Brummender und "klonkender" Antriebsstrang

Hallo,

seite kurzem habe ich folgendes Problem:

Während der Fahrt brummt und rumpelt der Wagen teils kräftig. Last- und Gangwechsel sind teilweise von "Klonk"-Geräuschen begleitet. Im Schubbetrieb und beim Abbremsen sind die Symptome am heftigsten, dann zittert/brummt teils der ganze Unterboden. Tritt erst ab ca. 50km/h und 3. Gang auf. Bei Last ist alles gut. Im Stand ist alles gut. Hatte den Wagen schon mit Hinterachse aufgebockt und Kardanwelle weg alle Gänge durchgeschalten, da war nix. Kupplung ist unauffällig. Alle Gänge lassen sich problemlos schalten. Es rasselt und klackert nichts. Unter Last sind das Brummen und Rumpeln weg. Der Verteilergetriebehebel vibriert deutlich mehr als der vom Getriebe.

Bremssättel sind fest, Räder auch, keine Unwucht, Achsschenkellager auch in Ordnung. Ist auch kein Lenkradflattern oder so, sondern deutlich im Antriebsstrang. "Gefühlt" aber von vorn rechts...also wie von der vorderen Kardanwelle, trotz 2WD??? Sehr eigenartig...

Hintere Kardanwelle hatte ich jetzt mal auf Verdacht getauscht, gegen eine Doppelgelenkwelle aus Italien, damit waren die Symptome nochmal deutlich schlimmer, obwohl die Welle nagelneu ist.

Ich fahre im Verteilergetriebe die Nissan Boss-Sosse (XZ OIL SPORT) genauso wie im Schaltgetiebe. Da ich manuelle Naben habe dachte ich das wäre gut fürs VTG? Oder ist das Zeug zu dick fürs VTG und es muss doch ATF rein? Die vordere Welle wird auch bei 2WD teils mitgedreht. Das VTG wird relativ warm/heiß und der Ausgangsflansch hat ca. 1cm Spiel in der Verdrehung, wobei ich nicht weiß ob das noch ok ist oder nicht.

Gefühlt würde ich sagen es kommt vom VTG. Was mich erstaunt ist das es eine neue hintere Kardanwelle verschlimmert hat anstatt zu verbessern.

Was ist da faul? Hat das einer schon so gehabt und hat Erfahrung damit?
VTG / Schaltgetriebe / Kupplung / ...

Worst Case wäre das eine neues/gebrauchtes Getriebe fällig ist. Dann kann ich mich gleich beim Jürgen anstellen wenn er seinen jetzt schlachtet...

Besten Dank
Grüße
Winke Winke

Verfasst am: 27.10.2016 05:38:25 Titel:

Ins VTG kommt immer ATF.
Das ist dünner als das was du verwendest.
Es kann sein, das deine Kette sich gelängt hat und über springt.
Hat aber nichts mit dem Öl zu tun.
Beides ist zugelassen.
Einfach nur Verschleiß.

An meinem rappelt auch die vordere Welle, wenn er im Allrad gefahren wird.

Verfasst am: 27.10.2016 22:12:56 Titel:

Hi Thorsten,

dank dir für deine Antwort. Das mit der gelängten Kette im VTG klingt plausibel und würde meine bisherigen Wahrnehmungen halbwegs unterstützen.
Macht das Sinn jetzt noch auf ATF umzustellen, oder bringt das nix? Du schreibst ja das dass eher nicht die Ursache ist.

Lässt sich die Kette selber halbwegs umgänglich tauschen? Macht es Sinn die jetzt zu wechseln, oder erst wen was entgültig ins Gras beißt? Vorstellung wäre jetzt: VTG einzeln rausnehmen, öffnen und Kette tauschen? Wenn dazu nicht das ganze Getriebe raus muss würde es das schonmal deutlich vereinfachen, und meine Motivation entsprechend erhöhen Supi

.

Besten Dank! Smile

Patrick

Verfasst am: 28.10.2016 08:10:48 Titel:

Tauschen kannst du sie.
Allerdings musst du die Zahnräder mit tauschen, da diese auch verschleißen und dir die neue Kette sonst wieder sehr schnell ruinieren.
Die Frage ist, ob du das Geld investieren möchtest?
Besorge dir lieber ein gebrauchtes VTG.
Oder leihe dir eines aus, damit du sicher bist, das es auch das VTG ist.

Offroader Mit dabei seit Ende 2006 Status: Offline

...auf jeden Fall ATF ins VTG,
dann dreht sich die vordere Kardanwelle, die vermutlich
wegen Höherlegung Geräusche macht nicht mit Vertrau mir

.
Meine vordere macht auch Radau und zwar nur im Schiebebetrieb.... :

GRuß Patrolrider

Verfasst am: 29.10.2016 10:05:52 Titel:

Genau so wie du schreibst.
Im Schiebebetrieb.
Bin noch nicht dahinter gekommen, an was das liegt.

