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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Offroad Forum Foren-Übersicht -> Rallye Breslau: Deutschland-Polen und Balkan Beiträge seit dem letzten Besuch anzeigen
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zwo.achta
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1. AS53 B4 quattro...
BeitragVerfasst am: 14.07.2016 15:21:00    Titel:
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Der Brüffwürfel war zwar sehr laut, die Besatzung war aber sehr nett...

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Das muß ordentlich werden, wir wollen Rennen fahren - pfuschen kannste auf der Straße...
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mopic
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1. Mercedes GD350
2. Jeep TJ
3. McCormick D324
4. Jeep JKU Rubicon
BeitragVerfasst am: 14.07.2016 15:28:28    Titel:
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flashman hat folgendes geschrieben:
Ela hat folgendes geschrieben:
Flashi, was ist mit Dir.
Du hast doch sonst auch immer so tolle Bilder von euch ..... schwimmend im Wasser Tröst


Laut dem Breslau Guide, war ich Vorsitzender der Sportkommission - Aber hauptsächlich war ich der Typ am Computer, der das brandneue Tracking- und Safety System entwickelt und debuggt hat. Nix mit Action auf der Strecke....Leider traurig


Immer das selbe, kaum ist man irgendwo mit in der Orga, sieht man, nicht mal mehr das Tageslicht.
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Aynchel
Was sagt der?
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1. motorrad KTM EXC
BeitragVerfasst am: 14.07.2016 15:53:33    Titel:
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flight controller do it in the dark Supi
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flashman
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1. Landcruiser HZJ105 Gelbe Plakette - Hmm, immernoch Ökoterrorist, oder?
2. Mercedes ML400cdi Gelbe Plakette - Hmm, immernoch Ökoterrorist, oder?
3. Mitsubishi Pajero V60 3.2DI-D
4. Opel Monty 3.5 V6 LPG Grüne Plakette - 20 Jahre alter Benziner oder wie ist das zu verstehen :-) ?
5. Air Patrol 2.0 Rallye Automobile Randgruppe - Menschen wie Sie braucht unser Land. Und falls nicht, können Sie noch immer in der mittleren Mongolei als Gnu-Dompteur anheuern.
BeitragVerfasst am: 14.07.2016 17:50:34    Titel:
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Rallye Breslau Polen 2016 - Ein kleiner privater Rückblick

Es war am Donnerstag vor genau zwei Wochen, als ich mich unausgeschlafen früh um 9.00 Uhr aus dem Bett quälte. Die Nacht hatte ich zum großen Teil mit dem Beheben von Problemen des neuen Rallye Sicherheits- und Timekeepingsystem verbracht. Die 200 polnischen SIM-Karten konnten alle nur Datenverkehr und keine SMS, wodurch der neue Alarmknopf ad absurdum geführt wurde. Nunja fast, dank der Nachtschicht zusammen mit Konstantin, konnte die Funktion nun auf den Datenstrom umgelagert werden. Aber genug des technischen Gebabbels, denn ich wurde erst unter der erfrischenden Dusche wieder munter. Klamotten packen, alles ins Auto stopfen und ab gen Nord-Osten, nach Drawsko Pomosrkie in Polen. Der Weg führte erstmal zum nächsten Kaufland, wo ich mir eine Packung Nasenspray für Kinder organisierte. Dann schoss ich mit dem Monty Richtung Stettin. Die Autobahn wurde in den letzten Jahren mehr und mehr ausgebaut, nur ein 5km Stück kurz hinter dem Abzweig Prenzlau, war noch im "Orginalzustand DDR" und garantiert alljährlich den Fahrerinnen preiswerter Volks-KFZ intensive Orgasmen. Nein ehrlich, die Strecke ist so absurd schlecht, dass man denkt, gleich einen Satz in die Botanik zu machen. Ab Tempo 70 ist es wie ein Ritt auf der ungleichmäßig beladenen Waschmaschine und mein Opel Monterey, sprang hier genauso über die Querrillen, wie durch Panzerfurchen im polnischen Wald.

