteilkiste über die Reservelichtmaschine, kurzerhand bau ich bei der die Kohlen aus und werfe sie ins Handschuhfach - eine weise Entscheidung, wird sich zeigen.

Stefan und Daniel basteln derweil ihre Doppeldämpferhalterung wieder zusammen.








Wir fahren noch tanken an der Camptankstelle - tolle Sache - und abschließend noch eine Runde Baden zum nahegelegenen See, selbstredend ohne Türen.
Dreimal im Kreis geschwommen um sich von der Mittagshitze etwas abzukühlen.

Start 14:53.

Etappe geht los, läuft, ein wenig Matsch, etwas Sand, etwas Buckelpiste, nichts weltbewegendes.

Wir werden von Stefan und Daniel eingeholt, sie sind vier Minuten nach uns gestartet, fahren eine Weile gemeinsam - dann eine längere Durchfahrt mit einigen Fotografen - Daniel kommt vor uns knapp durch, wir haben mit unserem gigantischen Reifenprofil und der gewählten Spur Probleme und bleiben stecken, die Winde muss ran. Am Ende des Lochs gibts einen Stempel von TKs-TJ und wir stellen fest, dass mal wieder die Lichtmaschine nicht geht. Egal, die wird sich schon wieder freidrehen, hoffen wir.
Dem ist nach 1 km immer noch nicht so - also links ranfahren auf einem lauschigen Stückchen Wald und mal wieder Lichtmaschine ausbauen. Nee, oder?
Die zu Tage geförderten Kohlen sehen allerdings nichtmehr sehr gesund aus. Ich kann mich glücklicherweise der Reservekohlen entsinnen, die im Vergleich zu den verbauten wie neu aussehen, also rein damit, Lichtmaschine wieder zusammen, einbauen und los - Zeit des kompletten Stops 20 Minuten, eine wesentliche Verbesserung. YES
Die Lichtmaschine hat dann mit den "neuen" Kohlen auch die gesamte Rallye gehalten und keine Ausfälle mehr gehabt, wenigstens ein Fehler getilgt.
Fittie hat uns derweil eingeholt, wir fahren eine Weile gemeinsam.


Ein Kompasskurs kommt. Das Roadbook endet an einer Stelle, ein Kurs in Grad ist angegeben, Abstand 800m.
Erstmal in Richtung des Kurses gefahren, Luftlinie - wenig später stehen einige Autos umher, viele wenden, man sieht einen bewaldeten Sumpf mit Bach, nur eine Spur führt rein, wir sehens uns zu Fuß an - kurz vor dem Bach steht ein Unimog im Sumpf. Sie haben schon gewendet, stecken nun aber. Glücklicherweise ist das Vogelsang-KAT-Team anwesend und bildet einen ordentlichen Windenpunkt für die Jungs.
Also wieder retour, immer etwa am Sumpf entlang, und auf den Kompasskurs schielend.
Wir ein Weg geht in eine günstige Richtung, erweist sich aber als Sackgasse, weiter - der Sumpf macht einen Bogen und geht in eine Wasserdurchfahrt über - hindurch, CP, worauf der Kompasskurs hinwies. Von dort aus sollte man nun 3,3 km in einer weiteren Kompasslinie fahren, auf welcher irgendwo zwischen 1,5 und 2,5km ein weiterer CP liegen sollte.
Kein Thema, GPS programmiert, stur in Richtung gefahren (Kursabweichungsanzeigen sind was tolles), und in 10 Minuten hatten wir den CP. Weiter, bis zum Ende der Kompasslinie - dort haben wir etwas gerätselt, aber schließlich gefunden, was wir wollten, zudem passten die Spuren ganz gut. Smile

Weiter... Wald, Wiesen, Schlamm, Sand, Buckelpiste, alles kommt daher, ist eigentlich eine schöne Etappe.

Wir kommen an einer Bachdurchfahrt an, wo reger Betrieb herrscht: (ein Scheinwerfer geht noch, und das nach vier Tagen Rallye!)



