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DB-Umbau [Suzuki Samurai]
Der rasende Campingstuhl bekommt Flügel

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Martin
Offroader
Offroader


Mit dabei seit Ende 2008
Wohnort: Ingoldorf
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Fahrzeuge
1. Lada 900 turbo
BeitragVerfasst am: 04.10.2020 19:28:13    Titel:
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Dieses Wochenende mal etwas Nachbereitung betrieben.


Erstmal grob den Dreck mit dem Schraubenzieher rausgekratzt:


Danach gings zum Waschen mit Hockdruckreiniger:


Demontage:


Hinteres Differential zerlegt:


Zähne vom Triebling sind teilweise abgebrochen:


Einzelteile vom vorderen Differential:


Vor allem das eine seitliche Ausgleichs Zahnrad ist beschädigt, der Schaden ging vermutlich von den Mitnehmerbohrungen aus; dort greifen die 8 Stifte der Basteltech- Sperre ein. Tellerrad und Triebling sind entgegen der urpsprünglichen Befürchtungen noch in Ordnung.





Naja.. das Hintere Differential hat gesehen: Breslau 2016, Gorm 24H 2017, XIVPomerania, Breslau 2018, Breslau 2019, und danach noch gute 90% der Breslau 2020. Vorgeschichte bei Einbau unbekannt.

Die vordere Sperre hat gesehen: Breslau 2013 (damals aber nicht benützt weil noch ohne Luftversorgung) Balkan Breslau 2014, Breslau 2016, Gorm 24H 2017, XIVPomerania, Breslau 2018, Breslau 2019 und danach noch 97% der Breslau 2020. Vorgeschichte bei Einbau unbekannt.
Die Sperre ist wohl ein Eigenbau oder Kleinserie (ich habe keine Ahnung wer die hergestellt hat, weiß das vllt. jemand ?) die ist uns mal für eine sehr schmale Mark zugelaufen und hat bis zu ihrem folgenschweren Ausfall dieses Jahr wirklich gute Dienste geleistet.


Folgerungen:
1. Grundkonzept funktioniert und wird beibehalten.
2. Drei Stück Differential mit ARB Sperre werden hergerichtet. Zwei zum Einbau und eines als Ersatzteil.
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Matthias
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...und hat diesen Thread vor 5879 Tagen gestartet!


Fahrzeuge
1. rasender Campingstuhl mit Flügeln
2. Ovlov
3. Dnepr MT11
4. Honda Transalp
5. ½ Y60
6. ¼ DiscoIV8
BeitragVerfasst am: 22.10.2020 23:23:04    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Rennbericht Rallye Breslau 2020, Team 303.

Samstag, 12.09.20

Dieses Jahr fand die Breslau Polen pandemiebedingt circa 10 Wochen später als sonst statt. Das hat uns unerwartet viel Zeit für die Vorbereitungen gegeben. Die war aber auch nötig, immerhin treten wir dieses Jahr mit zwei Autos an - dem Samurai mit Stammbesatzung in der Klasse Extreme Cars open (Breslau wie sie sein sollte), meine Frau Anja mit Beifahrer Edi auf einem Disco I in Cross Country Cars limited (die seriennahe Klasse ohne Winde für Wasserscheue).
Die Autos sind tatsächlich über eine Woche vor Abfahrt abfahrtsbereit, ein paar Details fehlen ja immer und sind als lustige Abendunterhaltung im Camp vorgesehen.
Für zwei Autos hat sich auch ein großes Serviceteam eingefunden, Gerhard, Max, Ingo und Andre sind alle schon einige bis viele Male dabei gewesen und wissen wie es läuft.
Abfahrt Samstag nachmittag. Wir gondeln mit den Anhängern gemütlich bis Hohenmölsen (ca. halbe Strecke), und übernachten auf einem Autohof. Max fährt mit Edi und Pavillion schon mal voraus und sucht uns einen Platz im Camp.



Dank arg dichtem Verkehr um Berlin herum stehen wir den Sonntag arg viel im Stau, kommen abends erst ins Camp, versenken im Halbdunkel noch den Service-Lkw, Grill an, Wurst drauf, Feierabend. Wir schlafen gut, Aggregatbrummen und Becker-Touristik schaffen eine vertraute Atmosphäre im Hintergrund.

Montag, 14.09.2020
Camp aufbauen, Restarbeiten an den Autos, Technische Abnahme. Irgendwas fehlt ja immer, der Suzuki braucht noch einen neuen Tripmastersensor und das Windenseil draufgespult, Aufkleber gehören aufs Auto, der Land Rover hat noch ein paar mehr Kleinigkeiten wie Reifenfreigängigkeit, einen immer wieder abfallenden Endtopf und eine zu sehr exponierte Getriebeölleitung. Bastelmaterial ist ja vorhanden und so bringen wir den Montag auch rum.








Viele alte Bekannte treffen wir auch wieder, die Freude aufs Rennen steigt. Nur der Gang durchs Fahrerlager beeindruckt. Die Extremklasse hat deutlich aufgerüstet. 37er oder 40er Maxxis, Coiloverfahrwerk und Doppelmotor- oder mechanische Winde scheinen zum Standard zu gehören. Bemerkenswert ist ein Portalachs-Proto, von Trasek gebaut, Portalachsen, offensichtlich äußerster Leichtbau. Man munkelt von 500PS auf 1,3 Tonnen. Aber auch das 6x6 Monster von Gilles Girousse soll dieses Mal tatsächlich mitfahren. Motor hinten, riesige Räder, Vorder- und Hinterachse gelenkt - damit verlieren viele Hindernisse ihren Schrecken.
Als Favoriten der Klasse gelten aber auch alte Bekannte mit viel Erfahrung - sowohl Jim Marsden als auch Franck Daurelle haben Erfahrung und taugliche Autos, Vorjahressieger David Drancourt geht mit äußerlich dem gleichen Auto an den Start. Trotz 35ern sieht die Kiste unscheinbar aus im Starterfeld.

Gilles:



Dienstag, 15.09.2020
Start. Statt eines Showstarts werden alle Fahrzeuge in einen Parc Ferme vor dem Camp gesammelt, man kann sich einen schönen Überblick übers Fahrerfeld verschaffen.



Abfahrt ca. 11 Uhr. Kurz zur Show unter dem Zielbogen durch.

Auf dem Plan stehen zunächst 50km Wertung bei Dretyn. Überführung auf Straße bis dahin.
Der neue Sensor für unseren Tripmaster zählt ab 40km/h nicht mehr, oder nur noch sporadisch. Das war im Stand nicht feststellbar.
Tankstopp unterwegs. Während ich tanke, justiert Martin den Abstand des Sensors nach.
Weiter. Sensor zählt besser, aber noch nicht gut. Egal, durchfahren bis zum Etappenstart, mit Stadtdurchfahrt Miastko und Tankstop ist die Überführungszeit eigentlich schon zu kurz.
Dort noch mal Sensor nachstellen und in der Startreihe einordnen.

Allrad eingelegt, Helmfunk an, Helme auf, Gurt zurechtgezupft, die Reihe vor uns wird kürzer, stehen vor der Uhr, fünf vier drei zwei eins Start!

Rein in den Wald, leicht nach links, mäßig schlechter Feldweg und Gas.
Öhm. Tu ich hier wirklich das richtige? Soll ich soviel Gas geben oder ist das schon zuviel? Sollte ich nicht lieber ganz woanders sein? Kann ich das überhaupt? Sollten wir angesichts der Konkurrenz nicht lieber gleich aufgeben? Die ersten drei-vier Kilometer sind irgendwie seltsam.
Dann greift das Rennfieber zu, die Drehzahlnadel fällt nicht mehr unter fünftausend. Juhu. Endlich wieder ungehemmt durch den Wald jagen.



10km nach dem Start, rechts abbiegen.
Martin:
"Ich stellte gerade fest, dass das nicht passt. Äh. Wenden, wir waren 200m zu früh dran. "

Hias: "Ko des sei dos der Sensor ollawei no ned passt?"

Martin: "Möglich. Ich werde parallel das Garmin bemühen, du musst mir etwas Zeit geben."

Das fällt aber aus, der richtige Abzweig führt direkt auf einen Extrem-CP zu. Eine schon aus vergangenen Jahren bekannte sandige Auffahrt an einer Stromleitungstrasse, immer nur mit der Seilwinde bezwingbar.

Martin: "Ich steig aus und lauf hoch, du fährst soweit du kannst, dann gleich Winde raus."

Hias: "Jo eh, i hau no olle Sparrn eine"

Ein Auto ist noch vor uns, fährt rauf. Kein Wunder bei geschätzt min. 35"-Reifen und 200PS. Attacke mit dem Zwergjapaner. Ausreichend Anlauf ist vorhanden um in den zweiten Gang zu kommen und oben sind wir. Juhu.



Beifahrer einladen, Stempel nicht vergessen und weiter.
An der Trasse entlang, gehts durch Buschwerk und niederes Gewächs, die Spuren kaum zu sehen, vorsichtig um nicht von Baumstümpfen oder Löchern überrascht zu werden.
Links ab und wieder auf die Cross-Country-Strecke. Jetzt wieder kräftig Gas geben. Vierter, Fünfter Gang in ständiger Abwechslung, das Drehzahlband immer zwischen 5000 und 6500 halten, die Karre nicht von der Strecke werfen und Kilometer machen.