Noch vor wenigen Tagen hatte ich meiner Mutter erklärt, wie einfach man zum Start der Rallye finden würde und nun hatte ich mich kurz vor Stettin selbst verfahren. Das lag allerdings daran, dass ich die ganze Zeit aus irgend einem unerfindlichen Grund noch Recz bzw. Glebokie als Camp im Kopf hatte, was aber natürlich 2016 falsch war. Zum Glück hat die EU dort oben etliche breite Straßen subventioniert, so dass ich schnell wieder auf korrektem Zielkurs war. Zwischendrin erlaubte ich mir das ein- oder andere Malzbier zur Erfrischung und freute mich noch immer über die Worte der Kassiererin in der Raststätte Obersee Ost, dass ich heute ihr erster Kunde sei, der freundlich antworten und lächeln würde. Aber wieso auch nicht? Es ging Richtung Abenteuer, es galt, sich einer neuen Herausforderung zu stellen - Und sei es auch nur informationstechnischer Natur.

Drawsko Pomorskie - Ich musste nicht in die Stadt fahren, das Camp lag südlich vor der Stadt, hinter den Bahngleisen bei den 100 Panzern...Moment! Panzer? Humvees? GIs in Volltarnausführung? Es hatte so eine Atmosphäre, als wäre man grade in die Startsequenz von Modern Warfare eingestiegen und Eminem rappt "'til I collapse" am Straßenrand. Würden nicht daziwschen einzelne bekannte Orga Fahrzeuge stehen, wäre ich sicher im falschen Film gelandet.

Um ins Camp zu kommen, musste man einmal um das Sack-Gleis-Ende das Verladebahnhofs herum fahren. Die GIs winkten fröhlich und dank meiner gelben Sonnenbrille, sah ich auch cool genug aus, um zurückzuwinken. Der Campeinlass war hart und gnadenlos. Vollkörpercheck, alles ausziehen, Gummihandschuhe, das volle Programm. Zum Glück konnte ich das bei mir abwenden durch ein fröhliches "Hey, wie gehts?". Im Camp angekommen, warteten schon die weißen Container der Demut auf mich. Das Team von Offroad Catering hatte fertig aufgebaut, man traf alte Bekannte wieder, umarmte sich ekstatisch und zelebrierte eine erfolgreiche Woche im Voraus.

Leider war viel zu tun. Die Software, die ich in den Wochen zuvor entwickelt hatte, konnte nicht live getestet werden und so musste jetzt korrigiert werden, was mein wirrer Kopf durch Netz der Brillianz hat schlüpfen lassen... (hier kunstvolle Pause denken) ... So versank ich mit Harald zusammen die nächsten andertahlb Tage im Dunklen. Aß kaum und konzetrierte mich auf Bits und Bytes für den Geist in der Maschine. Die Herausforderung war mathematisch einfach, in der Realität aber nicht abwägbar. Was passiert, wenn 200 Handys gleichzeitig versuchen, eine SMS zu versenden? Oder genauer gesagt - Was passiert oder passiert eben nicht, wenn 200 Handys gleichzeit Online sind und ununterbrochen Nachrichten versenden? Genau das tun unseren neuen Tracker. Sie kommunizieren. Alle vier Sekunden werden im Stand die Koordinaten übermittelt und in Bewegung sogar alle 20m. Und das Millitärpolygon Drawsko hat nun nicht grade die Netzabendeckung einer Großstadt. Aber meine Sorgen schienen unbegründet - Nach enigen Nachbesserungen, lief alles wie am Schnürchen und die erste Etappe am Samstag konnte planmäßig starten.

250km standen auf dem Programm. Vorbei waren die Zeiten, in denen man erst entspannt einen kleinen Zuschauerprolog gefahren ist und dann den Rest des Tages seine Juwelen im Wind hat baumeln lassen. Klotzen statt Klatschen. Wer hier punkten wollte, musste seine Hose schon früh auf Sommerzeit umstellen. Und so ging es am nächsten Tag auch weiter. Uns begleitete noch die GORM, daher dauerten die Auswertungen Abends doch etwas länger und hingen erst Sonntag früh aus bzw. Sonntag gegen Mitternacht. Wir waren da sehr gründlich und prüften anfangs noch viele Starter einzeln durch - Denn eine präzise Ergebnisliste lag uns sehr am Herzen.

