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Vertikalzeppelin, erdgebunden
Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: Limbach-Oberfrohna Status: Urlaub
...und hat diesen Thread vor 4688 Tagen gestartet!
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Verfasst am: 04.07.2011 16:36:21 Titel: Die Breslau 2011 in acht Kapiteln aus Sicht der Fettschnecke |
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Kapitel 1 - Von Donnerstagen und Freitagen, von Sachsen nach Breslau, von null auf hundert.
Ein kühler sonniger Donnerstag im Spät-Juni des Jahres 2011. Eine Gruppe gut gelaunter und frisch deodorierter Protagonisten trifft sich im idyllischen Limbach-Oberfrohna zum gemeinsamen Start Richtung Breslau, einer größeren Stadt im Süden Polens. Ja, wir waren jung, motiviert und auf dem Weg zur Breslau, jener Abenteuerrallye, die uns alle Jahre wieder tausende von Kilometern durch das Outback der Nachbarsrepublick schickt, uns Wälder, Wiesen, Flüsse und Moore bezwingen läßt.
Unser Convoi bestand aus neun Personen in sieben Fahrzeugen. Sabine, Alex, Chris, Flashi, Henning, Oliver, Patrick, Rene, Roman im VW Sprinter, VW Synchro, Iveco, LR Discovery, F&G mobile assistance unit, Fettschnecke 1+2. Vor uns lagen 350km Autobahn. Chemnitz - Dresden - Görlitz - Breslau und pünktlich gegen 12 Uhr starteten wir die Motoren für einen ersten epischen Roadtrip zum Startcamp. Ein leichtes Flattern, nein eher ein Zucken beginnender Nervosität durchzog unsere Mägen. Doch nichts würde uns dieses Jahr stoppen können. Nicht nebel, nicht Hagel, nicht Sonnenfinsternis.
Unser Fahrzeug, die Fettschnecke #1 "Lulu", war gut vorbereitet. In den letzten Tagen und Wochen, haten wir so ziemlich alles auf Herz und Niere geprüft, was nur möglich war. Testsprünge, Autobahn, Dauerpupsen. Wir hatten sogar extra mehrere Liter Malztrunk verzehrt, um dessen Kompatibilität mit uns und dem Rennablauf sicherzustellen.
Unser Plan für 2011 war eindeutig. Uns ging es nicht mehr ums Ankommen ansich, nein, wir würden dieses Jahr mit ans Limit für Mensch und Maschine gehen. Aber nach sechs Jahren Breslau will man es einfach auch "mal wissen". Uns stand also eine harte Woche bevor. Die Crew der Fettschnecken #1 (Grafe und Flashi) hatte sich das beste Serviceteam der Welt dafür geholt, bestehend aus Rene (BMW Spitzentechniker), Henning (Experte) und Olli (Chief of Staff). Erstmalig gingen wir auch mit unserer neuen Mobile Assitance Unit an den Start, einer umgebauten Transit Feuerwehr, jetzt ausgestattet mit Kompressor, Aggregat, Schweisstechnik, Werkbank, Werkzeug und Ersatzteilen.
Um nicht zu verdursten und beim von uns ausgerichteten Rooki-Treffen auch feine Getränke verteilen zu können, wurde vorm Start noch etwas eingekauft:
Wir erreichten Breslau, bzw. das Camp nahe dem Flughafen, am frühen Abend und suchten uns direkt eine schöne Stelle in der Mitte, wo es nicht zu weit zum Communitybereich war. Das Camp bestand aus einer Kart-bahn bzw. deren Umfeld. Guter Grasboden, viel Platz, hin- und wieder ein Flugzeug. Die Zelte wurden aufgebaut und Team Fettschnecke #2 (Sabine und Chris) werkelte weiter am Fahrzeug. Dabei fiel auf, dass der Motor nicht mehr gut lief und hin- und wieder einfach so ausging. Passenderweise geschah das direkt bei der technischen Abnahme und FS#2 war das einzige Fahrzeug, was nach dem technischen OK direkt zurück ins Camp geschleppt werden musste. Vorbei an allen Mitstreitern...welche amüsante Schmach, welch bittersüße Ironie. Ich begann mit der Diagnose relativ zügig und zerschnippelte erstmal den halben Kabelbaum. Auch die Einspritzanlage wurde im Feld durchgemessen und die Kreise mit dem selbst erstellten WHB verglichen.
