Baby von Iris
Mit dabei seit Mitte 2008 Wohnort: Berlin Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Hilux Extracab Bj.87 2. Hilux Doublecab Bj 88, Honda xr400 Bj 96 |
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Verfasst am: 18.07.2008 18:53:35 Titel: DAS FÄNGT JA GUT AN... |
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WOWWOWWOW,hier steht ja ne ganze Menge.
Weiss gar nicht wo ich anfangen soll.
Also HALLO erstmal.,ich bin der Casting Depp, der durch die Kabeleins Show bei der Breslau im roten Jeep mit der Startnummer 142 mitmachen durfte.
Ein paar Leute haben hier im Forum ja mächtig Gas gegeben und Dinge geschrieben, die ich dann doch nicht unkomentiert lassen möchte...
Zuerst einmal ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten, ich hatte mächtig Spass.
Dann ein Ganz Grosses Entschuldigung an ALLE, die sich durch das Kabeleins Filmteam belästigt oder behindert gefühlt haben,die Jungs machen auch nur ihren Job, und wenn man sich anschaut, was sonst in der Glotze für ein Mist läuft, finde ich,haben die Jungs doch ganz gut geareitet...
Sicherlich ging da einiges durcheinander,wurden Zieleinfahrten und technische Abnahmen doppelt gedreht,Etappen zusammengeschnitten, Sachen falsch wiedergegeben etc...
Aber dann schaut doch mal,wofür die Sendung gut ist.Das war keine Formel Eins Live Reportage mit Anspruch auf genaue Berichterstattung, sondern ein Nachmittags Zweiteiler für Mutti und Onkel, um den Leuten mal was jenseits vom Sofa zu zeigen.
Und nun zum persönlichen Teil:
Hier wird soviel vermutet,behauptet und nicht gewusst, dass ich jetzt einfach mal kurz die Breslau aus meiner Sicht erzähle,kann ja nachher jeder weiterglauben, was er will, nur mir gehts dann besser und ich freu mich schon aufs nächste jahr mit euch.
Rookie /Nicht Rookie
Ich bin 10 Jahre lang Mountainbike Rennen in Frankreich und Österreich gefahren, hab mit 27 das Motocrossen angefangen und fahre jetzt noch Endurorennen,war auch mal am Erzberg dabei.
Seit 2001 habe ich einen Geländewagen,aktuell einen Toyota Hilux.
2002 war ich 4wochen mit dem eigenen Auto in der algerischen Sahara unterwegs.
2006/7 war ich zweimal Beifahrer bei der Pommerania in einem Landrover bei meinem Freund Hannes.
Den Start von der Breslau hab ich mir die letzten 3Jahre jeweils live als Zuschauer gegeben und lange Zähne bekommen,wollt ich auch,nur war leider keine Kohle da.
Soviel zu meiner Offroad Erfahrung,nicht mehr und nicht weniger.
Casting:
Vom Casting hab ich im Internet erfahren,hab ne Bewerbung mit nem Kumpel geschrieben, abgeschickt und war 3Tage später als letztes Nachrückteam in Langenaltheim.
Keine Ahnung,was da im Vorfeld so lief,war noch nie im Fernsehn,geschweige denn bei einer Casting Show dabei.
Jedenfalls,Kumpel fliegt raus,neues team mit Iris,die ich vorher nicht kannte, und dann das Finale und somit die Breslauteilnahme gewonnen.
Rallye:
Hab sowas noch nie gemacht,somit blutiger Anfänger, in Dresden das Auto zum ersten Mal fertig gesehen,KOS Racing und Patrick,unseren Mechaniker kennengelernt.
Durfte am Abend vorm Prolog nach langem Bitten und Betteln zum ersten Mal mit dem Jeep schneller als 20kmh fahren, nämlich zur Tankstelle in der Innenstadt,konnte mich somit mit dem Auto vertraut machen...
Das war auch bitter nötig,hatte ich doch erst geschätzte 3 Kilometer Casting-Rallyestrecke auf der Uhr.
