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Meine Marokkotour vom 7.- 28. August 2015
Es war wieder ein wunderschöne und erlebnisreiche Reise.

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Steppenwolf TUT
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...und hat diesen Thread vor 3609 Tagen gestartet!


Fahrzeuge
1. Toyota PZJ 75
BeitragVerfasst am: 02.09.2015 23:10:58    Titel: Meine Marokkotour vom 7.- 28. August 2015
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Dieser Reisebericht wird aus mehreren Teilen bestehen.

Gerade wenn man alleine unterwegs ist, hat man doch etwas mehr Zeit sich Notizen über das Erlebte zu machen.

Einige hier, werden in diesem Jahr, teilweise auch zum ersten Mal dieses orientalische Land besuchen. Ich hoffe, ich kann euch einige Eindrücke vermitteln und den Wiederholungstätern einige neue Ecken zeigen.

Dies ist meine Art zu reisen. Immer völlig ungeplant, spontan, sich einfach treiben lassen und die schönen Dinge genießen.

Die grandiosen Landschaften werden, in Verbindung mit den netten und gastfreundlichen Menschen, erst richtig schön.

Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen.

Martin


Vorab meine grobe Reiseroute in Marokko:

Ankunft im Hafen von Nador. Östlich der Mittelmeerküste entlang bis kurz vor die algerische Grenze. Dann südlich nach Berkane, Taourirt, Debdou, Oulad el-Haj, Midelt, Ouzoud, Khenifra.

Anschließend wieder weiter Nördlich nach Azrou, Ifrane, Sefrou, Fes, durch das Rif bis Ketama und Chefcaouen und weiter bis an die Mittelmeerküste nach Oued Laou.

Von hier aus direkt der herrlichen Mittelmeerküste entlang über Al Hoceima nach Melilla. Von hier aus mit der Schnellfähre zurück nach Malaga.



Ende Juli 2015 hatte ich mich noch nicht entschieden, ob ich mir Montenegro und Albanien anschaue oder nach Marokko schleiche.

Abgehalten von Marokko hatten mich, die doch in dem Land herrschenden hochsommerlichen Temperaturen. Dafür sprach, dass mir den Norden Marokkos mir weitgehend unbekannt war. Ich wusste jedoch, dass es viele Hochebenen auf über 1.500 m und den Mittelatlas gibt, wo es doch für den Schwaben etwas angenehmer sein sollte.

Durch die aufgestellten Hitzerekorde hier im Ländle hatte ich mich ja bereits akklimatisiert.

Die Sehnsucht nach meiner Berberfamilie, die ich im Dezember 2014 kennengelernt hatte, machte mir die Entscheidung leichter, nun doch in mein geliebtes Marokko zu fahren.

Ich informierte meine Berberfamilie (siehe meinen letzten Reisenbericht oder ausfühlicher: http://www.der-steppenwolf.com/marokko-uber-den-jahreswechsel-2014-2105-auszuge-aus-meinem-reisetagebuch/) über mein Kommen per SMS mit einzelnen zusammengestückelten arabischen Wortfetzen, in der Hoffnung, dass diese Nachricht auch verstanden wird.
Eine für mich nicht entzifferbare SMS kam zurück. Tante Google konnte mir auch nicht weiterhelfen. Ich nahm an, dass meine Info verstanden wurde. Täglich rief Hassna an, bzw. es klingelte nur ein bis 2 mal. Das ist Kommunikation.

Im Keller lagerten bereits sehr viel sehr gut erhaltene Kleidung und Schuhe für meine Familie. Vielen Dank an die Spenderinnen und Spender. Auch kaufte ich ab und zu immer etwas Nützliches für die Familie ein, wenn sich mal ein Schnäpple anbot.

Am 1. August holte ich das Zebra aus dem Stall und flüsterte ihm zu, wo wir beide unseren Urlaub verbringen werden. Es freute sich. Nach dem Gesundheitscheck mit positivem Befund wurden in alle freien Stauräumen und bis unters Dach die viele Kleidung und die nützlichen Mitbringsel verstaut.
Meine Kleidung passte locker in 2 Stofftaschen. Es war ja Sommer.

Hochsommer war auch am 7. August, dem Abfahrtstag. Um die 30 Grad in Tuttlingen als ich gegen 14 Uhr den Zündschlüssel in das Schloss steckte und das Zebra zum Leben erweckte. Die manuelle Klimaanlage wurde auf volle Leistung gestellt. Auf meine geliebten Schokoladenriegel für Zwischendurch musste ich verzichten.

In der Rheinebene stiegen die Temperaturen weiter an. Je weiter südwestlich ich in Frankreich fuhr, desto mehr kam ich ins Schwitzen. Es war schwül, in der Wohnung zeigte das analoge Thermometer 44 Grad an. Die manuelle Klimaanlage versagte. Der Trinkwasserverbrauch und der Blasendruck stiegen an.



Dies blieb jedoch der Temperaturrekord während meiner gesamten Tour.

Nördlich von Lyon kam Wind auf. Leider kein kühler. Der Himmel verfärbte sich grau, graublau, graugrün, blau.
Endlich mal zum Kaffee, Wasser, Saft, Obst und Zigaretten etwas Abwechslung während der doch etwas eintönigen Autobahnfahrt.

Es begann in dem Farbenspiel am Himmel stark zu regnen, dazu heftige Windböen. Die LKW`s benötigten viel Platz auf der Autobahn.





Nach 680 km Fahrt suchte ich, direkt an der Rhone, in Cruas mein Schlafzimmer im EG auf. Die Innentemperatur betrug um 23.30 Uhr noch über 30 Grad. Ich überlegte mir, ob ich mich überhaupt noch waschen sollte. Ich tat es. Das Wasser war ja angenehm warm.



Geschlafen hatte ich gut im EG. Welch ein Glück, auf dem Platz gab es eine Toilette und ein Außenwaschbecken. So muss ein neuer Tag beginnen. Luxus pur.
Meine Kleidung trug ich noch einmal. Es sollte wieder sehr warm werden. Und eine Begleiterin, die auf mich aufpasste, war nicht dabei Ätsch . Dem Zebra war es egal. Hauptsache nach nach Marokko.

Ich bereitete meinen löslichen Kaffee mit viel Liebe zu und füllte gleich meine Tagesration in die Thermoskanne. Dazu genehmigte ich mir ein Croissant vom LIDL aus Tuttlingen. Wenn keine Alternativen vorhanden sind, schmeckt das auch. Hauptsache der Magen gibt Ruhe.

Die nächste Boulangerie war mein Ziel. Endlich mein geliebtes Baguette und frische Croissants. Vive la France Winke Winke . Endlich wieder ein wohnliches Ambiente durch die vielen verstreute Krümel im Appartement.

Gleich auf die Autobahn wollte ich an diesem sonnigen Morgen nicht. Ich fuhr ausgeruht bis in das schöne Städtchen Pont-Saint-Esprit.



Hier war gerade Markttag. Für mich eine willkommene Abwechslung.

In Orange nahm ich wieder die Autobahn unter die Räder. Es war Urlaubsreisezeit und stockender Verkehr. Diesen wollte ich umgehen und bin an der nächsten Ausfahrt gleich wieder abgefahren.
Ich brauchte fast 2 Stunden bis Nimes. Auch die Nebenstraßen waren mit tausenden Autos verstopft.

Auf der Autobahn ging es im stop and go Verkehr doch etwas schneller vorwärts. Die Verkehrsnachrichten hörten mit den Staumeldungen nicht mehr auf. Dies muss ein etwas größeres Verkehrschaos im Süden Frankreichs sein.

In Nimes fuhr ich wieder auf die dreispurige Autobahn und bewusst in den Stau. Auf der mittleren Fahrspur hatte ich die beste Sicht und Kontakt auf meine Nachbarn. Die erhöhte Sitzposition hat im Stau doch seine Vorteile.



Alle wollten irgendwie weiterkommen. Es ging nicht halt nicht so schnell voran, wie vielleicht vorher zu Hause geplant oder das Navi berechnete.
Genießen kann man einen Stau, wenn kein Zeit- oder Termindruck vorhanden ist. Ich genoss die nonverbale Kommunikation mit meinen Leidensgenosen.

Den Kindern gefiel das Zebra, manch einem die beschriebene Heckbox, die mit einem Daumen hoch bewertet wurde.
Auch viele Marokkaner, die mit ihren, bis übers Dach, voll beladenen Fahrzeugen in Richtung Heimat unterwegs waren, lasen die Unterschriften auf der Heckbox oder den arabischen Schriftzug an den Türen und freuten sich.

Am Hintern des Zebras ist die Adresse meiner Homepage zu lesen. Einige Kinder und Jugendliche zeigten mir auf ihrem Tablet oder Smartphone, mit einem Grinsen im Gesicht, meine Homepage.

Geschätzt in ca. 80% der Fahrzeuge wurde mit dem Smartphone oder Tablet herumgespielt, Nachrichten über Facebook oder WhatsApp versendet oder die Kleinsten mit Filmchen ruhig gestellt.

Die Insassen der Autos lachten, waren stumm, waren zärtlich zueinander, stritten sich, lasen oder waren mit ihren Gedanken weit weg. Der oder Die eine wäre sicherlich gerne zu mir ins Fahrzeug umgestiegen.