Sehr gefreut habe ich mich über den Besuch von Chris, der von Samstag früh bis Sonntag Vormittag zu Besuch war. Leider hatte ich keine Zeit für ihn und er fand auch niemanden, wo er zum Schauen mitfahren konnte. :-( So machte er sich dann Sonntag auf dem Heimweg, sammt meinem Autoschlüssel - Und kam dann 250km zurück, als das Malheur auffiel. Aber so konnten wir wenigstens nochmal gemeinsam Mittag essen, denn am Morgen war ich sitzend in meiner eigenen Autotür eingeschlafen und hatte seine Abreise gar nicht mehr bemerkt.

Am Montag Morgen hieß es erstmal "Abrücken" - Campverlegung. Wir brachen unsere Zelte in Drawsko ab. Sagte ich Zelte? Nun ich schlief im Heck meines Montys auf Satain-Matratzen und musste eigentlich nur einsteigen und los fahren. Ziel war das schöne Städchen Borne Sulinowo, weiter östlich gelegen. Mein Plan sah vor, unterwegs noch etwas zu schlummern und dann schön beim Biedronka Superkarkt shoppen zu gehen. Leider kam nach Drawsko kein Biedronka mehr und ich fuhr 25km weiter nach Szczecinek, wo meine Einkaufsgelüste befriedigt werden konnten. Danach fuhr ins ins Camp und wartete zusammen mit Martin und harald auf unser Office. Das kam etwa 5h später, denn auch hier waren die LKW Schlüssel wohl schon auf dem Weg nach Dresden gewesen...

Borne Sulinowo ist scheinbar eine Millitärstadt, hat einen eigenen kleinen Hobbyflughafen und große Freiflächen für Panzerspiele. Das Camp hier war sehr angenehm, die Toiletten und Dusche nahe. OK, wir hatten dafür kein Internet, aber mann kann ja nicht alles haben. Der Einsatz des eigenen Handys als Hotspot löste das Problem dann kurzfristig, bis am nächsten Tag die Router wieder online gehen konnten. Nachdem Helge begonnen hatte, mein Knie mit Erdnussöl einzureiben, ging es selbigem auch tatsächlich besser und meine Mobilität erhöhte sich angenehm. Ich litt seit zwei Monaten unter Knieproblemen und die waren hier vorher schlimmer geworden. Am Abend zogen nun epische Gewitterböhen mit Starkregen auf. Was für ein Anblick und was für eine Gematsche für den nächsten Tag. Doch dazu vielleicht später mehr. Ich schlief wie Daisy im Daunenberg und genoss das Prasseln der Tropfen auf dem Autodach...

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Stefan110
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BeitragVerfasst am: 15.07.2016 10:53:53    Titel:
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Herrlich!
Wieder eine von Flashis epischen Erzählungen.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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Grüße aus dem Odenwald
Stefan

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burnout241087
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BeitragVerfasst am: 15.07.2016 13:46:07    Titel:
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Hallo Zusammen,
wollte mich auch kurz zu Wort melden. Wir haben jetzt zum dritten mal die Breslau gefahren. Damals noch mit na Susi dieses Jahr mit nem 3l Land Cruiser. Und es hat riesig Spaß gemacht und die Etappen waren der Hammer.. Wobei ich es in Zukunft begrüßen würde, wenn es noch mehr Rallye Teams geben würde, die nun nicht das dicke Budget in der Tasche habe. Ich muss schon sagen dass es Jahr für Jahr professioneller wird was das Material und die Fahrzeuge angeht. So verliert die Breslau langsam ihren Ruf als Jedermann Rallye. Unser Land Cruiser relativ Seriennah schlug sich dennoch prächtig. Platz 17 in der EXTREME war für uns ein voller Erfolg. Und wir sind durchgekommen. Schäden wie Radlagerschaden (schnell über Nacht in Borno beim Autoteilehändler bestellt-nächsten morgen eingebaut und weiter), Seilwindenmotor verraucht, Windenseil gerissen und zu guter letzt Vorderachsdiff. zermalen, wurden gut kompensiert.Aber es war A Lot of fun..Und das ist die Hauptsache... LEG 7 als 6. und LEG8 als7. ist schon sehr erfreulich.. Persönliches Highlight war für uns die Nachtetappe....Die lief flüssig auf einer Arschbacke runter YES

Also Rallye Breslau immer wieder Krass....