Gelegentlich kommen wir an Häusern vorbei, hier stehen Tempolimits im Roadbook. Gibt immer eine kurze Verschnaufpause für 1-2km, danach wieder in den Wald und weiter geht die wilde Hatz. Wir sind recht zügig unterwegs, keine nennenswerten Navigationspatzer, keine Ausfälle, ans Auto gewöhnen wir uns wieder. Nach 50km durchs erste Ziel. Alles gut gelaufen.

40km Überführung. Tanken, kurze Durchsicht. Eins unserer neuen Achsfangbänder ist nicht ideal montiert, schlägt immer am Rahmen ein. Mist. Kann man einigermaßen unaufwendig beheben indem wir es demontieren, zerlegen, die untere Lasche umdrehen und alles wieder zusammentüdeln. Kostet aber eine Viertelstunde, die wir später am Start erscheinen. Das kann am Schlammloch oder auch im Staub problematisch werden. Egal.

Weiter an den Start, los gehts in 76km Etappe. Gas, das Auto antreiben, macht gerade richtig Spaß. Wald, Forst, schnelle Waldwege, einer nach dem anderen, kurz über Felder und doch wieder im Wald heizen. Für die Extremklasse gibts gesamt vier kleine Abzweige von der Hauptstrecke. Ein wenig durchs Unterholz, eine moderate Bachquerung, ein mit Bändern trassierter Zickzackkurs einen Waldhang entlang. Alles recht undramatisch, weils überaus trocken ist. Nass würden die Hänge deutlich herausfordernder sein. So sind wir nur vorsichtig um die Kurve, damit die Fuhre nicht kippt, der Rest eine nette Unterbrechung zu den Vollgasabschnitten.

Auch das ist Extremklasse: Zwischen Baumstümpfen und Wurzelwerk hindurch:


Im letzten Drittel dieser Teiletappe biegen wir auf einen alten Bahndamm ein - der ist zum ebenen Schotterweg ausgebaut und lässt sich mit richtig Tempo fahren - gelegentliche Querwege oder andere Wellen sind aber gemeine Sprungschanzen, neben dem Bahndamm liegt ein Side-by-Side im Acker. Hier das richtige Tempo finden bzw. rechtzeitig bremsen ist auch Erfahrungssache.
Wir legen uns die ganze Etappe immer wieder mit dem 6x6 von Gilles an. Das Ding ist schnell und liegt ganz gut auf den Pisten, Leistung ist auch nennenswert vorhanden. Noch sind wir aber ein Stück schneller. Aber Gilles ist bestimmt noch nicht in der letzten Ausbaustufe.
An den Extremstellen werden wir meist von ihm überholt. Wir sind da etwas vorsichtiger unterwegs, schmäler, weniger Bodenfreiheit, holen dann auf den schnellen und vor allem den buckligen Passagen wieder auf. Ein paar langsame Cross-Country-Autos überholen wir gemeinsam, hier macht das neue Rallye Safety System echt Spaß. Überholabsicht per Knopfdruck ankündigen, der Wagen vor mir bekommt einen Alarm und bestätigt diesen und sollte dann auch auf die Seite fahren.
Es kommt noch eine kleine Bachdurchfahrt. Völlig undramatisch, leicht schlammig an der Ausfahrt, auch für die CC im Roadbook enthalten. Das ist offensichtlich, es steckt nämlich ein CC-Landcruiser an der Ausfahrt. Die würden Bergehilfe brauchen. Vermutlich würde kurz anhängen ausreichen. Nicht aber mit dem Suzuki. Der ist leicht und bei der letzten Landcruiser-Bergung haben wir uns die Kupplung abgeraucht. Für eine Windenaktion sind wir dann doch zu sehr unter Strom, wollen gute Zeiten fahren. Also rechts im tieferen Schlamm vorbei und raus. Nach uns kommen noch Lkws, Discovery-Klasse und auch noch einige gemütlichere Autos in der Extrem.
Schulternzuckend sind wir weiter.
Alsbald Zieldurchfahrt, die letzten 20km gingen ruckzuck vorüber.



Tanken, und noch 40km Überführung ins Camp. Keine Schäden am Suzuki. Luftfilter reinigen, Kardanwellen schmieren, Ölstand und Reifendruck prüfen. Zudem eine gründliche Durchsicht, ob nicht noch einige Baufehler wie vergessene Schrauben dabei sind.
Kurz nach uns trudelt auch unser zweites Teammitglied ein.
Der Discovery hat ein paar Kleinigkeiten mitgebracht. Lose baumelnder Kabelbaum, rausgefallener Scheinwerfer, ein paar vergessene Verschraubungen, alles kein Weltuntergang, ein recht entspannter Abend fürs Team.
Im Samurai hats heute für Platz vier gereicht. Überraschend, wir hatten nicht das Gefühl so weit vorn zu sein, ein paar kleinere Patzer haben uns doch ein wenig Zeit gekostet.

Mittwoch, 16.09.2020
Der Wecker klingelt um halb sieben. Handy rausangeln, die per WhatsApp verschickte Startliste öffnen - ah, Startzeit 9:28 ab Campausfahrt - gut, ein wenig liegenbleiben kann man noch.
Heute sind wieder zwei Etappen geplant, einmal 110, einmal 130km.

Die erste besteht auch zum größten Teil aus spaßigem Cross Country. Ab in den Wald, an vierter Stelle des Feldes und versuchen die Position zu halten.



Klappt auch - bis Martin nach 30km von einer falschen Kilometrierung aus der Bahn geworfen wird.

Martin: "Hier jetzt rechts rauffahren."

Hias: "Machma, schaugt nach Extrempassasch aus"

Martin: "Einskommafünf Kilometer gradaus, dann links"

Wir fahren einen kaum befahrennen Waldweg entlang, passieren mehrere Kreuzungen. Das ist schon relativ ungewöhnlich, ich möchte meinen Beifahrer jedoch nicht beirren.
Nach 1,5km kommt jedoch keine Kreuzung, die danach und auch die davor entsprechen so garnicht dem Roadbookbild.
Martin: "Dreh vielleicht doch mal um. Das kann nicht passen. Wir fahren zurück bis zur letzten eindeutigen Kreuzung. Mist aber auch, es lief bis eben so gut!"

Wir wenden, fahren die Strecke ein gutes Stück zurück (Dafür ist der "Danger"-Knopf, der andere Autos im Umkreis von ein paar hundert Metern warnt echt nicht verkehrt), und setzen die Navigation neu an.
An der fraglichen Kreuzung stellt Martin fest, dass die Kilometrierung nicht passt. Na super. Also geradeaus weiter. Derweil haben uns bestimmt zwei oder drei Konkurrenten passiert. Doof. Langsam fahren wir weiter, sichergehen, dass das Roadbook auch passt. Jolly überholt uns. Oh. Der ist immer im Mittelfeld unterwegs.
Egal. Weiter, es sollte gleich eine größere Kreuzung kommen. Jolly steht da, Platten hinten rechts. Drancourt und ein anderer irren hier auch rum. Scheint doch etwas verwirrend zu sein.
Für uns ist die weitere Richtung klar, links, bald wieder rechts. Nach links einen kurzen Sandhang rauf, läuft auch ohne Sperren. Wieder drei Kilometer später, eine T-Kreuzung die nicht eindeutig erscheint. Kurz angehalten, überlegt. Drancourt holt uns ein, biegt nach rechts ab.
Martin entscheidet sich auch für rechts. 50m weiter fehlt aber der nächste Abzweig. Hinter uns noch Gilles. In allen drei Fahrzeugen merken wir es nahezu zeitgleich und beginnen die synchrone Kehrtwende auf engem Waldweg.
Zurück. Ah, eine zu früh abgebogen. Eine enge Mehrfachkombination hat uns ausgetrickst.
Weiter in wildem Tempo, wir schenken uns nichts. Dem Schachbrettmuster der Forstwege im Zickzack folgend sind es immer wieder schnurgerade Sprintstrecken, gefolgt von scharfen 90°-Kurven.



Die Strecke trägt uns nach Süden und schwenkt auf eine alte, nach Nordwesten laufende Bahnstrecke ein. Hier liegen noch die Bahnschwellen im Boden, grober Schotter, durchmischt vom hier vorherrschenden Sand. Das Fahrwerk muss viel Arbeiten, volle Leistung vom Motor wird weniger in Vortrieb und mehr in Dämpfung gewandelt. Die Federbeine erreichen bis zu 110°C. Hm, vielleicht etwas Tempo rausnehmen, ist aber noch nicht kritisch.
Die anderen sind auch nicht schneller. Trotzdem passiert unser kleiner Extrem-Konvoi zwei weitere Cross-Country-Fahrzeuge, die hier Fahrwerksmäßig nicht mitkommen (sind ja auch die Limited-Klasse).

Circa 20km Bahndamm sind überwunden, links ab auf Teerstraße, 8km weit, mit Tempolimit. Ist ja auch eine öffentliche Straße. Mit 60 rollen wir alle dahin, Zeit für einen Schluck Wasser. Ortsdurchfahrt, 30, danach rechts raus und ins Unterholz. Es geht durch enge und vor allem zugewachsene alte Wege, teilweise mit sehr schwer zu findenden Abzweigungen, Tempo mäßig, fahrerische Herausforderung besteht darin, das Auto nicht umzuwerfen oder ein verstecktes Loch zu erwischen. Eine leicht schlammige Bachdurchfahrt kommt. Mist, Kompressor war nicht eingeschaltet, keine Druckluft auf dem System. Kurze Wartezeit, bis wenigstens 4 Bar anliegen, Sperren rein und durch. Derweil sind unsere Begleiter weit weg. Egal. Weiter. Die Strecke vereint sich wieder mit der etwas schnelleren CC-Piste, wir geben wieder richtig Gas und haben auch bald wieder Gilles ein- und überholt. Noch 30km.