Spannend war es immer nach den Mautstationen. Da wurde neu gemischt. Ich hatte neue und interessante Nachbarn. Meine Augen waren wieder fleißig.

Im Raum Béziers ließen die Wolken ihre schwere Last einfach fallen. Die Wohnungstemperatur reduzierte sich in Minutenschelle um 10 auf angenehme 30 Grad. So könnte es doch bleiben, dachte ich. Es wurde wieder wärmer. Die dunklen Wolken begleiteten mich weiter.

Ein großer Schluck warmer Fruchtsaft aus dem Tetrapack war genau das richtige in diesem Moment. Die Verpackung fühlte sich jedoch so leicht an. Einen Anhalter hatte ich nicht mitgenommen. Ich ahnte nichts Gutes. Mit der rechten Hand tastete ich die Flächen hinter den Sesseln ab. Meine Finger fühlten sich klebrig an. 0,5 Liter bester Biofruchtsaft hatten sich gleichmäßig in Teilen meines Arbeitszimmers verteilt. Zum Glück lagen da noch Stofftaschen und Lappen herum, die einen größeren Reinigungsaufwand minimierten.

Das Wetter war nun sehr wechselhaft. Die Parkplätze und Raststationen überfüllt und zugemüllt. Nach ca. 250 kurzweiligen Staukilometern floss der Verkehr in der Nähe der spanischen Stadt Girona wieder.

Immer noch Stau in Spanien




Kurz nach Girona verließ ich die Autobahn. Ich war entspannt und wollte mich mal so richtig aufregen. Eine Abwechslung muss man als Alleinreisender halt suchen.
Lloret de Mar war mein spontanes Ziel. Gemeinsam mit hunderten Urlaubern überfiel ich einen Supermarkt. Es war Samstag Abend. Das Bier und Weinregal war mein Favorit.
Mit dem überladenen Einkaufswagen, ja ich hatte mich aufgeregt, bin ich zum Zebra. Ich glaube es weinte, als es an das zusätzliche Gewicht dachte.
Die Stadt, der Strand völlig überlaufen. Lloret voll in Touristenhand. Wie traumhaft ist es doch am Mittelmeer in Marokko.

Ich schlich weiter auf der Küstenstraße gen Südwesten.
In Francaset, einem Städtchen an der Costa Daurada, bat mich meine Blase dringend um einen Stopp. Auch ich hatte keine Lust mehr in der Dunkelheit weiter zu fahren. Es war schon 22 Uhr. Seit der Abfahrt gegen 8 Uhr hatte ich 620 km geschafft. Dem Megastau sei Dank.
Gerne nutze ich die sanitären Einrichtungen in den Schnellrestaurants. Und freies WLAN gibt´s gratis dazu.
Parallel zur Hauptstraße, meine berühmte N 340, sah ich von weitem das gelbe Logo. Blinker gesetzt und mir einen Parkplatz gesucht.

Es war die Hölle los. Ein Geschrei drinnen und draußen. Glaube die ganzen Einwohner und Touristen waren hier. Es war wie hier im Ländle, wenn es etwas Gratis gibt.

Zum Glück war mein Magen noch mit der Verdauung eines französischen Weichkäses, etwas Brot und 2 Bananen beschäftigt.
Geschätzte 200 – 300 Menschen vergnügten sich im und vor dem Restaurant. Wenn dies meine Blase gesehen hätte. Nach einer kurzen Wartezeit konnte ich, in das doch sehr saubere und enge Etablissement eintreten.

EU ist nicht gleich EU. 1 Toilette um den Darm wieder zu entlasten, 1 Pinkelbecken für Kinder, ca. 50 cm vom Fußboden entfernt, 1 Pinkelbecken für die, die nur kniend hätten in das Kinderpissoir pinkeln können. Beide waren frei. Knien wollte ich in meinem Alter nicht mehr.
Das Pissoir war in ca. 50 cm Abstand rechts neben dem Waschbecken auf gleicher Höhe fixiert. Dazwischen befand sich der Warmlufttrockner für die Hände. Es gehört doch etwas Mut dazu, der Blase zu sagen, dass es nun losgehen kann, wenn sich direkt daneben jemand die Hände wäscht und trocknet. Die warme Luft tat ihm jedoch ganz gut Smile .

Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn der Druck nicht mehr zu spüren ist. Spontan entschloss ich mich, gleich auf dem Parkplatz zu nächtigen. In 200 m Entfernung war der ALDI, in weiteren 200 m der LIDL. Den Lärm hörte ich fast nicht. Ich bevorzugte das Schlafzimmer im EG. Hier ist es sehr ruhig.

Gut ausgeschlafen habe ich um 7 Uhr den Gaskocher angeworfen und mir einen Guten Morgen Kaffee genehmigt. Dazu gab es 4 Madeleines. Es ist ja Sonntag. Zwischen der geöffneten Fahrertüre und der dichten Hecke konnte ich draußen kurz abduschen. Muss am Sonntag sein. Zum Pinkeln musste mein Olivenglas herhalten. Das Schnellrestaurant war noch geschlossen. Das Thermometer im Appartement zeigte frische 20 Grad an.



Das Zebra wollte weiter und hatte fast nichts mehr zu essen. Es war sehr entspannend auf den noch fast leeren Straßen und der R 340 der Küste entlang zu schleichen.

An einem riesigen Supermarkt stoppte ich kurz um den Magen des Zebras zu füllen. Ich kaufte mir noch etwas Obst, Saft, Wasser, Brot und Käse. Das sollte für diesen Tag ausreichend sein.

Unter dem teilweise überdachten Parkplatz bereiteten 2 Männer in riesigen Pfannen bei offenem Feuer Paella zu.




Ich fuhr noch kurz runter an das Meer, genoss die Morgenstimmung und mein zweites Oimerle ungesüßten schwarzen Kaffee.



Die Strecke in Richtung Almeria kannte ich gut von meiner Anreise im Dezember 2014. Waren hier doch auch die Damen am Straßenrand anzutreffen, die auf Kunststoffstühlen sitzend, auf ihre Kunden warteten. Ich war wohl zu früh dran. Leider kein Sightseeing. Nur zwei 2 recht hübsche junge Damen, bekleidet in knapper roter und pinker Unterwäsche, lockten die Freier an. Ich überlegte, ob ich ihnen eine meiner Kleiderspenden anbieten solle Smile .

Nein, ich kam nicht auf den Gedanken, mich mit meinem mobilen Appartement an einen der unbesetzten Plätze zu stellen und mich auf meinem Stuhl vor das Zebra zu setzen Grins .

In Castellón de la Plana bin ich wieder auf die Autobahn.

Der war auch nicht früher in Marokko als ich Ätsch .

Ja

Darauf blieb ich bis Alemria, wo ich gehen 19:30 Uhr am Hafen eintraf.



Hier warteten Menschenmassen, die alle nach Marokko wollten. In Gedanken, gleich wieder weiter bis nach Algeciras zu fahren, hatte ich mich an einem der Ticketschalter eingereiht. Nach 30 Minuten durfte ich meinen Reisepass und meine Fahrzeugpapiere der freundlichen Dame überreichen.

Ich hatte riesiges Glück. Für 4 Fahrzeuge waren noch Plätze auf der nächsten Fähre nach Nador frei. Kosten 256 Euro. Die Überfahrt am nächsten Tag um 14 Uhr hätte € 200.- gekostet.

Auf dem Parkplatz reihte ich mich artig, in die mir zugewiesene Spur ein. Ich war ja bereits in Marokko. Ein lebhaftes Treiben auf dem Parkplatz. Ich machte es mir erst einmal gemütlich. Setzte mich zu einigen Marokkanern auf eine Bank und verhaftete eine Büchse Ölsardinen in Sonnenblumenöl. Mein frisches, mit Wasser aus dem Bodensee gewaschenes Sonntags T-Shirt, musste ich nun auch noch wechseln.

Es waren auch einige Marokkaner mit ihren Familien unterwegs in ihre Heimat, die in Deutschland arbeiteten. 2 Familien hatten wegen des Megastaus am Vortag in Frankreich ihre gebuchte Fähre am Vortag verpasst und freuten sich, dass sie noch einen Platz auf dieser Fähre bekommen hatten. Auch erkannten einige das Zebra, das sie unterwegs überholt hatten.

Insbesondere einige Kinder interessierten sich für das Zebra. Tausende Fragen wurden gestellt. 2 ausführliche Wohnungsbesichtigungen wurden auch gewünscht. Habe auch wieder ein paar Insidertipps für meine Marokkotour erhalten. Ich war wohl der einzige Tourist auf dem Hafengelände.

Die Fähre sollte nach Plan um 23 Uhr ablegen. Die Durchsagen aus dem krächzenden Lautsprecher hatte ich nicht verstanden. Ich frage bei meinen Nachbarn nach. 3 Stunden Verspätung.

Ich legte mich noch etwas aufs Ohr, lies jedoch die Hecktüren geöffnet, damit ich auch mitbekomme, wenn es wieder los geht. Viele Marokkaner schliefen auf Decken neben ihren Fahrzeugen.

Gegen 2 Uhr wurden dann die Motoren angeworfen. Kurz nach 4 Uhr legte die voll beladene Fähre ab. Zusammen mit einem Mercedes Sprinter durften wir als letzte Fahrzeuge in den Bauch der Fähre einfahren.



