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Superkarpata 2008 - die Summit Seekers

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zorro
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...und hat diesen Thread vor 5812 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 29.05.2008 14:52:11    Titel:
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alle im zelt auf isomatten - danke für die blumen, kann es leider nur häppchenweise weiterschreiben, weil ich neben der arbeit kaum dazu komme, obwohl mein kopf noch irgendwie voll von rumänien und der letzten woche ist.

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haasa
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BeitragVerfasst am: 29.05.2008 14:56:04    Titel:
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nur auf isomatten? aber das zelt hat doch keinen boden, oder?
die erde muss doch bei regen total aufgeweicht sein, oder?
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zorro
Querdenker deluxe
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...und hat diesen Thread vor 5812 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 29.05.2008 15:13:41    Titel:
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yep - wir hatten zwischendruch auch mal feuchte schlafsäcke, insgesamt ging es aber doch recht gut - am vorletzten tag mussten wir allerdings einen graben um das zelt schaufeln sonst wären wir in dem gewitter weggeschwommen

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Oilworker
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BeitragVerfasst am: 29.05.2008 16:19:50    Titel:
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Hier, frisch von der Superkarpata Webseite....



Euren Kampfschrei hab ich leider nicht als Audio-Stream traurig

So long,

Oily

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BeitragVerfasst am: 29.05.2008 16:57:20    Titel:
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war Johannes am pendeln oder war die Höhle vorher schon da? Grins

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zorro
Querdenker deluxe
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...und hat diesen Thread vor 5812 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 29.05.2008 16:59:08    Titel:
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da trifft johannes dann doch keine schuld, aber mit ein wenig anlauf hätte er wucht genug gehabt, bleibende eindrücke zu hinterlassen (;

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zorro
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...und hat diesen Thread vor 5812 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 29.05.2008 17:31:07    Titel: Day 8
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Day 8

