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Nepal

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grubber
Forums - Linguistiker
Abenteurer


Mit dabei seit Anfang 2007
Wohnort: Kassel
Status: Verschollen


Fahrzeuge
1. Pajero v60, Audi A4
BeitragVerfasst am: 04.05.2015 06:46:23    Titel:
 Antworten mit Zitat  

jo, es sind wirklich hunderte.

http://www.aerotelegraph.com/flughafen-kathmandu-airbus-a350-boeing-747-iljuschin-il-76
Zitat:
"Inzwischen ist der Flughafen Kathmandu nach dem Nachbebens-Chaos wieder voll in Betrieb und emsiger denn je. Vergangenen Mittwoch (29. April) landete alle drei Minuten ein Flugzeug. Insgesamt gab es an jenem Tag 447 Starts und Landungen am einzigen internationalen Flughafen Nepals. Üblicherweise sind es 254. Unter den seltenen Gästen befanden sich etwa eine Boeing 747-400F von El Al, eine 747-200F der amerikanischen Frachtgesellschaft Kalitta Air oder auch eine Iljuschin Il-76 der chinesischen Luftwaffe."

Mein Bruder hatte während dem Warten Zeit sie alle zu zählen...
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grus
Offroadkapitän
Offroader


Mit dabei seit Mitte 2006


BeitragVerfasst am: 12.05.2015 21:34:19    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Wer helfen will, und Hilfe ist mehr als notwendig, der kann das tun mit Sich- und oder Geldspenden an die Hilfsorganisationen. Alles andere kommt wohl noch weniger an.

Wie die Hilfe der Organisationen aussieht und mit welchen Schwierigkeiten Helfer dort (wie überall anders ja auch) zu kämpfen haben, klingt vielleicht in den folgenden mails an, die ich aus 2. Hand (von Frau A.) erhalten habe. Unsere Freunde haben mehrere Jahre in Kathmandu gelebt und sind derzeit aktiv dort eigesetzt.


Hier die mails:
Mail vom 29. April, also kurz nach dem ersten Beben…

Liebe Freunde,

ich hoffe es geht Euch allen gut, egal, wo ihr euch gerade aufhaltet.
Ich moechte heute die Gelegenheit ergreifen und mal wieder eine Rundmail in die Welt absetzen.

Im Moment beschaeftigt uns aber etwas ganz anderes: das Erdbeben in Nepal.
A. ist vorgestern nach Kathmandu geflogen. Das war eine ziemlich lange Reise mit Wartezeit in Kalkutta, weil der Flughafen Kathmandu natuerlich voellig ueberlastet ist.
Inzwischen ist A. gut gelandet, in einem Hotel untergekommen und wird sich in den naechsten Tagen mit der Organisation der Hilfsmassnahmen von Caritas Germany beschaeftigen. Es herrscht wohl immer noch ein reativ grosses Durcheinander. Nachrichten konzentrieren sich auf Kathmandu und die Everest Region. Die genauso schlimm (oder schlimmer) betroffenen Distrikte direkt am und um das Epizentrum wurden etwas vernachlaessigt, sowohl medientechnisch, als auch in der humanitaeren Hilfe. Vor allem, weil sie so unzugaenglich sind. Viele der Doerfer sind kaum zu erreichen, haben weder Strom noch Telefon. Erschwerend kommt hinzu, dass in Kathmandu ein chronischer Mangel an Benzin herrscht.
Von Caritas Deutschland sind 2 Vertreter in Kathmandu, A.’s Kollege wird sich voraussichtlich heute in die betroffenen Gebiete aufmachen, waehrend A. in Kathmandu die Massnahmen koordiniert.

Um Euch einen Einblick in den grundsaetzlichen Ablauf der Hilfsmassnahmen zu geben, beschreibe ich mal, wer da alles involviert ist.
Im Falle einer Katastrophe wie dieser, liegt die Organisation und Koordination der Soforthilfe bei der Regierung des Landes, also bei Nepal. Dafuer gibt es in Nepal ein  'National Emergency Operation Center'. Bevor internationale HIlfe geleistet werden kann, muss Nepal ein offizielles Gesuch um internationale Hilfe stellen. Die Koordination dieser Hilfe liegt dann in den Haenden von UN-OCHA in Zusammenarbeit mit der Regierung. Weisungsbefugt ist allerdings die nepalesische Regierung.

Ein Beispiel dazu: inzwischen hat die Regierung entschieden, dass genug SAR (Search and Rescue) Teams im Land sind und alle Teams, die jetzt noch kommen wollen, zu Hause bleiben sollen, weil sie nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden koennen. Hinzu kommt, dass die internationalen Hilfskraefte ja auch versorgt werden muessen. In Haiti wurde aus den freiwilligen Helfern, die ins Land stroemten eine zweite Katastrophe, weil sie die wenigen Resourcen, die noch da waren, zusaetzlich belastet haben (dazu hier ein interessanter Artikel (leider auf englisch): http://www.theguardian.com/commentisfree/2015/apr/27/earthquake-nepal-dont-rush-help-volunteers-aid)

In Nepal gibt es inzwischen eine "Humanitarian Staging Area" am Airport, organisiert von WFP (World Food Program), um die hereinkommenden Hilfsorganisationen und -gueter direkt am Flughafen zu koordinieren. Das ist wie ein Empfangskommittee.
WFP hat sich in den letzten Jahren verstaerkt auf Logistik, insbesondere Humanitarian logistik in der Katastrophenhilfe spezialisiert und arebeitet schon laenger mit der nepalesischen Regierung zusammen, um sich auf eine solche Katastrophe vorzubereiten. Dabei wurden einige Szenarien durchgespielt und Loesungsmoeglichkeiten gesucht (zB: welche Lagermoeglichkeiten bestehen am Flughafen? woher kommt Hilfe, wenn der Airport beschaedigt ist? Auch mit der indischen Regierung wurde waehrend dieser Planungen Kontakt aufgenommen, weil das der logische Partner im Falle einer Katastrophe ist etc.). Dieser Relief hub, also die 'staging area' wurde schon letzten Monat als Katastrophenvorsorge-Massnahme eroeffnet.

