Motorschaden Nissan Patrol

Verfasst am: 02.02.2019 02:24:25 Titel:

Hallo allerseits,

lange nichts gehört von mir, es gab aber bis jetzt auch für mich nur spärliche Neuigkeiten was mein Auto angeht. Erstmal vielen Dank an alle, für die vielen Postings. Durch Zufall war ich am 24.12. letzten Jahres auf eine Anzeige gestoßen, wo eine Firma für sich warb, dass sie jeden Motor wieder hinbekommen. Und das zum Festpreis. Die Liste der Arbeiten die ausgeführt werden war lang und so habe ich noch am gleichen tag online unterschrieben und den Auftrag ausgelöst. Man wollte 2,6 k€ dafür haben. Das Fahrzeug sollte abgeholt werden und die Werkstatt befindet sich in Bielefeld.

Am 7. Januar war es dann soweit, und der Polnische Autokurier kam und holte meinen Dicken aus der Werkstatt ab, in der er stand seitdem der Schaden passiert war.

Leider war dann wieder eine Weile Stillsand und am 23.1. bekam ich die Meldung, dass sie angefangen hätten, meinen Motor zu demontieren. Ich bekam auch Bilder zugesandt und kurz darauf einen Anruf, bei dem mir das Schadenbild erläutert wurde. Es war wohl sehr schnell klar, dass ich einen Kolbenfresser aufgrund von mangelnder Schmierung habe. Darauf komme ich gleich noch, denn das lässt mich gerade noch nicht so ganz in Ruhe.

Auf jeden Fall sollte nun geprüft werden, ob der Schaden reparabel ist. Eine Woche später dann die "erlösende" Nachricht: Es ist machbar. Man wolle wohl die Laufbuchsen Tauschen und dann neue Kolben verbauen. Für das erneuern der Laufbuchsen käme ein Aufpreis von ca. 1300 Euro hinzu.

In Anbetracht der Tatsache, dass ich im Anschluss quasi einen Jungfräulichen Motor vor mir habe, habe ich auch diesen Zusatzauftrag ausgelöst und bin jetzt guter Dinge, dass der Dicke bald wieder mit mir auf Arbeit und vor allem um die Welt fährt. :-)

Nun habe ich aber doch mal noch 2 Fragen an Euch:

1. Der Kolbenfresser sei aufgrund unzureichender Schmierung entstanden. Und diese unzureichende Schmierung kam dadurch zustande, dass ich mit zu wenig Öl gefahren bin. Laut Werkstatt kamen nur noch ca. 3 Liter rausgeflossen als der Motor ausgebaut wurde. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich im vergangenen jahr aufgrund verschiedener Umstände den Ölwechsel tatsächlich komplett verdrängt hatte. Was mir aber völlig unklar ist, warum da keinerlei Lämpchen im Armaturenbrett anging. Es kann doch nicht sein, dass man solch ein Auto mit zu wenig Öl fahren kann, ohne, dass es da mal eine Kontrolleuchte gibt. Was sagt ihr dazu? Wie kann man diese Lampe testen? Kann man den "Geber" einfach austaschen? Wo ist das teil zu finden?

2. An alle die schonmal nen Neuwagen oder nen generalüberholten Motor hatten: Wenn er denn dann wieder läuft, ist der Motor ja quasi jungfräulich... muss also neu eingefahren werden. Da ich, außer bei nem Freischneider, noch nie einen neuen Motor "in der Hand" hatte, kann ich mir zum Thema einfahren nix vorstellen. Wie muss man damit umgehen? Was ist zu beachten?

Für eure Geduld und Eure Tipps bin ich, wie immer, schon im Vorfeld sehr dankbar

Gruß Christian

Offroader Mit dabei seit Mitte 2014

das wären dann um ca. 5 Liter Öl zu wenig beim Motorschaden Obskur

Für die Zukunft solltest du den Ölstand min. bei jedem Tankstop kontrollieren. Der sollte aber min. 5-10 Minuten aus sein (der Motor), sonst passt die Messung nicht.

Verfasst am: 02.02.2019 08:28:54 Titel:

kommentar von meinem freundlichen: "wenn die öllampe brennt, ist es sowieso schon zu spät"
also immer regelmäßig kontrollieren. hätte dir jetzt eine menge euros gespart.

Verfasst am: 02.02.2019 09:32:03 Titel:

Hast du schon mal einen gebrauchten Kolben aus einem Dieselmotor gesehen?
Es bilden sich oberhalb vom 1. Kolbenring jede Menge Verbrennungsrückstände.
Dazu noch Öl-Verkokungen.
Diese sind sehr hart und ziehen über die Jahre Riefen in die Laufbahn.
In extremen Fällen, z.B. bei Kurzstreckenbetrieb, schlechtem Treibstoff oder defektem Injector, kann dies zum Fresser führen.
Ölmangel zeigt sich in 1. Linie an den Lagerstellen.