Jeep:
Das Auto hat 3000Km auf dem Tacho, ist sogut wie neu und nahezu serienmässig.Folgende Veränderungen:
Schalesitze,Überrollbügel,Hosenträgergurte, 3cm Federdistanzen,Tripmaster,Gps, Schnorchel,Fussmatten raus.
Die Rubicon Version hat serienmässig vo.+hi. Sperren drin, sowie, leider auch ein nicht abklemmbares ESP.
Prolog:
Nachdem viele Leute uns vorhergesagt hatten,dass wir den ersten Tag nicht schaffen würden, lassen wir am Prologstart erstmal alle anderen Autos vorbeifahren.
Erste Runde Schlammloch aufgesessen,trotz Sperre Feierabend,2 Autos vorbeigelassen,und danach erst die aktiviert.
Und dann die Szene,wo wir laut einigen hier schon alles falsch gemacht haben.
Verschränkungspassage:Jemand ist hinter uns und will schneller...?Kann er ja gerne machen,ist ja breit genug, ich bleibe auf der einzigen für mich fahrbaren Spur und versuche,nicht stecken zu bleiben.was auch sonst hätte ich tun sollen?
Wir kommen an den Hügel, dahinter in der Senke rollt ein Auto rückwärts und bleibt mitten in der Spur stehen.Der Beifahrer steigt aus und geht zur Fahrerseite und spricht mit seinem Fahrer und blockiert durch seinen Körper die einzige mögliche linke Spur.Ich warte.
Zeitgleich kommt unser Kamerateam angerannt und steckt die Kamera durch das Fahrerfenster.
Hinter mir hupt es, irgendwer will vorbei,ohne zu sehen ,was in der Senke eigentlich los ist.
Der Beifahrer steht immer noch links neben der Fahrertür.Wenn ich jetzt links vorbei will, riskiere ich,den Beifahrer einzuquetschen.
Ich warte, hinter mir hupt es weiter.
Der Beifahrer geht weg, ich fahre weiter, am liegengebliebenen Auto links vorbei und was mein Kamerateam zu diesem Zeitpunkt macht oder sagt,weiss ich nicht,nicht mein Bier, ich fahr Prolog.
Nach dem Prolog:
Patrick/KOS Racing tauscht sicherheitshalber die hintere Kardanwelle,da die Tripmaster Geber Halterung verrutscht ist und in die Kardanwellenmanschette einen Riss gemacht hat, so dass Fett ausgewaschen werden könnte.
Ich gurke durchs Fahrerlager und schau mir den ganzen Zirkus für die kommende Woche mal aus der Nähe an.
Die einzelnen Etappen:
Tropical island.viel Staub, hinter uns im Rückspiegel taucht ein oranger Monsterlandy auf, fahr weiter,warte auf eine passende Gelegenheit,Blinker rechts,zur Seite in den Mist gefahren, Landy vorbeigelassen, weitergefahren.
Weiss nicht , mit wievielen Autos und LKW's sich diese Szene während der gesammten Rallye wiederholt hatte.Jeder,der schneller war und vorbeiwollte,dem haben wir mit Blinkzeichen Platz gemacht,wo es nur ging...
3ter Tag, fette Morastwiese.
Dicker Stau an der Einfahrt,wir stehen,Iris steigt aus ,schaut sich alles an.
Von hinten schreit mich jemand an,ich soll Platz machen(stehe in der Schlange),3 oder 4 Franzosen schieben an mir vorbei,warum eigentlich...?und blockieren dann meinen eigentlichen Weg.
Dann stecken wir fest , winchen uns an einer kleinen Birke zu einem fetten LKW vor, dürfen uns netterweise anhängen, werden an den nächsten Gegenhang gezogen,wo der CP wartet.Iris macht Windenseil klar,vor uns wartet unser hilfreicher LKW,dass die CP Anfahrt frei wird, unser Kamerateam steckt mir wiedermal die Linse ins Fahrerfenster.
Hinter uns kommt zu Fuss jemand im gelben T Shirt angerannt und schreit mir ins Fenster, ich solle gefälligst den Weg freimachen,damit sein Laster vorbeikommt.
Ich werde sauer,warte ich doch selber,dass der Weg zum CP frei wird.