Habe mir dann erst mal einen Frühstückskaffee gegönnt. Das übliche Prozedere begann. 2 Stunden in der Schlange gestanden bis ich den Stempel vom Zoll in meinem Reisepass hatte.
Dann weiter in den nächsten Gang. Hier musste ich 2,5 Stunden warten bis die Einreisepapiere für das Zebra hatte. Der Schalter war nur mit einem Beamten besetzt.
Draußen wurde es bereits hell. Den Sonnenaufgang auf dem Meer konnte ich nicht genießen.

Auf der Fähre lernte ich Najib und Jussouf kennen. Beide wohnen und arbeiten in Hamburg. Sie sind mit einem Berlingo von Hamburg aus bis nach Almeria durchfahren. Das Auto verkaufen sie in Marokko. Die Kosten für ihren Urlaub sind aus dem Gewinn des Fahrzeugverkaufes gedeckt. Machen die beiden seit vielen Jahren so. Es waren sehr interessante, informative und lustige Gespräche mit den beiden netten Jungs. Habe auch die marokkanischen Telefonnummern der beiden erhalten, falls ich weitere Fragen oder Probleme während meiner Tour haben sollte.
Beide wollten mich gleich zu einer Party am Abend einladen. Nach ihren Beschreibungen wusste ich was es bei so einer Party abgeht. Den Abend und die Nacht hätte ich nicht überstanden Grins .

Gegen 10 Uhr legte die Fähre bei etwas bewölktem Himmel im Hafen von Nador an.

Nun war ich, unterbrochen von einem 3 stündigem Nickerchen, 27 Stunden auf den Beinen. Es dauerte lange, bis ich von der Fähre zum Zoll fahren konnte.

Ich war überrascht, wie ordentlich und ruhig es am Zoll zuging. Einen Schlepper mit gelber Sicherheitsweste ignorierte ich und reihte mich in eine der 4 Fahrspuren ein. Es ging langsam voran.

Die erste Ausweiskontrolle durch einen sehr freundlichen und aufgeschlossenen Zöllner verlief ohne Probleme oder Fragen.

Am letzten Checkpoint kam ein älterer Zöllner mit strenger Mine auf mich zu. Jeder Zahnarzt hätte sich über einen solchen Patienten gefreut. Ich überreichte ihm die gewünschten Papiere.
Anschließend bat er mich die alle Türen meines mobilen Appartements zu öffnen. Im Wohn- Ess- und Schlafbereich musste ich auch einige Türen öffnen. Aufgeräumt hatte ich noch nicht.

Der Zöllner rief einen Kollegen, der mit einem Hund ankam. Auch der Hund machte eine komplette Wohnungsbesichtigung Smile . An meinen vielen Hundeleckerlis war der Hund nicht interessiert. Er war im Dienst.
Ich fragte den netten Hundeführer, was der Hund außer meiner Leckerlis denn in der Wohnung suche. Ich zeigte ihm eine Tüte Hundeleckerlis. Der Zöllner lachte. Sein Hund ist auf die Suche nach Sprengstoff ausgebildet. Den hatte ich nicht an Bord.

Direkt neben der Taxe standen 5 hübsche Frauen im Alter zwischen ca. 25- und 30 Jahren in Militäruniformen und beobachteten alles sehr interessiert. Ich fragte sie, ob sie hier arbeiten würden. Das sei ein Teil ihrer Ausbildung so die nette Antwort. Es war wieder schön, das Lächeln der Menschen zu erleben. Der Zöllner interessierte mich nicht mehr.

Zwischenzeitlich hatte sich der ältere Zöllner vorne mein Arbeitszimmer genau angesehen. Ich stand immer hinten an den Hecktüren und konnte ihn nicht sehen.
Er zeigte mir meine Landkarte und machte mich darauf aufmerksam, dass er diese beschlagnahmen werde Vertrau mir . Zuerst war ich etwas geschockt und verstand den Grund nicht. Auf der Motorhaube wurde die Landkarte voll ausgebreitet. Er deutete mit einem Finger auf den Kartenteil in dem „Westsahara“ zu lesen war. Das sei Marokko meinte und die Landkarte ist beschlagnahmt.

Die 5 Frauen waren wohl über das Verhalten des Zöllners auch etwas irritiert. Ich machte ihnen in englischer Sprache klar, dass ich ihr Land sehr schön finde und die meisten Menschen sehr nett sind.

“ Die meisten“ betonte ich. Sie lächelten.

Ich wurde etwas lauter und bestand darauf, dass ich meine Landkarte benötige, um mir das herrliche Marokko anzuschauen. Ein weiterer jüngerer Zöllner kam hinzu und versuchte seinen Kollegen zu beruhigen.

Als Vergleich schlug ich vor, mit der Schere den Kartenteil Westsahara herauszuschneiden. Das lehnt der ältere Zöllner ab. Nach langem Hin und Her und Diskussionen durfte ich die Landkarte, ohne den Westsaharateil, wieder an Bord nehmen. Auch aus dem, der Karte beigefügten, Straßenverzeichnis, musste ich einige Seiten heraustrennen.



Die 5 Frauen wünschten mir lächelnd eine gute Fahrt und einen schönen Urlaub in ihrem Land. Mitfahren wollte keine. Hätte alle 5 gleich mitgenommen Grins
.
Oh, wie langweilig wäre dieser Grenzübertritt sonst verlaufen. Immer eine neue Überraschung.

Ich wusste, was ich nicht machen werde. Nach der Ausfahrt aus dem Zoll anhalten. Ich winkte freundlich den vielen Männern zu, die mir ihre Hilfe oder Dienstleistungen anbieten wollten und stoppte erst nach ca. 2 Kilometern.

Ich bin in Marokko angeommen YES .

In einem kleinen Magazin kaufte ich mir ein Brot, Joghurt und Wasser und schaute in das lächelnde Gesicht des freundlichen Verkäufers.
Auf der gegenüberliegenden Seite war ein Geschäft, das Telefonkaten der Maroc Telekom verkaufte. Hier lies ich mein Handy für 20 DH aufladen. Da war noch jede Menge Guthaben von meiner letzten Tour drauf. 240 Freiminuten hatte ich nun zur Verfügung.

Auf der N 16 fuhr ich nun bei bewölktem Himmel Richtung Osten. Ras el Ma, ein bekannte Badeort in Marokko war mein angepeiltes Ziel. Bin dreimal von der N 16 abgebogen um an die Strände zu kommen.

Es war Saison und entsprechend viel los. Im Vergleich zum Strand in Lloret jedoch menschenleer Smile . Außerhalb der Sommersaison findet man hier an diesem flachen Küstenstreifen sicherlich schöne Übernachtungsplätze.
In Ras el Ma war der Strand gut besucht.




Ich fuhr hoch zum Cap de l`Eau und schaute von hier aus auf das Meer und hinüber auf die 3 vorgelagerten Inseln.



Einen geeigneten Übernachtungsplatz hatte ich dieser Ecke nicht gefunden. Die Müdigkeit setzte ein. Auf der Landkarte sah ich einen Fluss, der etwas westlich der Stadt ins Mittelmeer mündete.

Hier fand ich, etwas von der Zufahrtsstraße entfernt, direkt am Fluss Moulouya einen sehr schönen Stellplatz.



Rechts von mir waren Angler. Das waren Urlauber. Links von mir 2 einheimische Angler , die immer mehr Glück hatten. Sie boten mir einen fangfrischen Fisch an. Habe mich dafür bedankt. Konnte jedoch mit dem Teil nichts anfangen. Mit der Büchse Hering in Tomatensoße schon. Dazu leckeres frisches marokkanisches Brot. Was braucht man(n) mehr.

So einen herrlichen Platz um Wäsche zu waschen findet man selten. Ich nutzte die Gelegenheit um meine Kleidung zu reinigen und schwamm eine kleine Runde im Fluss. Dies taten die Urlaubsangler neben mir auch. Freiwillig wäre ich nicht in das Wasser gehüpft.

Ich setzte mich noch eine halbe Stunde zu den einheimischen Anglern und fühlte ich sehr wohl bei den Jungs. Sie ärgerten sich jedoch über die Jetskifahrer, die vom Meer aus den Fluss hinauf jagten und die Fische vertrieben.

Zum ersten Mal auf der Tour machte ich es mir im Schlafzimmer im OG gemütlich. Jedoch nicht ohne vorher den Sonnenuntergang genossen zu haben.



Total übermüdet und dennoch sehr zufrieden bin ich schnell weggesegelt.

Fortsetzung folgt Winke Winke

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BeitragVerfasst am: 03.09.2015 07:25:26    Titel:
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hallo, martin!
sehr coole morgenlektüre, weiterschreiben....
bei kaffee und gewitterregen!
da kann man ja jederzeit gedanklich mitreisen!
alles gute!
lg. manfred
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Club der Ehemaligen



Status: Immer da - Ehrlich
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BeitragVerfasst am: 03.09.2015 10:35:02    Titel:
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Danke für den sehr schönen Bericht.
Ich freue mich wie Bolle auf den nächsten Teil.

Im Januar/Februar 2016 werde ich die Eindrücke vor Ort vertiefen.