Martin sucht derweil mal eine passable Durchfahrtsmöglichkeit:









Die direkte Zufahrt ist allerdings durch ein quer über den Weg gehendes Windenseil eines LKWs blockiert, also erstmal durch den Wald zum Loch, und rein in die Gülle:







Irgendwie scheiterte es aber schon am reinfahren - aber wozu haben wir denn die Winde... Heiligenschein















Angehängt und gezogen - geht gut, trotz der moddrigen Konsistenz.
Schön mit eigentlich nicht viel Druck auf der Hydraulik und mitdrehenden Rädern, bis wir etwa genau in der Mitte vom Loch stehen.. plötzlich machts "Knack" und die Winde tut nichtmehr winden - Betriebsgeräusche gibt sie dennoch von sich, aber es dreht sich nixmehr. Unsicher
Getriebe gesprengt? Egal, im Loch wollen und können wir nicht reparieren, also versuchens wir erstmal mit der Heckwinde rückwärts wieder raus.



Die will nicht so recht - irgendwie haben wir wieder Hydrauliköl verloren und in der Schräglage gibts damit zu wenig. Grins







Ein Unimog, der ansteht, damit er durchkann, zieht uns schließlich nach hinten raus.





Lagebesprechung, was wir nun tun, wir beschließen, den CP auszulassen (es gibt direkt dort eine Umfahrmöglichkeit, man muss nur unterm Absperrband durch), um zeitig ins Camp zu kommen, damit wir noch ein wenig Zeit zum Reparieren der Winde haben.



Weiter gehts. Etwas demotiviert wegen der kaputten Winde, aber wir spekulieren schon, wo der Schaden liegen könnte.

Es kommt nichts mehr bemerkenswertes... fast.

Kurz vor Schluss, an einer Kreuzung, von welcher man das Camp sieht, ist wieder ein Kompasskurs angesagt. Wir stehen kurz und überlegen, vor uns ein französischer range. Der range hat fertig überlegt und fährt los - Rückwärts. Die Hupe ist vom Schlamm stumm und es kommt wie es kommen muss. Nee, oder?



Unser Kotflügel hat sich formschön um seine Rohrstoßstange gefaltet - aber sonst sind keine merklichen Schäden sichtbar, außer das abgefallene Samuraischild.
Der Kotflügel ist vorne vom Rahmen abgerissen, aber dem messen wir keine Bedeutung bei. Grins

Der Kompasskurs wird gefahren - leider nicht programmiert, sondern nur auf Gefühl und mit draufsehen auf den Kompass - Resultat: wir verfransen uns total, kommen beim Ziel raus, kehren wieder um, fahren kreuz und quer durch den Wald, über hügelige Wiesen, ein Quadfahrer ohne GPS und tripmaster hängt sich bei uns dran... wir fahren Wege, die dieses Jahr wohl noch keiner gefahren hat und merken: So kanns nicht klappen - also retour, zu besagter Kreuzung nahe dem Camp, die auch schon schwierig zu finden war, und GPS-Kurs programmiert - diesem nachgefahren und wir kamen Prompt auch am CP an, der uns gleich mal fragte, ob wir wissen, wo wir seien, es kamen wohl etliche mit Navigationsproblemen an.

Dies können wir sogar bejahen und fahren weiter.
In einem buckligen Waldstück finden wir wenig später einen Reifen - mit toller Alufelge und einem Stück einer abgerissene Reserveradhalterung mit dran.
Wir vermuten, dass der F&G gehört und laden ihn aufs Dach. Da sehe ich, dass der Reifen vorne rechts fast platt ist - also noch den Taschenkompressor (Zigarettenanzünder) rausgeholt und aufgeblasen.. dauert ewig mit so einem Teil... Wut

Weiter gehts, noch wenige Kilometer und dann durchs Ziel.

Ab ins Camp, Essen, und dann Winde machen. Die Marathonetappe am folgenden Tag wollen wir nicht ohne Frontwinde fahren.
Der Plan ist - Abschrauben, ansehen, entweder reparieren oder die hintere nach vorne bauen, nur ist diese leider etwas schmäler. Grins

Winde raus:



zerlegt und untersucht - Diagnose: Die selbstgefräste Sechskantwelle ist am Querschnittsübergang trotz sehr großer Radien abgeschert, Dauerbruch. Klassisch, am Kerb.

Ich suche im Camp nach Ersatz, Polaris hat eine, aber leider zu kurz. Grins

Martin hat da glücklicherweise eine bessere Idee:
Zwei Inbusnüsse, eine 1/2"-Verlängerung und ein Inbusschlüssel müssen dran glauben.





Dann alles wieder zusammennageln - Status 22:15:



Frontschutzbügel ausrichten:



Status 0:10: (waren wir wirklich so langsam..? Nee, oder?)