Martin: "Hier jetzt mal bitte langsam fahren, es liegt eine Roadbookänderung vor, ich muss das überblicken.", Ah, diese Kreuzung fällt weg, jetzt hier 200m vorfahren und dann links".

Wir kreuzen einen breiten Forstweg.
Hias: "Sicher do links? ist gstrichelt in deim Roadbook"

Martin: "Ja, ist ja eine Änderung. Einen Kilometer gradaus, dann links."

Wir biegen ab, Vollgas vorgeprescht, zwei andere Querwege kommen, jedoch nicht an der richtigen Kilometrierung. Seltsam. Stimmt wieder nicht. Umdrehen.

Hias: "Do an da Kreizung stengan de 'Uwaga Rajd'-Schuidln, ois wia wann mir groadaus fahrn miassadn und ned links wie grad."

Martin: "Im Roadbook ist aber eindeutig links abbiegen verzeichnet. Die Änderung war nur die Kilometrierung. Moment."

Er gräbt im Handschuhfach und findet die Kladde mit den Roadbookänderungen.

"Da steht: Change Distance to... und Change Picture... oh. Fahr geradeaus."

Wir sind wieder im Roadbook. 25 km Waldwege später im ersten Ziel für heute.
Überführung, Tanken, kurze Durchsicht, Hotdogs. Keine Auffälligkeiten. Ab in die zweite Teiletappe.

130km bei Borne Sulinowo. Das Roadbook kündigt auch hier keine dramatischen Schwierigkeiten an.
Ab auf die Strecke, rein in den Wald. Nach ein paar Kilometern schon zweigen wir von der ausgefahrenen Hauptstrecke ins Unterholz ab. An einer Schonung entlang geht es einige Male recht steil bergauf und bergab, an einer ziemlich steilen Auffahrt hängen wir.

Martin: "Ich steig aus und wir nehmen die Winde."

Hias: "Ned so schnöi. Hob zwengs da Kurvngängigkeit de vurdane Sperrn nöd eiglegt."

Martin: "Dann gib acht, dass wir hier nicht umfallen, ich finde das bedenklich."

In der Vorderachse befindet sich eine einfache Differentialsperre mit acht Stiften, welche immer ein wenig Zeit zum Einlegen benötigt und tunlichst nicht unter Last eingelegt werden sollte. Darum verzichte ich bei mäßig schwierigen Passagen auf ihren Einsatz. Hier wäre sie nötig. Vorsichtig rückwärts runterrollen, ohne sich in Baumstümpfen oder ähnlichen Ungemütlichkeiten zu verfangen, Luftdruck aufbringen, noch ein Stück rollen, erster Gang wieder rein und jetzt gehts solide bergauf.
Weiter, wieder in den dichten Wald.
Spuren sind kaum zu sehen, aus ein paar geknickten Pflanzen ist zu erraten, wo das Roadbook einen Abzweig vorsieht. Links runter, steil, wieder rauffahren könnte schwierig werden. Unten in einem engen Tal gehts gegenüber gleich wieder über mehrere Stufen steil bergauf, oben ein CP. Martin läuft voran, hält Ausschau nach versteckten Hindernissen. Ein wenig Slalom ist erforderlich, es sind einige grobe Steine im Dickicht. Geht aber auch mit zwei Sperren, diese zu umzirkeln.
Nur die letzte Stufe ist schon etwas zu zerwühlt, zu steil und auch mit leichter Schräglage versehen. Das schafft das Auto nur bis zur Hälfte. Für die letzten fünf Meter muss dann doch die Winde ran.





Bis das Seil am Baum ist, kommt Gilles von hinten an, rechts neben uns einfach mit Karacho den Hang hinauf. Drei Achsen, gute Gewichtsverteilung und große Reifen, die Kiste geht einfach gut.
Seil ran, anziehen und mit Radantrieb unterstützen. Mist. Rückwärtsgang erwischt. Brauche eine Kontrolleuchte. Haben uns gleich mal 10cm nach unten gegraben.
Vorwärtsgang rein und jetzt gehts auch den Berg rauf.
Seil rein, Stempel und weiter.

Geht wieder auf die CC-Strecke. Flott dahin, wir jagen Gilles und Grosland hinterher.
Waldstrecke, viele Bodenwellen. Kann echt unangenehm zu fahren sein, wenn man den richtigen Gang und den richtigen Gaspedalrhythmus gefunden hat, macht es aber richtig Spaß, dahinzuhoppeln. Gelegentlich hüpft das Auto mal etwas mehr oder die Hinterachse keilt aus (immer noch zu wenig Zugstufe), aber es ist nur Sand, Gras oder Waldboden den man trifft. Bis auf einen kopfgroßen Stein, der am Streckenrand liegt. Den treffe ich formschön mit dem linken Hinterrad.

Hias: "Zefix. Des wars Hinterradl. Heast as blosn?"

Kopf aus dem Fenster gestreckt, Sichtkontrolle.
Die Felge ist am äußeren Horn stark eingebeult, der Reifen lässt Luft am. Mist.
Links neben der Strecke ein schönes Plätzchen im Wald, angehalten.
Martin baut den Wagenheber zusammen, ich löse die Radmuttern, Auto geht hoch, Reifen runter, anderen drauf, zwei Muttern wieder fest und Martin lässt schon wieder ab. Alles anziehen, Werkzeug und alten Reifen verstauen, weiter. Das Manöver hat zehn Minuten gekostet, zwei weitere Autos kamen derweil an uns vorbei.
Egal. Wieder auf die Piste und weiter.



Wir arbeiten uns über die Strecke. Nicht viel spektakuläres. Schöne Landschaften, viel Wald, einige Tempolimits, eine nette kleine Extraschleife für die Extrem durchs Unterholz, wir überholen wieder vier andere aus unserer Klasse, nur noch schnelle Waldwege und Zieldurchfahrt für heute. Dank Reifenpanne und ein paar kleinen Navigationsschwierigkeiten reicht es heute leider nur für Platz 6 von 23.
Überführung, Tanken, auf Teerstraße ins Camp. Keine nennenswerten Schäden, normale Durchsicht. Alles abschmieren, neuen Reservereifen drauf, die krumme Felge für den Notfall mit dem Hammer richten, Ölstandskontrolle und Scheibe putzen. Ein Elektrolüfter hat einen deutlichen Lagerschaden und sehr viel Spiel. Ist schnell getauscht.

Der Disco kam bis jetzt auch gut durch.
Der Kühlerhalter ist etwas in Mitleidenschaft gezogen und braucht etwas Verstärkung, ein 200mm-Nagel hat sich in einen Reifen verfangen und die Luft abgelassen. Im Camp wird mit Gummiwürsten geflickt. (Danke an Robert!)
Ansonsten auch hier keine wilden Baustellen, die größte Schwierigkeit des Abends besteht im borstigen Eisbein.

Donnerstag, 17.09.20
Heute sind Campverlegung und drei Wertungsetappen geplant. Zwei im Umkreis des ersten Camps bei Gwda Wielka, die dritte als Nachtetappe dann vom zweiten Camp in Drawsko.
Erste Etappe, 50km bei Okonek. Anreise auf Straße, Anstellen am Start und los gehts.





Ein paar schnelle weite Stellen, ein wenig enges Gezirkel durch den Wald, einige andere Autos am Straßenrand, viel Vollgas und immer bemüht, die optimale Balance zwischen Geschwindigkeit und Fahrstabilität zu finden.
Wir überholen keinen, werden nicht überholt und sind einfach nach 55min wieder im Ziel. Das war spaßig. Kurz, aber spaßig.

Kurze Verschnaufpause, wir haben 1,5 Stunden Überführungszeit für 20km.



Gemütlich los, Tanken, bis nach Czarne. Dort warten wir und das halbe Feld, bis wir wieder starten dürfen. Dauert vermutlich bis alle Mopeds und LKW aus dieser Strecke raus sind.
Zeit, sich mit den anderen Teams zu unterhalten.
Manch einer ist noch viel länger dabei als wir das glauben können, wenn auch das Spitzenfeld von noch nicht so langjährigen Teilnehmern dominiert wird.

Start in wieder rund 50km Czarne Poligon. Das ist spaßig. Anfangs noch ein paar Kilometer Höchstgeschwindigkeit (115km/h), gehts bald in die tiefsandigen Kurven auf dem Schießplatz. Dass die LKW-Klasse vor uns hier war merkt man deutlich. Tief ausgefahrene Kurven, der schmale Suzuki passt nur auf einer Seite in die Spurrillen, der Sand hat merklich Bremswirkung und wir unterliegen nennenswerter Kippgefahr. Dazwischen immer wieder sandige Geraden, bei denen Beschleunigungsleistung gefragt ist. Nicht gerade ein Heimspiel mit unserem Auto, aber wir schlagen uns ganz brauchbar.