Deinen Schaden schiebe ich in Richtung Ablagerungen und Überhitzung.
Kein Mangel an Öl. Denn da klappert als 1. ein Pleuel oder Hauptlager.
Zumal ja der eine Druckschalter recht häufig kaputt geht.

Ganz wichtig!
Den Motor mit der 1. Ölfüllung nicht fahren!
Warm laufen lassen und dann sofort das Öl und den Filter tauschen, da du nicht weist, wo überall Metall vom Fresser hin gespült wurde!
Das gute ist, das sie entweder durch die Verbrennung raus geworfen wurden oder in den Sumpf gespült wurden.
Deshalb und wegen der Laufleistung bitte einen neuen Turbolader und eine größere Ölwanne verbauen.
Habe im Flug was von 5l gelesen.
Unbedingt die Injectoren und die Glühstifte wechseln lassen!!!!!!!!!
Dies kannst du beim Motorenbauer beauftragen, da so lange der Kopf unten ist, du keine Probleme hast, wenn ein Glühstift abreist!

Verfasst am: 02.02.2019 11:19:49 Titel:

@chrino86: Möchtest du die Fotos die du von der Werkstatt bekommen hast hier posten (picr.de) ?

Verfasst am: 02.02.2019 12:30:41 Titel:

Sollte das mit den Verkokungen stimmen, empfiehlt es sich auch ein hochwertiges Öl mit guter Reinigungswirkung zu verwenden, um die Ringzonen sauber zu halten. Bekannte Vertreter sind das Valvoline MaxLife als 5W- oder 10W40, Meguin Super Leichtlauf 5W40, Mobil1 FS 0W40 oder das Addinol SL 0540 5W40. Winke Winke

Verfasst am: 03.02.2019 22:32:18 Titel:

Auf Öllampen geb ich nichts, ich schaue regelmässig nach dem Ölstand und achte auf den Öldruck. Ölwechselintervall kann man heutzutage ohne weiteres verdoppeln zum Wert des WHB.

Jungfräulich...... was wurde am Ende denn alles erneuert ?

Verfasst am: 03.02.2019 23:14:16 Titel:

Hallo und guten Abend,

zunächst sende ich Euch hier den Leistungskatalog aus dem ersten Angebot für 2600 Euro:

Transportpaket  Kostenlose & versicherte Abholung
Motorinstandsetzung Motorausbau
 Motor zerlegen + prüfen, Reinigung aller Bauteile
 Zylinderkopf wird abgedrückt/geplant
 Nockenwellenlager
 Ventilschaftdichtungssatz
 Hydrostößel
 Kolbenringsatz
 Hauptlagersatz
 Pleuellagersatz
 Motorsteuerung (Zahnriemen-/Steuerkettensatz)
 Zylinderkopfdichtungssatz
 (Ansaug -/Abgaskrümmerdichtung, Ventildeckeldichtung etc.)
 Zylinderkopfdichtung
 Kurbelgehäusendichtungssatz
 (Ölwannendichtung, Ölfiltergehäusedichtung, Simmeringe etc.)
 Einlassventile werden geprüft/gereinigt, ggf. gegen neue getauscht
 Auslassventile werden geprüft/gereinigt, ggf. gegen neue getauscht
 Kolben werden geprüft/gereinigt, ggf. ersetzt
 Nockenwelle(n) wird/werden geprüft/gereinigt, ggf. ersetzt
 Kurbelwelle wird geprüft/gereinigt, ggf. ersetzt
 Schraubensatz Motor wird erneuert
 (Zylinderkopfschraubensatz, Pleuelschrauben etc.)
 Motor wird zusammengestellt
 Motor wird eingebaut & angeschlossen
 Flüssigkeiten werden gewechselt
 mit Filter
 Kühlmittel
 Klima Service
 Fehlerspeicher auslesen gesamt
 Fehlerspeicher löschen gesamt
 Grundeinstellung/Codierung der Motoranbauteile wenn nötig
 Probefahrt
 Sodann abholbereit an unserem Standort in: 33609 Bielefeld
Gewährleistungspaket  12 Monate Gewährleistung

Hinzu kam nach der Diagnose "Kolbenfresser" jetzt noch das Überholen des Blocks inkl. austausch der Zylinderlaufbuchsen und Planen des motorblocks. Das soll nochmal ca. 1400 Euro kosten.

Soviel zum Thema "Jungfräulichkeit"

Das mit den Bildern versuche ich bei Gelegenheit. Mit dem Picr.de habe ich noch nie gearbeitet und ich habe die Fotios derzeit nur auf dem Handy.

Verfasst am: 05.02.2019 20:43:21 Titel:

Hallo,

Dann sind wir also schon wieder bei 4000€ !
Das mit 2600€ klang einfach zu schön.

Verfasst am: 22.02.2019 18:52:43 Titel:

Hallo,
Wie ist es weitergegangen?