Noch 2 Tage bis zum Ziel – so langsam stieg das Zielfieber: Schaffen wir es in der erlaubten Zeit? Müssen wir noch mal raus um rechtzeitig das Ziel zu erreichen? Wie weit müssen wir kommen, heute, um dann am letzten Tag bis 14h im Ziel zu sein?
Besonders als Navigator und Co-Pilot sind diese letzten Stunden Fahrzeit besonders spannend, entscheidet sich doch am vorletzten Tag so viel.
Wir hatten noch sehr viel Fahrstunden zur Verfügung, konnten die Sache also ruhig und konsequent durch den Korridor angehen.
Wenn die Technik und die Kondition es zuließ wollten wir volle maximale Stundenzahl fahren, was in unserem Fall 11h + ggf. Jokerzeit bedeuten würde. Und die 3. Schatztruhe des 2. Korridors mitzunehmen – ohne Zeitgutschrift zwar, aber mit dem Gedanken „jetzt keine unnötigen Strafkilometer mehr“ - ein Muss für ein gutes Ergebnis.
Zumal wir definitiv noch einmal zum Korridor raus mussten um zu tanken, da u.a. Roberts Toyota nach dem Umfaller des ersten Tages seiner Verärgerung ob der schlechten Behandlung durch deutlich gestiegenen Diesel- und Ölverbrauch Luft machte.
Der Tag verlief richtig gut. Schwierige Passagen wechselten sich mit relativ zügig zu fahrenden ab. Technisch schien alles im Rahmen der vorhandenen Blessuren zu bleiben, mal davon abgesehen, dass sich Johannes Hinterachse ob der notdürftigen Stabilisierung zunehmend an den Lenkvorgängen beteiligte. Kurz nach einer Fluss-Durchquerung trafen wir das Team Wild Rhinos, deren Pechsträhne sich fortzusetzen schien. Oilys 110er stand aufgebockt und eine kurze In-Augenscheinnahme durch Johannes bestätigte den Verdacht – da war ein größeres technisches Problem im Anmarsch. Wir hatten mehr Glück, mal davon abgesehen dass ich für einige Stunden zum touristischen Beifahrer degradiert war. Denn, oh Wunder, das TTQV quittierte zum ersten Mal auf dieser Superkarpata seinen Dienst.
Ich hatte ob der bis dahin erlebten Zuverlässigkeit fast vergessen, dass letztes Jahr das TTQV in Kombination mit meinem Panasonic Toughbook noch der unzuverlässigste Partner war, den man sich vorstellen konnte. Von den ersten Tagen verwöhnt war dieser Ausfall doppelt ärgerlich – insofern nutzte ich alle Möglichkeiten inkl. Konsultation des lieben Dr. Koordinate, seines Zeichens Navigationsexperte No 1. in München per Mobiltelefon um endlich auch wieder zu wissen wo wir eigentlich waren. Alles vergebens – später am Tag meldete sich TTQV wieder, d.h. die Position erschien plötzlich wieder auf den Laptopkarten – warum und warum vorher nicht weiß nur TTQV. Unterwegs galt es einen Stausee zu umfahren und anschließend einen Einstieg in eine Hügelkette zu finden – ein Versuch endete für unser Team vor einem Sicherheitsbeamten an der Staumauer - zugegebenermaßen hinter einer Schranke mit klarer Signalisation – aber auf der Spur vor uns gefahrener Simex Reifen. So kann sich das „hinten im Feld fahren“ auch rächen, war doch der Sicherheitsbeamte angesichts offensichtlicher mehrfacher Ignoranz der Schranke in den letzten Tagen nicht wirklich zu Scherzen aufgelegt. Ganz Rumänien-untypisch mussten wir schuldbewusst drein schauend einen Schimpfkanon über uns ergehen lassen. In Erinnerung blieben mir die Worte „Palästinenser“ und „Terroristi“ – eine Sorge die bei genauem Betrachten von unseren Fahrzeugen und ihrer Crew vielleicht gar nicht so von der Hand zu weisen war – rein optisch gesehen natürlich.
Weiter ging’s, brav im Korridor, nur unterbrochen durch eine kurze Ausfahrt zum Tanken. Zurück im Korridor trafen wir nach einigen Kilometern und dem Erreichen der 3. Schatztruhe an einer Waldabfahrt das Team ChiliWodka. Da sie vom gleichen Plateau wie wir gestartet waren, mussten Sie uns bei unserer Tankausfahrt im Korridor überholt haben. Die Stelle an der wir uns trafen war durch die vielen Regenfälle sehr schwer fahrbar, der eigentliche Weg noch schlechter als die Vertikale über nassen Waldboden zum nächsten Weg.
Wie der interessierte Leser vielleicht schon bemerkt hat, haben wir im Team Fahrer unterschiedlicher Mentalität – so wundert es nicht, dass Robert trotzdem den Weg der Vertikalen vorzog – und wie so oft es auch irgendwie schaffte, knapp und mit hohem Risiko aber erfolgreich. Nichtsdestotrotz war angesichts dieser Abfahrt allen anderen klar, dass sie die senkrechte Waldabfahrt bevorzugen würden. Die ChiliWodkas begannen und die Abfahrt endete vor einem Baum – nicht dramatisch, aber doch so, dass ohne Winchaktion durch ein drittes Fahrzeug es weder vor noch zurück ging. In einer gemeinsamen Anstrengung haben sich dann summit Seekers und ChiliWodkas gegenseitig aus der Situation gerettet und konnten kurze Zeit später den weiteren Weg antreten. Ein nur insofern erwähnenswerter Fall von gegenseitiger Hilfeleistung, als er typisch für den Charakter der Superkarpata und ihrer Teilnehmer ist.
Der weitere Weg war gut und für die Karpaten relativ schnell fahrbar – so kamen wir zügig voran. Mittlerweile waren etwas über 10h Fahrzeit vergangen, wir hatten inklusive Tankausfahrt 124 km zurückgelegt – d.h. innerhalb des Korridors rechnerisch gut 100 km. Das war für uns bisher Rekord, entsprechend gut war die Stimmung. Gegen Ende des gut ausgebauten Weges ging es rechts in den Wald eine steile Anhöhe hinauf, wieder nasser, rutschiger Boden. Robert schoss in bester Fahrlaune vorneweg und nahm im Sturm die erste Steigung, wir fuhren etwas vorsichtiger hinterher. Aber die Steigung war lang, es begann zu dämmern und die Erkenntnis, dass es ohne exzessives Winchprogramm keinen Weg auf den zu erklimmenden Bergrücken gab führte zu einer demokratischen Entscheidung. 2 Autos gegen 1 in dem eben durchfahrenen, von Wiesen gesäumten Flussbett für heute zu campieren und die Steigung dann am nächsten Morgen in Angriff zu nehmen. Also Autos abgestellt, Bordkarten komplettiert und Tipi aufgebaut. Ein schöner Platz zum Campen, viel, wenn auch relativ feuchtes Holz für einen weiteren Abend am Feuer – so dachten wir. Aber bereits beim Sammeln des Holzes war das alltägliche Gewittergrollen zu hören. Noch war es sonnig und die Hoffnung auf ein Feuer und eine abgetrocknete Strecke am nächsten Morgen da. So würde man sich viel Wincharbeit sparen. Nach 6 Tagen in den Karpaten eine verlockende Vorstellung. Aber das Wetter zeigte sich dieses Jahr von der verlässlichsten Seite, gönnte uns einen leckeren Kaffee und 45 Minuten am Feuer um dann in mittlerweile bekannter Manier die Berge und Wiesen zu ertränken. Dieses Mal mit einer solchen Ergiebigkeit, dass Henning und mir keine Wahl blieb als mit Schaufel und Klappspaten bewaffnet im Regen noch einen Graben um das Zelt zu ziehen, da wir ansonsten weggeschwemmt worden wären. Mit dem Wissen auch am nächsten Tag wieder ausreichend Schlamm, aufgeweichten, nassen Waldboden und ausgefahrene Wege vorzufinden plünderten wir die Reste unseres Bundeswehrfutters – jeder auf der vergeblichen Suche nach einem Gericht dass er nicht schon mindestens 3 mal gegessen hatte – krochen in unsere klammen bis nassen Schlafsäcke und dachten an das morgige Ziel. Würden wir im Korridor bleiben können oder macht uns der Dauerregen einen Strich durch die Rechnung?