Unterwegs legen wir uns mit einigen anderen Fahrzeugen der CC-Klasse an, überholen teamintern den Discovery, werden von einem Jeep Wrangler ordentlich versägt, schlucken Staub und nochmals Staub, drücken auf diesem Zickzackkurs permanent den "Gefahrmeldung quittieren"-Knopf (kein Wunder, wir nähern uns einer Gefahrenstelle immer wieder auf ein paar hundert Meter), biegen in die zweite Runde ein, die der ersten kaum ähnelt, am Bahnübergangssprunghügel rechts weg, Ziel.
Fartig für den Tag.
Wieder Platz 6 von 23. Es lief eigentlich alles glatt, bei anderen eben auch. Die Breslau entscheidet sich eh am Schlammloch, und bisher ist es eigentlich zu trocken für uns.

Kurz nach uns kommt auch der Disco ins Ziel, Nachricht ans Team, dass wir intakt sind und auf Achse ins zweite Camp reisen. Ingo ist als Nachhut im ersten Camp geblieben um ggf. bei Defekten aufladen zu können und fährt daraufhin los.

Die Überführung machen wir mit gemütlichen 80km/h und cruisen durchs schöne Pommern. Irgendwo an der 20 gibt es eine Tankstelle mit Sprit, Kaffee und Pizzaschnitten, das ist uns idyllisch genug um zu viert ein Päuschen in der Nachmittagssonne einzulegen.

Dann nach Drawsko ins Camp. Gerhard, Ingo, Andre und Max waren fleißig und haben den kompletten Pavillionpark wieder errichtet, wir rollen direkt für die technische Durchsicht in die Garagen ein.



Das Ausgangslager der Kupplungsglocke hat recht viel Spiel. Tauschen? Alles ist noch ziemlich betriebswarm. Das Öl sieht gut und klar aus. Alle befummeln den Flansch und äußern ihre Meinung. Letzten Endes ist das Spiel verschwunden, als alles wieder abgekühlt ist.
Abendessen, Roadbook bemalen, Roadbookänderungen aus Whatsapp ins Roadbook übertragen, Einstimmen auf die Nachtfahrt.



Geht heute relativ früh los, wir starten 22:50 im Poligon.
Am Vorstart stellen wir die Scheinwerfer noch mal ein, während der Überführung haben diese sonstwohin geleuchtet. Der Linke hat eine Schraube verloren. Kabelbinder muss es richten.
Zügiger Start, Navigation läuft gut, erster großer Platz mit Multigabelung auf Anhieb richtig überquert, wir sind richtig schön im Roadbook. Wir überholen keinen, werden nicht eingeholt, es ist leicht feucht und wenig Staub in der Luft, bis auf gelegentlichen Lichtschein am Horizont sind wir gefühlt komplett alleine auf der Strecke.
25km sind ohne Schwierigkeiten überwunden. Roadbookänderung.
Martin gibt links vorm Zaun abbiegen vor.
Seltsam. Wenig Spuren. Kaum befahren.
Die nächste Kreuzung passt einigermaßen. Die danach nicht mehr. Mist.
Suche im Dunkeln, die Schneise dort, könnte das ein Weg sein?
Hin und her. Einen, zwei Kilometer weit.
Hias: "bei woichana Kreizung bist dia no sicha gwen?"

Martin: "Zurück zum Zaun, da haben die Kilometer noch exakt gepasst."
Den Weg dorthin wiederfinden ist schon schwierig, es sieht aus der anderen Richtung alles anders aus.
Zurück am Zaun.
Martin: "Die Kreuzung hier hat noch gepasst."
Er deutet auf eine T-Kreuzung im Roadbook, bei der man nach links abbiegen soll. Ein Zaun ist mit abgebildet.
Hias: "Owa dös ko ned de sei, wei es geht hier ja a groußa Weg grodaus weida."

Martin: "Hä? Fahr mal gradeaus weiter, vielleicht passen die Kilometer nicht ganz. War ja Roadbookänderung."

Vor, nächste Kreuzung passt nicht. Nochmal zurück. Zur vorletzten Kreuzung. Die war wiederum gut. Wieder wenden, wieder die Kreuzung mit dem Zaun. Etliche Teilnehmer passieren uns derweil.

Martin: "Oh. Das Roadbookbild ist um 90 Grad GEDREHT! Fahr geradeaus weiter."

Das tun wir und das Roadbook passt auch wieder.
Jetzt sind wir aber voll im Konvoi drin. Ein Phänomen, welches wir bei fast jeder Nachtetappe beobachten. Manch ein Beifahrer ist von den Schwierigkeiten der Navigation auf den Panzerpisten überfordert, das zugehörige Auto irrt eine Weile ziellos umher, bis ein später gestarteter Teilnehmer mit meist auch niedrigerem Tempo, aber auch sicherer Navigation des Wegs kommt. Der verzweifelte Beifahrer bittet den Fahrer, hinterherzufahren, bis er wieder ins Roadbook kommt.
Es bildet sich rasch ein mäßig schneller Konvoi aus vier bis zehn Autos, der in gemächlichem Tempo ins Ziel fährt. Wir sind jetzt genau dahinter. Eigentlich nicht unsere Geschwindigkeit, und eigentlich haben wir auch den Einstieg ins Roadbook wieder. Also versuchen wir wieder nach vorne zu kommen. Überholen ein Auto, noch eines, gondeln an einer engeren Stelle eine Weile hinterher, kommen mit dem Konvoi auf einer großen Vielfachkreuzung mit mindestens 12 Abbiegungen raus. Hier ists breit, Martin hat sich recht schnell für die richtige Richtung entschieden, die Gelegenheit, sich nach vorne abzusetzen. Ich fahre links am Konvoi vorbei, Bodenwelle nach Bodenwelle, in der nächsten ist nennenswert Wasser.

Alles Finster. Voll in die Eisen.
Martin: "Mach bitte die Wischer an, ich sehe garnichts mehr!"

Hias: "San scho oo, de Frontscheinwerfer san hoid voi mit Baaz."
Martin: "WISCHEN!"
Hias: "Huift nix, mia ham koa Liacht!"

Scheinwerfer am Dach an, sind nur mäßig versaut, und man sieht wenigstens ein bisschen was. Aber eigentlich nicht viel.
Martin: "Ich seh immer noch nichts, jetzt wisch doch mal!"

Hilft nichts. Ausgestiegen und die Haupscheinwerfer mit dem Jackensaum grob gereinigt. Die Scheinwerferwaschanlage hatte ich wegen defekter Düsen nicht wieder eingebaut.
Licht ist wieder da, Beifahrer beruhigt, weiter gehts. Der Konvoi hat uns zwischenzeitlich wieder passiert. Blöd.

Weiter. Größere Pfützen werden jetzt gezielt umfahren, der Konvoi wieder mal ein- und überholt (komme mir langsam auch ziemlich doof vor), irgendwo gibt es eine relativ einfache Wasserdurchfahrt.



Nach vierzig Kilometern kommen wir an der Behelfsstahlbrücke im Wald vorbei. Da wir wenig Lust auf nasse Füße haben geht es vorsichtig über die Brücke und nicht durchs Wasser daneben.
Weiter, etwas unübersichtlich über zwei folgende Kreuzungen, noch wenige Kilometer bis ins Ziel.
Zwei, drei Autos kommen uns entgegen. Offenbar suchen die etwas. Wir kommen an die nächste Kreuzung. Direkt davor, auf unserem Weg ist Flatterband quer gespannt.

Martin: "Kann nicht sein. Die Kreuzung passt ganz exakt. Umfahr das Band, es ist eh nicht mehr weit ins Ziel."

Hias: "Dös is eh weiss und ned vom Euro4x4. Dös schaugt aus ois wars vo ona Übung üba."

Links gehen eh Spuren dran vorbei. Band umfahren, ab ins Ziel.
Haben dieses mal Platz 9 in der Nachtetappe. Das ging schon mal besser.

Rückfahrt ins Camp. Fehleranalyse. Der Navigationsfehler beruht darauf, dass ein Bild der Roadbookänderung mit T-Kreuzung eigentlich das gleiche wie zuvor war, nur eben um 90° gedreht. Flüchtigkeitsfehler, vor allem wenn man die Änderungen vom Handydisplay abschreibt. Wir einigen uns drauf, dass ich die Änderungen künftig noch mal gegenchecke. Ist ja nicht zum ersten Mal passiert und hat uns heute leicht 10 Minuten gekostet.
Durchsicht am Auto offenbart keine Schäden. Immerhin.
Der Disco trudelt eine Weile später ein, die nächtliche Navigation hat hier einiges an Nerven gekostet. Aber auch hier keine nennenswerten Schäden. Also ab ins Bett, Tanken und Service morgen Vormittag.

Freitag, 18.09.2020

Zwei längere Etappen auf dem Truppenübungsplatz Drawsko sind heute vorgesehen. Bekanntes Gelände, hier machts Spaß, viele Möglichkeiten, nass zu werden und die Winde zu brauchen. So sollts sein.
Los geht es mit 95km. Am Vorstart stellen wir fest, dass wir nach der Nachtetappe vergessen haben frisches Trinkwasser einzupacken. Mist. Die halb angesüffelten Flaschen hat jemand rausgeräumt. Wir schnorren diverse Serviceleute an, die Besatzung vom Vorstart überlässt und zwei Pullen. Sehr gut, Trockenlauf kann nämlich sehr unangenehm werden. Dafür nehmen wir auch eine kurze Startverzögerung in Kauf. Ab auf die Piste, wir starten aufgrund der mäßig verlaufenen Nachtetappe recht weit hinten, haben was aufzuholen.



Viele tief ausgefahrene Sandbahnen. Motorleistung ist gefordert. Die Temperatur steigt. 120°C. Kann nicht sein. Anhalten, Check. Der große E-Lüfter läuft nicht. Haben wir aber beim Service heute morgen geprüft?

