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Für Fernreisende: Autoverschrottung in Namibia


 
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stobi_de
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...und hat diesen Thread vor 2577 Tagen gestartet!


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BeitragVerfasst am: 09.03.2017 07:50:04    Titel: Für Fernreisende: Autoverschrottung in Namibia
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Da vielleicht der eine oder andere Fernreise auch mal in diese Situantion kommt, hier ein paar Hinweise, gültig Feb 2017.

Es gibt eine ganze Reihe von Eiern, die man sich selbst legen kann und einige Steine, die einem automatisch in den Weg gelegt werden.
Die Hinweise hier gelten für Windhoek. Es gibt weitere Zollstellen in Otjiwarongo und in Walvisbay, wo alles anders sein kann.
Ein guter Freund kennt den leitenden Zollbeamten in Walvisbay, der meinte, dass die Sache in 2 Tagen gegessen sei und dass in Walvisbay auch eine Schenkung an den Staat Namibia möglich sei.


1. Die zuständige Behörde "Customs & Excise" sitzt in der Voigtstaße in Windhoek in der "southern Industrial Area", gegenüber der NamPost.
2. Die zuständige Beamtin in erster Instanz heißt "Lucy". Sie ist die einzige Person, mit der man direkt wegen Carnet-Angelegenheiten Kontakt aufnehmen kann. Es gibt weitere Personen, die man selbst NICHT direkt ansprechen kann.
3. Die Firma "Trans World Cargo", einige 100 Meter vom Customs entfernt, muss einen "Clearing Agenten" einschalten. Dieses wird so vom Zoll gefordert.
4. Smalltalk, Infos über die Reise mit dem zu verwaltenden Fahrzeug UNBEDINGT unterlassen. NIEMALS mit 2 Carnets das Zollgebäude betreten (also dem abgelaufenen und dem aktuellen Carnet). Hier zuerst den Agenten von Transworld Cargo einschalten.
Bei mir war es wie folgt: Die Frau Lucy sah das abgelaufene Carnet und das aktuelle Carnet
Lucy: Dein Carnet ist abgelaufen, das ist nicht mehr gültig.
Stober: Das ist richtig, daher habe ich hier das neue und aktuelle Carnet.
Lucy: das Carnet ist abgelaufen, das neue ist daher ungültig.
Stober: das neue carnet ist das Folgedokument für das abgelaufene.
Lucy: da das alte abgelaufen ist, kann das neue nicht gültig sein.
Stober: Mit dem alten Carnet habe ich die Zollunion verlassen, war eine Zeit in Sambia, bin dann mit dem neuen Carnet eingereist. Hier sind die Stempel der Grenze Katima.
Lucy: Du darfst nicht in Namibia sein, Dein Carnet ist abgelaufen.
Stober: das kann so nicht sein, ich war schon sehr oft in Namibia, vor 15 Jahren zum ersten Mal. Das Carnet verlängert sich immer, wenn man die Zollunion verlässt und beim Wiederbetreten das neue carnet vorlegt (tragischer Fehler meinerseits!)
Lucy: Ah, Du machst zum wiederholten mal das Zollvergehen! (Legt einen Zettel vor, auf dem steht, dass man sich in der Zollunion nur ein Jahr aufhalten kann. Es steht nichts von Ein-/Ausreise und Folgecarnets drin. Sowas gibt es also nicht)
Stober: Laut ADAC gibt es bei Wiederbetreten mit neuem Carnet eine Verlängerung um ein Jahr.
Lucy: verweist auf den Zettel: man darf sich nur ein Jahr aufhalten.
Stober: in Summe war ich gewiss nicht länger als ein Jahr hier
Lucy: Man darf nur ein Jahr hier sein, dann NIEMALS wieder.
... der Agent von Trans World Cargo trifft ein...weitere Diskussionen.... irgendwann ist alles erledigt. IRGENDWANN!

=============
man kann sich beim Vorgang der Verschrottung ein zweites Ei legen, was zu zusätzlichen Problemen führt
=============
Vor dem obigen Gespräch fand dieses hier statt