Motorsportliche Grüße an Alle und Glückwunsch an die Tölzer Jungs..










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Auto fahren beginnt dort, wo man anfängt mit dem Gaspedal zu steuern und nicht mit dem Lenkrad..
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flashman
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BeitragVerfasst am: 15.07.2016 17:41:33    Titel:
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Borne Sulinowo, ein neuer Tag. Es ist kühl, bewölt, windig. Die nacht hat es geregnet und Alex bespricht mit uns die Umstrukturierung des heutigen Legs. Leg bedeutet eigentlich Etappe oder auch Renntag. Durch die große Einbringung vonn Wasser in den polnischen Waldboden, waren viele Streckenabschnitte zum Binnenmeer erklärt worden und das kann man dann einem Starter in der Cross Country Klasse nicht wirklich antun. Aber die letzten Tage gab es sowieso schon so viele Kilometer runterzureißen, dass niemand hier dem zweiten Teil nachtrauern würde. Viele Teams mussten ihre Wunden lecken. Während ich so visionär angehaucht in den Himmel schaute und die wolken beobachtete, wurde mir klar, wie weit das alles von mir doch weg war. All die Geschichten von Helden im Moor, aufheulende Motoren im Dickichte des Waldes, geflutete Cockpits und Unterhosen - Ich kannte sie nicht. Ich sah nur Nummern auf einem Bildschirm, namenlose Nummern, und ich wünschte mir in dem Moment so sehr, auch bald wieder einmal draußen mit dabei zu sein.

Die Einkäufe vom Biedronka waren inzwischen aufgebraucht. Ich hatte einiges an Daniela und Andre vom Team Lust Bergung verschenkt und grübelte nun darüber nach, wie ich an nachschub kommen könnte. Diesmal besann ich mich darauf, dass Google ja alles weiss und fragte direkt nach dem nächsten Biedronka Supermarkt. 300m entfernt? Wie bitte? Ja, es gab einen Biedronka direkt in Campnähe und mein 2x25km Ausflug vom Vorvortag war wortwörtlich für den Bobbes. Einmal mehr bewies ich, dass man auch als offizielles Mitglied Evolutions-führungs-Mannschaft "Mensch" ein Vollhonk sein kann und fragte mich, ob nicht Flipper, Mr. Ed und Lassie sowieso cleverer waren. OK, Flipper vielelicht nicht ganz so. Da würde ich schwören, dass ich ihn als Kind in einer Thunfischdose wiedergefunden hatte. Ich ging erstmal duschen.

Es war früher Nachmittag, alle waren unterwegs. Zeit für ein Mittagsschläfchen auf meinem Satainbett im Heck des Montys. Hier lag ich abgeschottet und eingekuschelt in weichen Kissen, zwischen zwei Sperrholzplatten und diversen Orgaisationstaschen plus einer fetten Kühlbox. Ich zog den Vorhang zu und nickte weg. Wie konnte es da Martin wagen, mich eine stunde später rabiat aus dem Schlaf zu reißen, nur weil mit einem mal alle Starter ein partielles DNS in der Wertung bekamen? Sowas aber auch - Sappalott, das muss man doch mal locker sehen. :-) Insgeheim rätselte ich aber, wie das möglich sein können, zumal ich die Wertungslogik nur minimal "optimiert" hatte. Die Fehlerbehebung kostete mich etwa anderthalb Stunden, etliche Nerven und drei Liter Kaltgetränke. Waren das die Abenteuer, die ich mir erträumt hatte? Mit Nichten...