Hias: "Des werd da Tempraturschoita sei. Des is uns scho a moi varreckt."

Zwei 6,3er Flachstecker vom Schalter abgezogen, mit dem Leatherman gebrückt - Lüfter läuft an.

Martin: "Ärgerlich. Am besten überbrücken, oder?"

Hias: "Wagoklemme. Du kannst de Kabeln dawei abisoliern"

Martin isoliert die Kabel mit dem Leatherman ab und verbrennt sich die Finger am Auspuff, während ich in der Ersatzteilkiste eine Wagoklemme zu Tage fördere. Dran, Lüfter läuft, Temperatur ist gefallen, weiter gehts.

Weiter auf Piste, dann aber Abzweig auf eine wenig befahrene Nebenstrecke. Panzerwellen mit Löchern, schlammig, teilweise wassergefüllt, die Ausfahrten zerwühlt. Hier sind Reifenprofil, Reifengröße, Differentialsperren und vor allem geschickte Spurwahl gefragt.
Klappt, bis auf das letzte Loch. Hängen etwas schräg an der Ausfahrt. Könnte man nochmal versuchen, aber wir sind auch mit der Winde schnell am Baum und draußen aus dem Loch. Materialschonender, wenngleich auch etwas langsamer.
Die Strecke wird wieder harmloser und mündet wieder auf der CC-Piste ein. Enge Navigation auf dem Schießplatz. Viele Spuren, noch mehr Staub, andere Autos, alles herausfordernd und wir haben nicht gleich auf Anhieb die richtige Abzweigung. Nicht wild. Wenig später kommt eine bekannte Wasserdurchfahrt - mitten in der Wiese, ohne Baum, ein Berge-MAN als Windenpunkt geparkt.
Garnicht lange versuchen, rangefahren, Martin springt mit dem Seil los und überprüft beim Durchwaten die Tiefe.
Ist mit dem Seil schneller am Windenpunkt als Sjoerd, der Beifahrer auf der holländischen 333, der vor uns schon dastand. Zackig Zug aufs Seil und im Schlamm überholt. Wasserstand erträglich. Drüben raus, Beifahrer rein, Stempel geholt und weiter auf die Piste.









Wir gasen wieder einige Kilometer, Panzerpiste rauf, Waldweg runter. Auf dem Übungsplatz laufen viele Baumaßnahmen. Viele stark wellige Wege wurden glatt abgezogen und mit grobem Schotter versehen. Das macht die Strecke deutlich schneller, viele Kurven lassen sich im Drift nehmen - die alten Wellenstrecken waren aber auch eine Herausforderung für sich und erforderten einen gut dosierten und getakteten Umgang mit dem Gaspedal, um nicht von der Strecke abzufliegen.

So sinds aber erst mal wieder einige Kilometer CC-Strecke. Panzertrack, Waldweg und wieder Panzerpiste.



Auch die CC-Strecke hat eine kleine Wasserdurchfahrt. Nichts wildes, schafft eigentlich jeder Geländewagen mit MTs. Und dennoch hängt hier einer. Der hat sich auch richtig tief festgefahren. Bergegurt hängt dran, Beifahrer guckt traurig. Aber auch hier sind wir für eine schnelle Zugbergung zu leicht, vor allem nach vorne, die Ausfahrt rauf. Rechts vorbei und mit den Schultern gezuckt. Wir würden entweder massiv Zeit verbraten oder uns die Kupplung verreiben, wenn nicht noch mehr.

Also weiter.
Ausgebremst werden wir vor allem auf den Panzerpisten, tief ausgefahren und wir sind doch eher mit niedriger Leistung unterwegs. Eine dieser Pisten endet an einem Birkenbruchwald. Kleine Wasserdurchfahrt, dann entlang des Baches, nochmal hindurch, einen ausgewaschenen Sandhang hinauf und wieder auf die Hauptstrecke zurück.

Kommen wieder am Staudamm Borowo vorbei. Zweite Schleife. Überholen einen 130er mit Markise, der in der Discovery-Klasse mitfährt. Na wenn da mal ein Baum einhakt...
Kurz drauf wieder die CC-Wasserdurchfahrt und das Auto hängt immer noch drin. Blöd. Aber es rangiert schon ein Landcruiser aus der Extrem Limited und schickt sich zur Bergung an. Okay. Ab und weiter, bei uns tun zehn Minuten auch echt weh.

Gegen Ende der Etappe befahren wir noch eine längere Baustelle auf dem Truppenübungsplatz. Die ist mit Tempolimit und offenbar wird hier eifrig an den Wegen gebaut. Zwei kleine Wasserdurchfahrten sind abgelassen und werden geschottert und entschärft. Es ist nur mehr ein 30cm-Rinnsal zu durchqueren.

Martin: "Durch diese Maßnahmen verlieren die Durchfahrten an Herausforderung. Schade."

Hias: "San da zvui Hummer steckabliem, etz werds leichta gmacht?"

Was auch immer der Grund sein mag, es ist nicht mehr weit bis zum Ziel.
Fertig, zur Hälfte. 2 Stunden Zeit bis zum nächsten Start.
15km Rückfahrt ins Camp. Ich lasse den durchnässten Martin am Campeingang raus, fahre nach Drawsko, volltanken, zurück ins Camp.



Kleiner Service für Mensch und Maschine - einen Happen essen, Durchsicht, neuer Luftfilter, Roadbookkontrolle, Wasser auffüllen und dann wieder ab in den Poligon.

125km hat die zweite Teiletappe. Start, kurz hinter uns Gilles im 6x6. Der jagt uns über die Piste. Kompasskurs. Der Hightech-Tripmaster darf seine Fähigkeiten ausspielen. Flott weiter, Gilles braucht noch. Kommt erst allmählich wieder ran, im Tiefsand ist er eben schneller, ich lasse ihn vorbei. Aber abhängen soll er uns nicht. Prompt verfahren sie sich kurz und wir sind wieder vorne. Erneut Annäherung im Rückspiegel. Es geht weg von der Piste, in engen Latschenwald, niederer Bewuchs, enge Kurven, kurze Abbiegungen. Der Suzuki als klassisches Försterauto kann hier seine Stärken ausspielen, Gilles ist hinter uns verschwunden. Immer über 5000 Umdrehungen, häufig am Begrenzer, immer Leistung am Gang vorhanden.

Wir nähern uns einer Sumpfdurchfahrt.
Links und rechts mit Trassierband begrenzt, zwischen den Bäumen am Ufer gibt es zwei mögliche Durchfahrten.

Links hängt der Grosland (Nr. 302) drin. Ziemlich schräg, hat ein tiefes Loch unter dem Wasserspiegel erwischt.
Rechts schickt sich gerade die 323 an, der Beifahrer ist grade mit dem Windenseil in der Hand auf dem Weg ins Wasser. Hinter uns kommt grade Gilles am Loch an.
Wohin? Nicht den Vorsprung wieder verlieren. Vielleicht links neben dem Grosland vorbei und dann diagonal durch? Martin läuft das ab. Richtig fiese Stufe. Nee, da werfen wir das Auto um.
Am Grosland hantieren sie mittlerweile an der Heckwinde herum. Das wird so schnell nichts. Die 323 ist mittlerweile ins Loch eingefahren, wincht sich langsam durch. Also schnell dahin, bevor die Durchfahrt versperrt ist.

Martin durchquert unter Einsatz aller Gliedmaßen den Sumpf. "Halte Dich etwas weiter rechts, durch das Unterholz hindurch und dann kommen wir neben den Defender aus dem Loch."



Die 323 ist durch den Sumpf und kämpft mit der Ausfahrt. Unser Seil hängt an einem Baum zwei Meter rechts davon, mit vollem Windentempo ziehen wir uns durch den Sumpf, ran an die Auffahrt. Aber raus dürfen wir nicht, Trassierband zwing uns nach links. Wir hängen die Winde um, aber jetzt 323 hat die Umlenkrolle angehängt und versperrt den Weg. Wir kommen die Auffahrt zwei Meter weiter rauf, müssen dann aber nochmal umhängen um das letzte Stück um die Kurve zu kommen. Aber dann sind wir wieder draußen.







Hinter uns Gilles. Der hat jetzt eine direkte gerade Linie auf einen Baum zu und deutlich weniger Kippgefahr. Sobald er am Baum hängt Vollgas, Motor heult auf, 6 Räder wühlen kräftig voran und durch ist er.
Hias: "Sowas will ich auch haben!"

Sind trotzdem noch vor Gilles am CP und wieder auf Strecke. Kurz drauf, gemein versteckt, eine kleine Wasserdurchfahrt, undramatisch zu bewältigen.
Weiter. Piste entlang blasen.
Ein seltsames Schrönz-Geräusch ertönt. Wiederholt sich. Vor allem beim Einfedern oder Bremsen. Auskuppeln, Gasgeben, es wird lauter.

Martin: "Halte bitte an, dieses Geräusch sollten wir nicht unbeachtet lassen."

Rechts ran. Suche. Räder, Radkasten in Ordnung. Von vorne hat sich ein gurkendicker Ast rechts über die Vorderachse in den Getriebetunnel geschoben, wird von der Kardanwelle abgefräst. Daher die Geräuschkulisse. Lässt sich bequem nach vorne rausziehen.

Hias: "Dusel ghabt, häd denkt dös war etzas wos wirklich wuids, Getriebe hi oder so!"