Irgendwann hatten wir dann alles beisammen und sind ins Bett gefallen. Supi

Ende Tag 5.
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BeitragVerfasst am: 22.07.2009 00:50:31    Titel:
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"Habn die Bengel mein Maschinenschraubstock mitgehen lassen" Hau mich, ich bin der Frühling



Irgendwie sieht der Wagen bissl klein/verloren aus am Schlammloch

Trotzdem Respekt
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Holger_Schmitz
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1. Fahrrad, Chrysler Voyager, Honda CB500F
BeitragVerfasst am: 22.07.2009 11:01:59    Titel:
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Herrlicher Bericht, vor allem scheint Martin ja immer äußerst entspannt und locker (fast gelangweilt) im Schlamm zu stehen YES
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 22.07.2009 11:23:38    Titel:
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Holger_Schmitz hat folgendes geschrieben:
Herrlicher Bericht, vor allem scheint Martin ja immer äußerst entspannt und locker (fast gelangweilt) im Schlamm zu stehen YES


Den hab ich schon dressiert. Winke Winke
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Martin
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1. Lada 900 turbo
BeitragVerfasst am: 22.07.2009 19:23:42    Titel:
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Jaja .... "Sitz!" "Platz!" "Such den CP!" "In den Schlamm! Marsch Marsch! " Der Oberlehrer spricht, also zuhören! Der Oberlehrer spricht, also zuhören! Der Oberlehrer spricht, also zuhören!

Hau mich, ich bin der Frühling
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 22.07.2009 19:33:03    Titel:
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Nur das "Reparier du das Auto, ich geh schlafen" hast du noch nicht begriffen, da müssen wir noch ein wenig trainieren. YES
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BeitragVerfasst am: 22.07.2009 19:34:11    Titel:
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Wie ist das mit dem Gassigehen?

servus Klaus
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 22.07.2009 19:38:33    Titel:
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Der geht von alleine raus, stubenrein ist er, nur manchmal kommt er mit schlammigen Pfoten wieder an und saut alles voll. Wut
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siggi109
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BeitragVerfasst am: 22.07.2009 19:49:29    Titel:
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Matthias hat folgendes geschrieben:
Der geht von alleine raus, stubenrein ist er, nur manchmal kommt er mit schlammigen Pfoten wieder an und saut alles voll. Wut




........na wenn er sonst artig ist und umgänglich dann ists ja schon mal gut............ Unsicher Ja rotfl


Heiligenschein

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SIGGI109

NUR EIN DOOFER RAMMT NEN ROVER

LAND ROVER S III






mein teiledealer ?? natürlich
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 26.07.2009 22:49:00    Titel:
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Etappe 6... dieses mal eine echte Marathonetappe. Vertrau mir

Losgehen solls für uns um kurz vor zehn - wir haben also noch etwas Zeit.. Frühstück gibts aber wieder nur bis 7:30 - also kurz vor knapp aufgestanden, Frühstück gebunkert und gemütlich verspeist, Auto noch poliert und getankt.

Wir erwägen, ob wir es noch schaffen, irgendwie auf Zwillingsbereifung umzubauen. Heiligenschein


...und dann gings los in die erste Teiletappe, Startzeit 9:52.

Erstmal ein bißchen Pistenbügeln, irgendwo kommt auf einmal Rauch aus dem Lenkrad, bläulich... ARG! PANIK!
Ich halte an, Motor aus, Zündung aus, Amperemeter sagt immer noch voller Stromentzug aus der Batterie an - schnell wie der Blitz sind wir aus dem Auto, haben die Motorhaube auf und die Batterie abgeklemmt.
Ein Überblick im Motorraum ergibt, dass aus der Hupe (original NVA-Produkt) ebenfalls eine Rauchsäule kommt... Kabel abgezogen, und Batterie wieder angeklemmt, kein Stromentzug mehr. Hurra, nur ein marginaler Fehler.

Weiter gehts, immer hinten im Feld, aber mit dabei - ein Wasserloch kommt auf der Strecke, wir stehen hinter dem 4x4-Vogelsang-Kat, Vera inspiziert erst das Loch und kommt dann vorbei "ist ein tiefes Loch, sollen wir euch durchziehen?"





