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Der rasende Campingstuhl bekommt Flügel

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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Offroad Forum Foren-Übersicht -> Rallye Breslau: Deutschland-Polen und Balkan Beiträge seit dem letzten Besuch anzeigen
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ilten
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BeitragVerfasst am: 15.11.2018 07:38:22    Titel:
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Vielen Dank für den Bericht. Wie immer unglaublich kurzweilig und unterhaltsam!!!
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 15.11.2018 21:49:37    Titel:
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Donnerstag, 05.07.18. Drawsko

Heute verlegen wir ins dritte und letzte Camp. Wieder Richtung Nordosten, in die Nähe des ersten Camps. Für die Wertung stehen eine kürzere Etappe in Drawsko und eine kleine 40km-Runde in Czarne auf dem Plan. Beides wurde gekürzt, da wir auch heute erst wieder um 13 Uhr starten dürfen.

Auto gründlich checken.
Alles sieht soweit gut aus, Radlager etwss nachstellen, sonstige Gelenke, Lager, Teile scheinen in Ordnung zu sein.
Mittlerweile bläut der Motor recht heftig. Das erklärt auch den Ölverbrauch von mittlerweile einem Liter am Tag. Die Misshandlungen im letzten Jahr hat er wohl nicht ganz verkraftet. Wird schlimmer, wenn er warm ist.

Camp mit abbauen, Service auf die Reise schicken und gemütlich zu Start rollen.
Wir starten ganz vorne in die Etappe. Ein letztes Mal in Drawsko. 14:35 gehts für uns los.



Schnell los, Position halten, Tempo vorgeben. In der ersten halben Stunde überholen uns genau zwei Autos. Jim Marsden in einem Höllentempo, Franck und Francoise sind an einem Kompasskurs einfach gut schneller bei der Eingabe.
Egal, am nächsten Sumpf haben wir die vielleicht wieder.







Wir kommen an eine Kreuzung. Auf dem Weg dahin liegt eine Rolle ausgezogener Natodraht. Kein Problem, fahren wir halt dran vorbei.

Hias: "Aah. Ko des sei, dass mir eventuell hier ned hifahrn heda soin?"

Martin: "Ich bin mir nicht ganz sicher. Jetzt müsst gleich links ein kleiner Weg abgehen, da müssen wir abbiegen."

Wir sind auf einer großen Freifläche. Links von uns nur Heide. Mit viel Fantasie kann man Spuren erkennen. Folgen wir denen mal. Nein. Passt nicht.

Also links halten, querfeldein zurück auf den Hauptweg. Holprig, uneben. Ein kleiner Graben, und wir bleiben drin stecken. Kann ja fast nicht sein. Rückwärts geht es auch nicht mehr raus. Weit und breit kein Baum zum Anhängen der Winde, beide Sperren drin und die Karre bewegt sich nicht. Wir sitzen auf. Mist.
Gegeüber entdeckt Martin einen alten Wurzelstock. Der muss als Ankerpunkt genügen. Windenseil ran, vorsichtig belasten und mit Radantrieb unterstützen. Geht mühselig raus aus dem Graben. Wieder auf dem Weg. Zurück zur letzten eindeutigen Kreuzung im Roadbook.

Einige andere Teilnehmer irren auch ziemlich herum. Keiner weiß so recht wo es hingeht.

Hias: "irgendwie is da Antrieb komisch, mir schwimman seltsam ummanand und ham an brutaln Schlupf"."

Ich halte an und schalte die Vorderachse weg. Wir haben garkeinen Vortrieb mehr. Heckantrieb hin. Dasd hat jetzt gerade noch gefehlt.

Martin springt aus dem Auto und versucht durch händisches Drehen an der Kardanwelle zu ergründen ob der Schaden im Verteilergetriebe oder der Hinterachse liegt.
Martin steigt recht schnell wieder ein.

"Da ist garkeine Kardanwelle mehr drin. Die ist komplett weg!"

Hias: "wia des? muass i mir soiwa oschaung."