Verfasst am: 26.02.2017 17:19:14 Titel:

kleines Update:

Ein Teil der Problematik konnte ich beheben, alles jedoch noch nicht.

Die Klonkgeräusche bei Lastwechseln und die ganz üblen Vibrationen habe ich beheben können. --> Alle 8 LL-Buchen der Hinterachse waren ausgerissen.

Folgendes Video:

https://www.youtube.com/watch?v=BL5kwi0anPI

(in der zweiten Hälfte erkennt man wie die Achse sich bei Lastwechseln aufgrund ausgrissener Buchsen massiv radial bewegt, und damit die KW natürlich belastet wird und Vibrationen auslöst)

, welches ich in meinen Recherchen gefunden hatte passte subjektiv zum "gefühlten" Fahrverhalten und hat mich animiert die hinteren LL auszubauen und zu checken. Im Eingebauten Zustand sieht man fast nicht ob die Buchsen was haben. Ich hatte die oberen und unteren LL-Buchsen erst im Sommer prophylaktisch ausgetauscht und die alten gegen neue Gummi-Buchsen gewechselt. Leider waren die neuen Gummi-Buchsen scheinbar von schlechter Qualität, obwohl nicht billig. Typischer Fall von "kaputt repariert". Die neuen, schlechten Buchsen haben keine 4000km gehalten. Die waren aber auch nicht aus Vollmaterial, sondern hatten, wohl für bessere Verschränkung(?) einen ausgesparten Bereich. Die alten Orginalen waren eigentlich noch gut gewesen, zumindest beim Tausch nicht völlig ausgerissen.
Da ich nicht wieder 8 Buchsen Ein- und Auspressen wollte habe ich kurzerhand alle 4 LL komplett gegen verstärkte (mit ordentlich Rohrstärke) getauscht. Oben Einstellbare und unten 11mm Verlängerte, damit wäre dann auch gleich die Höherlegung an der Hinterachse geometrisch korrigiert. Die Buchsen der verstärkten neuen LL sehen wieder anders aus, sind voll mit Gummi gefüllt, damit auch deutlich steifer, vermutlich aber auch haltbarer.

Seit dem ist es schon mal wieder deutlich besser. Ein Brummen ist nocht verblieben. Und die Tatsache das meine neue Doppelgelenkkardanwelle ab 60 kmh mehrfach so laut brummt wie die alte Orginalwelle, was mich völlig nervt.... (die muss ich jetzt nochmal auf Unwucht und Versatz etc prüfen lassen)???

Winke Winke

(Falls jemand die orginalen hinteren LL braucht, fürn schmalen Taler , kann sich melden...die buchsen sind aber nix mehr wert)

Verfasst am: 26.02.2017 18:28:59 Titel:

Glaube das es sich um einen Montagefehler handeln könnte.
Die Schrauben dürfen beim Buchsentausch erst angezogen werden, wenn das Fahrzeug auf seinen Rädern steht.
Im ausgefederten Zustand anziehen, sorgt dafür, das sich die Buchse permanent verdreht und dadurch schnell zerstört wird.
Die Aussparung bei den Nissan Buchen ist gewollt und reduziert die Verspannung beim verschränken.

Verfasst am: 27.02.2017 12:54:11 Titel:

hey,
ja ist naheliegend deine Vermutung...und geht in die richtige Richtung... Heiligenschein

Bei der Montage selbst habe ich das aber beachtet, da mir klar war das die Buchsen im Normal-Eingefederten-Zustand nicht auf Torsion/Spannung sitzen dürfen. Jedoch musste ich kurz nach Buchsentausch letzten Sommer die Hinterachsfedern wegen Federbruch ersetzen. Dabei muss ja die Hinterachse sehr weit abgelassen werden. Hier hatte ich mir gedacht das die Buchsen das mal für 1 Std mitmachen müssten und aus Faulheit die Verschraubungen der LL nicht gelöst, beim Verschränken wirken da ja ähnliche Kräfte... vermutlich haben sie da aber einen wegbekommen und sind angerissen...die Achse muss ja doch seeeehr weit runter bis die Federn rauskommen...
Tortzdem sind die jetzt getauschten defekten Buchsen nochmal anders als die Originalen, deutlich weniger "Füllmaterial"... ich mach mal Bilder.
Die neuen Buchsen der verstärkten LL sind zwar auch aus Gummi aber wirklich "Vollmaterial".

Verfasst am: 27.02.2017 16:13:08 Titel:

Waren die defekten Buchsen von Nissan?

Verfasst am: 27.02.2017 20:22:31 Titel:

Nein, waren von Roadrunner-Offroad, diese hier:

http://www.roadrunneroffroad.com.au/GENUINE-Control-Arm-Bush---Rubber-Nissan-Patrol-GQ-GU.html

Haben eigentlich nen ordentlichen Eindruck gemacht. Auf den Bildern siehst du was ich meinte. Es gibt so eine ringsumlaufende Hohlkehle die gut 1cm ins Material geht. Ich denke aber meine Federwechselaktion hat sie letal geschädigt.

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