Es geht weiter - Fahrerlebnis pur...







Teamübergreifender Spirit...Team summit Seekers und Team ChiliWodka in gemeinsamer Aktion...









Auf der Landkarte fahrbare, befestigte Wege - nach 6 Tagen Superkarpata empfindet man solche Wege wie Autobahnen daheim







Let´s call it a day...



...and wait for the daily dose of rain


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zorro
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...und hat diesen Thread vor 5812 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 30.05.2008 15:11:42    Titel: Day 9
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Day 9

Der Finaltag. Schon am Vorabend kam sie auf, diese Mischung aus Freude und Bedauern.
Die Superkarpata 2008 steht kurz vor dem Ende. Freude auf eine Dusche, ein Bett – auf diese ganz einfachen Errungenschaften der Zivilisation. Aber auch Bedauern ein ganzes Jahr auf die Fortsetzung dieses Erlebnisses Superkarpata warten zu müssen. Ein letztes Mal Schlafsack und Iso-Matte zusammengerollt. Ein letztes Mal Marios Kaffee und Bundeswehr-Vollkornbrot mit Sauerkirschmarmelade. Ein letztes Mal Reviermarkierungen. Ein letztes Mal das Tipi zusammengerollt. Alles ein wenig stiller, nachdenklicher als in den Vortagen zu so früher Morgenstunde. Eine Mischung aus voraus und zurück fliehenden Gedanken, Müdigkeit und Anspannung.