Winke Winke Max
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BeitragVerfasst am: 03.09.2015 10:39:31    Titel:
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Fängt ja schon super an Sensationell
Da steigt die Vorfreude auf den eigenen Urlaub im November Smile
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BeitragVerfasst am: 03.09.2015 12:10:28    Titel:
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Prima. Vielen Dank Smile

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1. Yamaha XT 660 R
BeitragVerfasst am: 03.09.2015 13:44:19    Titel:
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Ich freue mich schon wie "immer" auf die Fortsetzung von deinen Reiseberichten Smile

PS:
Bist ja nicht allzu weit weg von mir.Wenn du mal Richtung Schaffhausen(CH) kommst,bei uns in Gailingen gibts einen schönen Stellplatz direkt am Rhein für Wohnmobile etc.

Bist dann jederzeit bei mir auf einen Kaffee o.ä. eingeladen Winke Winke
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BeitragVerfasst am: 03.09.2015 22:02:37    Titel:
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Ja super !

Weiterso Martin!!!
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Steppenwolf TUT
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1. Toyota PZJ 75
BeitragVerfasst am: 03.09.2015 22:36:25    Titel:
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Vielen Dank Jungs.

Und danke für die Einladung nach Gailingen. Woher weißt Du, dass ich Kaffee trinke Grins

Ist ja wunderschön dort. Kenne ich jedoch nur vom Durchfahren.

Morgen geht´s weiter Smile

Gute Nacht zusammen.

Martin

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Steppenwolf TUT
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1. Toyota PZJ 75
BeitragVerfasst am: 04.09.2015 22:38:59    Titel:
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... und weiter geht´s...


Um 6:30 Uhr bin aus den Federn gekrochen. Es war sehr schwül. Der Himmel bewölkt. Die Morgenstimmung am Fluss und ein Tässchen Kaffee ein Traum.

Nun war nach 4 Tagen Fahrt mal wieder Haushaltsarbeit angesagt. In dieser tollen Umgebung macht auch diese Freude. Nachdem die Wohnung und das Arbeitszimmer wieder deutsch aussahen, suchte ich mir mein nächstes Ziel auf der Landkarte aus.

Bis nach Saidia an die algerische Grenze waren es noch 15 km. Nur was sollte ich dort? Ich beschloss gleich in Richtung Süden zu fahren. Berkane war die nächste Stadt. Auf kleinen Nebenstraßen erreichte ich die Stadt.

Ca. 5 km vor der Berkane hatte ich noch 2 jüngere, eher schüchterne, Anhalter mitgenommen und im Zentrum abgesetzt. Sie bedankten sich mit einem Händedruck.

Mein zweites Frühstück habe ich in einem Café eingenommen. Frische Pfannkuchen und einen sehr gustiösen Minztee.
Der Inhaber sah mir an, dass mir beides schmeckte und freute sich. Es war die erste warme Speise seit meiner Abfahrt in Tuttlingen.

Einer der Jungs, die ich mitgenommen hatte kam vorbei und setzte sich wortlos mit an meinen Tisch. Ich fragte ihn, nein ich versuchte zu fragen, ob er etwas trinken oder essen möchte. Er antwortete nicht. Schaute mich nur an und bestellte sich ein Milchgetränk und ein süßes Teil, das er gleich bezahlte.

Ich verabschiedete mich und fuhr, teilweise auf Pisten, weiter südlich nach El Aioun. Von hier weiter auf teilweise unbefestigten Nebenstraßen in die lebhafte Stadt Tourirt. Marokko pur.







Auch die Kühe suchten den Schatten auf







Der leckere Pfannkuchen wurde von meinem Magen schnell verdaut und weitergeleitet, was sich an einem spürbaren Druck bemerkbar machte.
Hunger hatte ich auch schon wieder. Meine fleißigen Augen entdeckten ein nettes Café mit Restaurant. Einen Parkplatz und freien WLAN Zugang gab es hier auch. Das lebhafte Treiben auf der Straße konnte ich wunderbar genießen. Die Toilette auch.

Der Kellner war mir gleich sympathisch. Er lächelte, war freundlich, interessiert, aufgeschlossen und sprach Englisch. Ihm gefiel meine Art des Reisens in Marokko und freute sich über die Kontakte, die ich bereits in Marokko hatte. Ich bestellte mir ein Omlett und einen Tee.



Ich habe mir zusätzlich noch ein großes Glas frisch gepressten Orangesaft und ein Cola bestellt. Zusammen hatte ich 30 DH bezahlt. Am liebsten hätte ich gleich vor dem Restaurant übernachtet. Nicht wegen der Preise. Nein, ich fühlte mich einfach sehr wohl hier.

Es war Nachmittag und das Zebra scharrte schon mit den Hufen. Wir fuhren weiter gen Süden. Debdou war der nächste Anfahrpunkt.

Unterwegs nahm ich noch 2 Brüder mit. Ca. 8 und 12 Jahre alt. An einer Kreuzung hatten sie die Hand gehoben und wollten nach Debdou mitgenommen werden.
Auch eine sehr lebhafte typische marokkanische Kleinstadt, in einer wunderbaren Landschaft gelegen.

Beide Jungs genossen die Fahrt. Der Kleine machte es sich auf der Wohnzimmercouch gemütlich. Ich deutete an, dass er nicht schnarchen solle. Ein riesen Gelächter brach im Zebra aus. Ihr Vater macht das wohl, meinten die Jungs. Gleich nach der Ankunft in der Stadt, wurden die gesparten 5 DH Fahrtgeld in Süßigkeiten umgesetzt.

Auf einer sehr kurvenreichen Straße, die teilweise durch einen wunderschönen Wald führte, erreichte ich das menschenleere Plateu Rekkam, eine weite Hochebene auf ca. 1.600 m Höhe.

Die Sonne war müde und verabschiedete sich langsam mit einem zauberhaften Lichterschauspiel. Ich sah einige Nomadenzelte und Hirten, die mit ihren Schaf- und Ziegenherden unterwegs waren.



Rechtes Bein vom Pedal genommen, mit dem linken Bein das linke Pedal voll durchdrückt, mit dem rechten Bein das mittlere Pedal leicht gedrückt, Lenkrad leicht rechts eingeschlagen, Ganghebel auf Mittelstellung gestellt, Handbremse gezogen, den Zündschlüssel gedreht. Es war Ruhe.

Nach diesen vielen Tätigkeiten, ja man glaubt es nicht, wie schwer so ein Zebra zu bewegen ist und wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, stoppte ich.

Die herrliche und mich sehr bewegende Abendstimmung und absolute Stille saugte ich in mich hinein. Hier, in diesem Augenblick, war Welt noch in Ordnung. Lange Minuten, in denen man alles andere Wichtige und Unwichtige einfach mal vergessen kann. Kommt jedoch sehr schnell wieder zurück.

Ein LKW Fahrer, der Salz geliefert hatte, schnorrte sich noch eine Zigarette bei mir. Da er nach noch Nador zurück musste, gab ich ihm noch zwei mit.

Ohne groß an die einzelnen Arbeitsschritte zu denken, um das Zebra wieder zu bewegen, fuhr ich weiter auf der N19. Grobes Ziel war die Stadt Midelt. Erreichen würde ich die Stadt heute nicht mehr.

Ca. 3 km nach meinem Stopp sah ich von weitem sehr viele Zelte. Ich dachte erst, es seien Nomaden die dort lebten.



Nun sah ich auch, dass viele Autos bei den Zelten standen. Ich war neugierig und fuhr langsam auf der Straße weiter. Ich sah viele Pferde, viele Menschen und hörte oft ein dumpfes Knallen.

Ich stoppte. Am Straßenrad parkten einige Autos. Mit einem der Fahrer, ein Marokkaner aus der Region, der in Spanien arbeitet, konnte ich mich etwas in Englisch unterhalten. Es fand ein Reiterfest statt, das eine Woche dauerte und einen religiösen Hintergrund hatte:

Auszug aus Wikipedia:
A Fantasia ist ein traditioneller Pferdesport, der während kultureller Veranstaltungen im Maghreb, vor allem in Marokko, durchgeführt wird. Sie kann auch im Zusammenhang mit traditionellen Berber-Hochzeiten abgehalten werden. Fantasia ist der europäische Begriff, im Arabischen Raum wird die Veranstaltung als laâb el baroud oder lab-el-baroud (arabisch ‏لعب البارود‎, zu Deutsch "Spiel des [Schwarz-]Pulvers") oder laâb el-kheil (arabisch ‏لعب الخيل‎ - "Spiel der Pferde") bezeichnet.
Die Fantasia wird von einer Gruppe von Reitern in traditionellen Gewändern auf in der Regel Berber-Rassepferden durchgeführt, die in einer geraden Linie nebeneinander mit gleich hoher Geschwindigkeit galoppieren. Am Ende der ca. 200 Meter langen Strecke feuern die Reiter gleichzeitig mit meist historischen Schlossflinten in die Luft. Die Schwierigkeit der Darstellung besteht in der Synchronisation sowohl des Ritts als auch vor allem am Ende der Schüsse, so dass idealerweise nur ein einziger Knall zu hören ist.
Die Veranstaltung wurde durch die historische Angriffsform der Berber inspiriert. Heutzutage wird die Fantasia als Brauchtum und Kampfsport gesehen und symbolisiert neben der traditionellen Verbundenheit auch die Verbindung zwischen Mann (Reiterinnen sind praktisch unbekannt) und Pferd.
Jede Region in Marokko hat eine oder mehrere – serba genannte – Fantasia-Gruppen mit zusammen mehreren Tausend Reitern. Die Veranstaltungen finden meist innerhalb lokaler kultureller oder religiöser Festivals (moussem) statt, teilweise werden sie auch von auf Touristen spezialisierten Restaurants organisiert.