Da es doch einigermaßen zugeht, wir spät dran sind und nicht noch mehr blockieren wollen (vorne steckt ein Jeep recht tief), lehnen wir das natürlich nicht ab. Heiligenschein

Schwups, sind wir durch.
Wir hängen uns aus, bedanken uns artig, und hängen als nächstes die Beifahrertür aus und schnallen sie aufs Dach, die Sauna ist nimmer auszuhalten.
Weiter, immer wieder kleinere Löcher und Schlammdurchfahrten, nichts bemerkenswertes, ein größeres Loch, einige LKW hängen, kein CP oder Orga weit und breit, und Martin findet eine ganz einfache Umfahrung, einfach hinter 5 Bäumen außenrum. Hau mich, ich bin der Frühling
Der Weg führt an einem Sumpfrand entlang, links Sumpf, rechts trocken, aber erhöht, und wir hängen in Schräglage, beschließen schließlich, uns raufzuziehen.

Dann kommt das böse Loch aus der vierten Etappe - dass, bei dem unsere Lichtmaschine hopps ging, dieses mal in der anderen Richtung zu befahren.
Auf der anderen Seite stehen Niels und Sasja, die sich grade den gröbsten Schlamm aus den Klamotten schütteln.



Zwei Mann von der Orga passen auf, ein Teil des Lochs ist abgesperrt, weil wohl Naturschutzgebiet.
Auf einem schmalen Grünstreifen nebenan wollte das Boot durchfahren, hat sich aber Schlamm in den Zahnriemenkasten geholt, Zahnriemen übergehüpft, und jetzt stehen sie. Unsicher

Wir probierens - rein, Schräglage, fahren aber noch, es wird noch schräger.. und schräger, kommen dann zum stehen, geht nichts mehr. Schräglage nach links geneigt, der Schlamm fließt zum Fahrerfenster rein, der Beifahrerfußraum bleibt aber trocken... Hau mich, ich bin der Frühling
Winde raus, Auto raus, Schlamm raus.





Im Gras wälzen eignet sich als probate Methode, wenigstens den klebenden Schlamm loszuwerden, nur meinen Fußraum muss ich etwas intensiver behandeln, die 40mm-Bohrung verstopft immer wieder mit Gras und Ästchen, was in der Schlammbrühe halt so rumfließt.

Der gröbste Mist ist heraußen, Niels muss noch reparieren, kommt aber klar.
Weiter gehts für uns - noch eine Stunde, zum Schluss auf dem Anfang der 3. Etappe, nur rückwärts - die tiefe Wasserdurchfahrt passieren wir dieses Mal aber auf der Brücke daneben, und blasen noch einige Kilometer auf schnellen Wegen durch den Wald.

Zwischenziel ist wieder in Bren, Start in die nächste Teiletappe ein paar Kilometer weiter, wobei die Überführung dahin auch fast als Rallyeetappe durchgehen könnte, ein paar herbe Schlaglöcher und Bodenwellen, die das Fahrwerk durchaus mal durchschlagen lassen. Nee, oder?
Wir fahren noch tanken, holen uns ein paar Hotdogs, treffen Klaus an der Tankstelle und rollen zum nächsten Start.



Ist aber irgendwie schon 16 Uhr... wo haben wir in der ersten Etappe die Zeit gelassen, es ging doch recht flüssig? Unsicher

Egal, weiter - es heißt: "schnelle Waldpassagen" - sind aber doch ein paar Buckel mit dabei, an viel kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern, Fahrtzeit 50 Minuten.

Laut Uhrzeit war das hier auch irgendwo auf der Strecke..




Raus aus der Etappe, in die Verbindung, Tanken, Snack, nächste Teiletappe.

Start 18:20, Ziel 19:23. Einmal verfahren, weil die Kilometrierung am Tripmaster nicht zum Roadbook passte, waren wohl 10 Minuten.
Die Strecke ist erheblich feuchter als die letzte, wegen des Regens, tiefe Pfützen, aber dennoch flott fahrbar, keine erheblichen Probleme.

Nächste Verbindung, zwei Stunden für 75 km. Ist relativ knapp, vor allem, wenns nichtmal ein anständiges Roadbook gibt. Nee, oder?
Irgendwann regnets noch, und wir bauen die Tür wieder ein.
Beim Tanken kurz vor dem Start macht sich eine erhöhte Motortemperatur bemerkbar, es ist kaum noch Wasser im Kühlsystem. Grins
Martin entdeckt ein Leck, ein Schlauch hat ein Loch, wir haben aber kaum Zeit und füllen nur Wasser nach und fahren erstmal an den Start zur Etappe, 21:15.
Ein paar hundert Meter hinter dem Start halten wir an geeigneter Stelle an und reparieren erstmal.