Es war Donnerstag und der Prolog würde am Samstag beginnen. Was macht man nun in der Zweit bis dahin? Wir entschlossen uns, die Zeit zu genießen und einige Däumchen zu drehen. Lulu (Fettschnecke #1) war raceready. Flashi verbrachte viel zeit bei der Orga und half dabei, das Barcode-System ans Laufen zu bringen...Was auch gelang. Als kleines Dankeschön gab es eine Engel Kühlbox, die in den nächsten Tagen unser absoluter Liebling werden sollte.
Freitag abend luden wir dann zum Rookitreffen ein, welchen natürlich zweisprachig gehalten wurde. Allerdings sehe ich mich dazu genötigt, mich bei den englisch sprechenden Kollegen für meinen trockenen britischen Humor, der oftmals an Top Gear Traditionen angelehnt war, zu entschuldigen. Ich gebe zu, dass man 5min deutschen Text im Englischen nicht auf einen Satz einküzen kann. "Dont crash your car in the prologue". Es gab lecker Malzbier für lau, ich (Flashi) konnte meinen Megaphone-Fetisch ausleben und dazu noch einige Geschichten aus tausend und einer Rallye erzählen.
Am späten Freitag abend, durften wir alle Zeuge einer ganz besonderen Veranstaltung sein. Über die Dauer von 45min, versuchten drei gestandene Männer, unsere Sea Anchor Starklichtlaterne zum laufen zu bringen. Natürlich ohne die Anleitung zu nutzen und mit phantastischen Feuereffekten im und am Zelt. Ich nutzte währenddessen die Zeit zum Genießen dieser Vorführung und erzählte im faden Schein der zerschmolzenen Lampendichtung die Geschichte der Orgakarte, die uns noch lange begleiten würde.
Am Donnerstag und Freitag wurden wir von Henning und Olli aufs Köstlichste so versorgt, dass wir schon mit dem Gedanken spielten, eine Woche nur zu fressen und das Fahren direkt sein zu lassen. Rührei mit Speck, Pfannkuchen (Eierkuchen) mit Nutella, da bleibt kein Gaumen trocken.
Was wirklich faszinierend an Veranstaltungen wie der Abentuerrallye ist: Man ist noch keinen Meter gefahren und dennoch laufen die Aggregate der Teams bis in die Morgenstunden, überall wird schon geflext, geschweisst, gefeilt. Es mag der Geist der Rallye sein, dass kaum jemand sein Fahrzeug wirklich fertig bekommen hat und nun den Vorlauf noch verwendet, um letzte hand anzulegen. Wir waren auf jeden Fall im selbst gewählten Offroad-Paradies und dies würde sich die nächsten 9 Tage auch nicht ändern. Viele Freunde, alte Bekannte und neue Gesichter trafen wir. und so gingen wir nach angeregten Gesprächen irgendwann zu Bett, natürlich in Quechua Wurfzelte, um am nächsten Samstag morgen gestärkt für den Prolog zu sein. Niemand wusste, was uns erwartet. Aber egal was, wir wären gerüstet und gesättigt. | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Offroader
Mit dabei seit Mitte 2011 Wohnort: Dortmund / Schwerte Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. 2002er Grand Cherokee 4,7er V8 Limited 2. 2010er Dodge Journey 2,4 SXT 3. 125er Aprilia Leonardo |
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Verfasst am: 04.07.2011 16:50:04 Titel: Re: Die Breslau 2011 in acht Kapiteln aus Sicht der Fettschn |
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flashman hat folgendes geschrieben: | .......schnipp
, ich (Flashi) konnte meinen Megaphone-Fetisch ausleben und dazu noch einige Geschichten aus tausend und einer Rallye erzählen.
......schnapp |
| _________________ Lieben Gruß
Fr@nky !
Mein 4,7er V8
2002er Grand Cherokee 4,7er V8 Limited mit Quadra-Drive in freundlichem Schwarz
mit 255/60/17ern A/T's und 60mm SPV vorne und hinten sowie 3" Auspuff durchgehend ab Kat mit Flowmaster Super 40 !