Schrei irgendwas zurück,dass er selber warten soll und ich nicht ohne grund eins vor ihm bin...Kamera filmt mit, was solls.Weg wird frei , fahr zum CP, weiter gehts.
Wie der Herr in Gelb die ganze Situation empfand,habt ihr hier ja schon lesen können...
Im Camp beulen Patrick und ich den Unterfahrschutz wieder aus,da dieser anfing,am Auspuff zu reiben.Bei 28cm Bodenfreiheit auch keine grosse Überaschung...
Marathonetappe: dunkel, wir sind müde,kommen zu einem Schlammloch.
Rechts ein Baum, links steckt ein Unimog, dazwischen Platz für einen kleinen roten Jeep.Etwas Gas gegeben, auf Höhe des Unimogs war eine rutschige Wurzel, das Auto versetzt nach links und unser Plastik Kotflügel rutscht in die hervorstehende Unimog Stahlstossstange.
Unimogmann steigt aus, seine Stossstange hat keinen Kratzer , er dreht sich weg, interessiert ihn nicht weiter.
Ich ärgere mich über meinen Fahrfehler,Iris versucht den Kotflügel zu evakuieren, da kommt ein netter junger Mann von hinten und reisst uns in einer lockeren Handbewegung den restlichen Kotflügel runter,sodass wir ihn einpacken und weiterfahren konnten.Danke an dieser Stelle an den netten Herrn in orange.
10 min später,erneut Fahrfehler, in einer Kurve im Dunkeln komm ich vom Weg in eine tiefe Rinne,nicht gesehen,Pech gehabt.Jeep steht schräg,Beifahrertür geht nicht auf, vorbeikommender LKW lässt uns anhängen und zieht uns Raus.no big Deal,rechter Kotflügel reisst ab und landet nun auch im Kofferraum.Danke an den LKW.
Nächster Tag:
Patrick/KOS Racing schaut sich das Auto an und tauscht zum ersten mal die serienmässigen Stossdämpfer gegen gelbe Bielstein, die alten hättens auch noch ne Weile getan.
Auf der Strecke an irgendeinem Tag vor oder nach der Marathon: fettes Schlammloch, wir kommen gut vorwärts, irgendwann steht ein grosser MAN vor uns und rangiert in und her, alle sind im Stress, es geht richtig zur Sache, alles schreit und brüllt und hupt...Breslau halt.
Nach 20 min warten in unserer Spur wird für eine kurze Sekunde eine kleine Stelle frei, um an dem MAN vorbeizukommen.hinter uns hupts wiedermal, alle wollen weiter.genau vor mir steht jemand mit Helm auf und schaut sich das Ganze unter MAN Motorgebrüll etc.an.
Meine Durchfahrmöglichkeit droht zu verschwinden...
Ich hupe und schreie aus meinen Hosenträgergurten heraus,... keine Reaktion.Der Mensch hört mich nicht und steht mit dem Rücken zu mir und sieht mich nicht.
Ich gehe ganz sachte von der Bremse ( Automatik) und berühre den Menschen mit Helm mit Rücken zu mir vorsätzlich und absichtlich am Oberschenkel mit meinem Kotflügel.
Der Mensch erschrickt verständlicherweise sieht mich und denkt, ich wolle ihn umfahren.Haut auf meine Motorhaube und mir anschliessend durchs Fenster auf den Helm, dass es scheppert...
Ich entschuldige mich , der Weg ist frei und wir fahren weiter.
Beim nächsten Schlammloch seh ich den gleichen Menschen wieder,steige aus, um mich nochmals zu entschuldigen, da das wohl nicht ganz die feine englische Art meinerseits war.Wir unterhalten uns, er erzählt mir, dass er dachte ich wolle ihn umfahren, ich entschuldige mich nochmals für meine schlechte Art des " Hupens ", wir lächeln beide und für mich ist die Welt wieder so einigermassen ok.
Ich ärgere mich über meinen Fehler und finde es vollkommen ok, in diesem Missverständnis einen "Denkanstoss" auf den Helm zu bekommen.Schliesslich gehts hier um den Spass...
Was dann im Fahrerlager und hier im Forum aus der Situation gemacht wird,...?