Aber noch galt es ja in der vorgegebenen Zeit heil ins Ziel zu kommen. Im Korridor wenn irgendwie möglich. Und wie im letzten Jahr packte uns alle, jeden auf seine ganz besondere Weise, das Rennfieber. Zuerst mussten wir aber die am Vortag aufgeschobene Steigung hoch. Und schafften es in dem sagenhaften Schnitt von 300m in etwas über einer Stunde. Das war nicht gerade meisterlich und dementsprechend wuchs die unausgesprochene Sorge ob wir unser Ansinnen im Korridor zu bleiben würden erfüllen können. Auch war spürbar, dass der Adrenalinlevel im Team sich mit dem Stand der Sonne nach oben bewegte.
Und dann entwickelte sich diese letzte Etappe zu einem perfektem Durchmarsch. Waypoint after waypoint wurde erreicht – die Irrtümer über Abzweigungen hielten sich in engsten Grenzen – und doch wuchs die innere (An)spannung mit jedem Kilometer dem wir dem Ziel näher kamen. Eine Anspannung, die wir alle auch schon vom letzten Tag der Superkarpata 2007 kannten, wo wir uns kurz vor dem Ziel im Nebel zu verlieren drohten und für die Verständigung über 100erte von Metern die Funkgeräte dank angeschlagener Lautstärke nahezu überflüssig wurden.
Etwa 10km Luftlinie vom Ziel, die Landschaft war schon deutlich flacher geworden, die fahrerischen Herausforderungen auf die Wahl des richtigen Weges reduziert, kamen wir an eine Schlüsselstelle am Rand des Korridors. Wie offensichtlich schon Teilnehmer vor uns. Um die Korridorgrenze soweit wie nur irgend möglich an der Seite liegen zu lassen hatten einige Fahrzeuge eine steil aufwärts führende Wiese als Strecke ausgewählt. Allein sie endete auf der Anhöhe an einem Getreidefeld. Leider nicht für mindestens ein Team vor uns, wie breite Reifenspuren diretissima durchs Kornfeld bewiesen. Da sich Robert oben kurz festgefahren hatte und Henning ihn befreien musste, hatte die Delegation aus dem naheliegenden Dorf Zeit genug zu den beiden aufzuschließen und darauf hinzuweisen, dass sie nicht gewillt wären, weitere Autos durch ihr Feld zu akzeptieren. Johannes und ich beobachteten die ganze Situation wie einen Stummfilm vom unteren Ende der Anhöhe aus wie auf einem Logenplatz, lediglich unterbrochen durch kurze Anweisungen über Funk. Die De-eskalationsbemühungen von Henning, Mario, Marc und Robert waren vom größtmöglichen Erfolg gekrönt. Die Dorfdelegation ließ uns nicht nur unbehelligt fahren, sondern zeigte uns den Weg „der Tugend“ durch ihr Dorf zurück auf unseren Track.

Diese Geschichte bedarf eines kleinen, unterbrechenden Kommentars meinerseits – es ist schade und ärgerlich mit anzusehen, dass offensichtlich im Wettbewerbsrausch mindestens ein Team vor dem knappen Hab und Gut der Einwohner dieses Landes den Respekt verliert. Wie sonst ist es zu erklären, dass man durch ein sichtbar angelegtes, großes Getreidefeld einfach rücksichtslos durchbrettert, nur um ggf. ein paar Sekunden Zeit zu gewinnen oder im Extremfall, wenn überhaupt, sich ein paar Strafkilometer einzuhandeln. Solche Dinge sind der Anfang vom Ende einer Superkarpata in der Form wie wir sie lieben. Denn ohne die Toleranz und Freundlichkeit der Bevölkerung dieses Landes wäre dieser Wettbewerb weder durchführbar noch annähernd so erlebnisreich. Und das sollte oberstes, ungeschriebenes Gesetz für alle Teilnehmer sein. Wir sind Gäste in einem Land, dass uns im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern mit unserem Hobby nicht nur duldet, sondern willkommen heißt – dementsprechend sollten wir diese Gastfreundschaft durch Freundlichkeit, Rücksichtnahme und maximaler Vermeidung von Schäden beantworten.