Es dauerte nicht lang und einer erneute finale Campumsetzung stand an. Da beim letzten mal wirklich alles im LKW auf den Boden geknallt war, sicherte ich meine Sachen nun doch etwas besser. Die heutige Etappe ging für die Teilnehmer taktisch erstmal nach Norden, während das neue Ziel der Truppenübungsplatz Warthelager / Biedrusko war...Genauer gesagt das Camp in Maniewo zwischen Oborniki und Poznan (Posen). Die Überführung trennte unsere kleine Timekeeping Gruppe auf. Harald und Frank fuhren nach Vorschlag der Rallye die Bundesstrasse 11 gen Süden, Martin und ich wiederm fuhren gem. des internationalen Navigatoren-Kodex' "as the Crow flies" = Die Landstrasse 178 nach Süden. Das brachte Probleme mit sich, denn kurz vor Kuznica Czarnskowska war aus mit easy crusing über leeren Asphalt. Die taktisch wichtige Brücke über einen (reusper) Graben, war wegen Bauarbeiten gesperrt. Unser Vorrücken wurde jä gestoppt. Gut, hätte man wissen können, wenn man die Schilder der letzten 20km beachtet hätte. Wir suchten uns allerdings dann einfach eine Umfahrung übers nächste Dorf und verloren nur etwa 10 Minuten...OK 13 Minuten inkl. der im beidseitigen Vernehmen eingelegten Urinationspause am Waldrand.

An dieser Stelle ist es wohl Zeit, zuzugeben, dass wir keine ahnung hatten, wo genau das heutige Camp sein würde. Klar, weiter oben im Text beschreibe ich das Ziel malerisch, aber als wir live unterwegs waren, hatten wir diese Information noch nicht. Zwar stand sie im Rallye-Guide, aber der lies sich mangels Netz nicht aufrufen. Sie klebte am Race Office, da war aber niemand vorher vorbei gekommen. Harald und Frank wußten es - Die waren aber auf paralleler Route außer Funkreichweite und der Handyempfang wollte auch nicht so recht. Uns reichte daher der Großraum als Ziel und wir fuhren sicher erstmal weiter.

Es muss einige Kilometer vor Obornik(i) gewesen sein, als über Funk Harald zu vernehmen war. Ein Licht in der Dunkelheit, ein Fähnlein Fieselschweif zum Ziel. Wir beschlossen, uns in Obornik vor dem Fluss am Biedronka Markt zu treffen und dort Grillgut für eine gemeinsamige Verköstigung zu erwerben. Leider gab es, der geneigte Obornike wird es wissen, zwei Biedronkas in der Stadt, auf die diese Beschreibung zutrifft und so fuhren Martin und ich erstmal wild im Kreis, bevor eine gemeinsame Koordination zum Treffen am richtigen Markt führte.

Es wurde geshoppt, als gäbe es keinen Morgen. Grillfleisch, Getränke, Backwaren, Naschereien, Eiskaffee, Quetsch-Quark Banana, Milchshakes, Sushi und mit Schmorzwiebeln gefüllte Teigtaschen. Und das Beste - Ich konnte alles an der Kasse einfach mit meinem guten Namen zahlen. Ich brauchte nur eine Plastikkarte und Pin. Eingepackt, gestaplet und gestartet - Es ging weiter zum Ziel. Eine nette gegend hier. Kleine Bahnbrücken, Seens, Felder und schwups, waren wir da. Das neue Camp entstand auf einer frisch gemähten graden Wiesen mit geplanten Wegen. Eigentlich auch optimal und staubfrei. Man warf den Grill an und wie auf Bestellung, schwebte Chef Alex Kovatchev im Helikopter ein. Es wurde geplauscht, gefuttert und gelacht. Gutes Wetter hatten wir auch. Irgendwann kam dann die Langeweile, denn unser Containertruck brauchte noch etwas und musste eh noch verkabelt werden. Daher begannn unsere Truppe mit einem erneuten Mittagsschläfchen, was ich diesmal aber sitzend im Auto absolvierte. Einige Paparazzi scheinen mich da aufgenommen zu haben und auf Facebook verulkt - Was dazu führte, dass ich Freunde und Familie zu hause Sorgen machten. Aber ehrlich, es war einfach nur langweilig und wir haben darum gepennt. Von Erschöpfung keine Spur, denn wir sind die Timekeeper. Kein Scheiss man, jeder weiss man, wir sind die Timekeeper....