Diagnose: Beim Crash am Vortag hat es wohl den (werkseitig verbauten) Distanzgummi nahe der Spritzwand zwischen Rahmen und Karosse rausgehauen - dadurch kommt die Karosse dem Rahmen etwas näher als gewollt, und ein Rohr fürs Kühlwasser steht am Rahmen an, drückt einen Kühlwasserschlauch gegens Rahmenrohr und mit der Zeit oder heftigen Landungen arbeitet es ein Loch in den Schlauch. Nee, oder?

Hier ein Bild zur Veranschaulichung, man möge sich den mit Kabelbindern hingebundenen Teil wegdenken.



Wir biegen den Kotflügel weg und tauschen den Schlauch, heben das Auto an, lösen die Karosserieverschraubung rechts vorne und ersetzen den Distanzgummi durch Gummistücke.





Dauer der Aktion komplett 2 Stunden. Grins

Jetzt kann die vierte Teiletappe losgehen, oder auch nicht.
Fahren können wir zwar, nur ist es dermaßen nebelig, dass ich über weite Strecken nicht schneller als vielleicht 10 km/h fahre - Strecken, die man bei guter Sicht auch locker mit 50-60 Sachen blasen könnte.



Zu navigieren eigentlich fast unmöglich, wir fahren nur nach Spuren, die hier zum Glück recht gut stimmen, fahrtechnisch gehts enorm auf die Konzentration, ich muss ständig auf plötzlich auf dem Nebel auftauchende Bodenwellen oder Bäume Acht geben... echt kein Spaß.

Irgendwann sind wir aber durch, so gegen 0:45 - also dreieinhalb Stunden, zwei zum reparieren, eineinhalb zum fahren, wo andere eine dreiviertel Stunde brauchen... Supi

Wir fahren wieder Verbindung, schlafen fast ein,



finden sogar eine kleine Tanke, die noch offen hat, holen uns da Sprit, Cola und Schokoriegel, und kommen dank Cola sogar heil zum Start in die letzte Teiletappe an - 15 Minuten dürfen wir noch bis zum Start warten, die wir auch zum Schlafen nutzen, geht einfach nichtmehr anders. Erzähl ruhig weiter, ich lausche Dir...Ehrlich

Dann starten wir, 1:45 ists, fahren eine Stunde und halten dann nochmal an, Pause machen, Martin kann sich nichtmehr konzentrieren und ich sehe schon Geisterfahrzeuge über die Strecke fahren, also ne halbe Stunde Schlafpause, Standlicht bleibt an, damit uns keiner reinfährt.
Nebelig ist es immer noch, aber nicht mehr so oarg, weiter gehts.
Wir finden einen CP mitten im Nirgendwo, es ist TKs-TJ, wir sagen leise servus und verschwinden wieder in die Nacht.

Allmählich kommt das Morgengrauen, gegen 3:30 dämmerts schon leicht, wir fahren immer noch, die Strecke sieht aber eindeutig mehr nach Zagan aus, sandige große Panzerpisten.
Wir treffen so gegen vier ein Auto von der Orga, der fragt uns nach etwas Benzin, will aber mit uns erst noch zum nahegelegenen CP fahren - dieser erweist sich als die tiefe lange Wasserdurchfahrt, die immer wieder von polnischen Fans aufgestaut wird. Der Mann am CP liegt im Liegestuhl und beobachtet unser Treiben - Martin hat keinen Bock mehr, so wate ich durchs eiskalte Wasser - geht mir weit über die Gürtellinie, aber der Untergrund fühlt sich fest an, also los.
Reingefahren, und wir kommen auch recht weit, sind fast durch, nur dann hängts.
Das Wasser steigt bis etwa Mitte Lenkrad, mir wird wieder kalt, die Scheibenwischer gehen an und nichtmehr aus, Martin hüpft raus, Winde an den nächsten Baum, und dann - nix. Manometer zeigt kurz mal 20 bar an, und dann nix.. seltsam - aber Umlenkrolle raus und damit versucht - die Winde macht immer nur einen kurzen Ruck, dann bricht der Druck zusammen und nixmehr geht. Mit vorsichtigem kurzem Druckdraufgeben können wir uns allerdings ganz langsam rauszuckeln.

Vermutlich ist durch das arschkalte Wasser das Hydrauliköl so enorm abgekühlt, dass es unterhalb der zulässigen Viskositätsbereichs war - zudem ist dann wohl noch der Antriebsriemen der Pumpe im Wasser gerutscht. Kam aber nur dort vor, wo das Wasser ganz klar und sauber ist.

