Kupferwurm mal anders

Verfasst am: 29.05.2018 08:52:45 Titel: Kupferwurm mal anders

Nachdem mein W160 SD aus dem Dornröschenschlaf auferstanden ist und nach Teilrestaurierung wieder mit den alten guten Fahreigenschaften und geringem Verbrauch glänzt, und zusätzlich noch mit dem H Kenzeichen versehen ist, ist binnen kurzer Zeit zum zweiten mal ein seltsames Phänomen aufgetreten. Nach einem Start lief plötzlich der Anlasser dauerhaft unter Strom mit. Nachdem ich dann den Batterieweg getrennt hatte, war zumindest die Heimfahrt bei Tageslicht möglich. Ich habe den Weg über das Zündschloß zur Klemme 50 insoweit überüprüft als das Zünschloßkontaktteil sowie der Weg des Kabels zur Klemme 50 der parallel zum Batteriehauptkabel läuft als Fehlerquelle ausgeschlossen werden konnten. In der daraus resultiernden Ratlosigkeit habe ich kurzerhand den Anlasser gewechselt, da ich noch einen zusätzlichen hatte und das ganze ist dann auch für mindestens 20 Ausfahrten ok gewesen. Nachdem das ganze am Sonntag erneut aufgetreten ist, habe ich festgestellt, daß Ruhe herrscht sobald das Kabel von der Klemme 50 entfernt wird. Jetzt habe nach den Feststellungen vom ersten mal keine Erklärung mehr, wie dort Dauerplus anliegen kann Obskur

Weiß jemand was da faul sein könnte?

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Unabhängig vom ersten Ereignis (da kann auch einfach der Magnetschalter geklemmt haben), hast du offensichtlich Strom auf Klemme 50, ohne dass der Schlüssel gedreht wird...?

Ich hätte da doch das Zündschloss in Verdacht - zumindest wenn der bereits mitlaufende Anlasser durch Abklemmen von Klemme 50 wieder in die Ruheposition zurückkehrt.

Verfasst am: 29.05.2018 19:05:39 Titel:

Kurz angemerkt: Je nach Bauweise kann ein mitdrehender "hängender" Starter so dermassen viel Strom produzieren, dass innert einer halben Minute das Plus Kabel zum Starter so heiss wird, dass es ein schönes Feuer im Motorraum entfachen kann.
Bei Dir scheint es ja etwas anders begründet zu sein, wobei ich mir noch nicht ganz so sicher bin, ob ich es richtig verstanden habe.

Verfasst am: 29.05.2018 19:30:45 Titel:

Erstmal danke für das mitgrübeln. Allerdings hatte ich das Zündschloß schon ausgeschlossen, da das Kontaktteil mittels gezogener Steckerverbindung absolut getrennt war und somit als Fehlerquelle Nummer 1 ausscheidet. Da bei der ersten Aktion nach dem Abziehen des Batteriepols der Anlasser zum Stillstand kam und somit das Ritzel auch ausgerückt sein mußte, bestand keine Feuergefahr.
Ich werde gleich nachher noch mal prüfen, wie es sich mit dem Dauerplus auf der Klemme 50 bzw dem betreffenden Kabel verhält.

Verfasst am: 30.05.2018 13:04:59 Titel:

Hallo,

was ich bei meiner Karre schon mal hatte, der Magnetschalter war schwergängig und blieb im eingerückten Zustand hängen.

Am Anlasser ist ja eine 30, welche beim Anlassen über den Magnetschalter durchgeschalten wird...wenn der Magnetschalter hängt ist es völlig unerheblich, was schon noch so über 50 kommt oder nicht, da die 30 anliegt und er weiterdreht.

Wenn ich bei mir dann den Anlasser vom Strom getrennt hatte ging es auch wieder, sprich er is wieder ausgerückt.

Bei mir war zwar das Phänomen im Winter und bei Frost aufgrund feuchtigkeit im Zylinder vom Magnetschalter, aber wer weiß.

Das das mit nem anderen Anlasser auch auftritt ist zwar wirklich seltsam, aber nicht völlig unmöglich. Ich hatte einen kaputten Freilauf...wie ich dann festgestellt hatte...hab ein anderen gebrauchten Anlasser eingebaut und das Phänomen blieb das selbe. Seit ich den Freilauf erneuert habe gehts wieder... Hau mich, ich bin der Frühling

Verfasst am: 30.05.2018 18:47:06 Titel:

Bei mir war es das Ritzel vom Anlasser, das war so fertig das es nicht mehr zurück wollte. Ritzel getauscht Anlasser lief.

Verfasst am: 31.05.2018 15:04:41 Titel:

Hallo Jungs, danke für das weitere brainstorming. Leider kommen wir anscheinend dem Kern der Sache nicht näher.
Der Fehler ist defintiv das Dauerplus auf der Klemme 50. Klemme 50 ab, Hauptkabel dran Anlasser steht und auch das Rtzel ist ausgerückt und läuft nicht mit, Klemme 50 wieder dran und das Gerenne geht wieder los. Somit die ungekläte Frage, woher kommt das Dauerplus auf der Klemme 50, wenn das Zündschloß abgetrennt ist und der gemeinsame Weg von Hauptkabel und Kabel zur Klemme 50 keinen Schaden hat?