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Verfasst am: 04.07.2011 19:58:32 Titel: |
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Schön geschrieben!
Wann kommt Teil 2?^^ | _________________ www.4x4-pics.com
"Doing all kind of crazy dirt offroad stuff, whether it is dune buggys, rock crawlers, mud trucks, monster trucks, trophy trucks, we are going out there on the adventure, wanna go see stuff, drive over stuff, playing in the mud, driving in the woods, camp out, sit by the fire and you know, just do basic, crazy fun offroad things." Fred Williams |
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Verfasst am: 04.07.2011 20:01:35 Titel: |
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Weiter bitte | _________________ Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem! |
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Vertikalzeppelin, erdgebunden
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...und hat diesen Thread vor 4688 Tagen gestartet!
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Verfasst am: 04.07.2011 23:13:49 Titel: |
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Kapitel II - Samstag, Prolog und Ski heil!
Ein sonniger Morgen über Breslau, der ehrwürdigen Stadt im Süden Polens. Noch ein Jahr zuvor brachen hier sprichwörtlich viele Dämme und die Stadt stand unter Wasser. Davon war nun nichts mehr zu sehen. Breslau glänzte und präsentierte sich uns in bester Manier. Menschen winkten an den Straßen und wir waren eingeladen, zum Aquadom zu kommen, um dort mit dem Prolog ein oder zwei Runden gegen Adam Malyz zu drehen. Adam, alter Freund, leider haben wir Dich wohl nicht zu Gesicht bekommen. Nur Zuschauer erzählten uns, wie Du mit dem Porsche Cayenne sanfte Spuren in den Rasen der Hochebene senktest.
So standen wir nun am Straßenrand, kurz vor der Einfahrt zum eigentlichen Prologgelände. Etliche besucher kamen ans Auto, wünschten und Glück, stellten sich vor und wünschten uns dann nochmal Glück. Ich genoß die Ruhe vor dem Sturm, Patrick erkundete zur gleichen Zeit das Terrain.
(c) fussel
Uns würden zwei Runden auf fiesem Rasen auf mehreren Höhenstufen erwarten, eingeleitet von einer Steilauffahrt mit 100% Steigung auf "Gras"
(c) fussel
In diesem Moment ging es weiter, ein Stadionsprecher verlas unsere Namen...Niemand applaudierte....Und wir durften zur Startlinie vorfahren. Es geschah das, womit niemand gerechnet hatte und was man wirklich niemandem wünscht - Die Inboadkamera zickte und wollte nicht aufnehmen. Patrick und ich widmeten dem Problem höchste Priorität. Wie mit chirurgischen Händen, begrapschten wir das Gerät und versuchtes es wieder und wieder einzuschalten, doch es blieb erfolglos. Und just mitten in diesem schier unvorstellbaren Szenario fiel der Startschuss, welchen wir aufgrund unserer Bestrebungen in Bezug auf die kleine Kamera komplett und erneut sprichwörtlich verpennten.
Doch das war eigentlich gar nicht so schlimm. Denn wir standen in einer Reihe mit "Heckantrieb only" (ich glaub das waren die Kollegen Rallyenoobs, oder?) und "ich brauche keine Navigation". Oder anders ausgedrückt, der eine kam den Hang erst gar nicht hoch, der andere konnte nicht bis zwei zählen und verließ den Parcours fast eine Runde zu früh. Nun Patrick gab Lulu, dass ist der Name unserer Fettschnecke #1, die Sporen und ließ uns wiederum kontrolliert aggressiv losdonnern. Er konnte sich auf seinen navigator blind verlassen (mich) und jener schrieh ihm laut ins Ohr: "Noch ne Runde, hier links hoch" - Und so wart es. Patrick fuhr den hang hoch, inzwischen völlig alleine auf der Wiese und beendete den ersten der drei Prologteile in einer Kür zum Triumph vor hunderten von nicht jubelenden Leuten.