Gilles hat uns zwischenzeitlich nicht wieder eingeholt.
Weiter. Recht bald gehts links weg, in einen kaum befahrenen Wald. Flatterband. Anfahrt "Ladoga"-Loch.
An der Bruchkante von Wald auf Sumpfland ist ein kleines Rinnsal zu überwinden. Dahinter deutlich weicherer Boden, von Sumpfgras und ähnlichem Gesträuch bestanden. Trägt, aber zerwühlt man einmal die Grasnarbe, liegen die Achsen schnell auf dem Boden auf. Zudem gibt es kaum geeigneten Bewuchs, um sich auf das Sumpfgebiet zu winchen. Darum erst in Position rangiert, beide Sperren rein und dann mit Schwung gradeaus auf den Sumpf. Ein paar hundert Meter auf zweifelhaft tragfähigem Untergrund, und dann stehen wir am eigentlichen Hindernis. Ein langes Sumpfloch, zum Zeitpunkt unserer Ankunft schon ordentlich zerwühlt und die Ausfahrt auch nicht mehr wirklich fahrbar. Aber wir haben Glück - niemand hängt im Loch, keine blockierte Spur. Wir können das Seil gleich auf einen Baum in direkter Linie hinter der Ausfahrt hängen. Weit weg, hier reichen 30m nicht mehr, aber eine gute Zuglinie.

Zunächst muss sich Martin aber mit dem Seil durch den Sumpf kämpfen. Das ist ein schwieriges Unterfangen. Es ist recht wenig Wasser drin, der verbliebene Schlamm umso zäher. Über Funk kommen Beschwerden:
"Ich kann mich kaum noch bewegen!"
"Der Schlamm zieht mir die Schuhe von den Füßen"





Martin ist kurz davor, über den Sumpf zu robben. Schließlich kommt er durch, Seil an den Baum, Zug auf die Winde. Es geht hart an die Druckgrenze der Winde, ich fahre im zweiten, schnellen Gang mit rund 250 bar Druck. Solang sich das Auto noch bewegt, gibt es keinen Grund die Bewegung zu stoppen und zurückzuschalten. Also weiter gut Zug aufs Seil und hindurch.





Drüben Stempel geholt, die 334 steht am CP, die Besatzung schraubt. Oh. Naja, weiter.
Wieder ab auf die Piste. Einige Kilometer Piste heizen, zur Beifahrerverwirrung wird mal wieder eine kleine Schleife mit Kompasskurs gefahren.

Wasserdurchfahrt an der Behelfsbrücke. Ein paar Zuschauer haben sich eingefunden und wollen keine langweiligen Brückenüberfahrten sehen. Also wurde die Brücke mit einem kleinen Bäumchen blockiert. Gestern Nacht lag es noch nicht da. Ab durchs Wasser. Unkritisch, weniger als einen Meter tief, tragfähiger Untergrund. Weiter, wieder an die Kreuzung mit dem irreführenden Flatterband, außenrum und wieder auf die CC-Strecke. Es kommen noch einige wenige kleine Wasserdurchfahrten, keine Herausforderungen mehr, nur noch die Zeit ins Ziel tragen.

Lief klasse. Die Etappe hat richtig Spaß gemacht. So lieben wir die Breslau, so dürfte es jeden Tag sein. Fünfter Platz in der Extremklasse.
Gut gelaunt gehts ins Camp zurück, Service am Auto, Duschen, Abendessen.
Keine Schäden, normaler Verschleiß, auch die diversen Getriebeöle haben noch eine gesunde Farbe. Abschmieren, Luftfilter neu, Lichtmaschine, Schrauben, Bremsen prüfen.
Sehr entspannt.

Der Discovery fehlt. Anruf von Anja. Auto läuft, aber lauft bläst zwischen Krümmer und Auspuff rechts raus. Motor läuft eher bescheiden und nicht rund. Sind aber noch durchs Ziel.
Wahrscheinlich Notlauf wegen seltsamen Abgaswerten.
Sie tuckern gemächlich ins Camp, dort behebt Andre den Schaden mit viel Gefummel (neue Muttern auf die Stehbolzenreste applizieren) feldmäßig. Motorlauf wieder gut. Das Fahrwerk am Disco ist gerade für Drawsko mit den serienmäßigen Federn viel zu weich, speziell auf der Hinterachse. Härtere und auch etwas längere Federn hätten wir im Camp dabei, man entscheidet sich jedoch gegen einen Tausch, für einen Tag lohnt das nicht mehr.

Samstag, 19.09.20
Letzter Tag. 130km Drawsko. Es ist Zeit, sich die Chancen auszurechnen und gegebenenfalls zu taktieren.
Gesamtwertung bis jetzt:
1: 312 Marsden/Ayre 14:18
2: 328 Mere/Kujawski 14:21
3: 301 Drancourt/Walocha 15:27
4: 303 Hertwig/Hertwig 16:12 <-- Wir!
5: 334 Plomp/Wijnia 18:10
6: 325 Daurelle/Hollender 18:19

Plätze eins und zwei fahren ein Rennen für sich. Drei Minuten Differenz, aber über eine Stunde zum Dritten. Da müsste schon massiv was schieflaufen, um die vom Treppchen zu werfen. Die 301 fährt meistens unser Tempo, manchmal etwas schneller, oder einfach mit weniger Malheur zwischendurch. 45 Minuten auf normaler Strecke aufholen ist eigentlich nicht möglich. Aber mit Glück am Schlammloch kann das klappen.
Die 334 steht uns im Camp gegenüber, die startet heute nicht mehr, haben einen gröberen Schaden.
Die 325 ist ein ziemlich schnelles Auto, wir sind eigentlich nur bei Windenpassagen schneller, auf Weichsandpiste keine Chance, auf Bodenwellen gewinnt auch der längere Radstand. Da sie einen Ausfall am zweiten Tag hatten, sind sie recht weit hinten. Zwei Stunden Zeitpolster sollten uns aber genug Abstand sein.

Also: Der dritte Platz scheint möglich. Gas geben, schneller am Sumpf sein als die 301 und mit Glück wirds was.

Ab in den Poligon, Start heute recht spät mit 12:30, da alle Klassen die gleiche Strecke fahren. Wir sind das vierte Extremauto. Zügig gehts los, Piste, nach 15km eine kleine unproblematische Wasserdurchfahrt im Birkenbruchwald, nach 20km haben uns Daurelle/Hollender (325) ein- und überholt. Eine Herausforderung, dort dranzubleiben. Bis sie 5km später kurz stehenbleiben. Navigation? Problem?
Egal, wir sind gleich vorbei und zunächst liegen wir wieder vor ihnen. Bei 35km stehen Drancourt/Walocha am Streckenrand. Haube offen, sind am Schrauben.


Da stehen sie, Drancourt/Walocha.

Hias: "De sand am drittn Platz. Etzad hammas eigholt."
Martin: "Die Etappe ist noch lang."

Eigentlich wünscht man ja niemanden einen Ausfall, aber irgendwie profitieren wir doch. Außerdem ist Haube auf noch lange kein Indiz dafür, nicht mehr weiter zu fahren.

Wenig später tauchen Daurelle/Hollender immer mal wieder im Rückspiegel auf. Recht weit entfernt, mal da, mal nicht. Ab km 45 hängen sie dauerhaft hinter uns, Überholalarm geht an. Okay, da waren sie aber lang geduldig. Rechts halten, vom Gas, vorbeilassen. Aber dann wieder dranbleiben. Die Wasserdurchfahrt mit der Behelfsbrücke, dieses Mal von Norden angefahren. Liegt der dicke Ast noch auf der anderen Seite der Brücke? Lieber durchs Wasser. Drüben raus und wieder aufs Gas gegangen.



Vielleicht war es etwas viel Drehmoment im feuchten Sand. Jedenfalls ertönt jetzt beim Fahren ein lautes Knacken. Proportional zur Geschwindigkeit. Anhalten. Sichtprüfung. Nichts zu sehen. Vorsichtig anfahren, ein lautes Knacken, verbunden mit einem Ruck durchs Auto. Richtung Hinterachse.

Martin: "Ich vermute, der hintere Achsantrieb hat einen Schaden an Tellerrad oder Triebling. Dieses fahren wir auch schon seit fünf Jahren ohne Tausch."

Hias: "A Schaaß. I fohr a moi staad weida, hab scho erlebt das sowas no lang hebt"

Mit stark verringertem Tempo geht es weiter. Ein Ohr an der Achse, ja nicht zuviel Drehmoment draufbringen, immer damit rechnen, dass das Diff plötzlich blockiert, das Auto ausbricht und wir uns seitlich überschlagen.
Das Geräusch der Hinterachse wird über die nächsten fünf Kilometer lauter und häßlicher.

Hias: "I daad moana, mia baun etzad de hintane Kardanwejn aus, weil ned das def Diff na no im Baazloch blockiert."

55km Etappe geschafft. Rechts ran. Zwei Dreizehner rausgekramt, Martin legt sich unters Auto und baut die Kardanwelle aus.
Ich lasse derweil Luft aus den Reifen. 1 Bar an der Vorderachse und 1,4 hinten sorgt für besseren Vortrieb, aber auch eine deutlich erhöhte Gefahr, die Reifen von den Felgen zu drücken.
Kardanwelle aufs Dach gezurrt, alles wieder verstaut, weiter. Fünf andere Extrem-Autos passieren uns. Aber die 301 ist nicht dabei. Haben die ein größeres Problem?

Martin: "Der Tripmaster zählt nicht mehr. Mist. Die Schrauben der Kardanwelle lösen ja den Sensor aus."