Der nette Mann meinte, dass ich auf das Gelände gehen könne um mich umzuschauen. Ich fuhr auf das Gelände, parkte, und sah in hunderte neugierige Männeraugen. Das Zebra und der Unbekannte fielen sofort auf.

Ohne Kamera in der Hand bin ich auf dem Gelände herumgelaufen. Es wurde schon etwas dunkel.
Auf einem Platz, fanden die Wettkämpfe statt. Über 200 sehr schön geschmückte Pferde, Reiter in traditioneller Kleidung und mit ihren, bis zu 100 Jahre alten, Vorderladern in der Hand nahmen an dem Festival teil.
Mit dem Smartphone hatte ich noch einige Fotos gemacht. Es wurde dunkel.



Die Reiter zogen sich, in ihre zum Teil riesigen Zelte, zurück. Ich mich auch, ca. 3 km weiter, auf einen Platz neben der Straße und in der Nähe eines Olivenhains.
Es begann stark zu regnen. Nach einem kleinen Snack schaltete ich gegen 21:30 Uhr das Licht im EG aus.

Heute hatte ich voll verschlafen. Gegen 8:30 Uhr öffneten sich meine Augen. Hinter dem Zebra lief gerade ein Hirte mit seiner großen Herde Schafen und Ziegen vorbei.
Nach dem obligatorischen Frühstückskaffee und etwas Brot mit Butter und Xsälz suchte ich das Badezimmer auf. Ich musste mich ja für den erneuten Besuch des Reiterfestes etwas aufhübschen. Der Himmel zeigte sich in einem Sonne- Wolkenmix.

Alles hatte heute etwas länger gedauert. Nach 2 Stunden bin ich zurück auf das Festivalgelände gefahren. Ich wusste nicht, ob ich hier fotografieren dürfe und lies meinen Foto im Zebra zurück.

Sehr schnell hatte ich Kontakt mit einigen Männern und Reitern. Sie erklärten mir viel. Verstanden hatte ich nichts. Nur, dass ich 3 mal zum Tee und Essen in die Zelte eingeladen wurde. Hier wurden bereits vor den Zelten Schafe und Ziegen geschlachtet.

Dem Organisator des Festivals wurde ich auch vorgestellt. Er meinte, dass ich hier fotografieren dürfe. Habe nur mitbekommen, dass einige wenige Männer damit nicht einverstanden waren.

Ich durfte mich auf ein Pferd setzen, einige Gewehre in die Hand nehmen und beim Laden mit Schwarzpulver zuschauen. Die Zündkapseln und das Schwarzpulver wurden aus Spanien importiert.

Ein Mann brachte mir wortlos ein Glas Tee. Nun ging ich nochmal zur Taxe und holte die Kamera. Da es unterschiedliche Meinungen bezüglich des Fotografierens gab, hielt ich mich zurück, bzw. fragte immer, ob ich ein Foto machen dürfe.











Ohne eine Einladung anzunehmen, machte ich mich nach 2 Stunden wieder auf den Weg. Am nächsten Abend wollte ich bei meiner Berberfamilie eintreffen.

Diese Hochebene war phantastisch. Teilweise mit Tafelbergen im Vordergrund und menschenleer. Autos oder LKW´s kamen mir kaum entgegen.

Manchmal bin ich von der Straße auf Pisten abgebogen, die meist wieder auf die Straße zurückführten.







Von der N 19 bog ich auf die R 606 ab.

Ich machte mal wieder einen Fotostopp am Straßenrand, als ein Toyota HZJ 79 neben mir stoppte. Den beiden Männern gefiel meine Taxe. Noch mehr interessierte sie, ob ich Bier dabei hatte. Lügen wollte ich nicht und holte aus dem Getränkelager 2 Dosen spanisches Bier heraus und reichte diese weiter. Mit einem freundlichen Lächeln und Shokran verabschiedeten sie sich.
Der marokkanische Minztee schmeckte mir besser als das spanische San Miguel. Ich hatte während der gesamten Tour 3 Dosen Bier verhaftet.

Nun erreichte ich die N 15 die mich bis kurz vor Midelt führen sollte. Noch hatte ich keine Lust auf der gut ausgebauten Straße zu fahren um Kilometer zu fressen.



Parallel zur Straße verlief das Oued Moulouya. An diesem Fluss hatte ich vor 2 Tagen bereits übernachtet. Ich bog auf eine unbefestigte Straße ab, die hinunter zu einem kleinen Dorf, nahe des fruchtbaren Oueds, führte. Hier wollte ich ein Stück dem Fluss gen Süden folgen.

In dem kleinen Dorf suchte ich einen Weg zu Fluss und landete gleich in einer Sackgasse. Viele neugierige Augen schauten den Fremden mit dem auffälligen Fahrzeug an.
Mir wurde erklärt, dass ich mit dem Auto nicht zum Fluss komme, jedoch oberhalb eine Piste sei. Diese wäre wohl für das Zebra auch nicht geeignet. Ich bedankte mich, kam beim Wenden sehr ins Schwitzen.

Im Dorfladen kaufte ich noch 2 Flaschen Wasser, obwohl ich noch genügend in der Speisekammer gelagert hatte. Ich wollte dem jungen neugierigen Mädchen einfach eine Freude machen. Der Opa lag hinter dem Tresen auf einem Teppich und schlief. Neben ihm wohl sein ca. 2 Jahre alter Enkel. Schön dies zu sehen.

Ich fand jedoch die Piste, der ich einige Kilometer folgte. Allrad und teilweise Untersetzung waren notwendig um diese Piste, die auch durch meist ausgetrocknete Oueds führte, zu befahren.







Die ersten drei Oueds konnte ich noch gut durchqueren. Beim Vierten war Schluss. Grund war der etwas steile, sehr sandige und felsige Ausstieg aus dem Flussbett. In Begleitung eines zweiten Fahrzeugs hätte ich es gewagt.
Die beiden Frauen, die auf ihren Eseln den gleichen Weg nahmen, grinsten etwas verschmitzt, als ich ihnen versuchte zu erklären, dass ich hier mit der Taxe nicht weiterkomme.

Ich bin dann querfeldein wieder hoch zur N 15 gefahren. Schön war die Fahrt auf der Piste dennoch.

Die Zeit verging wieder sehr schnell. Mein Magen meldete sich. Brot hatte ich noch keines gekauft.

In Outat el-Haj machte ich eine Pause.



Einem Marokkaner fiel das Zebra auf. Auch der der große Schriftzug am Dach “We are one world“ hatte sein Interesse geweckt.

Er sprach mich an. Ich dachte erst, da will mir wieder jemand etwas verkaufen und in irgendein Geschäft schleppen. Das Gespräch, in Deutsch, beendete ich schnell und suchte ein Café auf. Ich bestellte mir einen Tee.

Nach 10 Minuten fuhr der Mann mit seinem, etwas in die Jahre gekommenen, mattschwarzen und hochgelegtem Discovery am Café vorbei, sah mich, stoppte und kam zu mir an den Tisch.
So nach und nach wurde mir der Herr doch sympathisch. Er setzte sich zu mir und bestellte einen Kaffee.

Redouane ist verheiratet und hat einen 11 jährigen Sohn und studierte 2 Jahre in Berlin, auch in London und Frankreich. Er stammt aus einer Nomadenfamilie, die es hier in der Region noch sehr viele gibt.

Seine Gedanken, seine Ansichten und seine offene Weltanschauung gefielen mir. Im sozialen Bereich ist er sehr engagiert. Wir verstanden uns prima. Ja, wir mochten uns.

Ich vertraute ihm, nahm seine Einladung an und folge ihm zu seinem Haus. Dieses befand sich in einem kleineren Dorf, etwa 5 km außerhalb der Stadt in Richtung dem Mittelatlasgebirge.

Einfach aber urgemütlich mit einem riesigen Grundstück.




Die Türen im Haus waren alle offen für mich.




Sein Discovery mit LR TDI Motor. 1,88 Mio. km auf der Uhr. Zweiter Motor




Seine Frau und sein Sohn waren zum Familienbesuch am Atlantik. Im Haus lebte noch Suzanne, eine Französin, die ein Buch über die Nomaden schrieb. Ich sah sie jedoch nur kurz. Sie ging weiter zu Verwandten von Redouane.

Wir tranken erst mal einen Tee zusammen.



Er plant hier eine Art internationale Begegnungsstätte aufzubauen. Der Name wird “ Nebrasassociation“ sein. Kontakte, auch internationale, hat Redouane viele.
Auch zu einer, wohl sehr bekannten schwedischen Ärztin, die ihn auch schon öfters besuchte. Studenten können hier dann ein Praktikum machen, Durchreisende eine Pause oder auch aktiv mitarbeiten.
Weiterhin ist er mit der Provinzregierung im Gespräch, dass er eine Art Vorschule für Nomadenkinder errichten kann. Fördergelder hatte er bereits beantragt. Noch ist das schattenlose Grundstück gähnend leer.