Unser Weg führte uns nun an den Rand von Breslau zu einem anscheinenden Stück Strecke, nur bestehend aus Feldwegen. Ich sag noch zu Patrick "Du, der Willy hat dies Jahr Recht. Wir fahren nur Feldwege und Pillepalle", aber da ging es schon los. 1.2km geradeaus. Patrick aktivierte das Motorladesystem (Drosselklappe) und feuerte die zweieinhalb Tonnen Aluminium, Stahl und Öl mit Tempo jenseits der 100km/h über die launische Piste. Sein Beifahrer, ein sehr netter Zeitgenosse, jubelte vor Freude und erinnerte sich an seine Jugend in wilden Achterbahnen des Ostens.
Doch unverhofft kommt oft und immer wenn Du denkst, es dreht sich rot, wartet auf Dich ein kleiner Schlot. In unserem Fall eine Sandgrube, gefüllt mit Zuschauern, deren Augen all die Dunkelheit zum Ausdruck bringen, die einem Gefechtsfeldtouristen so nachgesagt werden. Patrick spürte die Kälte und wir wussten, dass wir hier ganz schnell durch und weg mussten...
Ohne eine signifikante Geschwindigkeitsanpassung vorzunehmen, schoss er in die Grube, durch und auf Steilhänge, überholte jeden armen Teufel in Sichtweise und verließ niemals das Gaspedal. So konnten wir die Grube verlassen, bevor das Böse sich unserer Seele annahm und wir flogen erneut mit der Geschwindigkeit Fuchurs, dem Drachen aus der unendlichen Geschichte, Richtung Ziel. Unter uns große Löcher, Pfützen, über uns nur der Himmel und die unendliche Freiheit des Alls.
Lulu war in ihrem Element. Sie spottete ihren Gegnern den Hohn der Jugend entgegen, sie wart wild und unbändig und Patrick und ich mussten jetzt grad auch mal dringend schiffen. Nach dieser kleinen Hygienisierungspause und einem Schwätzchen mit Christian Zierhut, ging es weiter zum dritten Teil.
Wir starteten in einen Abschnitt mit Wald und verdammt enger Navigation. Kein Abschnitt über 50m, es ging rechts, links, hoch, runter, enge an eng mit anderen Fahrzeugen, fast schon geschlossen wie ein Zug ohne Abstände zwischen den Waggons, die hier aus hochgerüsteten Fahrzeugen mit motivierten Helden der Motorgeschichte bestehen. Wir halten mit, geben Gas, Chris vor uns, unglaublich schnell. Eine passage mit unklaren wegen, alle fahren falsch, fahren im kreis und finden dann doch wieder den Einstieg ins Roadbook. Weiter gehts im Turbotempo, keine Verschnaufpause für klein Flashi, der V8 röhrt und wiehert, er verfolgt einen Kontrahenden und wird erst nachlassen, wenn er ihm im Angesicht seines kalten Maschinenbluts gestellt hat. Die Hupe zeigt den nahenden Genickbiss unter der wilden Meute an. Unter der Autobahn hallt es durch den Tag, wir sliden um Kurven. Doch mit einem Mal bleiben Sabine und Chris stehen. Was war passiert? Wir können nicht stoppen, müssen den Adrenlinpegel bis zum Ende des Prologs beibehalten und so fliegen wir auf eigenen Rädern wenig später über die Ziellinie
Einige Minuten besucht uns Fritz Becker. Er eliht sich 50 Euro, um seinem Befahrer ein Steak oder Bier zu kaufen. Schaulustige beäugen unser Fahrzeug, die ersten Spekuationen zu einem Motorschaden entstehen, weil wir die haube offen haben. Aber nein - Wir machen nach einer Etappe immer die Haube auf. Das dient der Kontrolle der Verkehssicherheit für die folgende Übrführung. Stimmt die Servopumpe, Keilriemen, Schläuche etc? Doch alles ist fein und im gleichen Moment kommen auch Sabine und Chris ins Ziel. Ihre Getriebegummis waren gerissen und die große Gruppe sprang raus. Reparatur im Feld dauerte 10min.
Wir fuhren gemeinsam zurück ins Camp und ließen uns von unserem Service den Bobbes kraulen und verwöhnen. Am Abend dann die Prolog-Platzierung und ein Freudenschrei - Platz 4 für Lulu und ihre Crew. Und auch wenn man den Prolog eher soft angehen lassen sollte, haben wir es genossen, ihn mal atypisch wie eine Rockbalade durchzuzelebrieren.