Nochmal rechts ran. Schrauben wieder an den Getriebeflansch geschraubt.. Wieder zwei Autos an uns vorbei, wieder ist die 301 nicht dabei.

Hias: "Wenn bei dene jetzt was hi is, müsstma nur no ganz griabig ins zui fahrn. Zwoa Stund ham wir Puffer, des sollt doch glanga!"

Martin: "Wenn sie denn wirklich ausfallen und nicht nur eine längere Reparatur ausführen. Noch ist das Rennen nicht vorbei."

Also weiter. Das Geräusch ist verstummt, also war es wenigstens wirklich ein Problem an der Hinterachse. Nur mit Fronttrieb sind wir auch schon etliche Kilometer weit gekommen. Mit mäßig Tempo, aber auch nicht zu langsam. Zu spät am Sumpf und man kann mit Pech und einer schmalen Durchfahrt eine Stunde verlieren. Zu schnell eine Bodenwelle übersehen und es drückt uns einen Reifen, mit Pech zwei ab, wir haben aber nur einen Reserve.

Einige Tiefsandstellen sind schwierig und bremsen uns aus, aber noch schaffen wir es fahrenderweise. Jetzt nur nicht den Antriebsstrang zur Vorderachse zu sehr überlasten, trotzdem in Schwung bleiben, sonst hängen wir.
Bei 75km erneut das Ladogaloch. Erhöhter Schwierigkeitsgrad mit Frontantrieb. Fahrend kommen wir nicht mal über das kleine Rinnsal bei der Anfahrt. Das niedere Buschwerk muss, großzügig mit dem Baumgurt umschlungen, irgendwie als Windenpunkt dienen um uns auf den Sumpf zu ziehen. Gemeinsam mit der angetriebenen Vorderachse klappt das auch.

Am eigentlichen Sumpf ist dann Stau. Alle Anwesenden haben sich entschieden, den Sumpf am linken Rand zu durchqueren. Ganz vorne, noch vor der schmalen Ausfahrt windet sich einer auf die Ausfahrt zu, dahinter stehen noch zwei weitere Autos an.
Martin springt schnell raus, schnappt sich das Seil und watet auf der mittleren Spur durch, Seil an den Baum hinter der Ausfahrt und Zug auf die Winde. Leider hat der Mitbewerber vorne es zwischenzeitlich geschafft, sich bis zur Ausfahrt zu winchen, zieht sich uns voll in den eben noch freien Weg. Unser Seil verhakt sich fast in dessen rechtem Spiegel.

Naja, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Seil lockern und Martin zieht es zur Seite, damit sichs nicht in dem Defender verhakt. Wir stehen in Schräglage an recht tiefer Stelle, der Schlamm quillt durch den Bodenablauf ins Auto, die Pedale verschwinden allmählich.

Der Defender hat umgehängt, es reicht jedoch die Zugkraft nicht. Er lenkt um. Mangels Umlenkrolle direkt durch einen Schäkel.

Martin über Funk: "Jetzt reißt gleich ein Seil, das kann noch dauern..."

Wie durch ein Wunder reißt kein Seil, der Defender zieht sich raus, wir gleich hinterher. Am CP werden wir auf einen Platten vorne links aufmerksam gemacht. Reifen von der Felge gedrückt. Das auch noch. Mist.
Zur Seite gewincht, Auto hochgekurbelt, Reserverad drauf.








Martin: "Diese Etappe mag uns nicht. Vielleicht war es doch etwas arg wenig Luftdruck."

Hias: "Ko sei. I probiers moi mit 1,2 bar"

Das Rad vorne links wird also auf 1,2 abgelassen.
Weiter, wieder auf die Piste.

Der leicht höhere Luftdruck macht sich bemerkbar, vielleicht auch das höhere Gewicht durch den jetzt am Auto klebenden Schlamm, jedenfalls wühlen wir etwas mehr im Sand. Ich versuche stets Antriebstrampeln zu vermeiden, das geht nämlich schnell los und beansprucht den Antriebsstrang doch recht arg.



Bei 90km T-Kreuzung, scharf links und gleich einen sandigen Hang hoch. Mäßig schwungvoll, leider reicht es nicht aus. Rückwärts runterrollen und rückwärts den Gegenhang hinauf, vorwärts über die Kreuzung und allen Schwung mitnehmen, der geht. Reicht. Die Vorderachse trampelt etwas, aber wir schaffens in die Ebene und können wieder beschleunigen. Dreimal um die Kurve und wieder ein ähnlicher Hang, hier keine Möglichkeit zum Schwungholen. Zudem noch jede Menge Beschleunigungswellen. Voll aufs Gas, ran, die Fuhre wird langsamer, die Räder wühlen und trampeln. Weit und breit kein Baum fürs Windenseil, mit Müh und Not kommen wir rauf.

Hias: "2018 ois wia uns de Kardanwejn hintn aussegflogn is, da san mia no vui brutaler gfoan, des hod gschebbat, leckomio"

Martin: "Danach war aber auch das vordere Tellerrad angeknackst. Nicht defekt, aber nicht mehr gut."

Weiter. KNACK.

Hias: "jetzad zerlegt sich des hintane Diff endgültig oder wos?"

KNACK.

Martin: "Das hört und fühlt sich genauso an wie vorhin, bevor wir die Kardanwelle ausbauten. Kommt auch von hinten."

KNACK. Fühlt sich aber nicht gut an. Ruckeln im Antriebsstrang, da ist was im Kraftfluss. Oder blockiert doch einfach nur die Hinterachse immer mal wieder?
Erheblich vom Gas gegangen, gelauscht. KNACK-KNACK. KACK.
Wir rollen noch ein paar Meter dahin, es wird schlimmer, plötzlich fehlt der Kraftfluss. Ausrollen.
Es scheint das vordere Differential auch noch hinüber zu sein.
MIST.
Wir winchen uns von der Strecke, Fehleranalyse.
Kardanwelle noch da. Kein radiales Spiel am Triebling (im Gegensatz zu dem der Hinterachse). Kraftfluss immer mal wieder kurz da, aber auch gleich wieder weg. Vorderachssperre lässt sich nicht mehr einlegen - rückt nicht mehr ein. Steckachsen erscheinen von den Geräuschen her unwahrscheinlich. Passt am ehesten zu einem Schaden an Tellerrad oder Triebling. Mist. Damit sind beide Achsen außer Gefecht. Ein wenig Rollen ist noch möglich.
Wir sind aber bei 95km von 130. Dazu noch ein Schlammloch. Ein paar Kilometer mit der Winde und Restantrieb würgen würden wir noch mit Gewalt durchziehen.
Aber bei der Reststrecke?
Irgendwie geben wir leider doch viel zu schnell auf. Rennen vorbei. Bergung angerufen.

Das wars mit der Breslau 2020.




Später kommen noch ein paar gemütliche LKW vorbei. Bieten uns an, ins Ziel zu schleppen. Tja, sind schon aus dem Rennen. Bergung kommt.
Auf dem Berge-LKW werden wir noch an der Siegerehrung vorbeigefahren - wie mit der Schandgeige durchs Dorf gejagt...
Ins Camp, verladen, keine Party. Ich treffe noch Maxence Walocha - Beifahrer auf der 301 - sie haben sich kurz nach uns an der Behelfsbrücke richtig übel verkeilt und kamen ohne fremde Hilfe nicht wieder raus. Ähnlich bedröppelte Stimmung wie bei uns.
Wir fahren noch am gleichen Abend bis Berlin.

Gesamt haben wir Platz 11 erreicht. Hätten wir die Bordkarte noch abgegeben, wärs ein CP mehr gewesen, zwei Stunden schneller, aber was hilfts?
Vielleicht hätten wir nicht so schnell aufgeben sollen. Hintere Kardanwelle wieder rein und mit Restvortrieb und Winde noch kämpfen, vielleicht auf einen netten LKW hoffen, der uns durchs Ziel zieht? Wer weiß, hinterher ist man immer schlauer, aber bei keiner der Varianten wäre das Treppchen noch drin gewesen, und Theorien kann man viele anstellen. So bleibt eine große Baustelle und das Wissen, dass wir wiederkommen. Es ist immer noch eine Rechnung offen.

Anja und Edi im Disco kamen übrigens komplett und ohne Schäden durch, auch hier ist eine Wiederholung geplant.
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Robert Stückle
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 06:44:13    Titel:
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Hallo, danke für den tollen Bericht.
Ist schön zu lesen. YES

Das es heuer nicht so gut geklappt hat ist schade.

Hat denn Euer Tripmaster-Sensor nach dem verringern des Abstandes zuverlässig funktioniert?

Welche Pläne habt Ihr mit den Diff´s?
Einfach wieder zwei neue (alte) rein oder steht mehr auf dem Programm?
Das verbleibende Material wird ja durch Rennen fahren nicht haltbarer… Ja

In der Ultra4 werden Antriebskomponenten bei den Topteams spätestens nach einer Saison getauscht. Ist teilweise eine andere Belastung, doch ohne Grund wird das nicht gemacht.

Gab es sonst noch tech. Probleme welche für die kommende Saison angegangen werden sollten?

War die Navigation heuer anspruchsvoller?

_________________
Liebe Grüße Robert

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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 07:31:15    Titel:
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Servus Hias,

sehr schön geschrieben, da macht das Lesen spaß!
Du könntest im Nebenjob noch Reporter machen.