Auch möchte er ein- oder mehrtägige Offroadtouren in die Gebirgsregion anbieten, inkl. persönlichen Kontakten und Essen bei marokkanischen Familien in der Region. Rein auf Kommerz ausgerichtete Touren lehnt Redouane jedoch ab. Er möchte die Menschen in der Region mit den Ausländern zusammenbringen. In ca. 20 km Entfernung befindet sich der höchste Berg des Mittelatlas, der der Jbel Bou Naceur.

Nach dem Tee zeigte er mir stolz seinen Brunnen. Bis in eine Tiefe von 65 m hatte er diesen selbst ausgehoben. Mit Unterstützung einer dänischen Firma wurde der Brunnen bis in eine Tiefe von ca. 150 m gebohrt. Das Wasser wird in 4 Container gepumpt. Von hier aus fließt das Wasser weiter zu vielen Familien. Mit dem Trinkwasser versorgt er ca. 400 Menschen.

Die Wassercontainer stehen auf dem Aushub des Brunnens.



Wir hatten Hunger. Redouane bereitete eine leckere Tajine zu. Ich sorgte für den passenden Wein.

In der Abendsonne genossen wir das Essen vor dem Haus.





Völlig normal ist, dass auch in der Region immer etwas Gutes geraucht wird. Und ich rauchte auch mit bis in den frühen Morgen hinein.

Ich bat Redouane, meine Berberfamilie anzurufen, um diese über mein Kommen am nächsten Tag zu informieren. Er sprach sehr lange mit Hassna und meinte, dass sie mich sehr gerne hat und mich liebt. Ja, das war mir seit meinem letzten Besuch im Dezember auch bewusst.

In den folgenden Tagen hatte ich oft mit Redouane Kontakt. Er war nun die direkte Verbindung zu meiner Familie und hatte mit allen Mädels und der Mutter mehrmals telefoniert.

Auch der Hund vom Nachbarn kam zu einem Besüchle vorbei. Er hatte wohl etwas Gutes gerochen.
Ich holte meine Hundeleckerlis und dachte, ich kann dem lieben Vierbeiner eine Freude machen. Dachte ich. Er schnupperte nur daran.
Redouane gab ihm eine Schüssel mit eingeweichtem altem Brot. Schwanzwedelnd und voller Freude wurde die Mahlzeit in Sekunden verhaftet. Unsere Hunde im reichen Europa wären bei dieser Mahlzeit in den Hungerstreik getreten.

Der Himmel wurde dunkel. Helle und sehr viele Blitze waren zu sehen. In den Bergen zog sich ein Gewitter zusammen.
Die Sonne ging unter.

Redouane wollte mit mir hoch auf einen Berg an einen seiner Lieblingsplätze fahren, um mit mir die Landschaft und die Stimmung zu genießen. Er sei gerne an diesem Ort. Als es bereits dunkel war, starteten wir. Fahren durfte ich eigentlich nicht mehr. Das sei aber kein Problem in dieser Gegend, so Redouane.

Ich bin in Nordafrika. Und die Menschen haben Zeit.

Der erste Stopp war bei Verwandten, die ca. einen Kilometer weiter wohnten. Hier traf ich auch wieder Suzanne, die gerade der jüngsten Tochter ihre langen Haare kämmte.

Ich wurde herzlich mit Küsschen begrüßt und war sofort in der Familie integriert. Die Familie lebt von der Landwirtschaft. Der Vater zeigte mir den Stall. 2 jüngere Milchkühe, ein Esel, Schafe und Ziegen standen friedlich zusammen in diesem sehr gepflegten und sauberen Stall.

Ich war beeindruckt und setze, bzw. legte mich im Innenhof auf den Teppich und fühlte mich wie zu Hause. Die Frau brachte mir frische Trauben von den eigenen Reben.

Nun meinte Redouane, es wäre Zeit um mir seinen schönen Platz in den Bergen zu zeigen. Es war stockdunkel. Wir fuhren auf einem unbefestigten Weg in Richtung Berge. Kamen jedoch nicht dorthin, weil eine neue Straße gebaut wurde. Auf diese Straße/Schotterweg ist das Zebra noch hochgeklettert. Auf der anderen Straßenseite fanden wir keine geeignete Abfahrt.

Wählerisch waren wir nicht. Also wieder eine steile Abfahrt in Richtung Dorf gesucht und 20 Minuten querfeldein im Gelände über Steine und Gestrüpp gefahren. Alle Gelenke des Zebras mussten starke Schmerzen ertragen.

Redouane fand immer wieder einen Weg, auf dem es wieder ein paar Meter weiter ging. Wir fuhren wohl zwischen 2 trockenen Oueds umher, fanden jedoch keinen Weg, um aus diesen wieder herauszukommen. Ich rechnete damit, dass ich am nächsten Morgen bestimmt einen platten Reifen habe.

Im Scheinwerferlicht lief Redouane oft vor dem Zebra her um eine Ausfahrt zu finden. Plötzlich sahen wir Lichter von Taschenlampen. Es waren Nachbarn von Redouane, die uns wohl herumirren sahen. Mit den Taschenlampen wurde uns eine Ausfahrt aus dem Oued gezeigt.

Das Haus war nur wenige Meter entfernt. Ich freute mich auf ein kühles Bier um den Abend ausklingen zu lassen. So einfach ist das nicht. Das einzige Café im Dorf wurde angesteuert.

Wir setzen uns zu einigen Männern an den Tisch und bestellten uns einen leckeren schwarzen Kaffee.
Bis auf einen Nichtraucher, hatte alle ihr Pfeifchen oder eine Tüte in der Hand oder im Mund und genossen diese.

Redouane stellte mich den Männern vor und übersetzte teilweise die Gespräche. Manchmal bekam ich richtig Angst wegen der heftigen Diskussionen unter den Männern. In arabischer Sprache hört sich das immer sehr schlimm an. War es aber nicht.

Hauptthema war wohl die mangelhafte Trinkwasserversorgung einiger Familien im Dorf. Auch mir wurden viele Fragen bezüglich dem Leben und Arbeiten in Deutschland gestellt. Ds Thema Müll wurde auch angesprochen. Ich informierte die Männer über unser Pfand- und Entsorgungssystem.

So langsam wurde ich müde und freute mich auf mein gemütliches Bettchen. Redouane meinte, dass es Zeit ist zu gehen. Endlich, dachte ich.

Wir fuhren mit dem Zebra jedoch nicht direkt zum nahegelegen Haus. Nein ein kurzer Verwandtenbesuch wurde kurzfristig in das Abendprogramm mit eingeschoben.

Wir hielten oben an der Straße an und gingen, durch eine schmale Gasse, hinunter zu Haus. Es goss in Strömen.
Durch den Haupteingang traten wir in das Gehöft ein.

Wieder waren wir bei der Familie, die wir bereits besucht hatten. Schuhe aus und hinein in das Zimmer.

Suzanne lag mit einem Jungen im großen Wohnzimmer auf dem Boden, den Kopf auf einem Kissen. Ein schönes Bild. Beide schauten sich eine Fernsehsendung an.

Nach und nach kamen die Familienmitglieder in das Zimmer. Es war fliederfarben gestrichen. Ein Teil der Wände weiß. Und wieder die Glühbirne an der Decke, an einem Kabel baumelnd. Auch das ist für mich mein Marokko.

Ich legte mich auch in eine Ecke. Ein runder Tisch wurde hereingebracht. Nein, es wird doch um diese Uhrzeit nichts mehr zum Essen geben. Doch es gab.
Eine Tajine mit glücklichem Putenfleisch aus eigener Produktion wurde serviert. Wie immer, wurde mit der Hand gegessen. Zum Nachtisch gab es Honigmelonen und Trauben. Der Tee war traumhaft lecker.

Es war sehr schön, dies erleben zu dürfen. 8 Personen saßen oder knieten um den runden Tisch und aßen gemeinsam. Die jüngste und hübsche Tochter, ca. 10 Jahre jung, hatte mich immer im Blick und grinste. Wir beide verstanden und mochten uns.
Alles Schöne hat mal ein Ende. Suzanne blieb und schlief bei der Familie.

Es regnete immer noch. Unter dem Schutz von, über den Köpfen ausgebreiteten Handtüchern, wurden wir von den Söhnen hoch zu Taxe begleitet.

Ich freute mich nun auf mein Bett, setzte den Blinker um in Richtung Haus abzubiegen. Ich solle geradeaus fahren. An einem, noch um ca. 2 Uhr, geöffnetem Magazin kaufte Redouane einige Dinge ein, jedoch nicht ohne ein längeres Schwätzle zu halten.

Glaube, dass ich gegen 3 Uhr müde ins Bett gefallen bin. Es war wieder ein traumhafter und schöner Tag den ich erleben durfte.

Von Redouane habe ich mich verabschiedet und ihm versprochen wieder zu kommen. Auch, dass ich im Freundes- und Bekanntenkreis ein bissle Werbung für ihn mache.

(Kontaktdaten gebe ich gerne an Reisende weiter, die sich in der Lebenseinstellung und Offenheit von Redouane wiederfinden. Kleider- und Sachspenden nimmt er auch gerne entgegen. Diese werden an bedürftige Menschen in der Region weitergegeben)


Ich wollte früh losfahren. Sein Angebot, doch in seinem Haus zu schlafen, lehnte ich dankend ab.