Ich jedenfalls werde auf der nächsten Veranstaltung aussteigen und den Leuten auf die Schulter tippen, ich glaub, das kommt besser, soviel hab ich jetzt gelernt. Nochmals Entschuldigung an "Forcierer" an dieser Stelle, kommt nicht wieder vor.
Ansonsten hat alles wunderbar funktioniert, wir haben viele interessante Menschen kennengelernt, auch auf der Strecke, mit einigen gab es nette "Begegnungen".
Wir haben andere Teilnehmer aus Löchern gezogen, wir wurden aus Löchern gezogen, wir haben Überholt,und haben schnelleren Fahrzeugen Platz gemacht.
Dass man nicht immer Allen Alles recht machen kann, wissen wir auch, und das das keine Kaffee Fahrt werden würde, wissen wir auch Alle.
Soweit so gut.
Komplett überflüssig finde ich dieses Ganze Lippenstift - Puder - Gelfrisuren- Rallye- Gesicht Waschweibergeschwätz...
Manohmann, Kinners, habt Ihr nix besseres zu tun...?
Und Nochmals zum Jeep.
Nach jeder Etappe haben Patrick, die KOS Jungs und auch ich das Auto kontrolliert.
Es wurde Motor- und Getriebeöhl nachgeschaut, aber nicht nachgefüllt, weil nicht nötig, der Papierluftfilter wurde 4mal getauscht, die Seriendämpfer wurden wie gesagt einmal gewechselt gegen gelbe Bielstein, einmal wurden alle 4 Schraubenfedern getauscht, was sich beim Ausbauen als unnötig herausstellte (war nur eine vorne Links verdreht im Teller), aber wenn schon mal alle 4 draussen sind...ham wir halt vorsichtshalber die neuen rein.
Die Diffs wurden auf Wasser kontrolliert,war aber auch o.k.
Der Unterfahrschutz wurde ausgebeult.
Schäden:
beide vorderen Kotflügel,mein Fehler.
vordere Stossstange eingedrückt,was bei dem Böschungswinkel und der Bodenfreiheit (28cm Rahmenmitte) zu erwarten war.
Kardanwellenmanschette eingerissen,Welle getauscht
Scheinwerferglas hat Sprünge,weil ich das Licht bei den ersten Wasserdurchfahrten angelassen hab,wusste ich nicht,hat mir keiner gesagt.
Achsanschläge/Gummipuffer:Die haben sich komplett verabschiedet, sodass wir auf den letzten 2 Etappen recht vorsichtig fahren mussten auf den schnelleren Abschnitten.Hässliches Geräusch Metall auf Metall...
Hinterer Innenkotflügel links hat sich irgendwann auf der Fahrt verabschiedet, keine Ahnung wo.?
Somit musste also NICHT jeden Abend der Jeep wieder zusammengeflickt werden, wie hier beschrieben...
Und warum die Kotflügel bei der TV Sendung hinterher dann plötzlich wieder dran waren...?
Ganz einfach : Wir sind auf Eigener Achse zurück nach Berlin gefahren und haben der lieben Deutschen Polizei zuliebe beide Kotflügel mit Kabelbindern wieder drangefummelt, der Optik und der scharfen Kanten wegen...
Find ich jetzt nicht so schlimm, um hier im Forum mich drüber aufzuregen...
Nun Gut, Ihr könnt mich gerne Sachen Fragen oder uns kritisieren. Solange es kein Lippenstift, Gelfrisuren Blödsinn ist, werde ich mich gerne dazu äussern...
Und nicht vergessen : was das fernsehn daraus macht, dafür kann ich nichts, was aber auf der Rallye so alles passiert ist,an dem ich/wir beteiligt waren, dafür übernehme ich gerne die Verantwortung...
Und bitte melde sich derjenige, den die Anwesenheit der Kabeleins Kameraleute auch nur eine einzige Plazierung gekostet hat...
Ich für meinen Teil wüsste jetzt niemanden.
Aber ich kann mich ja auch irren.
Dann erstmal noch nen schönen Tag,
Jochen
P.S. Für unser Endergebnis kann auch das Fernsehn nichts, dafür sind wir selbst verantwortlich... | |
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