Das Problem der Laaaaaaaangeweile wurde nun aber nicht besser, denn die Auswertung der Etappe am Abend ging rasend schnell. Durch die lange Überführung der Rallyefahrzeuge, waren alle Daten schon eingelaufen und die Routine machte alles Schnipp Schnapp fertig. Am nächsten Tag begann der Renntag aber erst 22 Uhr abends - Nachtetappe - Vorher durfte auch keiner ins Polygon. Die teams hatten als viel Zeit, sich und ihre Fahrzeuge zu erfrischen. Unser stiller Held dabei war Roger aus der Schweiz. Er war bisher nur einige Kilometer gefahren in etappe eins und verlor dann seinen Motor. also er fiel nicht raus, er starb nur einfach mit Kolbenklemmer oder so. Man organisierte in Berlin einen Neuen und baute ihn die letzten Tage ein. Die Nachtetappe würde der nächste anvisierte Start sein, aber es gab noch Kühlungsprobleme.

Die Nachtetappe. Regen, Dunkelheit, verirrte Fahrer. Was war nun besser? Im warmen Container zu sitzen und in Ödnis zu versinken oder draußen auf der Strecke im Schlamm abzusaufen? Schwierige Frage, ich genehmigte mir erneut einen Bananenquetschiquark. Dank des neues Systems, sahen wir sehr gut, wann die Strecke frei war. Und kurz nach 3 Uhr morgens waren auch schon die Ergebnisse da. Danach ab ins Bett und noch ne Mütze Schlaf tanken. Am Samstag würde Etappe 8 - Sowas wie "The final frontier" folgen. Nochmal 180 km durchs Polygon.

Alex und Konstantin, die verantwortlichen Architekten des Roadbooks, haben scheinbar einen Faible dafür, grade zum Schluss die Karten noch einmal gut durchmischen zu lassen und so kam es, wie es auf der Breslau kommen musste - "Mudzialisch". Die Bilder im Netz sprechen für sich. Eine unglaublich hohe Ausfall- und Aufgabequote. Die Brüder Hertwig, inzwischen Veteranen der Rallye, lagen seit einigen Tagen sicher auf Platz drei der Gesamtwertung. Platz zwei mit über 10 Stunden Vorsprung und genau das änderte sich heute. Der Rivale patze, beendete die Etappe nicht, bekam Strafzeiten und die Jungs schoben sich in letzter Sekunde auf Platz zwei vor. Was für eine Leistung!

Minimal schlechter erging es unserer alten Freundin Franziska. Seit Tagen ebenfalls stabil auf Platz 3 der Cross Country Wertung, rutschte Sie nun mit 42 Minuten Unterschied auf Platz 4 zurück. Dennoch eine herausragende Leistungs fürs Team Beckert / Scheibinger. Wir haben uns sehr für alle gefreut. Und dann war es da, das große Game Over. Die Strecke geschlossen, die Fahrzeuge im Camp, die ersten Teams reisten schon eilig ab. Die Bühne wurde aufgebaut, das Buffet vorbereitet, der DJ stimmte sich ein...alles ging so schnell. Wir gingen mit Alex nochmal die finalen ergebnisse durch und verfizierten dreimal, das auch alles stimmt. Dadurch, dass es in der letzten Etappe so viele Probleme gab, kam es auch zu manuellen Gutschriften und Strafzeiten, die alle stimmen mussten. 20.30 Uhr hing das Ergebnis von Etappe 8 aus und gegen 22 Uhr startete die Party mit Siegerehrung.