Nach 4 Stunden Tiefschlaf im OG bereitete ich mein Pedit Dejeuner zu. Wie erwartet schlief Redouane noch.

Ich fuhr los. Das fiel mir sehr schwer. Ich hätte es hier noch viele Tage ausgehalten. Zumal sich diese Ecke für herrliche Ausflüge und Wanderungen in die Berge anbietet.

Es geht bald wieder weiter Smile

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BeitragVerfasst am: 04.09.2015 23:41:42    Titel:
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Sehr schöner Bericht mit guten Fotos.
Freu mich auf s Weiterlesen!
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emji
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BeitragVerfasst am: 05.09.2015 11:23:00    Titel:
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Hallo Martin

Super, herzlichen Dank für Bericht und Fotos. Dies zeigt mir klar auf, dass der einwöchige Stress in den Süden wohl der falsche Weg wäre, um Marokko kennenzulernen. Besser hätte man das nicht aufzeigen können :)

Weiter so, bin seeeeeehr gespannt!

VG
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BeitragVerfasst am: 05.09.2015 18:17:38    Titel:
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Hallo Martin, schön etwas von Dir zu lesen.
Ist schon lange her das wir uns trafen....

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Liebe Grüße Robert

Nichts ist für die Ewigkeit. Nutze Deine Zeit, bleibe in Erinnerung und lebe Dein Leben.
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...und hat diesen Thread vor 3609 Tagen gestartet!


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BeitragVerfasst am: 05.09.2015 19:02:07    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Hallo Robert,

ja, die Zeit geht viel zu schnell vorbei.

Erst vor 2 Tagen hatte ich an Dich gedacht. Ich suchte ein Schreiben in meinen Unterlagen und sah den Motorsägenführerschein von Dir.

Das hatte richtig Spass gemacht.

Du bist ja immer noch aktiv mit Deinem Hobby beschäftigt Grins

Liebe Grüße

Martin

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Steppenwolf TUT
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...und hat diesen Thread vor 3609 Tagen gestartet!


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1. Toyota PZJ 75
BeitragVerfasst am: 05.09.2015 19:22:32    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Danke für euer positves Feedback.

Nun geht´s weiter. Langeweile kam bei dieser Tour nicht auf YES :D


Auf der N 15, die in Richtung Süden weiterführte, angekommen, standen einige Menschen am Stadtausgang und wollten mitgenommen werden.

Ich stoppte. Ein älterer Mann nahm neben mir Platz. Er wollte bis in die nächste Stadt Missour mitgenommen werden.

Im Rückspiegel sah ich, dass noch 2 Frauen schnell in Richtung Zebra liefen. Ich stieg aus. Es war eine Frau mit ihrer Tochter. Die beiden hinteren Wohnzimmertüren wurden geöffnet.
Für die Mutter wollte ich gerade meine klappbare Einstiegshilfe bereit machen. Nur ihre Tochter sollte ich mitnehmen. Sie nahm auf der bequemen Couch Platz. Und sie sprach Englisch. Der Tag begann wieder gut.

Hayat ist ausgebildete Krankenschwester und arbeitete im Hospital in Missour. In dieser Stadt hat sie auch eine Wohnung.

Nun leitet sie in einem Dorf eine kleinere staatliche Landpraxis. Ihre Aufgaben sind sehr vielseitig.

Das beginnt mit der Schwangerschaftsberatung- und Betreuung, Geburtshilfe, Behandlung von kleineren Verletzungen, führt Impfungen durch usw. Täglich kommen ca. 40 Patienten in die Praxis. Vom Baby bis zum Greis.

Mein Mitfahrer lächelte nur. Er sah mir an, dass ich mich freute. Verstanden hatte er jedoch nichts.

Die Fahrt war leider viel zu kurz. Auf halber Strecke nach Missour hielt ich auf der Nationalstraße an.
Hayat wollte zur Arbeit. Ich bot an, Sie direkt zur Praxis zu fahren. Ich bog von der Hauptstraße ab und fuhr ca. 2 km weiter in das Dorf. Diesen Weg legt sie oft zu Fuß zurück.

Ich stoppte und half Hayat aus dem Wohnzimmer. Von außen eine sehr schönes gepflegtes Gebäude. Neben der Praxis befand sich noch ein weiteres Gebäude, in dem eine Wohnung vorhanden ist. Hayat könnte darin wohnen. Sie möchte jedoch lieber Abstand von ihrem Arbeitsplatz haben und in der Stadt wohnen.

Ich durfte mir die sauberen und sehr gepflegten Räume anschauen. Alle Schubladen und Schränke wurden geöffnet. Mein Mitfahrer saß draußen im Zebra und musste warten. Winke Winke

Hayat sah, dass ich ein Auge auf das Blutdruckmessgerät, das andere auf sie gerichtet hatte :biggrin: . Ich solle kurz auf dem Stuhl Platz nehmen und meinen linken Arm ausstrecken.

Mein Blutdruck wurde gemessen. Mit einer erschreckenden Diagnose: 150/90. Nee, oder?

Dies war das erste Mal in meinen langen Leben, dass Bluthochdruck festgestellt wurde. Das sagte ich auch meiner Krankenschwester.

Sie fragte, ob ich wenig geschlafen hätte.
Nun ja, nur 4 Stunden. Und davor hätte ich Rotwein, Bier, Minztee und Kaffee getrunken, 2 mal sehr gut gegessen und viele landestypische Rauchwaren genossen. Hayat lachte rotfl

Bevor ich mich nun auf die Couch zu weiteren Untersuchung legen würde, verabschiedete ich mich von ihr.

Ich solle sie bei meiner nächsten Tour unbedingt wieder besuchen. Sie lud mich zu sich in ihre Wohnung in der Stadt ein. In mein Reisetagebuch schrieb sie noch ihre Telefonnummer.

An meinen Mitfahrer hatte ich gar nicht mehr gedacht. Unsicher Er saß inzwischen an der Hausmauer und rauchte eine Zigarette.

Wir fuhren wieder in Richtung Hauptstraße. Dort angekommen, wollten 2 weitere Männer mit in die Stadt genommen werden. Platz und Zeit hatte ich ja.

Als beide auf der Couch Platz nahmen, hatte einer der Männer eine Tasche in der Hand, die er gerade beiseitelegen wollte. Die Tasche gehörte mir nicht. Hayat hatte sie vergessen.

Türen zu und wieder zurück in das Dorf gefahren. Meine netten Mitfahrer machten mich darauf aufmerksam, dass ich in die falsche Richtung fahren würde. Ich erklärte, weshalb ich zurück in das Dorf fuhr, sie jedoch gleich in die Stadt bringen würde.

Hayat hatte inzwischen ihren weißen Arbeitskittel angelegt.
Sie hatte schon bemerkt, dass sie ihre Tasche im Zebra vergessen hatte und freute sich sehr, als sie diese wieder in ihren Händen hatte.

Sie öffnete ihre Tasche, nahm einen Schlüsselbund heraus, nahm den Schlüsselanhänger ab und schenkte mir diesen. Es war die Hand Fatimas.
Shukran und Beslama Hayat. Bis zum nächsten Treffen.

Der rosa Schlüsselanhänger bekam gleich einen schönen Platz am Spiegel.

Das Mädchen auf dem Bild ist nicht Hayat. Das ist Aicha. Tröst




Meine drei Mitfahrer hatten wohl Verständnis für diese spontane Aktion und lächelten, als ich wieder an auf meinem Arbeitsplatz Platz nahm.
Im Stadtzentrum von Missour entließ ich meine netten Fahrgäste und kaufte mir noch ein Brot und etwas Obst.

Seit drei Tagen schleppte ich meinen Müll mit mir herum. Manchmal vergaß ich die Entsorgung, manchmal dachte ich nicht daran. In Missour hielt ich nach einer Entsorgungsmöglichkeit die Augen offen. Leider vergebens. Anhalten, und die übervolle Tüte, an die Straße legen, was eigentlich gängige Praxis ist, wollte ich nicht als Tourist.

Nun war die größere Stadt Midelt mein nächstes direktes Ziel.




Das Zebra ignorierte dieses Verkehrsschild :biggrin:




Die gut ausgebaute Straße führt dem Oued Mouloya entlang.

Der Fluss führte sehr viel, mit Sand und Lehm angereichertes Wasser. Dies waren die Auswirkungen der starken Gewitter in den Bergen der letzten Nacht.

Ich machte noch ein paar Fotostopps.







Bei einem war ich wieder nicht alleine.
Einige neugierige Kinder kamen auf das Zebra zugerannt. Von mir wollten sie einen Stylo und/oder Schokolade Wut .
Das mit der Schokolade war schnell geklärt und Stylos rückte ich keine heraus Ätsch . Auch dieses Thema war schnell vergessen. Das Zebra und die Kamera hatten ihr Interesse geweckt. Ich zeigte ihnen kurz meine Wohnung und einige Fotos.

Anschließend wurde ein Gruppenbild gemacht.



Sie wollten Fotos davon. Ich gab ihnen mein Reisetagebuch mit Stylo. Leider konnte keiner der Jungs keine korrekte Postadresse reinschreiben. Dafür habe ich wieder einen Originaleintrag mehr im Büchle. Wir gingen alle zufrieden auseinander.