Von diesem Punkt ins Ziel war es wie ein sanftes aber unerbittliches Aufwachen aus einem einwöchigen Traum – die Ausläufer der Zivilisation erreichten uns in Form von Strassen, dem Anblick von Städten und Industrieanlagen in sichtbarer Entfernung. Und mit Überfahren der Ziellinie waren wir im städtischen, rumänischen Alltag angekommen. Glücklich, euphorisch über die tolle Punktlandung am letzten Tag und doch irgendwie „lost in civilisation“.
Nach einem kurzen Stopp am Straßenrand zur Vervollständigung der Bordkarten rollten wir Richtung Zielcamp, das von weitem am Red Bull Zelt zu erkennen war. Ein letztes Mal für 2008 unter dem Zielbanner durch, Bord- und Korridorkarten abgegeben, weiße Blackboxen demontiert und dann auf den Teilnehmer Parkplatz. Vorbei an den vielen Teams die schon wesentlich früher ins Ziel gekommen waren. Einparken, Motor aus und…? Ja was und?
Was bleibt in dem Moment, wenn man den Zielpunkt erreicht hat. Nach den Tagen draußen in der rauen aber traumhaften Wildnis der Karpaten.
Eine Leere zunächst – ein wohliges Gefühl angekommen zu sein, gepaart mit der Frage wo eigentlich. Und sofort beginnt das, was alle engagierten Superkarpata Teams unisono berichten – die Sehnsucht nach dem Zurück!
Sanft zunächst, überschattet von den vielen Gesprächen im Ziel, in denen Abfahrten immer steiler, Auffahrten immer unmöglicher und die Erwartungshaltung bezüglich eigener Ergebnisse immer kleiner werden. Überschattet von dem Gefühl warmen Wassers auf der Haut, von dem Gefühl von sauberen weißen Laken auf einer Matratze. Und doch über den Verlauf des Nachmittags stetig wachsend. Ob in den vielen Gesprächen mit den Teamkollegen und anderen Teams, ob bei der Sichtung der vielen Fotos oder der bildhaften Schilderung von Situationen, die auf keiner anderen Festplatte der Welt Platz finden als der Seele desjenigen, der sie erlebt hat.
Und dann kommt der Moment der Wahrheit, die Siegerehrung – nach einem Essen aus Porzellan an weiß gedeckten Tischen. Von hinten nach vorne werden die Teams aufgerufen. Zunächst eine bittere Bestätigung – eins der tapfersten Teams dieser Superkarpata, die gekämpft haben wie kaum ein anderes wird durch eine Zeitüberschreitung der erlaubten Tagesfahrzeit zu Beginn der 2. Etappe disqualifiziert – die Wild Rhinos. Nach 100rten von Kilometern im gegenseitigen Schlepp durch den Korridor, an Stellen die andere nicht gefahren sind hat dieses Team sich durchgekämpft.
Jungs, diesen Sieg im Kampf gegen den eigenen Schweinehund und das Aufgeben kann Euch niemand mehr nehmen. Entsprechend der Respekt und der Beifall für Euch – während der Veranstaltung, aber auch im Nachgang. Auf den ersten drei Plätzen kamen die ein, die es verdient hatten – egal in welcher Reihenfolge alles Teams die viel bis alles gegeben hatten, die Kampfgeist, Cleverness und Materialeinsatz optimal gemischt haben und so zu Recht dort oben standen.
Wir selbst schafften in der 2. Etappe einen 5ten Platz und wurden damit im Gesamtergebnis beider Etappen 7ter. Ein tolles Ergebnis und doch nur ein winziges Detail angesichts des Gewinns dabei gewesen zu sein. Auf eigener Achse ins Ziel gekommen zu sein. Gesund geblieben zu sein. Und unermesslich reich an bleibenden Eindrücken am nächsten Tag nach Hause fahren zu können. Um ganz sicher im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Nicht wahr Mario, Henning, Robert, Marc und Johannes?

Was bleibt am Ende dieses kleinen, persönlichen Berichts? Danke zu sagen, all denen die in Vorbereitung und Organisation einen solchen Event möglich machen. Danke allen Teams für den weitestgehend fairen Umgang miteinander und die gegenseitig erfahrene Hilfe. Danke allen Rumänen denen wir mit unserem Tross begegnet sind, als Vorboten aus einer anderen, für viele dieser Menschen noch sehr fremden Welt und die uns doch so herzlich und freundlich empfangen haben. Danke meiner Familie , dass sie Verständnis für meinen Superkarpata Virus hat. Und last but most certainly not least danke an die summit Seekers für eine fantastische Woche, ganz anders als im letzten Jahr und deshalb wieder einmal einmalig. Ihr seid einfach ein sensationelles Team und es erfüllt mich mit ebensoviel Stolz wie Dankbarkeit Teil dieser Truppe zu sein.