UN-OCHA hat fuer verschiedene Bereiche, wie Logistik, Health, WASH (Water, Sanitation and Hygiene) etc. Koordinations-Cluster, an denen sich alle Organisationen beteiligen koennen und sollen. Diese Meetings finden in Kathmandu taeglich statt. Eine Zusammenfassung wird taeglich von UN-OCHA online gestellt und an Organisationen verschickt, die diese Informationen abonniert haben. Zusaetzlich ist jede Organisation dazu angehalten, sich an diesem Informationshub zu beteiligen.
Ein Beispiel von den Philippinen: zum ersten Organisationstreffen von UN-OCHA kamen fast 200 Vertreter verschiedener Organisationen. Dazu zaehlen alle Hilfsorganisationen wie Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, technisches Hilfswerk, ISAR, DHL, Red crescent etc. (das sind nur die grossen, die mir auf Anhieb einfallen). Und das nicht nur von Deutschland, sondern weltweit. Allein Caritas hat in Nepal Vertreter aus Rom, Oesterreich, Belgien, England, Amerika, Indien und Asien vor Ort. Und das sind nur die, von denen ich gehoert habe.

Im Falle von A. bilden diese Reports zusammen mit den direkten Informationen von Caritas Nepal und allen anderen Caritas Organisationen aus dem Caritas-Netzwerk die Grundlage fuer Entscheidungen. In Freiburg tagt dazu taeglich (oder auch mehrmals taeglich) ein Krisenstab. In Nepal ist meist Albert der Vertreter von Caritas Germany, der an Koordinationsmeetings teilnimmt.
Oft entsteht so etwas wie ein "Humanitarian Aid - zentrum", also ein Stadtviertel oder ein Hotel, in dem die meisten Helfer zu finden sind. Wo genau A. unter gekommen ist, weiss ich nicht. Das Caritas Nepal Buero ist in Dhobighat, Lalitpur ganz in der Naehe des UN Hauses. (fuer die unter euch, die Kathmandu kennen)

Wie lange der Einsatz von Albert dauert, wissen wir noch nicht. Auf den Philippinen war er drei Monate unterwegs. Allerdings wird er naechste Woche schon wieder fuer die Visa-Verlaengerung nach Bangkok kommen muessen.
Wie es in Nepal weitergeht, wird sich zeigen und entscheidet sich von Tag zu Tag. Im Moment hat Deutshcland von Indien aus Hilfsguetertransporte losgeschickt. So wie es im Moment aussieht, wird sich Caritas auf Gebiete ausserhalb des Kathmandu-Tals konzentrieren und mit Hilfe von einheimischen Organisationen Soforthilfe und im Anschluss Wiederaufbauhilfe leisten.
WFP schaetzt, dass bis zu 8 Millionen Menschen betroffen sind und dass 1.4 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe brauchen. Diese Einschaetzungen werden gerade von Teams im Feld ueberprueft (die grossen Strassen in den betroffenen Distrikten sind frei), waehrend weiterhin Hilfsgueter ins Land stroemen und verteilt werden.

A. hat gerade angerufen. Es geht ihm gut, er ist nur etwas muede. Immerhin geht das mobile Telefonnetzwerk und sporadisch auch das Internet. Ganz abgeschnitten wird er selten sein. Fuer diesen Fall hat er ein Satelliten-Telefon dabei (Allerdings bekomme auch ich dann Nachrichten nur aus zweiter Hand, weil er natuerlich mit Freiburg kommuniziert). Ausserdem hat er Solarzellen zum Laden von Handy und Laptop. Viel Zeit sich zu melden, hat er allerdings nicht.

Und damit mache ich Schluss fuer heute und gruesse Euch alle recht herzlich aus einem schwuel-heissen Bangkok
An

2. Mail von heute 12. Mai

Hallo zusammen,

nur eine kurze Mail, weil ich weiss, wie schnell das ganze in die Nachrichten kommt.
Es gab ein weiteres starkes Beben (7.4 auf der Richterskala) in Nepal (in der Naehe des Everest Base Camps - ca. 80km oestlich von Kathmandu). Danach noch einige Nachbeben mit Staerken bis zu 6.3.

A. geht es gut. Ich habe gerade mit ihm telefoniert. In Kathmandu sind alle Menschen auf der Strasse. Das Ausmass ist natuerlich noch nicht bekannt.

LG
An

_________________
Seit 1991 Offroad in Polen - EntdeckerReisen in den Osten
Zwischen Lausitz und Kaukasus, Schwarzem Meer und Ostsee
IMMER AKTUELL unser Reiseangebot im Überblick: http://www.4x4eastward.eu
DIREKT ZUM REISEKALENDER: http://4x4eastward.eu/termine.html
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