Gegen 13 Uhr erreichte ich Midelt. Direkt an der großen Polizeiwache enddeckte ich einen Abfalleimer, den ich gleich bis zum oberen Rand füllte.

Die Stadt war mir zu aufgeräumt, zu sauber. Ich fuhr gleich weiter in Richtung Khenifra.

Hatte jedoch noch etwas Zeit und nahm einige unbefestigten Wege unter die Räder.





Mitten in einem kleinen Dorf musste ich kurz anhalten um mich zu orientieren. Ein paar Jungs kamen auf mich zu. Sie fragten nach Stylos, Kaugummi oder Dirham Wut . Damit konnte ich nicht dienen Ätsch .

Ein etwas zurückhaltender junger Mann, fragte mich, ob er mich zu einem Tee einladen dürfe. Das kam mir gerade recht YES

Der Mann bat mich, ihm mit dem Zebra zu folgen. Es dauerte. Ich wollte schon wieder drehen, als wir am Haus seiner Familie ankamen. Glaube, per Handy wurde mein Kommen bereits angekündigt.

In einer großen sauberen Garage, die auch als Lager für Obst, Gemüse oder Heu dient, waren große Teppiche und Decken ausgebreitet. Frisch gewaschene Teppiche, die am Haus hingen, wollten von der Sonne getrocknet werden.

Ein kleiner runder Tisch wurde in die Mitte gestellt. Tee, Brot, Käse sowie 2 kleine Schalen mit Olivenöl und Honig wurden serviert.

Mir war das irgendwie peinlich, welche Mühe sich die Familie für den Mann aus Allemagne macht. Der Opa schlief neben uns auf dem Boden.
Verständigen konnten wir uns leider nur durch Gesten traurig . Irgendwie geht´s jedoch auch. Alle waren sehr nett. Es saß keine Frau mit am Tisch. Die Frauen waren jedoch neugierig und schauten immer mal wieder vom Hof aus zu uns herein.

Ich genoss die angenehme Atmosphäre und die Nähe der netten Menschen. Auf meinem Smartphone hatte ich noch Fotos von meiner Berberfamilie gespeichert. Ich deutete an, dass ich gleich zu dieser Familie nach Khenifra fahren werde.

Einer der Jungs bekam plötzlich große Augen Unsicher und begann mit den anderen schnell zu reden.
Er sagte mir, dass eine der Frauen Fatima sei. Er kannte sie. Sind wohl entfernte Verwandte. Ich war sprachlos, ging zum Zebra um mein Handy zu holen, wählte die Telefonnummer von Fatima und drückte dem Jungen das Handy in die Hand. Er informierte wohl meine Familie, wo ich gerade bin. Das sind Zufälle Ja

Ich bedankte mich für die Einladung und überreichte dem jungen Mann, der verheiratet ist und ein ca. 12 Monate junges Kind hat, einige Gastgeschenke für ihn und seine Familie.



Nun ging`s auf direktem und schnellsten Weg nach Khenifra. Hier kaufte ich noch Obst und etwas Gemüse auf dem Markt für die Familie ein.

Bei beginnender Dunkelheit bin ich am Gehöft angekommen, das sich ca. 25 km östlich von Khenifra auf ca. 1.700 m Höhe befindet. Das Zebra hatte wieder große Mühe auf dem total verschlammten und steinigen Weg, der eigentlich keiner ist, das Gehöft zu erreichen. Es hatte wohl viel geregnet.

Ja, meine 5 Frauen erwarteten mich. Es folgte eine herzliche Begrüßung mit Umarmungen und Küsschen auf die Wangen Knuddel .

Monis, der Hofhund, den ich letzten Dezember nach 5 Tagen endlich mal anfassen konnte, ist gestorben. Auch die ältere Ziege. Allerdings eines natürlichen Todes, was ja bei Ziegen in Marokko sehr selten ist.

Plötzlich rannte ein junger Welpe, schwanzwedelnd auf mich zu. Monki, der neue Hofhund, der seine Aufgabe jedoch schon sehr gut machte. Er schlug sofort an, wenn sich Menschen dem Gehöft näherten.



In den Sommermonaten werden wohl auf dem Gehöft die Räume anders genutzt. Die Küche war nun im Vorratsraum untergebracht. Der einzige Ofen wurde mit umgezogen. Die beiden anderen größeren Hütten dienten als Wohn- Ess- und Schlafzimmer.

In einer Hütte schlief Fatima und Aicha.

In dieser Mama mit Nadema und Hassna.




Gefallen hatte mir, dass ich die geistig behinderte und älteste Tochter Nadema nun täglich sah. Sie kann nicht reden. Dennoch genoss ich ihre Nähe und freute mich, wie sich die Familie um sie kümmerte.

Neu für mich war auch, dass Mama 5 Töchter hat. Eine der Töchter wohnt und arbeitet in Rabat. Fatima und Aicha sind doch noch nicht vergeben.

Die 32 jährige Hasnna möchte mich heiraten und 3 Kinder von mir. Obskur
Wenn ich zu oft mit ihren Schwestern herumalberte wurde sie manchmal schon recht eifersüchtig und zickte herum. Grins

Die Familie stellte mir noch etwas zu essen und Obst auf den Tisch. Ich fühlte mich in meinem Harem wieder sehr wohl.

Ich überreichte Mama ein Fotobuch für die Familie von meinem letzten Aufenthalt. Dies wurde gleich mehrmals angeschaut und jedes Bild kommentiert.
Jedem Besucher oder jeder Besucherin wurde das Fotobuch voller Stolz gezeigt.

Das Frühstück am nächsten Morgen. Alle wussten, dass mir ihre Pfannkuchen schmeckten.



7 wunderschöne, spannende, lustige und erlebnisreiche Tage verbrachte ich bei meiner Familie, die hier ohne Strom- und Wasseranschluss ihr einfaches Leben fristet.

Ich war voll im Tagesablauf integriert und genoss die Nähe und die Offenheit der Frauen. Auch lernte ich wieder neue Nachbarn und Bekannte der Familie kennen.




Kontraste




Fatima




Mama und Martin Winke Winke




Kehrwoche Smile



Mama bei der Arbeit.







Gemeinsam haben wir das Holz aufgeschichtet.

Mama auf dem Weg zum Brunnen




Immer ein perfekter Wäscheservice während meines Aufenthaltes YES



Das Wasser musste ich selbst holen Nee, oder?





Die Familie, also 5 Personen, benötigte pro Tag ca. 80 Liter Wasser, inkl. Wasser für die Tiere, exkl. Wasser zum Wäsche waschen.

Eine Toilette ist im Sommer nicht vorhanden. Das Geschäft wird etwas außerhalb des Grundstücks erledigt.
Die Frauen meldeten sich immer bei mir ab. Smile

Wir hatten, wie so oft, herumgealbert. Wer hebt wen wie hoch.

Der Esel schaute und rotfl :rofl:




Abendessen




Mittagessen mit Myrian und ihrer Tochter




Morgenstimmung. Nachbars Ziegen waren zu Besuch




Hassna, Aicha und Fatima lud ich zu einem 2 tägigen Ausflug zu den Wasserfällen nach Ouzoud ein.

Von Mama hatte ich die Genehmigung. Musste ihr jedoch versprechen, dass wir beide beim meinem nächsten Besuch im Dezember auch mal einen gemeinsamen Ausflug zu engen Verwandten nach Missour machen.
Darauf freue ich mich heute schon. Muss nur genügend Spucktüten mitnehmen. Mama verträgt das Autofahren nicht.


Unterwegs nach Ozoud. Stopp am Stausee bei Beni Mellal

Aicha Knuddel




Wasserfälle




Hassna, Fatima und Aicha




Abendessen auf dem wunderschönen Campingplatz Zebra in Ozoud bei Paul und Renate.




Auf dem CP Zebra können auch Zimmer, inkl. Dusche und WC, gemietet werden.

In diesem, sehr liebevoll eingerichtetem Zimmer, verbrachten die Frauen die Nacht.




Auf meiner Homepage werde ich meine Tage bei der Familie ausführlicher beschreiben und auch mehr Fotos zeigen.


Am liebsten wäre ich einige Wochen hier geblieben. Leider kann ich die Zeit nicht stoppen um dieses zu genießen.

Der Abschied war wieder sehr tränenreich traurig traurig

Aicha verpasste mir noch mit Henna ein Tattoo auf den rechten Oberarm.



Mama und Fatima nahm ich mit nach Khenifra. Mit beiden schlenderte ich durch die schöne Medina.



Anschließend setzte ich beide vor ihrem Rohbau, in einem Stadtteil in Khenifra, ab. Das UG wird bereits bewohnt.
Es war schon früher Abend. Mama und Fatima baten mich, den Abend noch mit ihnen zu verbringen.

Ich wusste, dass ich dann wieder nicht gleich wegkommen werde und verabschiedete mich.


Es geht weiter.
Dann wieder Richtung Norden in Richtung Fes und in das herrliche Rif YES .

Bis dann.


Gruß

Martin

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Club der Ehemaligen



Status: Immer da - Ehrlich
Du bist daheim :-)


BeitragVerfasst am: 05.09.2015 20:28:21    Titel:
 Antworten mit Zitat  

hallo, martin,
welch wunderschönen kultur-austausch hast du hier erlebt!!!
bin einfach begeistert!

will ich auch einmal erleben!
lg. manfred
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