Das war´s liebe Leser – mittlerweile hat mich die Realität wieder – und doch flüchte ich mich dann und wann und auch wohl die nächsten 365 Tage auf diese Insel in meinem Inneren die ich Superkarpata nenne.

Angekommen - mit gemischten Gefühlen und der Sehnsucht nach dem Zurück!











Für die tollen Fotos zeichnen Marc, Johannes und Roland verantwortlich, danke dass ich sie verwenden konnte.

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4. Opel Monty 3.5 V6 LPG Grüne Plakette - 20 Jahre alter Benziner oder wie ist das zu verstehen :-) ?
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BeitragVerfasst am: 30.05.2008 15:26:07    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Heirate mir YES
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Club der Ehemaligen



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BeitragVerfasst am: 30.05.2008 15:32:50    Titel:
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Toll toll toll! Respekt für Eure Leistung wie auch den schönen und zugleich spannenden Bericht. 2 Jahre früher und der Speck hätte die Maus gefangen... Vertrau mir rotfl
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siggi109
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BeitragVerfasst am: 30.05.2008 15:42:19    Titel:
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Maulwurf hat folgendes geschrieben:
Toll toll toll! Respekt für Eure Leistung wie auch den schönen und zugleich spannenden Bericht. 2 Jahre früher und der Speck hätte die Maus gefangen... Vertrau mir rotfl



wiso?biste jetzt zu alt sowas zu fahren Unsicher oder liegt
dir trockene luft und sand besser Smile
bis an die leistungsgrenzen kommt man bei beiden rennen......
finde ich.


Heiligenschein

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SIGGI109

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LAND ROVER S III






mein teiledealer ?? natürlich
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BeitragVerfasst am: 30.05.2008 17:50:29    Titel: Re: Day 9
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zorro hat folgendes geschrieben:
Day 9

. Einparken, Motor aus und…? Ja was und?
Was bleibt in dem Moment, wenn man den Zielpunkt erreicht hat. Nach den Tagen draußen in der rauen aber traumhaften Wildnis der Karpaten.

Angekommen - mit gemischten Gefühlen und der Sehnsucht nach dem Zurück!

[.


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BeitragVerfasst am: 30.05.2008 18:29:08    Titel:
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Meine Herren:

R - E - S - P - E - K - T !!!

@zorro: sehr geiler Bericht - es war ein Genuss, die Geschichte nachzulesen.
So dermassen gut beschrieben, als sei man selbst dabei gewesen...

Gruss,
Christoph

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Henning
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BeitragVerfasst am: 30.05.2008 20:11:37    Titel:
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Vielen Dank Holger Freunde fürs Leben

dein Bericht lässt mich viele Momente noch einmal erleben und so meine
Seele noch ein wenig länger in den herrlichen Wäldern Rumäniens verweilen.

Immer wieder beeindruckend,
wie schnöde Worte von dir zu solch einfühlsamen Sätzen zusammengesetzt werden.

Dennoch werden die Leser deiner Zeilen nicht empfinden können, welcher Zwiespalt
sich im Innersten breit macht, wenn man diese Erfahrungen am eigenen Leib macht.

Dieses Wechselspiel aus Anspannung und totaler Entspanntheit, aus Frust und vollster
Zufriedenheit mit dem Geleisteten und aus Wettkampf und dem Bewußtsein, auch auf die Hilfe der Mitbewerber
angewiesen zu sein, das ist es, was man nur schwer vermitteln kann.

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Gruß ........................
Henning
"Ich will schlafend sterben,wie mein Opa; und nicht kreischend und schreiend wie sein Beifahrer "
Ich bin nur verantwortlich für das was ich schreibe, nicht für das was du daraus liest.
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BeitragVerfasst am: 31.05.2008 22:23:29    Titel:
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Noch ein paar unsortierte Bilderchen

Pocahontas


tiefergelgte Trophyautos



















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