And nothing else matters....at this moment
Morgen würde es Richtung Westen gehen...in die Nähe von Trzbien...Um von dort nach 140km Überführung in die erste Etappe zu starten. Wir entschlossen uns, das auf eigener Achse zu erledigen.
P.S.: Ich bekam wenig Schlaf die Nacht, weil ich in meiner Funktion als Herr über das Teilnehmerdatensystem noch einige vor Ort zu tun hatte | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
Zuletzt bearbeitet von am 05.07.2011 14:41, insgesamt einmal bearbeitet |
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Verfasst am: 05.07.2011 01:27:52 Titel: |
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Andreas, du könntest Bücher füllen - ich würde sie nur so verschlingen | _________________ www.4x4-pics.com
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Offroader
Mit dabei seit Ende 2008 Wohnort: Klipphausen Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Defender 110CC Td5 2. Defender 90 300Tdi |
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Verfasst am: 05.07.2011 08:38:40 Titel: |
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das waren nicht die Rallye-Noobs!!!! am start neben euch
das war ein britischer defender mit orangen käfig der uns leider sehr ähnlich sah.
auch wenn wir nicht viel zu testen vorher gekommen waren, dieses hügelchen stellte nun wirklich kein problem dar, wie der gesamte prolog.
ihr habt uns an der einfahrt sandgrube (links kurve) im tiefflug überholt!!!!
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Abenteurer
Mit dabei seit Mitte 2008 Wohnort: Eberbach Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Discovery 4 2. Range Rover Classic 3,9 V8 3. Unimog 1300L |
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Verfasst am: 05.07.2011 12:25:20 Titel: |
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Einfach herrlich!
Das bleibt interessant.
| _________________ Grüße aus dem Odenwald
Stefan
Speed doesn´t kill - it´s the sudden stop! |
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Vertikalzeppelin, erdgebunden
Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: Limbach-Oberfrohna Status: Urlaub
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Verfasst am: 05.07.2011 14:39:49 Titel: |
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Kapitel III - Die erste Etappe und der lange Weg nach Norden
Die letzte Nacht hatte ich wilde Albträume, dass Hulg Hogan mich verdrischt, wenn wir nicht als erste ins Ziel kommen würden. Und wer einmal von Hollywood Hogan verdroschen wurde, weiss wovor ich Sorge hatte. Aber zum Glück war es nur ein Traum und die Morgensonne erhitzte mein Zelt auf stattliche 30 Grad. Zeit aufzustehen und sich auf den Weg zu machen. Die Orga hatte einen besonderen Plan für den Tag entworfen. Um das Camp bis morgens beizubehalten, erfolgte der Vorstart zur Etappe direkt an der Ausfahrt. Danach kamen 140km Verbindung, die in zwei Stunden absolviert sein sollten. Eigentlich unschaffbar bzw. mehr als knapp. Fairerweise wurden für Verspätungen aber keine Strafzeiten vergeben. Anstatt wie viele andere direkt nach dem Vorstart auf Trailer zu verladen, pfiffen wir mit Lulu auf eigener Achse über die kleinen Straßen und die lange Autobahn. Zwischenzeitlich stoppten wir an einer Tankstelle für einen Check und etwas Eiscreme. An dieser Stelle bemerkte ich erstmalig, dass es eine denkbar blöde Idee zu sein schien, die Entlüftung des Automatigketriebes direkt über meinem Oberschenkel im Innenraum enden zu lassen. Denn das warme ATG spotze eine kleine warme Menge ATF über mich.