Wir sind uns kurz noch strittig, wie wir den Karren rausziehen, sind schließlich aber draußen. Der inzwischen eingetroffene Kollege der CP-Besatzung bekommt von uns noch ein paar Liter Sprit und er gibt uns den Tipp, das große Wasserloch zu umfahren, da hätten sich die Nacht hindurch schon so einige das Auto aufgearbeitet.

Sand, Sand und noch mehr Sand... muss nicht sein, geht aber, auch die buckligen Panzerpisten.
Wir kommen so gegen 5 Uhr zum nächsten Wasserloch, das kleinste der drei Zaganer Löcher - treffen zwei andere Teilnehmer, die sich ob der Routenwahl etwas unschlüssig sind, denn es ist tief.
Das Loch nehmen wir ganz links da ist es nur 2 Meter breit und eigentlich ein Bach, dort ziehen wir uns einfach wieder mit der Winde durch - saubere, schnelle Aktion, klappt.
Ein paar hundert Meter weiter das zweite Loch, vor welchem wir gewarnt wurden - es ist die Flussdurchfahrt mit der Holzbrücke und dem Steinwall. Der Steinwall im Wasser ist aber nichtmal mehr zu sehen... Huch
Franz Aigner ist da und redet uns gut zu, es dochmal zu probieren - uns reichts aber irgendwo und da es auch verdammt tief aussieht, beschließen wir, zu umfahren, wir müssen uns die Karre nicht mit aller Gewalt killen. Die zwei Stunden Strafzeit machen den Kohl jetzt auch nicht mehr fett.

Also weiter, auf der anderen Seite sehen wir einen Lappländer/Pinzgauer (weiß ich nicht mehr genau), die die Durchfahrt probiert haben und sich Wasser in den Motor holten, deren Stimmung ist entsprechend niedergeschlagen...

Weiter, bald können wir daheim sein.
Es geht wieder durch den Wald, auf sehr feuchten Wegen mit teilweise richtig tiefen Pfützen - wir umfahren immer wieder daneben im Wald, eine Pfütze wird jedeoch unterschätzt. Nee, oder?





Wir hocken in der Mitte mit dem Rahmen auf, aber die Winde kanns richten.
Die Strecke sieht permanent so überflutet aus, wir fahren mehr daneben, als darauf, und kommen plötzlich am Ziel an - dort bekommen wir erklärt, dass das letzte Wasserloch aus der Strecke gestrichen wurde, weils zu tief wäre. 6:46, wir haben fertig.
Juhu. Fertig. Ab nach Hause, was aber wegen fortgeschrittener Müdigkeit (und der am Ziel vergessenen Cola) nicht allzuleicht ist - ich nehme dem schlafenden Martin das Roadbook aus der Hand und fahr weiter, verfranz mich natürlich erstmal ordentlich auf dem Panzertrack, aber gegen 8 sind wir im Camp, holen uns erstmal Frühstück, lauschen der Fahrerbesprechung um 9 und fallen erstmal in den Schlafsack, soll erst um 16 Uhr für uns weitergehen...

Ende Etappe 6.
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flashman
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BeitragVerfasst am: 26.07.2009 22:59:43    Titel:
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Geil Respekt Respekt Respekt

Ich zolle Euch vollen Respekt. Ihr wart fast 24h am Stück unterwegs und das bei teilweise echt bösen Wetterverhältnissen. Super Leistung Beide Daumen hoch dafür.

Wenn ich den Text so lese und mich in Eure Erlebniss hinein versetze, dann bemerke ich jedes Mal aufs neue, wie groß doch die Unterschiede zwischen unsere Erfahrungen während des Rennens doch sind. Das ist auf einer Seite faszinierend und auf der anderen auch etwas erschreckend.

Wie dem auch sei: Weiter so. Knuddel

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nino
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BeitragVerfasst am: 26.07.2009 23:22:47    Titel:
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Cool matthias!! Und danke fur das tolle bild Love it
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Aynchel
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BeitragVerfasst am: 27.07.2009 09:12:13    Titel:
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mein lieber Scholli
Hut ab vor der Nummer
an der Hannibal bin ich in der Abenddämmerung rein gekommen
Nachts mit dem Krad möchte ich mir nach der 2007er Scheisse auch nimmer geben
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