Verfasst am: 31.05.2018 15:16:11 Titel:

Wie kann bei angeschlossener Kl.30 das Ritzel denn ausgerückt sein ohne das der Anlasser dreht? Obskur

Wie bist du bei deiner Überprüfung Zündschloss -> Kl.50 denn vorgegangen?

Verfasst am: 31.05.2018 19:25:00 Titel:

Man verwechselt hier ausgerückt mit „eingerückt“.
Im Fachjargon ist ein ausgerücktes Anlasserritzel wirklich ausgefahren und im Eingriff mit der Schwungscheibe.
Bei Jörg ist es ausgerückt wenn es NICHT im Eingriff ist, also leider genau falsch herum beschrieben, deswegen die Unklarheiten.

Wenn du auf der 50 ein Dauerplus liegen hast, dann musst du einen Kurzschluss nach Plus haben wenn du den Zündanlassschalter abgezogen hast. Überprüfe die Kabel darauf erneut. Es sollte irgendwo gescheuert haben.
Viel Erfolg.

Gruß der Marcel Winke Winke

Verfasst am: 31.05.2018 19:54:07 Titel:

Danke fürs die Klärung Marcel.
Ich sehe gerade im WHB, dass es auch noch ein zusätzliches Starter zwischen Zündschloss und Kl.50 gibt.
Vielleicht hängt das ja.
Das müsste in Fahrtrichtung links nahe des Scheinwerfers am Kotflügel befestigt sein.

Verfasst am: 05.06.2018 08:40:32 Titel:

Hallo Jungs,

wieder mal ein Danke für das dabeibleiben und mitdenken. Klar, die Verwechslung bei ein-/ ausgerückt , es ist natürlich so wie jetzt geklärt. An ein hatte ich auch schon gedacht, da das letztlich die einzige noch sinnvolle Erklärung war. Ich hatte allerdings bei der Stärke der Kabel vermutet, das es kein solches gibt und das ganze direkt über das Zündschloß läuft.
Zur Vorgehensweise: Ich habe das Zündschloß mittels des Steckers unter der Lenksäule komplett vom Stromkreis getrennt und trotzdem ist Strom auf der Klemme 50. Den Parallelweg von Hauptkabel und Kabel zur KL50 habe ich genau untersucht, dort ist alles ok. Ich habe mir jetzt zunächst mit einem Bypass geholfen, Plus abgegriffen und mittels Taktorstarttaster zur KL50 verbunden. Somit bin ich fahrbereit, ist aber kein Dauerzustand, obwohl der Startknopf ja auch bei modernen Vehiken wieder in Mode ist.
Apropos , wie sieht dieses Teil aus? Ich habe da was in Volllmetall auf dem Schirm, das entfernt von der Form an eine Fliegerbombe erinnert. Kann es das sein? Ansonsten sitzt dort noch ein einzelnes unter einer Plastikhaube. Zwei bauartgleiche sitzen allerdings rechts am Innenkotflügel recht weit vorne.

Verfasst am: 05.06.2018 18:00:17 Titel:

So Jungs, ich habe den Bypass jetzt noch durch einen Sicherungssockel nebst Sicherung ergänzt, damit da im wahrsten Sinne des Wortes nichts anbrennt. Nach dem o. g. habe ich geschaut, dies aber nur bei meinem inzwischen im Ruhestand befindlichen 3,3 td entdeckt, der sd hat so eins nicht. Wem noch was dazu einfällt gerne wieder melden.

Verfasst am: 15.01.2019 19:02:23 Titel:

So, wollte dann nach der langen Zeit noch über den erfolgreichen Abschluß des leidigen Themas berichten. Letzlich habe ich doch noch ein Anlasserrelais entdeckt, das recht klein gebaut unter einer Plastikhaube am linken Innenkotflügel wohnt. Das Teil war die Grundursache des Übels. Die beiden in den Fall einbezogenen Anlasser haben wegen der großen Wärmeentwicklung das Restfett der Magnetschalterläufer quasi im Selbstversuch gehärtet und sind so festgegangen und das ganze hat auch ohne das eine Eigendynamik entwickelt. Nachdem man im Autoelektrikbereich zwecks des nur Schulterzucken für mich übrig hatte, bin ich über eine Info aus USA darauf gekommen, daß das auch in einem Gabelstapler von Nissan verbaut sein könnte, und bingo ich konnte das Teil kurzfistig bei einem Staplerteile Händler im Münsterland bekommen. Zusammen mit einem Austauschanlasser alles wieder gut. YES

Allen noch mal Vielen Dank für´s mitgrübeln

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