Wir erreichten den eigentlichen Start dann zwei Minuten vor der Zeit und nutzen die großzügige Pause für eine gemeinsame Schiffung - Also das Entleeren der Blase über die primären Geschlechtsorgane untenrum. Dann hoeß es auch schon "hurtig, ihr seit dran". Wir starteten als zweites Fahrzeug in die Strecke, denn die beiden fehlenden Teams haben die Überführung nicht in der Vorgabezeit gepackt. Ein spannendes Gefühl so ganz vorne zu sein. Wir waren gut unterwegs, nichts würde uns stoppen können und erstmals unter Jubel und einem verwunderten Henrik Strasser erreichten wir einige Zeit später Tres Lochos - Jene dreier Kombination aus Löchern, die wir jedes Jahr so mögen. OK - dieses Jahr war es nur Dos Lochos, das Dritte fehlte. Das erste Hindenriss war der Fluss. Das Wasser klar, man sah die Furt und wir fuhren unspektakulär souverän hindurch. Danach kam das tiefere und längere Loch. Wir wählte die rechte Spur und bemerkten in unserem Eifer gar nicht, dass ein anderer Weg viel sinnvoller gewesen wäre. Aber seht selbst:
Gut zu sehen auch, wie man es richtig macht. Das hinter uns gestartete Team 4x4 Valkenburg wählt einen weitaus weiseren Weg.
Aber trotz des kleinen Wasserstops, ging es nach Einsatz der Tibus sofort weiter. Wir fuhren durch nasse Wege, querten Matsch und Schlamm, waren bester Dinge, wurde nicht weiter überholt. Doch dann, an einem Loch gefüllt mit weissem Schlamm, geschah es - Sprit alle.
Die darauf folgende Prozedur ist einfach: Roten Kippschalter umlegen und weiterfahren. Ersteres gelang, zweiteres nicht. Beim näheren Betrachten bemerkten wir eine drehende Pumpe, die nichts förderte. Der Gau, denn ohne Sprit fährt Lulu nicht. Wir überlegten, wie wir das Benzin vom Zusaztank in den Haupttank bekommen würden und es lief darauf hinaus, mit unserem 8mm trinkschlauch umzufüllen. Das war mehr ein Tröpfeln und ging nach der Faustformel: Fünf Minuten füllen = fünf Minuten fahren. Das kostete uns massig Zeit...30min...eigentlich wohl sogar viel mehr, wir haben nicht mitgestoppt. Andere Teams holten nun auf und zogen vorbei. "Schade" beschreibt es wohl ganz gut. "We`ve lost the lead" :-(
Wir beendeten die Etappe mit Verspätung und trafen wenige Kilometer weiter auf unseren Service. Ab diesem Punkt lief ich ohne Schuhe herum, um meine Füße trocknen zu können. Insgesamt war ich seit der Lochquerung von den Nippeln her abwärts pitschenass, während Patrick sich darüber nur sekundär amüsierte, denn auch er tropfte wie Frosch Kermit in der Brunft. Patrick und ich suchten die lokale Tankstelle auf, um uns zu convenieren. Dazu gehörten auch zwei HotDog ähnliche Wurst-Brot-Applikationen. Lecker und nährreich, ideal als Wegproviant für die nächste anstehende Aufgabe: Transfer zum Camp Recz.
Ab in den LKW, die Lulu Schnegge hinten drauf und schon waren wir auf dem Weg nach Norden, ins schöne Recz. Auf unserem Weg kreuzten wir abenteuerlich tiefe Brücken, Städte und schöne Landschaften. Die Stimmung war perfekt, das Wetter noch immer grandios. Gegen Einbruch der Dunkelheit, trafen wir dann einige hundert meter vom Camp auf eine Straßensperre, die uns orange Armreifen verpasste. Angeblich will der polnische Wachschutz das. Uns geht das ziemlich gegen den Strich. Wozu bitte tragen wir eine Keycard mit Foto drauf? Muss das sein? Nein muss es nicht. Und vor allem: Wieso drängelt sich Ostaszewski vor? Daher werden wir diese Dinger auch später wieder entfernen. Was interessieren mich zwei polnische Hilfsscherrifs, die eh ab dem zweiten Tag niemanden mehr kontrollieren? Und ich würde Recht behalten. Schon einen Tag später war keine Kontrolle mehr zu sehen, dafür aber viele neugierige Einheimische im Camp :-)
Aber bleiben wir bei diesem wohl sonnigen Frühsommer-Abend. Unser Vortrupp, bestehend auf Rene und Olli, hatte das Camp schon einige Zeit vorher erreicht. Wie sie das geschafft haben, bleibt uns ein Rätsel und wir erfahren nur davon, dass sie von hinten kamen, über morsche Holzbrücken fuhren und irgendwie so gar nicht ins Serviceroadbook gekuckt hatten. Aber das muss Olli selbst erzählen
Auf jeden Fall waren sie früher da und steckten einen großzügigen Claim für uns ab. Wir luden ab. So sah es am nächsten Morgen aus:
Ich studierte das neue Roadbook, wie es sich für einen der Top-Navigatoren der Welt gehört
Lulu stand majestätisch im Sonnenlicht und fühlte sich auch sichtlich wohl. Hier war sie zu Hause,
Recz war ihr Gelände. Die Wege, die Flüsse, die Wiesen und Moore, die Kompasskurse - Sie kannte und liebte all dies.