Ich hätte auch noch eine Frage in die Runde hier.
Warum hat noch keiner versucht bei einem Motorschaden auf einen ZD30 mit commonrail umzubauen?????
Die sollen wesentlich haltbarer sein.
Auch in australischen Foren habe ich dazu nichts gefunden.

Liebe Grüße
Christoph

Abenteurer Mit dabei seit Mitte 2016 Status: Offline

Habe schon mal ähnliches gefragt zum 2,5 4 Zyl und 3,0 l 6 Zyl. Diesel aus dem Pathfinder/Navarra. Die sind wohl CAN-Bus gesteuert, ebenso wie der 3l 4Zyl. CR ?!?

Verfasst am: 25.02.2019 19:18:45 Titel:

Danke!
Can-bus gesteuert heißt dann wohl daß so einiges drumherum mit getauscht werden muß was bei einem passenden Spenderfahrzeug ja ginge (wurden die Motoren nicht auch in einen Transporter eingebaut?)

Oder ist das dann nicht durchführbar? Sollte doch einfacher sein als einen markenfremden Motor einzubauen?

Abenteurer Mit dabei seit Mitte 2016 Status: Offline

Ich habe zum ZD30 nochmal etwas recherchiert. Der Motor ist als Biturbo auch im NT500 verbaut worden und leistet da bis 176 PS und 550 NM. Love it

Ist dann ein Common Rail mit Euro 6, Wartungsintervall 40.000 km

Aaalso.... nach allem was ich über Motoren und unterschiedliche Leistungstufen herausfinden konnte, ist es wohl so, dass das jeweilige Design der Teile zwar grds. gleich ist, aber eben die Legierungen nicht. Z.B. wird mehr Kupfer für die bessere Wärmeableitung in Kolben hergenommen und mehr Chrom für bessere mechanische Belastbarkeit. Jetzt kommt's: Da es zu aufwändig wäre, unterschiedliche Ersatzteilqualitäten vorzuhalten, sollen angeblich als Originalersatzteil nur die jeweils besten Qualitäten für die höchste Leistungsstufe angeboten werden. Wenn das aber so ist, würde es Sinn machen, eine Instandsetzung/Komplettüberholung mit Teilen vom Hersteller zu machen (alternativ sich einen gebrauchten NT500-Motor besorgen und die "Innereien" verwenden) und anschließend per Kennfeldoptimierung (und ggfs. anderen Turbolader, Ladeluftkühler) mehr Leistung zu generieren.

Da der ursprüngliche Rumpfmotor erhalten bleibt, klingt das für mich nach weniger Gefrickel, als einen Reihensechser (welchen auch immer) da einzubauen, wo ein 4er drin ist.

Was haltet ihr davon und weiß jemand was über die als Ersatz angebotenen Kolben für den ZD30 bzw. über die Leistungsstufe mit 550 NM?

Verfasst am: 23.08.2019 14:00:01 Titel:

Hey Kollege,
Ich denke mal der Rumpfmotor ist problemlos. Umbauen auf 2 bzw. BiTurbo ist auch nicht das Problem. Unser Hauptproblem ist die ECU und die Abgaswerte.
Du hast das Super recherchiert und wenn du Einen weist, der unsere Möhre so umrüstet. Wenn da noch die Abnahme klappt, bin ich sofort dabei.
Diese Option gefällt mir mehr wie die Umrüstung auf Bmw-Antrieb. Bin dann nur gespannt, ob uns nicht die Antriebswellen brechen. Hatte das schonmal mit Dana30.
Fupp, da war sie hin und ich stand im Wasserloch. Lach. Allerdings hatte ich 35 auf dem Wrangler.

Gruß Michel

Abenteurer Mit dabei seit Mitte 2016 Status: Offline

Auf Biturbo würde ich gar nicht gehen wollen und auf die maximalen 550 auch nicht. Wenn ich original Nissan-Teile nehme, muss ich doch eigentlich nix weiter eintragen lassen, außer der Kennfeldoptimierung oder halt die Steinbauerbox. Die gibt es mit TÜV und generiert angeblich 425 . Aufgrund der besseren Teile sollte die Mehrleistung dann ja auch standfest sein - so der Kern meiner Überlegungen.

Meiner läuft mit 177.000 km aktuell super (*holzklopf*), allerdings würgt die Motorsteuerung ihn im Tiefsand fast ab (meiner hat Automatik) Hau mich, ich bin der Frühling

. Das geht mir mächtig auf die Nüsse. Man bleibt nur deswegen hängen, weil man nicht auf die notwendige Radgeschwindigkeit kommt.

Vor 200.000 km lasse ich da nix machen - never change a running system. Hier in der Nähe ist einer, der hat früher VR6 bis 500 PS getunt und zugelassen bekommen. Ich muss das mal mit dem besprechen Grins

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