RZR XP "Long" - Team "Mett Igel Racing"

Verfasst am: 15.09.2016 22:10:26 Titel:

Schön das es weiter geht! Über unser Zimmer gibt es nichts negatives zu sagen. Schon seltsam diese Unterschiede.
Gute Besserung Eurem Teamkollegen unbekannterweise.

Verfasst am: 16.09.2016 00:57:08 Titel:

Tag sechs, römisch zwo.

A miracle has occurred!
Der steile Anstieg von guter Laune und Zuversicht begann am Mittagstisch mit Flashi und Mutti. Währenddessen ist Patrick bei Alain und wird mit klar verständlichen Worten dazu angehalten, gefälligst das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und die Rallye anständig zu Ende zu fahren. Kurze Zeit später organisiere ich Stahl, ein Schweißgerät und einen Schweißer, der sogar schon für Top Gear geschraubt hat. Ein Privileg, selbst wenn er den RZR abgebrannt hätte. Da am Porsche nicht viel zu tun ist, wird uns das Team ausdrücklich "ausgeliehen", denn Langeweile gilt es zu vermeiden.
Wir strippen die gesamte Front, Wellen, A-Arms, Tupperware drumherum - Alles ab, dann Nahtvorbereitung. BMA ist eine Fusion mit Dansport eingegangen und so findet man eine schier unermüdliche Fülle an hochwertigem Werkzeug, goldenen Händen und britischem Humor.
Nebenbei plaudere ich ein wenig und erfahre, dass der Datsun einen RB28 Motor beherbergt und dank scharfen Nocken, Schmiedepleuls und leichteren Kolben die 300 PS Marke knackt. In einer gestrigen Sektion wurde die 190 km/h Marke überschritten - Der absolute Wahnsinn!!
Als die Schweißarbeiten erledigt sind, tritt ein Yorkshireman ans vollendete Werk, spricht ein "It's all shit, he should try harder." aus und erzählt von alten Tagen. Man hört "half ass", "bollocks" und "moron", das Flair ist fantastisch!
Gegen halb eins ist der RZR wieder fahrtüchtig, ein Loch am Ende des Entlüftungsschlauches vom Radiator fällt auf und wird entfernt. Morgen starten wir wieder!
Der Tag klingt in der Long Beach Bar aus, wo sich einige Niederländer und Fritz Becker stimmungsvoll auf einem Bobbycar-Muldenkipper gegenseitig im Pool versenken.
Wir trinken auf Europa und das Wohl des Schweißers, der dem Yorkshireman "as a token of affection" an den LKW pinkelt.

Wichtigeres: Alain geht es den Umständen entsprechend gut. Jetzt wollen wir ihn stolz machen und legen uns erst Recht ins Zeug!

Winke Winke

Verfasst am: 16.09.2016 01:49:35 Titel:

Danke für diese inspirierenden Worte zur Nacht. Love it

Wir werden dann auch mal ein paar britische Gedanken unter die Bettdecke packen...Bis morgen! Knuddel

Verfasst am: 16.09.2016 18:43:31 Titel:

Siebenter Tag,

wir starten mit leichter Verspätung starten wir ins Rennen. Wir überholen den Iveco, der sich durch die hiesige Feldmark kämpft und später fahren wir auch am einem aufgebockten Bowler Nemesis und dem weißen aus der Schweiz vorbei, der eine Bodenprobe genommen hat. Daumen hoch, weiter fahren.
Nach 70 Kilometern legen wir eine Pause ein, trinken Wasser und Patrick konferiert zur Abwechslung mit dem ADAC, es läuft darauf hinaus, dass Alain bei uns im LT mit zurück nach Hause fährt. Rücktransport my Ass.
Nach der Etappe schließen wir aus strategischen Gründen, bringen Bananen, Joghurt und Saft ins Krankenhaus von Varna und fahren wieder zum Biouvak.

Ich merke, wie die langen Tage und kurzen Nächte langsam an mir zehren und meine Konzentration beeinträchtigen. Deswegen tauschen wir heute Abend "nur" noch die Buchsen vorne rechts und gehen zeitig zu Bett.

Morgen warten nochmal etwa 130 Wertungskilometer und natürlich der langersehnte Torbogen auf der Ziellinie.

Winke Winke

Offroader Mit dabei seit Mitte 2011 Status: Verschollen

Ihr schafft das! Wir wollen Zielfotos sehen!

Verfasst am: 16.09.2016 20:34:25 Titel:

Hmpf
2tage im schaukeligen LKW wenn jede Bewegung ziept :(

Aber so kenn ich den ADAC.
Dass da immer noch Leute Geld bezahlen...

Viel Glück morgen!

Verfasst am: 16.09.2016 23:27:14 Titel:

Jungs - Patrick und Jan - Ganz großes Kino. Love it

Euch hat es hart getroffen und Ihr habt wahre Größe und Sportsgeist gezeigt. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung. Euer Wunsch sei mir Befehl

Und morgen lasst Ihr die Kuh fliegen, bis der Schwanz in Fransen aufgeht. YES

(von der Kuh)

Verfasst am: 17.09.2016 10:05:17 Titel:

Verfasst am: 17.09.2016 17:09:16 Titel:

Team Matt Eagle startet jetzt grade als allerletztes Fahrzeug auf der Strecke in Special Stage 2 - 16 km und Zieleinlauf am Strand YES

Verfasst am: 17.09.2016 17:48:18 Titel:

Sie haben es geschafft YES

Verfasst am: 17.09.2016 20:13:29 Titel:

Foddooos!
Herzlichen Glückwunsch!