Ein Blick unters Auto offenbart, dass die hintere Kardanwelle komplett fehlt. Lediglich die Gabeln an Verteilergetriebe und Hinterachsdiff sind noch angeschraubt. Die Welle dazwischen ist an den Kreuzgelenken komplett raus gebrochen.
Merde. Hilft aber nix. Müssen wir nun eben mit Frontantrieb weiterfahren und den Antriebsstrang schonen.

Weiter zurück zur eindeutigen Kreuzung. Hm. Nochmal in die andere Richtung abbiegen? Vielleicht war die Kilometrierung falsch im Roadbook? Wir fahren eine auch schon aufgefahrene Spur entlang. Nee, das passt nicht. Erneut wenden. Wieder zur Kreuzung. Ein anderer Teilnehmer kommt des Weges und biegt nach rechts auf einen unscheinbaren Pfad ab. Martin sagt: Da entlang.
Wir folgen einem Waldweg, die nächste Kreuzung passt wieder, es geht auf den "Ladoga-Sumpf" zu. Vor uns stecken zwei drin. Und die brauchen. Es gibt auch keine andere Spur. Nur diese eine.

Also abwarten, bis sie durch sind. Warten im Standgas.
Allrad hin, Motor bläut und frisst Öl, Vorsprung total verbraucht beim Herumirren und Steckenbleiben, irgendwie ist die Rennstimmung dahin, wir sind mal wieder im Herumkrebs-Modus.

Loch ist frei. Windenseil durch. An den Baum, Auto durchziehen.





Dahinter noch weitere, unkritische Sumpfpassagen. Normalerweise alles fahrbar, mit Frontantrieb natürlich nur zum Teil. Dank guter Winde aber nicht völlig verkackt. Raus aus dem Loch, wieder auf Piste. Ha. Da sind wir wieder schneller als einer der Lochblockierer vor uns und können überholen. Aber nicht lange. Minimale Steigung, eine große, recht zerwühlte Kreuzung. Normalerweise nicht der Rede wert. Hier allerdings ein Ding der Unmöglichkeit. Zur Orientierung kurz angehalten, leider dabei Bremslöcher gemacht. Und jetzt?
Wir bewegen uns fast nicht vom Fleck, die Vorderräder drehen, die Hinterräder stehen in den selbstgebremsten Löchern. Rückwärts gehts auch nicht weiter.

Schiet. Dass das so miserabel ist auf Sand hätte ich nicht geglaubt. Ein nahes Panzerwrack muss als Windenpunkt herhalten, wir ziehen uns über die Kreuzung bis zu etwas festerem Grund. Martin steigt wieder ein, vorsichtig anfahren und ja nicht mehr stehenbleiben, solange der Untergrund so lose aussieht.

Klappt, bis eine Wasserdurchfahrt kommt. Klar, da haben wir kaum Chancen. Gleich das Windenseil durch und durchgezogen. Ähm. Bis zum optimalen Baum, der auch für die bergaufgehende Ausfahrt reicht, ist das Windenseil zu kurz. Mist. Es ist sogar soweit ausgerollt, dass der Mastwurf auf der Trommel freidreht und die Restreibung nicht ausreicht, das schon im Wasser schwimmende lose Seil wenigstens zwei Umdrehungen weit wieder drauf zu bekommen.

Aussteigen, rummurksen. Irgendeinen ungefähr passenden Baum nehmen, durchziehen, versuchen die Auffahrt zu nehmen, wieder winden, noch drei mal umhängen, bis wir soweit oben sind, dass der Weg wieder gerade ist. Diese sandigen Ausfahrten sind ja auch alle ziemlich zerwühlt. Helmfunk hätte uns an der Stelle auch viel geholfen.

Weiter. Nicht weit. Dann geht es einen Hohlweg hinauf. Der Untergrund ist natürlich ziemlich sandig. Wir kommen nicht mal ansatzweise bis da hin. Drei, vier Versuche, jedes mal ein wenig weiter, weil wir natürlich Spuren ziehen. Zum Winchen sind nur bedingt Bäume da. Mist.

