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Verfasst am: 16.02.2014 21:41:53 Titel: |
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ThorstenMG hat folgendes geschrieben: | WIG im Karosseriebereich ist wie mit Kanonen auf Spatzen schiessen.
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Mmmhhh, würde aber bedeuten das wenn man was am Rahmen machen müsste, es sogar besser als das für Blech benutze MAG ist, weil wesentlich dickeres Material? | _________________ --> Meins!, Meins!, Meins!, Meins! <--
Der-Letzte Besitzer dieses Fahrzeugs. |
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Abenteurer
Mit dabei seit Anfang 2008 Status: Urlaub
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Verfasst am: 16.02.2014 22:59:11 Titel: |
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ich denke, das bezog sich nicht allein auf die Blechdicke.
Ich kann zuhause beide Verfahren nutzen. Dabei viel Enthusiasmus, höchstens durchschnittlich Talent, mäßig Übung und Erfahrung, und Geräte auch nicht High-End. Daher ist meine bescheidene Meinung nicht zwingend das, was ein Profi empfinden muss.
Also mE: im Grunde ist die Kombi aus beiden optimal. Das MIG/MAG ist schneller aktiviert, weil der 0,8er Draht für alles geht irgendwie. Beim WIG muss ggf. erst die Elektrode gewechselt werden und ggf. die Gasdüse und ggf. Gasmenge eingestellt. Außerdem muss ich den Stecker für die Wasserkühlung des Brenners immer extra einstecken (ich trau mich erst nach Ablauf der Garantie, die 230V-Zufuhr für die Pumpe aus dem Schweißgerät intern abzuzapfen). Für das "Zwischendurch" ist das ein kleiner Aspekt. Manchmal modelliere ich unschöne Schweißraupen und Knüddel mit WIG nach. Man kann ja immer frei entscheiden, wie viel Zusatz man dazugeben möchte, oder ob überhaupt welcher nötig ist. Die Möglichkeit, auf die Schweißraupe Einfluss zu nehmen, die sind bei WIG weit überlegen. Andererseits wird am Karosserieblech doch sowieso hinterher alles verschliffen, was juckt da, wenn das Schweißverfahren eine schönere Naht hervorbringen kann. Das größte Manko an Wig ist m.E., daß man unbedingt freie Sicht auf den Lichtbogen braucht. Sonst sieht man nicht, wie weit die Schmelze ist. MIG/MAG ist da easy, weil man nur auf den Knopf drückt und gleichmäßig den Brenner bewegt. Und dadurch geht MIG/MAG auch in Ecken. Und zum Heften ist es einfach überlegen einfach. Andererseits kann man manchmal Stöße mit WIG so hübsch verschmelzen lassen, da käme bei MIG/MAG eine dicke Wurst oben drauf.
Zu große Schweißspalten sind für mich mit beiden Verfahren schwer. Mit WIG vielleicht noch etwas mehr.
Dicke Materialien sind mit beiden Methoden möglich. Da hängt es von der Leistung des Gerätes ab. Ich könnte mir denken, daß manchmal mit WIG sicherer geschweißt wird in dem Sinne, daß auch wirklich genug Einbrand herrscht. Es ist mit MIG/MAG "leichter" möglich, eine kalte Naht zu produzieren, also eine die nicht hält. Bei WIG sieht man, ob das Material anschmilzt. Vielleicht hängt das damit zusammen, daß ich - unrepräsentativ - mitbekommen habe, daß im Behälterbau, wo also Dichtigkeiten wichtig sind, WIG vorgezogen wird. Im Allgemeinen ist Dickblech aber MIG/MAG Domäne und irgendwann auch die der Elektrodenschweißgeräte (was als Möglichkeit allerdings technisch die WIG-Geräte umsonst oft mitliefern).
Daher schätze ich, das "Kanonen auf Spatzen" bezog sich v.a. auf den technischen Aufwand. Ein MIG/MAG Gerät ist billiger, nicht nur im Betrieb. Das WIG-Gerät macht für mich nur als Ergänzung sinn. Das dünne Karosserieblech wird ja, wie ich sehe wenn ich nicht irre, ganz oft nur geheftet. Und das ist mit MIG/MAG sehr viel einfacher und bedeutend schneller. | _________________ RangeRoverClassic, "High-Input" - 4.2lV8, Megasquirt-ECU (+ Ford-EDIS Zündung + klopfsensor) - www.megamanual.com |
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Offroader
Mit dabei seit Anfang 2014 Wohnort: Ravensburg Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Jeep CJ7 Bj. 1984 AMC258 |
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Verfasst am: 01.03.2014 13:58:05 Titel: |
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Als Konstruktionsmechaniker im Feinblechbereich würd ich persönlich für dünne Bleche WIG vorziehen.
Sauberer und Materialschonender. Wir verwenden MAG/MIG eigentlich nur bei Blechen oberhalb 2-3 mm Dicke.
WIG setzt natürlich auch etwas mehr Übung voraus, MAG kann (fast) jeder dranbrutzeln ;-)
Und Heften muss man nicht immer mit Draht, oft reicht auch schon "verlaufen lassen" aus, muss dann nicht mal unbedingt verschliffen werden. | |
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