Patricks Finger ging es langsam besser. Einen Tag zuvor beim Reifenwechsel hatte er sich die Oberhaut vom Finger gezogen. Schmerzhaft und unschön.
Heute stand eine kurze Etappe von gerade mal 35km an. Zum Aufwärmen. Aber dazu im nächsten Teil mehr. Enjoy. | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Pudding-Inside-Crew Archeofoppterix
Mit dabei seit Mitte 2005
| Fahrzeuge 1. Smart |
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Verfasst am: 05.07.2011 14:44:23 Titel: |
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Zitat: | Ich studierte das neue Roadbook, wie es sich für einen der Top-Navigatoren der Welt gehört |
Das hast du jetzt 1x zuviel erwähnt .............
Und warum guckst du dann ins Notebook? | _________________
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Großer Diktator
Mit dabei seit Anfang 2009 Wohnort: Göttingen Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Suzuki Jimny VVT +85mm '05 2. Deutz D-4006 '71 3. Honda CB250RS '86 4. Yamaha SR500 '80 5. Fahrrad für viel Dreck 6. Fahrrad für weniger Dreck 7. Fahrrad für ohne Dreck 8. Ford Kuga Ecoboost '19 |
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Verfasst am: 05.07.2011 14:50:19 Titel: |
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Berichte aus der olympischen Erzählperspektive haben einen unterschätzten Charme - Wirklich toll zu lesen!
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Vertikalzeppelin, erdgebunden
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| Fahrzeuge 1. Landcruiser HZJ105 2. Mercedes ML400cdi 3. Mitsubishi Pajero V60 3.2DI-D 4. Opel Monty 3.5 V6 LPG 5. Air Patrol 2.0 Rallye |
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Verfasst am: 05.07.2011 14:51:16 Titel: |
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Baloo hat folgendes geschrieben: | Das hast du jetzt 1x zuviel erwähnt ............. |
Nein
Baloo hat folgendes geschrieben: | Und warum guckst du dann ins Notebook? |
Weil ich eigentlich versucht hab, das lokale WLAN über den UMTS Router zum Laufen zu bringen und kläglich versagte | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Pudding-Inside-Crew Archeofoppterix
Mit dabei seit Mitte 2005
| Fahrzeuge 1. Smart |
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Verfasst am: 05.07.2011 14:56:46 Titel: |
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Zitat: | Baloo hat folgendes geschrieben: | Und warum guckst du dann ins Notebook? |
Weil ich eigentlich versucht hab, das lokale WLAN über den UMTS Router zum Laufen zu bringen und kläglich versagte |
Das wiederum glaub ich sofort ... | _________________
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Großer Diktator
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Verfasst am: 05.07.2011 14:58:29 Titel: |
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Das Datenroaming kann das Startgeld leicht übersteigen, ein Kumpel hat an einem Tag schlanke 300€ versurft. Oder gibts Internet für Teilnehmer?
Gruß | |
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Verfasst am: 05.07.2011 15:00:37 Titel: |
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Fuchs89 hat folgendes geschrieben: | Berichte aus der olympischen Erzählperspektive haben einen unterschätzten Charme - Wirklich toll zu lesen!
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Danke
Datenroaming: Nein unser Service hatte ne UMTS Prepaid Karte aus Polen besorgt. Und genau an der scheiterte ich, bzw. schienen die PPP Einwahlparameter nicht zu funktionieren.
@Baloo: Ja | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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