Hias: "Jetz wart amoi. mir mochan etzad wos, wos mir normal nie dean. Mia lossn de Luft aus der Radln ausse. Oa Bar muass glanga"

Martin: "Wenns uns wegen sowas jetzt die Reifen von den Felgen zieht ist das richtig Mist. Willst du das wirklich tun?"

Hias: "Mir kenna die restlichen vierzg Kilometa a no weida so ummanandapfuschen"

Sprachs und deflatierte die Vorderräder. Anschließend erneuter Versuch, den Hohlweg heraufzukommen.

Dieser brachte uns weit hinauf. Fast bis ganz oben. Aber eben nicht ganz. Jetzt sehen wir immerhin wo der Weg rauskommt. Aber es geht auch nicht mehr rückwärts runter. Keine Windenbäume. Zum ersten Mal seit etlichen Rallye-Jahren kommt die Schaufel zum Einsatz. Drei Schippen hinter jedem Rad weggebuddelt und es reicht, um wieder rückwärts den Hohlweg runter zu fahren.

Nochmal Materialmordend da rauf? Nein. Wir wissen wo es hingeht und können umfahren, auf normaleren Wegen kommen wir gut durch.

Weiter. Die Strecke wird wieder harmloser. Wir können wieder etwas Tempo vorlegen. Nicht zuviel, eine übersehene Bodenwelle, und die Reifen sind runtergedrückt. Also eine Mischung aus zügig und vorsichtig. Immerhin kommen wir mit dem verminderten Luftdruck fast überall durch. Sogar eine kleine Wasserdurchfahrt schaffen wir. Nur die Ausfahrt dahinter braucht mal wieder die Seilwinde. Blöder Winkel, wir ziehen uns neben den Weg, auf die Spur ist es mit Fronantrieb nicht einfach, aber wir wurschteln uns mit viel Schlupf hin.

In der Ebene reichts wieder aus um normal zu fahren. Die restlichen Kilometer bis zum Zwischenziel sind ereignislos. Fast die letzten sind wir.

100km Überführung, zwei Stunden Zeit. Erst mal an die nächste Tankstelle. Luft aufpumpen, Hotdog und Energydrink reinpfeifen, Lage peilen.

Hias: "ich schaug jetz erstamoi ins roadbook, wo mir theoretisch himiassn. du blost de vordern radln wieder auf."

Keine Koordinaten im Roadbook. Auch fast keine Dörfer oder Städte benannt. Nur Navigationsanweisungen auf Teerstraßen. Aber mit Hilfe von Smartphone und Roadbook gelingt es mir, eine Tankstelle in der Nähe des zweiten Starts auszumachen. Nicht allzuweit vom neuen Camp weg. Koordinaten an Anja geschickt, ein Anruf hinterher. "Kommt mal in einer guten Stunde da hin, bringt bitte die Kiste mit den Kardanwellen mit. Wir haben nur noch Frontantrieb."

Rein ins Auto, ab auf die Straße. Kilometer runterreißen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist auf den kleinen Landstraßen bei 60 bis 70 km/h. Etwas dröge also.

Wir kommen an bestimmter Tankstelle an. Dort warten schon Anja und Max im Patrol. Ab unters Auto, die alten Gabeln raus, neue Welle rein. Tja. So richtig neu ist die Welle auch nicht mehr. Das Schiebestück ist nicht mehr so schick. Aber mit den jetzt ausgebauten Gabeln eine andere Welle mit neuem Kreuzgelenk versehen schaffen wir jetzt auch nicht mehr.
Welle rein, noch schnell Sprit aufgefüllt und ab zum nächsten Zwischenstart. 3 Minuten vor unserer Startzeit. Gerade so.

Ab in den Poligon Czarne. Die Etappe vor fünf Tagen haben wir, durch den Getriebeschaden bedingt, ausgelassen. 2016 haben wir den Poligon als Staubhölle in Erinnerung. Wie mag es dann heuer sein, nachdem es in Drawsko schon so abnormal staubig war?