_________________
Gruß

OffRoad-Ranger
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 08:24:50    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Robert Stückle hat folgendes geschrieben:
Hat denn Euer Tripmaster-Sensor nach dem verringern des Abstandes zuverlässig funktioniert?


Hi Robert, ja, das war ne ganzschöne Spielerei. Drauf stand 6mm Schaltabstand, letzten Endes waren es 2-3mm bei denen der Sensor auch bis 120km/ korrekt gezählt hat.

Zitat:

Welche Pläne habt Ihr mit den Diff´s?
Einfach wieder zwei neue (alte) rein oder steht mehr auf dem Programm?
Das verbleibende Material wird ja durch Rennen fahren nicht haltbarer… Ja

In der Ultra4 werden Antriebskomponenten bei den Topteams spätestens nach einer Saison getauscht. Ist teilweise eine andere Belastung, doch ohne Grund wird das nicht gemacht.


Vorne eine ARB statt der Selbstbausperre. Die Löcher für die Stifte schwächen das Material schon arg.

Und die Diffs nach ein paar Rennen tauschen. Ausführliche Sichtkontrolle machen wir nach jedem Rennen. Zahnausfall am Triebling hatten wir in all den Jahren aber noch nie.

Zitat:

Gab es sonst noch tech. Probleme welche für die kommende Saison angegangen werden sollten?

War die Navigation heuer anspruchsvoller?


Nix wildes. Es drückt sich noch ne Menge Staub ins Auto durch den Getriebetunnel und andere Spalten, die Karre ist mir noch zu laut und zu schepperig (hatte jeden Abend heftiges Ohrensausen trotz Helm - bin mit dem Alter aber auch empfindlicher geworden), und grade an der HA ist die Fahrwerksabstimmung nicht mehr wirklich gut und gehört mal überarbeitet.

Die Navigation empfand ich aus Fahrersicht sogar relativ einfach oder sagen wir mal, es gab recht wenig Unklarheiten. Wir kennen aber die meisten Gebiete schon und auch ein paar der typischen Tücken.
Aber dazu äußert sich besser Martin.
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Matthias
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 08:25:27    Titel:
 Antworten mit Zitat  

OffRoad-Ranger hat folgendes geschrieben:
Servus Hias,

sehr schön geschrieben, da macht das Lesen spaß!
Du könntest im Nebenjob noch Reporter machen.


Hi Werner,
Danke!
Aber mein Nebenjob ist schon Autobasteln, dafür hab ich keine Zeit. Supi rotfl

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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 08:39:38    Titel:
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Danke fürs "mitnehmen"! Love it

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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 09:08:47    Titel:
 Antworten mit Zitat  

@Fuchs: Gern doch.
Hab die Berichte auch mal in pdfs gepackt:

Deutsch:
https://up.picr.de/39703212fz.pdf

Englisch:
https://up.picr.de/39703219vp.pdf
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Martin
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 09:12:09    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Robert Stückle hat folgendes geschrieben:

Hat denn Euer Tripmaster-Sensor nach dem verringern des Abstandes zuverlässig funktioniert?


Ja, am Ende hatten wir gut 2mm Abstand von den Schraubenköpfen. Das hat dann zuverlässig funktioniert.

Robert Stückle hat folgendes geschrieben:

Welche Pläne habt Ihr mit den Diff´s?


bei Samuraidifferentialen bleiben. Die sind schön klein, leicht, günstig und wenn man mal bewusst drüber nachdenkt was die schon alles gesehen haben auch ziemlich haltbar für unsere Zwecke. Vorne und hinten ARB Druckluft Sperre, zusätzlich ein Reservedifferential mit Sperre, auch wenns teuer geld kostet Unsicher

Robert Stückle hat folgendes geschrieben:

Einfach wieder zwei neue (alte) rein oder steht mehr auf dem Programm?
Das verbleibende Material wird ja durch Rennen fahren nicht haltbarer… Ja

In der Ultra4 werden Antriebskomponenten bei den Topteams spätestens nach einer Saison getauscht. Ist teilweise eine andere Belastung, doch ohne Grund wird das nicht gemacht.


Grundsätzlich haben wir das auch vor. Da es nach meinem Stand keine neuen Tellerräde und Trieblinge von Suzuki gibt, werden wir wohl darauf angewiesen sein, Gebrauchtmaterial irgendwie auf seine Restlebensdauer zu bewerten und zu selektieren.
Nach etwa 3x Breslau dann auf Verdacht neue Zahnradsätze einbauen.

Bisher haben wir die Differentiale immer angeschaut und ggf. neu eingestellt. ( seit wir uns den Luxus neuer Quetschhülsen geleistet haben, lockert sich nichts mehr)
Irgendwie dachte ich mir beim Prüfen des hinteren Diffs noch, das man da vllt. einfach mal ein frisches aufbauen könnte - so rein vom Gefühl her. Auf der anderen Seite war noch kein Erfahrungswert da, wie viele Bresläuse so ein Diff verkraftet.

Robert Stückle hat folgendes geschrieben:

Gab es sonst noch tech. Probleme welche für die kommende Saison angegangen werden sollten?

technische Probleme tauchten sonst keine mehr auf.

Ideen gibts aber:

1. Das Fahrwerk mit etwas mehr Muse als bisher einstellen, vor allem die Hinterachse

2. Noch weniger Gewicht wäre schön. Am Rahmen wurde in letzter Zeit schon viel gemacht, aber am meisten Potential sehe ich momentan in der Winde. Da wir uns als so eine Art "Markenbotschafter Hydraulikwinde"verstehen Hau mich, ich bin der Frühling
wird diese in ihrer Form unter allen Umständen bestehen bleiben, jedoch nach Möglichkeit gewichtsoptimiert.



Robert Stückle hat folgendes geschrieben:

War die Navigation heuer anspruchsvoller?


Nein. Leider habe ich zweimal in Folge die Roadbookkorrekturen unvollständig übertragen - mit eher doofen Konsequenzen beim Befahren der Etappe Wut . Das war in den vergangen Jahren irgendwie kein Problem als die Korrekturen ausgehangen waren, dieses Jahr kamen die per Smartphone.
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Fuchs89
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 11:44:37    Titel:
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Habt ihr nicht in beiden Achsen dasgleiche Diff? Unsicher

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Matthias
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 12:53:01    Titel:
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Beide Male ein 26 Spline Diff, baugleich, ebenso die Kardanwellen, auch baugleich.

Aufgrund der dynamischen Radlastverteilung (und weil man bergauf immer mehr Antriebsmoment braucht als bergab) sieht der Antriebsstrang zur Hinterachse deutlich mehr im Kollektiv.
Es sind immer die hinteren Kardanwellen draufgegangen, die hinteren Tellerradschrauben haben sich gelockert oder die hinteren Steckachsen verdreht. Dieses Mal ist der vordere Antriebsstrang auch vor allem durch Trampeln im Frontantrieb draufgegangen. Vermutlich hätte ein Einlegen der Differentialsperre schon einiges geholfen.

Gewichtsverteilung ist relativ ausgewogen. Winke Winke
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 13:34:01    Titel:
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Matthias hat folgendes geschrieben:
baugleich


Traumhaft, also vorne overkill und hinten an der Kotzgrenze. Hau mich, ich bin der Frühling

Na ich denke, es werden sich schon drei RD88 auftreiben lassen - Ist mMn bei euch ne gute Investition. Die RD208 (Nachfogler) könnte ja den Preis der erstgenannten etwas drücken.


Gruß Winke Winke

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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 13:57:18    Titel:
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Super Bericht Respekt Ich staune immer, wie du hinterher noch die ganzen Details abrufen kannst. Wenn ich nicht direkt am Abend Tagebuch führe (was ich meistens nicht tue) ist am Ende einer Tour alles nur noch "irgendwie geil"

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Sag' nicht "Jeep" dazu! ...und nein, es heißt nicht Pättrol. Wirklich nicht! Die Betonung muss auf die 2. Silbe. Danke!
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BeitragVerfasst am: 23.10.2020 18:23:53    Titel:
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Fuchs89 hat folgendes geschrieben:
Matthias hat folgendes geschrieben:
baugleich


Traumhaft, also vorne overkill und hinten an der Kotzgrenze. Hau mich, ich bin der Frühling


Stimmt so auch nicht, vorne ganz brauchbar dimensioniert und hinten könntes ein gutes Stück massiver sein.

Nachdem wir 2018 die hintere Kardanwelle verloren und ca. 50km Drawsko mit Frontantrieb überwunden hatten, sah das vordere Diff nicht mehr so toll aus:

https://up.picr.de/35801426eq.jpg

Lief danach aber noch zwei Tage bis Rallyeende, ohne dass wir einen Schaden bemerkt hätten. Würde vorne nicht kleiner werden wollen.

Wieso RD88? Was spricht gegen die RD208? Unsicher


@Bürohengst: Ja, das ist auch nicht so einfach. Fotos vom Team und der Presse, eigene Bilder, die Dashcam und natürlich das supergeile Rallye-Replay von Flashi sind hier sehr hilfreich. YES
Ohne würd ich nicht soviel zustandebringen...
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BeitragVerfasst am: 24.10.2020 09:35:40    Titel:
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Matthias hat folgendes geschrieben:

Wieso RD88? Was spricht gegen die RD208? Unsicher


Nix. Würde ich auch nehmen, bräuchte nur halt nur eine. Hau mich, ich bin der Frühling

Das mit dem Overkill und der Kotzgrenze war gestichelt - Find ich super gelöst

Gruß

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