Stober: ich habe ein Problem mit meinem Auto. Es ist kaputt und ich will es nicht nochmal reparieren. Kann ich das Fahrzeug dem Statt Namibia schenken, oder ist es möglich, das fahrzeug zu importieren und hier zu verkaufen? Ein Bekannter sagte, dass er das Auto gerne kaufen und renovieren will und dieses auch möglich sei.
Lucy: Du willst das Auto hier verkaufen? Das ist eine Straftat. (Verschwindet umgehend mit Pass und Carnets aus dem Büro)
Stober: (nach geraumer Zeit) ich habe Sie gefragt, ob das möglich ist?
Lucy: Du willst das Auto verkaufen. Das ist verboten! ich habe Dich nun ins System eingegeben. Du hast nun keine Möglichkeit mehr.
Stober: ich habe gefragt, ob es möglich ist, das Auto zu importieren oder zu verschenken.
Lucy: es ist verboten, das Auto zu verkaufen. ich rufe die Polizeit, wenn das Auto immer noch verkaufen willst.
Stober (wundert sich über die eigene Ruhe): ich will das Auto nicht verkaufen, der Old-Wheelers-Club in Windhoek sagte, dass das Auto als Klassiker importiert werden kann.
Lucy: Du willst das Auto immer noch verkaufen
Stober: nein, ich zitiere nur, was mir andere Einwohner Namibias sagten, die sich angeblich damit auskennen.
Lucy: Dein Auto ist nicht alt genug. Es ist verboten, dass Du das Auto verkaufst (Polizei...bla bla)

=====================================================================================================
Die Verwaltung rund um die Verschrottung dauerte über 2 Wochen.
Da ich Kontakt mit dem "Old-Wheelers-Club" in Windhoek hatte, kamen innerhalb dieser 2 Wochen einige Leute vorbei, die das Auto kaufen/haben wollten.
Ich zitierte immer die Frau Lucy und alle Interessenten sagten, dass das nicht stimme und sie mit einer Lösung zurückkommen würden.
Es konnte jedoch keiner eine zuverlässige Lösung anbieten, nur ein "gib mir das Auto, ich verspreche mich zu kümmern"
Folgende Lösungsversuche schlugen fehl / scheiterten am Zoll (auch in Verbindung mit dem Agenten von Trans World Cargo)
- Import des Fahrzeugs als Klassiker (erst ab Alter von 40 Jahren)
- Import des Fahrzeugs und Nutzung als Farmauto ohne Nutzung auf den Straßen von Namibia
- Import des Fahrzeuges und Umbau auf Rechtslenker
- Import des Fahrzeuges als Ersatzteilträger
- Schenkung an den Staat Namibia

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Verschrottung:
Es muss sich alles im Fahrzeug befinden, was auch im Carnet eingetragen: Ersatzrad, Radio, etc. Der Zustand von Rädern usw. ist egal.
Das Fahrzeug kann weitgehend ausgeschlachtet werden, muss aber noch selbst fahren, bzw. nicht Motor oder Getriebe ausgebaut sein.
Das Fahrzeug wird tatsächlich zerstört. Entnahme von Teilen danach ist nicht mehr möglich.

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BeitragVerfasst am: 10.03.2017 15:26:19    Titel:
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rotfl rotfl rotfl

Lustig und tragisch zugleich.
Aber ich schliesse daraus das du deinen Patrol verkaufen willst. ist vieleicht nicht die dümmste Idee wenn man sich den Zustand und deine jetzige Situation anschaut.

Aber kommst oder darfst du nicht so einen ausflug nach Südafrika machen. Könnte mir vorstellen das es dort etwas "einfach" geht und preislich evtl. sogar etwas mehr bekommen könntest.

Und so ganz skrupelos das ding einem verkaufen, aufs Amt gehen und sagen ist mir in der wüste abgerannt gibts nicht mehr? Ist zwar nicht die schönste "lösung" aber macht einem das leben leichter.

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BeitragVerfasst am: 10.03.2017 17:58:32    Titel:
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Der-Dahl hat folgendes geschrieben:


Und so ganz skrupelos das ding einem verkaufen, aufs Amt gehen und sagen ist mir in der wüste abgerannt gibts nicht mehr? Ist zwar nicht die schönste "lösung" aber macht einem das leben leichter.


Ja genau ... und Lucy dann so: "Waaas? Ahhhhhhhhhhhhhhhh Das darf man nicht. Das ist verboten."

Ich hab' da ein ganz einfaches Motto: wenn die mich in ihrem Land nicht haben wollen - dann eben nicht Ätsch
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stobi_de
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BeitragVerfasst am: 10.03.2017 18:39:17    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Na ja, Natur und Tiere sind galaktisch, die Wüste toll. Die Menschen.....anders.
Ob verboten oder nicht: ich brauchte da vom Zoll einen Stempel in den papieren, ohne die ich meine Kaution bei ADAC nicht zurück bekomme.
Also einfach verscherbeln oder im Pazifik versenken geht halt nicht - auf die Idee wäre ich schon lange gekommen

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BeitragVerfasst am: 12.03.2017 21:12:47    Titel:
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