Unspektakulär. 40km CC-Piste. Kurvig durch den Wald, einige 180-Grad-Kehren auf dem Schießplatz, ungefähr zwei Runden, der Staub hält sich in Grenzen und eigentlich macht die Etappe sogar richtig Spaß. Sehr schön.

Zieldurchfahrt, ab ins neue Camp. Direkt an einem See gelegen. Raus aus dem Auto und gleich Baden gegangen.
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BeitragVerfasst am: 15.11.2018 22:02:39    Titel:
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Nee, oder?
Einfach schön zu lesen.

_________________
Gruß

OffRoad-Ranger
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 20.11.2018 20:19:55    Titel:
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Freitag, 06.07.18. Gwda Wielka

Heute sinds wieder zwei Teiletappen. Die erste im Gebiet der ersten Etappe, mit knapp 70km, die zweite etwas weiter südlich, rund 50km.
Waldwege und ein paar Sümpfe sind zu erwarten.

Da wir nicht mehr im Truppenübungsplatz bei Drawsko verkehren, darf die Rallye jetzt auch wieder früher starten. Nix mehr mit ewig rumhängen. Auto durchchecken und dann los.

Der Start ist auch einige Kilometer auf Straße entfernt, hinter dem ersten Camp der Rallye dürfen wir in den Wald starten, wie schon einige Tage zuvor.

Eigentlich ist die erste Teiletappe heute sogar sehr ähnlich der Etappe vom letzten Freitag.
Das Schlammloch der ersten Etappe ist dabei.











Die Steilauffahrt auch.



Dazwischen, davor, danach geht es vor allem wieder eng durch den Wald.



Martin: "Irgendwie scheint mir die Geräuschkulisse aus dem Bereich des Antriebsstranges verdächtig lut, lauter als sonst.. Das sollte eigentlich nicht der Fall sein?"

Hias: "Naa, des soid ned sei. wann a scheens Platzal hergeht hoitma moi o. Irgendwos verreckt a grod, moan i"

Wenige hundert Meter später öffnet sich der Wald, eine lauschige kleine Lichtung liegt linkerhand. Rechts steht die Bergung. Andre, Dani und Thomas.

Rechts ran, stop, unters Auto. Aus dem Verteilergetriebe tritt Öl aus. Mist. Aber sonst sieht es von außen noch intakt aus. Öleinfüllschraube auf. Ist noch fast voll. Kann es eigentlich nicht sein. Die Kardanwellen fühlen sich gut an, die Flansche der Getriebe auch.

Unser Publikum unkt, ob wir nicht gleich aufladen wollen. Nöö. Noch fährt die Karre ja. Also weiter.

Raus aus dem Wald, über eine Teerstraße, dficht hinter uns hat Gerrit aufgeschlossen. Das Auto macht mittlerweile Geräusche wie ein richtiges Rallyeauto mit geradverzahntem Getriebe. Richtig spaßig, dieses Geräusch. Nur bei uns nicht gefragt. Egal. Gerrit lassen wir nicht einfach so vorbei. Wieder im Wald. Einen Hang hoch.

Hias: "De Leitn auffe werd dös Verteilergetriebe ned überlehm."

Martin: "Denkst du?"

Ein lautes Knirschen auf halber Höhe bestätigt meine Vermutung. Kein Vortrieb mehr. Wir rollen vorsichtig rückwärts wieder runter, lassen Gerrit passieren.

Merde. Kurz probieren. Nein. Jeder Versuch, das Getriebe mit Drehmoment zu beaufschlagen erzeugt nur sehr unangenehme Geräusche.
Aber rückwärts gehts. Juhu. Wenn auch mit Lärm. Das reicht immerhin um rückwärts aus dem Wald zu gelangen, bis zur Teerstraße, die wir vor einem Kilometer passiert haben. Dort können wir die Lage prüfen. Das Verteilergetriebe hat enorm Spiel am Eingangsflansch. Vermutlich eins der beiden Lager ohne Käfig. Reicht aus, dass sich die Welle schräg stellt und keinen nennenswerten Zahneingriff mehr ermöglicht.

