Lackaufbau

Verfasst am: 30.12.2017 20:36:54 Titel:

Ein paar mal war hier ja schon von Zinkspray bzw. Zinkstaubfarbe als Rostschutz-Grundierung die Rede. Habe vor etwa 18 Monaten Gartentore aus feuerverzinkten Winkeleisen geschweißt, die Nähte glatt geschliffen und die blanken Stellen dick mit Zinkstaubfarbe gestrichen.

Eigentlich weiß ich ja, dass der Zinkstaub von Bindemittel umhüllt ist und der "elektrische" Rostschutz deshalb nicht funktioniert. Ich hatte aber noch etwas davon und der Farbton passt auch einigermaßen. Sieht jetzt so aus:

Vor allem auf Bild 2 kann man ganz klar erkennen, dass der Zinkstaub seine erhoffte Funktion nicht erfüllt. Rostige Streifen direkt neben intakter Verzinkung wären sonst nicht möglich.

Fazit: Zinkspray bzw. Zinkstaubfarbe schützt so gut vor Rost, wie jede andere graue Farbe - und die würde ja wohl niemand ohne Rostschutzgrundierung auf sein Autoblech spritzen oder streichen.

Verfasst am: 31.12.2017 09:58:42 Titel:

Die Erfahrung durfte ich auch schon machen!

Entrostete Karosseriebleche damit gestrichen und ein Jahr stehen lassen. Hat ohne Zugabe von Salz und Wasser wieder gerostet!
Ebenso das foch gelobte Ovatrol-Öl. (Holzschutz)
Auch das hat in meiner Halle auf gereinigten und entrosteten Stellen versagt.

Verfasst am: 10.01.2018 00:43:15 Titel:

wie alt ist denn die zinkstaubfarbe, die du noch "da hattest/ hast"?
wo ist die zinkstaubfarbe her? baumarkt? fachhandel?
auf klassischer lösemittelbasis denke ich, oder?

thema zinkstaub ist so eine sache:
grundsätzlich: viel zinkstaub, wenig bindemittel, sodass nicht der gesamte zinkstaub/ pigmente vom bindemittel umhüllt/ benetzt sind, damit der zinkstaub "offen" vorliegt, sodass er zu zinkoxid oxidieren kann (was wiederum eine sehr beständige verbindung ist). ähnliches macht man sich bei der feuerverzinkung, oder einer galvanischen oberflächenvorbehandlung (bspw. zink-phosphatieren) zu nutze.

zinkstaubfarbe kann man, von der einsatzmenge des bindemittels, mit einer innendispersionsfarbe vergleichen. dort wird ebenfalls viel pigment (füllstoff) und wenig bindemittel eingesetzt, sodass die farbe "diffusionsoffen" ist und das darunter liegende mauerwerk "atmen" kann. ähnlich ist dies beim zinkstaub, nur, dass eben nach dem auftrag der zinkstaubfarbe, die oberste schicht (oder der obere teil der der lackschicht) mit dem darin enthaltenen zink zu zinkoxid oxidiert, bzw. oxidieren soll und dadurch weiteres eindringen von schädlichen substanzen (wasser, luftfeuchte, sauerer regen, etc.) vermieden werden soll.

schweißnähte sind schon seitdem es schweisnähte gibt, immer neuralgische punkte. hier ruhig die doppelte, bis dreifache menge auftragen. viel hilft viel, vor allem wenn man nur zinkstaub verwendet, ohne deckbeschichtung.

je nach eingesetzter bindemitteltype (epoxy, alkyd, acrylat, etc.) hat dies natürlich auch nochmal einen einfluss auf die "haltbarkeit" der zinkstaubschicht.

zinkstaub ist, meiner meinung nach, nicht dafür gemacht als alleinige "lack"- schicht eingesetzt zu werden. eine deckbeschichtung ist für mich beim zinkstaub zwingend erforderlich.
für mich ist der zinkstaub, bzw. die zinkstaubfarbe, ein mittel eine art vorbehandlung des untergrundes durchzuführen, indem man nur eine recht dünne schicht zinkstaubfarbe aufbringt (um den oben beschriebenen effekt einer "phosphatierung" zu erreichen, bzw. im ansatz soetwas wie eine "phosphatierung" zu erzielen) und anschließend einen ordentlichen lackaufbau (grundierung, decklack, klarlack) darüber macht.

wie es im lackbereich eigentlich immer ist:
nicht ganz so einfach mal eben was tolles zu machen.

gruß
mathias

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