Verfasst am: 17.09.2016 23:29:20 Titel:

Aus nunmehr eigener Erfahrung kann ich sagen: es gibt nicht viele Ereignisse im Leben, die schöner sind, als diese letzten 2 km Schussfahrt am Strand ins Ziel. Darum herzlichen Glückwunsch, dass es doch geklappt hat! 👍

Verfasst am: 18.09.2016 08:33:48 Titel:

Tag Acht - Das große Finale

Wir beginnen den Tag mit einem Service, tauschen noch ein paar A-Arm Buchsen. Da wir erst um 13:10 am Prestart sein müssen, bleibt sogar Zeit für einen Strandbesuch. Das Meer ist toll hier!
Auf der Connection tanken wir voll und fühlen, wie die Spannung steigt. Die 115 Kilometer umfassende Etappe beginnt, wie starten 2 Minuten hinter Captain Silver, haben nach 20 Minuten aufgeschlossen und werden vorbei gelassen. Die Strecken hier sind sehr rechtwinklig, es geht weit geradeaus, dann ums Eck und wieder geradeaus. Die Medium Altitude Mountain Stages haben uns besser gefallen.
Bei Kilometer 80 passiert dann das ultimative Malheur: Der Riemen reißt, Kraftausdrücke Vermögen nicht zu bekräftigen, wie sehr das an den Nerven zehrt. In der sengenden Mittagshitze montieren wir dem letzten Gates Riemen, reinigen die Kupplungen und stellen fest, dass die Secondary bereit für den Ruhestand ist. Die in Borovets montierten, neuen Rollen sind bis auf die Stärke einer Rasierklinge abgeschliffen und haben sind in das Gehäuse gefressen.
Der nächste Streckenposten eilt zur Hilfe, gibt uns Wasser und drückt die Daumen.
Beim Anlassen stirbt der Motor ab, die Kupplung kann nicht mehr auskuppeln. Mit eingelegtem Gang und dem Fuß auf dem Gas kann man jedoch starten, wir fahren 40-50 km/h um die Zielllinie noch zu erreichen.
Nach 25 Kilometern bestehe ich auf eine Abkühlpause für den Riemen. Bei der Weiterfahrt insistiere ich, dass der Einfahrzyklus noch nicht abgeschlossen ist, mit maximal 60 geht es weiter und im vorgesehenen Zeitfenster durchs Ziel.
Wieder abkühlen.
Die Liaison stellt sich auch als Zerreißprobe heraus, denn die ersten drei Tankstellen wollen keine Kreditkarte annehmen. Außerdem ist auf einem Roadbook Bild eine T-Kreuzung nach 17.40 Kilometern eingezeichnet, die in Wirklichkeit auch geradeaus zu überfahren wäre. Auf den 17 Kilometern zuvor ist die Hauptstraße nicht eindeutig ersichtlich, da es einige Gabelungen gibt. In dem Dorf, aus dem die zweite Etappe beginnt ist noch eine Wegstreckenangabe falsch, sodass wir exakt eine Minute vor unserer Startzeit an die Linie rollen. Patrick verzichtet auf eine Minute und raucht noch auf.
Start, erste Anweisung nach 200 Metern, passt, Gefahr kommt nicht, zweite Anweisung passt überhaupt nicht. Verdammte Hacke! Ich ordne ein Wendemanöver an, zurück zum Start: Tatsächlich startet man hier nach links und nicht geradeaus. Meine Nerven!
Die Strecke führt in ein kleines Waldstück, das Roadbook bezeichnet "ROUGH" und wir setzen öfter auf als alle Tage zuvor. Zwei Kreuzungen kann ich nicht erkennen, finde dem Kurs auf dem Campingplatz wieder. Von dort aus einen Bogen fahrend beginnt die zwei Kilometer lange Zielgerade. Patrick darf endlich Vollgas geben und der RZR kämpft sich durch die Spuren auf 85 km/h bei 114 Grad Kühlwassertemperatur durch den Torbogen. Hurra!!

Beim Checkout gratuliert man uns herzlich, demontiert den Tracker und wir besorgen uns zügig ein Bier. Nachdem die Anspannung schlagartig sinkt und Erschöpfung wie Zufriedenheit einsetzen, stärken wir uns am Buffet. Anschließend fährt Patrick zu Alain und ich bleibe bei den Dänen, denen das Ziel leider verwehrt geblieben ist. Bier.

Irgendwann später wird noch geehrt, besonders die Gentlemen mit dem größten Ehrenpott von der Balkan Classic erwiedern meine Glückwünsche und gratulieren zu viel Durchhaltevermögen. Wo auch immer Dansport wieder auf BMA trifft, will ich nochmal dabei sein. Ganz großer Sportsgeist!
Bernhard gewinnt einen Pokal für 193 km/h Topspeed, Rob bekommt von jedem, dem er im Lauf der Rallye geholfen hat, ein Geteänk gereicht und wird in den Pool geworfen.
Er bietet mir an, dass wir für die nächste Vorbereitung ruhig mal bei ihm in der Werkstatt vorbei schauen sollen. Wahnsinn!

Später finde ich Flashi und hole uns Bier, in weiser Voraussicht drei, denn als ich zurück komme sitzt auch Patrick mit am Tisch. Wir trinken auf Alain, der sehr stolz auf uns ist, auf den Triumphbogen, der schon wieder abgebaut wurden und auf das metrische System.

Totmüde fallen wir kurz vor zwei ins Bett, was ein Ritt!

Winke Winke

Verfasst am: 18.09.2016 08:47:05 Titel:

BRAVO ! BRAVO ! BRAVO !!!!

Verfasst am: 18.09.2016 10:39:13 Titel:

Die Riemen-Rocker! Respekt

Klasse Sache, gut gemacht!

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