Okay. Wir rufen Anja und Ingo im Camp an. Koordinaten an der Straße geschickt, bitte mit dem Hänger kommen und uns abholen, wir fahren nimmer. Sind 50km entfernt, dauert eine Weile. Sie müssen auch noch den Hänger frei räumen und ankoppeln.

Also warten wir. Eigentlich könnten wir das Verteilergetriebe schon mal ausbauen. Eigentlich ist ja nur das Verteilergetriebe kaputt und eigentlich könnten wir dieses auch hier vor Ort tauschen. Nochmal im Camp angerufen, bitte die Kiste mit "VTG" drauf noch ins Auto werfen.

Anja: "Sollen wir nun mit Hänger kommen oder ohne"

Hias: "Öhm. Ähm. naja, vielleicht schon mit Hänger."

Aufgrund der Anreise mit Hänger dauerts natürlich auch etwas länger.

Andre, Dani und Thomas kommen im Bergekat des Weges, gucken uns beim Ausbau zu und kommentieren unsere Arbeit.

Effektiv haben wir hier an dieser Stelle die erste Teiletappe abgebrochen. Damit ist es auch keine Fremdhilfe mehr, wenn Andre und Thomas an unserem Auto schrauben, wenn wir doch gerade auf Überführungsfahrt sind. Das erspart auch weitere Kommentare. Zudem dürften wir mit dem von außerhalb gelieferten Getriebe eh nicht in der Wertung bleiben.

VTG ist raus, Anja und Ingo kommen angebrettert, neues VTG aus der Kiste und ins Auto damit.

Anja: "Warum haben wir jetzt mit dem Hänger kommen müssen?"

Hias: "tja ähm. Verplant. Tut mir Leid. Ging zu schnell."

Öl rein, Schaltmanschette drauf und Abfahrt zur zweiten Teiletappe.

Am Start der zweiten Teiletappe stehen wir noch etwas doof rum, bis unsere Startzeit heranrückt. Wir sind die allerletzten, die starten.

Diese Etappe besteht größtenteils aus ehemaligen Bahnstrecken. Etliche Kilometer geradaus, eine kurze Umfahrung, den nächsten Bahndamm hinauf und wieder weiter. Der Untergrund bietet zwischen fiesen Bahnschwellen, die noch im Boden liegen über holprig bis zu glattem Schotter, welcher Höchstgeschwindigkeit erlaubt alles. Irgendwie hat man es hier geschafft, sehr viele Kilometer ehemalige Strecken zu einer netten Etappe zusammenzustückeln, inklusive der Genehmigungen. Macht Spaß. Vor allem sinds schön unbekannte Strecken. Da darf die Etappe auch mal reines CC-Geballer sein.

Recht zügig und problemlos kommen wir durch, rollen ins Camp ein, Feierabend.
Nur Kleinigkeiten am Auto zu reparieren. Wertung? Aufgrund des mittlerweile zweiten Etappenabbruchs braucht uns diese eigentlich nicht mehr interessieren. Wir sind noch des Spaßes wegen dabei. Morgen nochmal eine Abschlussetappe. :)
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 22.11.2018 22:17:35    Titel:
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Samstag, 07.07.18. Gwda Wielka

Letzter Tag. Letzte Etappe. An sich ist diese mit etwa 100 Kilometern auch noch lang genug um was zu entscheiden. Für uns allerdings nicht mehr. Die Ausfälle in den letzten Tagen haben zu einigen Zeitstrafen geführt. Da geht es für uns um keine Plätze mehr. Nur noch um Spaß an der Freude.

Start, durch den Wald. Als vorletztes Auto. Kein Wunder, mit dem Abbruch gestern. Recht bald ist ein Bach zu durchqueren, an dieser Stelle ist er aber schon zu einem ordentlichen Sumpfloch mutiert.