Ich hatte mir eine lange Hose angezogen und eine rote Jacke, damit ich auch ein bisserl wie Orga aussehe. Zusammen mit meinen Kollegen betrachteten wir die Zeremonie, bei der auch die Orga gelobt und vorgestellt wurde. Worauf ich persönlich aber nicht vorbereitet war - Alex hatte für mich bzw. meine Arbeit für die Rallye, eine besondere Ehrung vorgesehen und lobte mich in so hohen Tönen mit extra Pokal, dass mir kurzfristig die Tränen kamen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn das eigene Engagement im Vorfeld des Events so gewürdigt wird und man dazu live miterleben kann, wie man erfolgreich dazu beiträgt, dass die Rallye wieder ein stück moderner, besser und auch sicherer wurde. Ich war so von den Socken, dass meine kurze Dankesrede, die nur aus ein paar Worten bestand, wohl ein krudes Englisch gewesen sein muss. Aber ich vermute, man konnte verstehen, was ich zum Ausdruck bringen wollte: Meinen Dank, Teil eines solch großen und tollen Projekts sein zu dürfen. Für Menschen unseres Hobbys, eines der letzten großen Abenteuer. Eine Woche seine Träume ausleben, alle Primzahlen grade sein lassen, den Alltag ausblenden und sich nur auf ein Ziel konzentrieren - For the win! (An dieser Stelle bitte auf Youtube gehen, nach "For the Win" von "Two Steps from Hell" suchen und anhören).

Danke fürs Lesen. 2017 wird auch mein Team, die Fettschnecken, wieder aktiv dabei sein. Mit unserem Air Patrol 2.0. Und vorher sehen wir uns sicher noch zum Balkan Offroad in Bulgarien, dem zweiten Teil der Rallye Breslau. Zum mit Abstand geilsten Event in dieser Hemisphäre. Und diesmal nehm ich meine Mutter mit! :-)

Euer Flashi

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Martin
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1. Lada 900 turbo
BeitragVerfasst am: 18.07.2016 09:15:39    Titel:
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burnout241087 hat folgendes geschrieben:
Wobei ich es in Zukunft begrüßen würde, wenn es noch mehr Rallye Teams geben würde, die nun nicht das dicke Budget in der Tasche habe. Ich muss schon sagen dass es Jahr für Jahr professioneller wird was das Material und die Fahrzeuge angeht. So verliert die Breslau langsam ihren Ruf als Jedermann Rallye. Unser Land Cruiser relativ Seriennah schlug sich dennoch prächtig. Platz 17



ach was, das Auto macht maximal 40% aus, wenn überhaupt. Das es auch so geht, habt ihr doch bewiesen. Auto und Geld alleine hat auf dieser Rallye noch niemanden nach vorne gebracht; das ist ja das schöne daran.

Und überhaupt: die gefürchtete "Professionalisierung" gab es auch schon laaange bevor wir das erste mal dabei waren (2008). Da waren auch schon Geräte und Budgets am Start, da können wir alle von träumen. Und Gegner braucht man ja auch Winke Winke
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1. Panasonic 4K HC-X1000
BeitragVerfasst am: 18.07.2016 23:53:47    Titel:
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Hio Martin ;-)

Nasses Zeugs steht Dir gut Smile
Mir hats an der Stelle 2 x Birkenstockschuhe eingebüst rotfl

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burnout241087
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1. Toyota KZJ70
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3. Simson Moped
BeitragVerfasst am: 21.07.2016 08:46:59    Titel:
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@ Martin
du hast ja vollkommen Recht aber ein paar Noobs mehr könnten es schon sein... aber egal hat trotzdem gefetzt. Hier mal das video von XREPO Starkes Filmmaterial

Link zu Youtube (neues Fenster)
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cofox
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1. Suzuki SJSamurai mix
2. Suzuki Samurai Longbody
3. VW T4
4. KTM LC4
5. Suzuki RM 250
6. Deutz D8005
BeitragVerfasst am: 21.07.2016 11:41:49    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Hallo.

Super Film.
Er hat es echt drauf.
Ich habe es leider verpasst ihm das mal persönlich zu sagen.
Danke fürs einstellen.

Gruß Sven
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Ela
Gut Holz ...
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...und hat diesen Thread vor 2817 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 21.07.2016 20:14:09    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Schließe mich supergern an.
Spitzenmäßiger Film
Macht echt Lust auf mehr
Wirklich genial gemacht

YES


D A N K E
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1. Panasonic 4K HC-X1000
BeitragVerfasst am: 27.07.2016 17:34:38    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Kurze Zusammenfassung gibts hier zum Download
www.lkw-allrad.de
Bin am Video-Schnibbeln ;-)

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