Etwa zehn andere Teilnehmer versuchen sich oder stehen an den etwas flacheren Spuren an. Eine ist noch frei. Natürlich mal wieder die tiefste. Egal. Wozu haben wir unsere kräftige Seilwinde. Martin watet durch, hängt uns drüben am Baum ein und los gehts.

https://www.facebook.com/Dion4x4/videos/1388165634660423

Leider lag in der Böschung ein etwas dickerer Baumstamm. Normalerweise stört sowas nicht einmal, der Käfig drückt derartige Hindernisse zur Seite. Dieser Baum ist aber in einem sehr ungünstigen Winkel, ragt genau auf unsere Frontscheibe und zerstört diese äußerst effektvoll.





Hias: "Eh wurscht, de war mia eh scho zu zakratzt, hob eh nix mehr gscheids gseng."

Drüben angekommen springt gleich die CP-Besatzung herbei und hilft uns beim schnellen Ausbau der Scheibenüberreste. Handschuhe und ein Besen kommen wie aus dem nichts herbei, Ingo war eigentlich nur zum Fotografieren da und langt auch ordentlich zu.

Was solls, sonst ist nichts kaputt. Also Stempel holen und weiter. Trotz des kleinen Intermezzos mit dem Scheibenausbau haben wir hier 5 oder 6 Autos überholen können.

Waldpiste, weiter mit Karacho.
Mist. Die Windenseilaufhängung ist vom Käfig abgerissen.
Stop. Einsammeln, mit Ratschengurt was improvisieren.

Wieder aufs Gas. Ein oder zwei andere Teilnehmer überholen wir noch auf den Waldpisten.



Eine enge Navigation durchs Unterholz. Wir landen auf einer Art Lichtung. Ein Einheimischer parkt dort mit seinem Auto zum Pilzesammeln. Hm. Irgendwie geht von der Lichtung auch kein Weg weg. Zurück. Die zwei Kreuzungen davor passen aber ganz genau. Doch wieder zur Lichtung.
Ähm. Der PKW steht auf einer Art Spur und verdeckt diese. Genau da geht aber das Roadbook weiter. Haben wir beim ersten Mal nicht gesehen. Außenrum und wieder im Roadbook.

Ein kleines Schlammloch. Andre steht als Berger da. Gibt Martin seine Sonnenbrille. Gegen den Staub. Mein Helm hat glücklicherweise ein Sonnenschutzvisier drin. Das hilft.

Das Schlammloch ist undramatisch. Zu wenig zerwühlt, lässt sich problemlos fahren. Weiter.

Kurze Abschnitte Bahndamm. Die Kühlwassertemperatur steigt. Kein Wunder. Bei diesem üblen Staub ist der Kühler wieder total dicht. Kurzer Halt. Kühler mit der Borddruckluft freiblasen. Weiter.



Schnell über Waldwege. Kilometer um Kilometer spulen wir ab. Wir begegnen niemandem mehr, das Feld ist wohl weit auseinandergezogen. Könnte laufen. Nur ist die Wassertemperatur recht bald wieder gestiegen. Auf den letzten 15km noch den Motor killen?

Nee. Nochmal anhalten, Kühler ausblasen. Zwei andere Teilnehmer passieren uns. Fehlt vielleicht wieder Kühlwasser? Ich lockere den Deckel am Ausgleichsbehälter, um den Druck rauszulassen.
Nicht bedacht habe ich, dass der mittlerweile verbaute Nachbaudeckel einen Gewindegang weniger hat. Mist. Der Deckel fliegt in hohem Bogen davon, einige Liter kochendes Kühlwaser hinterher. Zum Teil über meinen rechten Unterarm.
Zefix. Tut weh. Wasser drüber. Und Wasser ins Kühlsystem. Reservedeckel rausgekramt, drauf, weiter.

Die letzten Kilometer laufen zügig durch. Nur noch schnelle Waldwege. Währenddessen wird mein Unterarm immer röter. Immerhin kühlt der Fahrtwind dank fehlender Scheibe ein wenig.







Durchs Ziel. Einige Teilnehmer sammeln sich und begießen die überstandene Rallye.
Habe keine Zeit. Sprinte zu den Sanis. Die kühlen und verbinden - danach ist auch Zeit für etwas Freude.

Das wars dann auch für 2018 mit der Breslau.
Es war reichlich durchwachsen. Viele Schäden rühren vom überanspruchten Antriebsstrang her. Da sind wir an einer neuen Lösung dran. Die Probleme mit dem Kühlsystem haben wir selbst zu verantworten - vor der Rallye nicht drum gekümmert, der Staub gab dem Ganzen den Rest.
Das Fahrzeug ist an sich nicht so schlecht, es hat ja immerhin für einen Tagessieg gereicht, und - sofern wir keine Probleme hatten - auch immer für eine Platzierung im vorderen Drittel.

Vielen Dank an unsere Serviceleute. Anja, Stephie, Max, Ingo, ohne euch hätts nicht geklappt.
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siggi109
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BeitragVerfasst am: 23.11.2018 00:06:55    Titel:
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vielen dank das du uns teilnehmen lassen hast !!! YES Beide Daumen hoch dafür. Beide Daumen hoch dafür. Beide Daumen hoch dafür.

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SIGGI109

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BeitragVerfasst am: 23.11.2018 05:46:37    Titel:
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Tip top. Danke vielmals.

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Liebe Grüße Robert

Nichts ist für die Ewigkeit. Nutze Deine Zeit, bleibe in Erinnerung und lebe Dein Leben.
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Nightwolve
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BeitragVerfasst am: 23.11.2018 14:44:53    Titel:
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Danke nochmal für den Bericht - ihr seid ein klasse Team und habt einen echt heißen rasenden Campingstuhl YES

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grubber
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BeitragVerfasst am: 23.11.2018 14:53:42    Titel:
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Super Bericht, super Typen seid ihr Vertrau mir
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ilten
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BeitragVerfasst am: 23.11.2018 22:04:51    Titel:
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Danke!
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 26.11.2018 14:38:22    Titel:
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Danke, ich freu mich über alle Mitleser. YES Winke Winke
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BeitragVerfasst am: 26.11.2018 22:03:22    Titel:
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Vielen Dank für's Berichten. Respekt
Wie immer sehr unterhaltsam und mit guten Bildern!

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Gruß, Ragnarök
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BeitragVerfasst am: 29.11.2018 11:41:48    Titel:
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Hallo.
Danke für den tollen Bericht.
Wieder sehr interessant und unterhaltsam YES

Was habt ihr denn für eine Theorie wie das mit der Kardanwelle passieren konnte?
Normalerweise schlägt die doch unter dem Auto.
Aber das ihr davon nichts mitbekommen habt, ist schon merkwürdig.
Da müssen ja beide Kreuzgelenke gleichzeitig zerbrochen sein.

Gruß Sven
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BeitragVerfasst am: 29.11.2018 13:22:11    Titel:
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...noch nie wirklich nen Rallybericht gelesen... kaum angefangen und grad komplett verschluckt!
vielen dank fürs schreiben!

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Matthias
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BeitragVerfasst am: 29.11.2018 13:31:44    Titel:
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cofox hat folgendes geschrieben:
Was habt ihr denn für eine Theorie wie das mit der Kardanwelle passieren konnte?
Normalerweise schlägt die doch unter dem Auto.
Aber das ihr davon nichts mitbekommen habt, ist schon merkwürdig.
Da müssen ja beide Kreuzgelenke gleichzeitig zerbrochen sein.


Eben, normalerweise fängt die lange vor einem ernsthaften Schaden an, Geräusche zu machen, bis es zu einem echt unangenehmen Brummen wird.

Kann mir eigentlich nur vorstellen, dass wir irgendwie blöde aufgesessen sind und dabei die Welle so sehr verbogen haben, dass ein Kreuzgelenk gebrochen ist. Supi

@Der Dahl: Freut mich. YES
Es gibt übrigens in diesem Unterforum noch mindestens 7 weitere Berichte von uns. In den ersten Jahren wars ein separater Thread. Für lange Winterabende. ;)
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